Berbistorff auf Zumberg, Ehrenfried Ritter von

Berbistorff auf Zumberg, Ehrenfried Ritter von; Generalmajor [ – ] Berbisdorff, königlich böhmischer Forstmeister in Pardubitz[1] in Ostböhmen, verehelicht mit Magdalena von Trütschler,[2] stammte aus einem uradeligen Geschlecht in Böhmen vom Stammhaus Hustirzan bei Smiřice [3] an der Elbe bei Königgrätz,[4] ansässig auf der Burgresidenz Žumberk[5] bei Chrudim in Ostböhmen. Berbisdorf, Forstmeister der königlichen Kammerherrschaft Pardubitz (Pardubice) in Ostböhmen, war bis zur Schlacht am Weißen Berg bei Prag am 8.11.1620 Generalproviantmeister der königlich böhmischen evangelischen Stände. Nach dem Sieg der katholisch-habsburgischen Armee in dieser Schlacht wurde er geächtet, seines Besitzes enteignet und in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Er konnte aber fliehen, erreichte die schwedischen evangelischen Truppen unter Generalgouverneur Axel Gustafsson von Oxenstierna in Schlesien (Familienarchiv Dr. Helene Bruscha) und Preußen bei und stand als Obrist in dänischen Diensten.

1630 war er Obrist eines schwedischen Infanterieregiments. Er fungierte 1633 als Generalmajor über die Infanterie in hessen-kasselischen Diensten und war Anfang März Kommandant in Coesfeld,[6] „Ritter und Obrister“, wie sein Schutzbrief für die Jesuiten in Coesfeld vom 3.3.1633 ausweist.[7]

„Am 3. und 4. Februar [1633; BW] war der Landgraf [Wilhelm V. v. Hessen-Kassel; BW] in Lette,[8] 5 km südlich Koesfeld. Er hatte noch das weiße und das blauweiße Regiment z. F. und die Kavallerie bei sich. Das Baudissinsche Hilfskorps, bei dem jetzt ein Generalmajor von Berbistorf mehrfach erwähnt wird, löste die unter Hauptmann Motz in Haltern[9] zurückgelassenen Teile des weißen Regiments ab, besetzte Dülmen und sicherte nach Osten gegen Soest[10]-Arnsberg,[11] wo Gronsfeldsche Truppen aufgetaucht waren“.[12]

In zweiter Ehe ehelichte er Margarethe von Seydlitz, in dritter Ehe Anna von Billerbeck auf Jagow[13] in der Uckermark und in vierter Ehe Anna von Polentz aus dem Hause Langenau[14] in Preußen.

[1] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.

[2] bei PROCHÁZKA, Genealogisches Handbuch, S. 261, verheiratet mit Hedwig, Tochter Wenzels III. auf Žumberk.

[3] Smiřitz [Smiřice, Bez. Königgrätz]; HHSBöhm, S. 575.

[4] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.

[5] Žumberk (dt. Sonnberg) ist ein Dorf in der Gemeinde Žár [LK České Budějovice].

[6] Coesfeld [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 144ff.

[7] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 125, S. 273.

[8] Lette [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 458.

[9] Haltern [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 283ff.

[10] Soest [LK Soest]; HHSD III, S. 692ff.

[11] Arnsberg [LK Arnsberg]; HHSD III, S. 28ff.

[12] GEYSO, Beiträge II (1624), S. 23.

[13] Jagow, heute Ortsteil von Uckerland [LK Uckermarck].

[14] Langenau: bisher nicht sicher identifiziert.

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