Burt, Robert; Obristleutnant [ – um 22.3.1632] Burt stammte aus Finnland,[1] nach anderen aus Schottland.[2] Er stand 1622 als Kornett, 1624 als Leutnant in Horns Norrland-Regiment. 1629 war er Hauptmann im Uppland-Regiment und wurde 1630 Regimentsquartiermeister.
„Am 6. Juli [1631; BW] erweiterte der König seinen Befehl an Banér vom 4. Juli [1631] dahin, daß Banér nach Brandenburg[3] zu den dort befindlichen 200 Mann 300 Mann [Reinhold; BW] von Rosens Volk und dazu eine Kompanie der bei Ziesar[4] liegenden Taupadelschen Dragoner, nach Rathenow[5] aber 800 Mann legen sollte. Zum Kommandeur über diese Truppen habe er den Quartiermeister Robert Burt bestellt. Weiterhin machte Gustaf Adolf seinen Feldherrn davon Mitteilung, daß er auf des Kurfürsten von Brandenburg Wunsch den Obristen Dargetz, der seit dem 11. Juni Kommandeur über Stadt und Festung Spandau[6] gewesen war, mit sofortiger Wirkung abberufen hätte. Med störste flyt och hast sollte er sich dafür einsetzen, daß endlich der Obrist Åke Hansson [Ulftspar; BW], der immer noch nicht in Spandau eingetroffen wäre, den Befehl über Spandau übernehme.
In einem am 7. Juli datierten Memorial für den neuen Befehlshaber der im Havellande stationierten Truppen, Robert Burt, wurde diesem vom Könige anbefohlen, att han låter sig vara angeläget, det dersammastädes hållas godt vakt och värd; så att platsen icke blifver i någon måtto överrasked, utan K. M. till trogen handa conserverad. Och derhos skall, han hålla god justitia ibland soldaterna, icke tillstädjandes dem att tillfoga borgerskapet någon öfverlast i någon måtto, utan låta sig benöja med deras nödtorftiga underhåll.[7] Weiter sollte Burt sich einen hinreichenden Vorrat an Getreide einlagern, den er gegen Bezahlung vom Adel und anderen Leuten im Lande erhandeln sollte: men der så vore att ha nicke kann bringa dem på annat sätt dertill, då måste han låta besätta alla platser der någon spanmål skall föras fram, med en man eller sex, och således förmå, att all spanmål till Brandenburg föras måste. Så kall han ock låta sig vara befaldt, so fährt das Memorial fort, till att drifva uppå, det så de påbegynta verken, som de två hornverken, som K. M. än vill låta der afsticka, måge blifva förfärdigade med det aldrasnaraste, och kann här, så snat andetiden är öfver, brukas dertill adeln och landtfolket deromkring, så väl som borgerskapet i Brandenburg. Särdeles skall han nu straxt låta begynna förfärdiga en conterskap kring om de verken, som nu aro lagda, på det de måge vara så mycket bättre till att defendera, auch sollte er se uppå skansen Postamb, och så laga, att den är alltid i sitt ess och väl förvarad: eljest måste han ock låta bese strömmen på båda sidor Brandenburg, och förfara om der icke är några vad, der fienden kann öfver. Och hvar sådane finnes, måsta han besätta dem med en trettio man.[8] Wenige Tage später übernahm Åke Hansson endlich den Befehl über Spandau und Küstrin“.[9] Laut Befehl Gustav Adolfs vom 30.8. sollte Burts Volk in Rathenow liegen bleiben.
1631/1632 war Burt Obristleutnant und Kommandant der Feste Marienberg oberhalb Würzburgs.[10] Laut Eintragung in der Schweinfurter[11] Sterbematrikel am 22.3.1632 muss er zu dieser Zeit verstorben sein.[12] Zum Teil wird als Todesdatum Februar 1633 angenommen.
[1] PLEISS, Finnen, S. 36, Anm. 19.
[2] SCHRÖER, Havelland, S. 290; MURDOCH, SSNE ID: 1996.
[3] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.
[4] Ziesar [LK Potsdam-Mittelmark].
[5] Rathenow [Stadtkr. Rathenow/Kr. Rathenow]; HHSD X, S. 333f.
[6] Berlin-Spandau; HHSD X, S. 97ff.
[7] „Daß er sich angelegen sein läßt, daß dort gute Wacht und Obhut gehalten wird; so daß der Platz nicht irgendwie überrascht werde, sondern K. M. treu zur Verfügung bleibt. Und dabei soll er gute Ordnung unter den Soldaten halten, ihnen nicht gestatten, die Bürgerschaft in irgend einer Weise zu überbürden, sondern sich mit ihrem notdürftigen Unterhalt begnügen zu lassen“.
[8] „aber da es geschähe, daß er sie auf keine andere Weise dazu bringen könnte, da müßte er alle Plätze, wodirch etwas Getreide geführt werden soll, mit einem Mann oder sechs besetzen lassen, und folglich veranlassen, daß alles Getreide nach Brandenburg gebracht werden müßte. So kann er sich auch befohlen sein lassen …, darauf zu drängen, daß so die angefangenen Werke, wie die beiden Hornwerke, welche K. M. dort noch abstecken lassen will, auf das allerschnellste verfertigt werden mögen, und kann hier, sobald die Entezeit (d. h. Jagdzeit auf Enten) vorüber ist, dazu sowohl der Adel und das Landvolk der Umgebung gebraucht werden, wie die Bürgerschaft in Brandenburg. Sonderlich soll er nun sofort eine Konterscharpe um die Werke, welche nun angelegt sind, zu verfertigen beginnen lassen, damit sie so viel besser verteidigt werden mögen … auf die Schanze Potsdam sehen, und so fertig, daß sie in perfektem Zustand allzeit und wohl verwahrt wäre; müsste er den Strom auf beiden Seiten von Brandenburg aus besichtigen lassen, um sich zu erkundigen außerdem, ob dort nicht einige Furten sind, über die der Feind setzen kann. Und wo es solche gibt, müßte er sie mit 30 Mann besetzen lassen“. Arkiv, I (1854), S. 468f.
[9] SCHROER, Havelland, S. 66ff.; Küstrin [Kostrzyn nad Odrą, Kr. Königsberg]; HHSD X, S. 441ff.
[10] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[11] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[12] PLEISS, Finnen, S. 36, Anm. 19.