Beulwitz, Christian von

Beulwitz, Christian von; Major [ – ] Beulwitz lag 1639 bis 1641 als brandenburg-kulmbachischer Major in Trogen[1] und Töpen.[2]

Der Hofer[3] Organist Jobst Christoph Rüthner [1598-1648] hält fest: „Den 2. april[is] [1639; BW] ist endlich der major [Paul Siegmund Röber; BW], nachdem er die ranzion der 6000 thaler für voll erhoben, desgleichen ihm vor seine müh und pro discretione ein pferd zu 100 thaler, so major Christian von Beulwitz zu Trogen hergegeben, darzu man endlich die von dem kirchthurm, wie vorgemeld, zur erbauung der geistlichen häuser colligirte gelder entlehnen müßen, verehrt bekommen, nachmittags von hinnen aufgebrochen, und dismahls die arme stadt von völckern einsten quittieret worden“.[4] „Den 20. novembris ist herr Ulrich Löw, so von Zwickau[5] wiederkommen und zu Culmbach[6] referirt, wieder neben herrn major Christian von Beulwiz mit etlichen praesenten von schönen röhren zu gedachten commendanten nach Zwickau verreißet, weil er die anforderung des getraids nicht wollen schwinden lassen, haben aber gleichwohl erhalten, dass der stadt monatlich 50 thaler zu gute gangen“.[7]

Zu 1640 schreibt er: „Den 26. decembris mit beschluß der frühpredigt kam der generalquartiermeister an, und herrn hauptmanns gestreng alhier fuhren neben Christian von Beulwiz, major zu Töpen, seiner excellenz dem herrn general Baner nach Schlaiz[8] entgegen, um vorzubauen, damit die stadt nicht so gar belegt und ruiniret werden möchte“.[9]

Zu 1641 heißt es: „Den 1. januarii [1641; BW] kam von obrist Duclas ein rittmeister mit 12 pferden, so den major, welcher von dem general Baner die stadt zur salva guardia hier gelassen, abgelöset. Da dann besagter major sich wieder nach Plauen begeben. Den 2. Januarii wurde Hanß Heinrich von Pölnitz auf Mißlareuth[10] dem fürstlichen ausschuß interimsweise zu einen capitain fürgestelt, weil herr stadtvoigt als vicecapitain neben dem major Beulwitz von Töpen und dem von Keibold mit general Bauern [Banér; BW] bis nach Bayreuth[11] reiten müssen, da es dann daselbst sehr übel hergangen, weilen die Bayreuther sich gutwillig zur einquartierung nicht verstehen wollten, deswegen dann die ganze stadt ausspolirt worden, unangesehen seiner fürstlichen gnaden dem feldmarschal Bauer ein schön roß und ein fuder des besten [p. 205] ältesten weins verehret worden, so der obristleuthnant von Lichau praesentiret“.[12]

Rüthner berichtet weiter: „Den 14. julii kam eine croatische parthey von 20 pferden und pernoctierte vor dem Untern Thor. Weil aber gleich den 15. eine starke schwedische parthey von Erfurth[13] den obrist Reuschel zu Zedwitz[14] gefänglich hinweggeführt und ganz ausspolieret und vieh, pferde und geld, was sie antreffen können, abgenommen, gleichfalls auch major Christian von Beulwitz zu Töpen gefangen mitgenommen, gieng gedachte croatische parthey über die Obere Steinerne Brücke wieder gegen Leimitz[15] zu. Major Beilwitz ist zwar [p. 228] noch selbigen abend ausgezogen und wieder ledig nach hauß gekommen, obrist Reuschel aber haben sie mit unter Saalfeld[16] genommen und darnach wieder gelassen. Den schaden, so mehr besagten herrn obristen zugefüget, hat er auf 4000 thaler aestimiret“.[17]

[1] Trogen [LK Hof].

[2] Töpen [LK Hof].

[3] Hof; HHSD VII, S. 302f.

[4] KLUGE, Hofer Chronik, S. 137ff.

[5] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.

[6] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f.

[7] KLUGE, Hofer Chronik, S. 150.

[8] Schleiz [Saale-Orla-Kr.]; HHSD IX, S. 380ff.

[9] KLUGE, Hofer Chronik, S. 175f.

[10] Reuth-Mißlareuth [LK Hof].

[11] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.

[12] KLUGE, Hofer Chronik, S. 178.

[13] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[14] Zedtwitz [LK Hof].

[15] Hof-Leimitz.

[16] Saalfeld [LK Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 369ff.

[17] KLUGE, Hofer Chronik, S. 193.

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