Beulwitz [Peulwitz], Ernst von

Beulwitz [Peulwitz], Ernst von; Obristwachtmeister [ – ] Beulwitz stand als Obristwachtmeister und Amtmann in Schauenstein in brandenburg-kulmbachischen Diensten.

„Zum gleichen Zeitpunkt entwickelte auch der Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach verstärkte Werbeaktivitäten. Bereits am 20. Mai 1631 hatte er in Kulmbach[1] über das neu geworbene Regiment den brandenburgischen Obristen Muffel Musterung gehalten. Hanß Christoff Muffel von Ermreuth ‚uff Neuses, Bieberswehr und Göppmannnsbühl‘ war brandenburg-kulmbachischer und königlicher Majestät in Schweden bestellter Obrist über ein Regiment deutschen Kriegsvolks zu Fuß sowie Hauptmann der Festung Plassenburg[2] ob Kulmbach. Muffels Regiment umfaßte zu diesem Zeitpunkt bereits 900 Soldaten. Hauptleute dieses Regiments waren u. a. Georg von Wildenstein, Wolf Adrian von Künsberg und Wolf Gerhard von Guttenberg. Hans Casimir von Schaumberg führte als Kapitänleutnant die Kompanie des Obristen. Für eine kuriose Begebenheit am Rande sorgte Wolff Gerhard von Guttenberg, der beim Eidschwören dreimal in Ohnmacht fiel. (Looshorn VI, S. 149; Sticht, S. 115).

Am 9. Dezember gleichen Jahres meldete der fürstbischöfliche Kaster zu Stadtsteinach,[3] Hanns Frankenberger, daß der Obrist Muffel seine im Markgrafentum für Schweden geworbenen Soldaten nun größtenteils beisammen hat und in Stadtsteinach einen Musterplatz errichten will. Beim Regiment ist Wolf Gerhard von Guttenberg Obristleutnant, Wolf Adrian von Künsberg ist Obrister Wachtmeister (Major), Hauptleute sind Georg Wilhelm von Künsberg, Georg Christoph von Künsberg, einer von Peulwitz (Ernst von Beulwitz) und einer von Wirßberg. (Looshorn VI, S. 168). Das Muffel’sche Regiment bedrückte nun zu Beginn des Jahres 1632 zunehmend das ganze Hochstift und forderte hohe Kontributionen vor allem in der Fränkischen Schweiz und im Amt Hollfeld.[4] Die hollfeldischen Amtsuntertanen beschwerten sich am 1. März beim Bischof: ‚Sie reiten und laufen täglich aus, nehmen Pferde, Vieh, alle Fahrnus weg, verderben und verwüsten in Häusern, was sie antreffen, sagen der König von Schweden werde mit 18.000 Mann kommen, dann ist kein Kaiser und Fürst mehr. Und doch ist dies kein fremdes Volk, sondern lauter markgräfliches und edelmännisches Gesindt. […] Geht alles zum Schein im schwedischen Namen nach Patent des Feldmarschalls Horn und gehört doch alles dem Markgrafen zu‘. (Looshorn VI, S. 232). Dies zu Herkunft und Disziplin der ’schwedischen Truppen‘ im Hochstift Bamberg. Auch dem Coburger Herzog Johann Casimir gingen die Willkür und das disziplinlose Verhalten der sich in schwedischen Dienst stellenden Reichsritterschaft und ihrer geworbenen Soldateska zu weit. In einem Brief beschwerte er sich am 7. Februar 1632 bei seinem Bruder Johann Ernst von Eisenach über die Exzesse der einheimischen Söldner: ‚[…] wollen zwar alle schwedische Soldaten sein, aber schwedischer Disziplin und christlicher Verhaltung nicht gemäß leben oder nachfolgen‘. (Huschke, S. 35)„.[5]

[1] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f.

[2] Plassenburg, Die [Stadt Kulmbach]; HHSD VII, S. 587.

[3] Stadtsteinach [LK Kulmbach], HHSD VII, S. 710f.

[4] Hollfeld [ LK Bayreuth].

[5] ENGERISSER, Von Kronach, S. 37f.

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