Carocho, Don N

Carocho, Don N; Reiter [ – ] Carocho, der „Spanier“, war 1626 Reiter im Regiment Lintelo.

Carocho, wahrscheinlich ein sogenannter Übername, abgeleitet von span. carajo „Donnerwetter“, oder umgangssprachlich „verdammt“, taucht in den umfangreichen Beschwerden der Stadt Büren[1] bei den kurfürstlich-kölnischen Beamten in Paderborn[2] und dem Edelherrn Moritz von Büren vom 15. April 1626 auf: „Ein ander gemein reuter, welchen andere in gemein denn Spanier, etliche unnd er sich selbst Don Carocho genant, ist bei einem bürger Johann von Stormbde, sonstenn Düschehoff genantt, zuquartirt. Alß dieser mit dem belettzettell nach dem losament gefragtt unnd davor seinenn wirtt angetroffenn, hatt er dennselbenn gefragt, ob er der wirtt wehre. Alß der ‚ja’ geantwortett, hatt er denselben ohne einige ursach, weniger ander red, mit vollem streich inß gesichtt geschlagenn. Der wirth, so alß ein muthiger dergleichen fatzenn ungewohntt, stelltt sich zur gegenwehr, kont aber dem Spanier, alß welcher sich noch aufm pferdtt hielte, nicht beykomen, sondern hatt der Spanier ihne überrennen, unnd zugleich mit entblostem degenn entleibenn wollen. Hette auch seinenn mutwillenn verübett, wofernn herrn Mauritzen, frey und edlen hern zu Beurenn, diener nicht zugegenn gewest, unnd rettungh gethann. Selbigenn abendt, alß besagter wirt mit wolgebornen hernn von Beurenn dienerenn, nicht boses gedenckendt oder vermutendt, in der stubenn geseßen unnd underredt gehaltenn, hatt der Spanier etliche andere rheuter ann sich gehencktt, das hauß aufgebrochen, in die stubenn gewaldtsamblich eingedrungenn, unnd ein solchen lermen angefangen, daß der wirth sich absentiren müßenn, worüber eine ansehenliche büchse, wolermeltem hernn vonn Beurenn zustendigh (worauß eß vielleicht angerichtet) ab handenn gepracht wordenn“.[3]

„Alß Johann Reimann dem Spanier in Johan Duschehoffs hauß uff Osterabendt ein salat, reiß, ein bratheringh, gebachenn unnd gesotten eyer vorgesetztt, hatt er sich damit nicht können betragen laßenn, sonder noch darüber frische fisch habenn wollenn“.[4]

[1] Büren [LK Büren]; HHSD III, S. 131ff.

[2] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[3] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 185.

[4] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 187.

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