Baumann, Hans

Baumann, Hans; Offizier [ – ] Baumann stand 1631 als Zehntgraf und Kommandant von Schloss Mainberg[1] in bischöflich-würzburgischen Diensten.

„Am Dienstag, den 7.10. [1631; BW] war Gustav Adolfs Vorhut bereits in der Gegend der würzburgischen Grenzfestung Königshofen[2] angelangt und hatte die Stadt zur Übergabe aufgefordert. Der dortige Kommandant, der würzburgische Hauptrmann Tobias Ebelin, hatte die Stadt bereits mit einem Teil der Besatzung in Richtung Würzburg[3] verlassen, angeblich um sich dort Instruktionen zu holen und den Ausschuß zu mobilisieren. Nach Angabe des Chronisten Rost hatte er sich nach der Burg Trimberg[4] (nahe Hammelburg) zurückgezogen und dort verschanzt. Ein Manuskript im Stadtarchiv Königshofen berichtet, daß in der Stadt ‚keine Besatzung dahier gelegen, auch der Commandant alß ein zaghafter Mann sich auß dem Staub gemacht […]‘. Die zurückgebliebene Besatzung, nach den Einträgen der schwedischen Feldkanzlei (bei Pleiss, S. 24) nicht mehr als 100 Soldaten und 200 Bürger, hatte versucht, die Stadt nach besten Möglichkeiten in einen verteidigungsfähigen Zustand zu bringen. Um ein besseres Schußfeld zu erreichen wurde die westliche Vorstadt abgebrannt. Das oben erwähnte Manuskript bemerkt dazu: ‚mehrbesagtes Königshofen hat vor dem Schwedenkrieg gegen den Gottesacker zu eine Vorstadt von 43 Häusern gehabt, ohne die Nebengebäude, und ist der noch gegenwärtige Schöpfbrunnen in der Mitte besagter Vorstadt gestanden, und ist damalen die landstraße durchaus gegangen, als vom Ellenthor bis zum damaligen Oberthor, wo anitzo der Schneller ist […].‘ (Rost, S. 53, 54).

Mittlerweile, am Donnerstag, den 9.10. war das schwedische Hauptheer herangerückt. Die Bewohner von Merkershausen leisteten einigen Widerstand, welchen viele von ihnen mit dem Leben bezahlen mußten. Das Dorf wurde angezündet und fast vollständig in die Asche gelegt. Aus dem Schloß Mainberg[5] bei Schweinfurt[6] rückte eine Abteilung des Landausschusses unter Anführung des dortigen Zehntgrafen Hans Baumann gegen die anziehenden Schweden vor, wurden aber bei Stadtlauringen[7] von dem die Vorhut führenden Rittmeister Olufson Oxenhäupt zurückgedrängt. (Scharold I, S. 12; Beck, S. 20f.). Die Ausschüsser zogen sich daraufhin in das Lauringer Amtshaus zurück und verteidigten sich mit dem Mut der Verzweiflung, worauf die Schweden absaßen und das Haus stürmten. Dabei wurden 30 der Verteidiger getötet. Auch die Schweden hatten Verluste, unter ande-ren den Rittmeister Oxenhäupt, welcher tödlich verwundet wurde und wenig später in Schweinfurt starb. Gustav Adolf war darüber so verärgert, daß er den gefangenen Zehntgrafen hängen lassen wollte. Dieser wurde jedoch unter der Bedingung begnadigt, die schwächste Stelle zur Einnahme der Würzburger Festung Marienberg zu verraten“.[8]

[1] Mainberg [Gem. Schonungen, LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 421f.

[2] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.

[3] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[4] Trimberg [Gem. Elfershausen, LK Bad Kissingen]; HHSD VII, S. 753f.

[5] Mainberg [Gem. Schonungen, LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 421f.

[6] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[7] Stadtlauringen [LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 709f.

[8] ENGERISSER, Von Kronach, S. 20f.

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