Coselky, Sebastian; Obrist [ – ] Coselky [Cosalki, Kossetzky, Kosetzky, Cosetzleÿ, Casselcki], stand seit 1633 als Kroaten-Obrist in kaiserlichen Diensten.[1]
Herbst berichtet in seiner Chronik von Greiffenberg:[2] „Den 9. July [1634; BW] Sonntag am 4. Trinitatis zündete Obrister Cosetzleÿ, mit denen Kaÿl: Soldaten und Croaten, unser Greiffenberg an, Brandte das gantze Städtlein aus bis aufs nieder Viertel da Bartschen Gasthoff ist, und die Ziel- und Zittauische Gaße. Dieser Obriste Cosetzleÿ mit seinen Croaten lag vorhero 8 Tage alhier, tumelte uns hart, und muste Christoph Biedermann den sie im Felde ertapt 200 Ducat. Rantion geben“.[3]
„Am 16. Oktober 1634 überfiel der kaiserliche Oberst Kosetzky von Böhmisch-Kamnitz[4] aus mit einem Regiment Reiterei und 100 Musketieren Herrnskretschen,[5] hieb die sächsische Besatzung zum Teil nieder und nahm sie zum Teil gefangen. 25 Reiter kamen von dorther über den Winterberg nach Schandau[6] und fingen an zu plündern, wurden aber von den Bürgern verjagt, die drei der Räuber von den Pferden herunterschossen“.[7] […] „Den Jahresschluß mit ihren Greueltaten machte die Kosetzkysche wilde Meute am dritten Weihnachtstage mit Hinterhermsdorf,[8] Saupsdorf,[9] Lichtenhain[10] und Mittelndorf.[11] In Saupsdorf sengten sie die Försterei und drei Bauerngüter, in Lichtenhain zehn Häuser am Anger und in Mittelndorf die Hälfte der Anwesen in Asche“.[12]
Johann Sigmund von Thun schrieb am 13.6.1635 aus Wien an den kaiserlichen Obristen Rudolf von Thun:[13] Er hoffe, dass dieser glücklich in der Heimat angekommen sei. Der Prager Friede sei geschlossen, seine meisten Artikel seien publiziert worden. Der Friede sei gut und ehrenhaft, aber die arme Bevölkerung Böhmens leide mehr als zuvor an den eigenen Soldaten. Am übernächsten Tag solle die kursächsische Besatzung Tetschen[14] verlassen, verlange aber noch Nachzahlungen. Er selbst befürchte, die Sachsen würden sich ihre Bezahlung durch Ausplünderung dieses Landes holen, so wie die Kroaten Coselkys dies in Bensen[15] taten.[16]
Coselky nahm an der Schlacht bei Jankau[17] am 6.3.1645 teil.[18]
Am 4.3.1647 wurde Coselky, jetzt als kurbayerischer Obrist der Kavallerie bezeichnet, mit seinen Regiment im Amt Parkstein,[19] seine Leibkompanie nach Weiden[20] gelegt, wo sie sie 28 Wochen in Garnison verblieb.[21]
[1] KONZE, Stärke, S. 33.
[2] Greiffenberg i. Schl. [Gryfów Śląski, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 148f.
[3] HERBST, Chronik, S. 16.
[4] Česká Kamenice (deutsch: Böhmisch Kamnitz) an der Kamnitz (Kamenice) Kr. Děčín].
[5] Hřensko (deutsch Herrnskretschen): Gemeinde in Tschechien, Kr. Děčín. Sie liegt im Norden des Landes direkt an der Grenze zu Deutschland, wo die Kamenice (deutsch Kamnitz) in die Elbe mündet.
[6] Bad Schandau [LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge]; HHSD VIII, S. 16f.
[7] WALTHER, Ohne verschonung, S. 18.
[8] Hinterhermsdorf, heute Ortsteil von Sebnitz [LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge].
[9] Saupsdorf, heute Ortsteil von Kirnitzschtal [LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge].
[10] Lichtenhain, heute Ortsteil von Kirnitzschtal [LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge].
[11] Mittelndorf, heute Ortsteil von Kirnitzschtal [LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge].
[12] WALTHER, Ohne verschonung, S. 19.
[13] Vgl. MOSCA, La Croce.
[14] Tetschen [Děčín; HHSBöhm, S. 610ff.].
[15] Bensen [Benešov nad Ploučnicí; HHSBöhm, S. 30f.].
[16] Badura; Kočí, Der große Kampf, Nr. 26.
[17] Jankau [Jankov, Bez. Beneschau]; HHSBöhm, S. 226.
[18] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 679.
[19] Parkstein [LK Neustadt/Waldnaab]; HHSD VII, S. 570.
[20] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.
[21] BRENNER-SCHÄFFER, Geschichte, S. 122.