Bátthyany [Budeani, Budiani, Budian], Franz Graf de

Bátthyany [Budeani, Budiani, Budian], Franz Graf de; Obrist [ – gefallen am 10.10.1633 bei Tuttlingen] Der Bulgare Bátthyany, gefallen am 10.10.1633 bei Tuttlingen,[1] stand als Kroaten-Obrist in kaiserlichen Diensten.

Maximilian I. von Bayern hatte sich am 6.6.[1632] bereit erklärt, Wallenstein auf halben Weg entgegenzukommen und die seit 3.11.1631 erbetenen Verstärkungen zu senden. „Am 13. Juni traf stärkere Reiterei bei Regensburg[2] ein, am 15. Juni kamen etliche 1000 Reiter aus Böhmen nach Bruck,[3] darunter 14. Komp. Cronenburg, welche am 16. Juni Freudenberg[4] plünderten. Oberst Bathyany erschien mit 1000 Kroaten am 19. und 20. Juni in Neumarkt,[5] offenbar auf die Meldung von Anmarsch Gustav Adolfs von Donauwörth[6] nach Nürnberg[7] und forderten von der Stadt Altdorf[8] etliche tausend Taler, widrigenfalls er alles niederbrennen würde. Die Stadt Altdorf und die dortige Universität hatten zur Begrüßung Gustav Adolfs eine Deputation nach Nürnberg gesandt, welche beim Fischbacher Brücklein angegriffen wurden, 4 Personen wurden niedergehauen, etliche verwundet, 15 Personen, darunter der Rektor Dr. Neßler gefangen genommen“.[9]

„Bernhard selbst war am 26. Mai mit dem Rest seiner Armee von Roth[10] bei Nürnberg aufgebrochen und über Dietfurt[11] nach Kelheim[12] gezogen, wo die Armee am 30. Mai ankam. Auf dem Weg dorthin hatte er in Neumarkt unseren alten Bekannten, den Obersten Claus Hastver, der dort seit Februar in relativer Ruhe in Garnison gelegen hatte, mit seinem Regiment an sich gezogen (Soden II, S. 497). In Kelheim ließ er noch am Abend des 30. Mai eine Schiffsbrücke über die Donau schlagen.

Dies meinte der bayerische Reitergeneral Johann de Werth verhindern zu müssen. Mit seiner Reiterei, 8 Kompanien Dragoner und 1000 kommandierten Musketiern, ‚worzu albereyt zwey Regiment Keyserlicher Crabaten und Hungarn gestoßen'[,] machte er sich aus seinem Lager im Kloster Prüfening[13] auf und näherte sich Kelheim. Hier sah er allerdings gegen die Übermacht Bernhards keine Chance und zog sich Richtung Regensburg zurück. Zur Überwachung der Bewegungen der weimarischen Armee hinterließ er eine Nachhut von 300 Kroaten[,] unter denen sich viele Offiziere und die beiden Obersten der kroatischen Regimenter ‚Budeani‘ (Graf Franziscus de Batthyanyi) und ‚Pleskowitz‘ (Laurentius de Blaskowitz) befanden.

Herzog Bernhard kam den Werth’schen Truppen jedoch zuvor und versuchte ihnen bei ihrer eigenen Schiffbrücke bei Schwabelweis[14] den Rückzug abzuschneiden. Den bayerischen Truppen gelang der Rückzug über die Brücke auf das linke Donauufer, worauf sie, nach Übergang ihrer versprengten Truppen, die Schiffbrücke abwarfen. Die kroatische Nachhut wurde letztendlich ‚beym Prüler[15] Höltzlein‘ umringt und überwältigt (Mittwoch, den 21./31. Mai). Oberst Blaskowitz, zwei Majore[,] etliche rittmeister und viele andere Offiziere wurden gefangen, über 400 niedergehauen, darunter auch Oberst Batthyanyi, ‚ein vornehmer Bulgarischer Herr‘. (Chemnitz II, S. 391; Soden II, S. 500). Die Bayerischen verlegten ihre Schiffbrücke nun etwas flußabwärts in das Gebiet unterhalb von Donaustauf und Bernhards Armee lagerte sich, da es mittlerweile Abend geworden war, längs der Donau am Kloster Prüfening, wo vorher die Bayerischen logiert hatten“.[16] Im „Theatrum Europaeum“ heißt es über den Zug der kaiserlichen Armee am 19.10.an Basel vorbei: „Andern Tags ist die Infanteria und Artilleria gefolget / hatten 16 kleine und große Stück Geschütz / 4 Feuer Mörser, und über die 70 Wägen mit Kraut und Lot / mit Feuer=Kugeln / Granaten und mit andern Kugeln. Wurden von zwantzig auff dreyßig tausend Mann effectivè geschätzet / doch war des Trosses eine große Menge / und erlagen viel unterwegens / also daß alle Straßen voller todter Roß / Menschen / Viehe und Gewehren lag. […] Der Croaten=Oberste Budiani wurde todt nach Basel gebracht und allda balsamiret“.[17]

[1] Bierther, Briefe und Akten II/8, S. 377.

[2] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[3] Bruck i. d. OPf. [LK Schwandorf].

[4] Freudenberg [LK Amberg-Sulzbach].

[5] Neumarkt; HHSD VII, S. 505f.

[6] Donauwörth; HHSD VII, S. 147ff.

[7] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[8] Altdorf; HHSD VII, S. 8.

[9] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 107 (die umfassendste Darstellung der Kriegsereignisse in der Oberen Pfalz).

[10] Roth [LK Roth]; HHSD VII, S. 634f.

[11] Dietfurt a. d. Altmühl [LK Neumarkt]; HHSD VII, S. 138.

[12] Kelheim [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 349ff.

[13] Prüfening [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 595.

[14] Schwabelweis, heute Stadtteil von Regensburg.

[15] Prüll [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 595f.

[16] ENGERISSER, Von Kronach, S. 266 (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[17] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 125.

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