Antfeld [Antfeldt], Adam

Antfeld [Antfeldt], Adam; Kapitän [ – ] Antfeld stand als Kapitän in hessen-kasselischen Diensten.

Der Schmalkaldener[1] Chronist Pforr berichtet: „Nach uffbruch der Keßerlichen hat man sich besorget, der Königs-marckt [Hans Christoffer v. Königsmarck; BW] od[er] deßen völcker mögten <sich> an diesem ortt wieder einnisten. Demselben nun vorzukommen, haben die alten gemeinvormund und etzliche bürger, vor sich und ohne vorbewust der beampten, an die krigscantzley zu Caßell[2] supplicirt und gebeten, dieße statt in ihren schutz zu nehmen und mit einer lebendig[en] salvaquarda zu versehen. Hierauf hat bemelte krigscantzley /: dan die Princessin damalß nicht im land geweßen :/ den 4. 9br: [1639; BW] Capitän Antfeld mit 50 mußquetirer anhero geschicket. Weil aber die beambten ohne consens Landgraff Georgens [dieselbe] nicht einlaßen wollen, die bürgerschafft aber sich einmühtig ercleret, solche zu ihrem besten einzunehmen, ihnen auch etzlich gelt, weil sie in der vorstadt gelegen, zu ihrem unterhalt geliefert, biß endlich den 6. dito sich ein soldat nach dem andern, unterm schein, etwaß einzukauffen, in die statt geschleichert und alßo alhier geleg[en] biß den 14. Decembr:, aldo sie abgelöset und dargegen Capitän Johan Wasch und Christian Stiefler mit 2 Caßelisch[e] compagnia zu fueß alhier einlogirt worden, welche biß den 3. Maii deß folgenden 1640. <jahrs> alhier gelegen“.[3]

Zu 1641 heißt es bei Pforr: „Balt hierauff begehrt der obriste Roß [Reinhold v. Rosen; BW] von statt und ambt Schmalkald[en alle wochen 300 thlr. Alß ist Solches [ist] die Fraw Princessin [Amalie Elisabeth v. Hessen-Kassel; BW] in eil berichtet worden, welche alßobalden Capitän Antfeldt der statt zum beystand anhero geschicket. Derßelbe hat es dahin vermittelt, dass der Obriste Roß die wochengelder fallen lassen, doch hat man ihme die statt die 1000 thlr, so dem Chill de Hasi [Gill de Haes; BW] an seinen wochengelder<n> in Nürnbergk[4] durch wechsell sollen bezahlt werden, lieffern müssen, die dorffschafften aber haben seinen reuttern, so zu Waßungen[5] gelegen, contribuiren müssen. Es haben auch die Juden alhier ihme, Roßen, 100 bar pistoll geben müssen“.[6]

Bei Pforr ist weiter festgehalten: „Nachdem nun die F[ürstliche Princessin zu Caßell in erfahrung kommen, wie daß die Roßischen bedacht wehren, <sich> in der statt Schmalkalden einzunisten, zu welchem ende sich dan schon ein capitän zur salvaquarthalttung eingeschleichert, deme wochentlich 80 thlr zu geben versprochen worden, alß hat sie auß landsmütterlicher vorsorg mehrbemelten Capitän Adam Antfelt abermalß mitt 60 mußquetirer den 13. Mart: anhero geschicket und dadurch fernerm einschleichen vorzukommen, deßwegen dem Roßisch[en capitän nichts mehr gegeben worden“.[7]

„Den 20. Maii wurden uff ansuchung der bürger Cap: Antfelt abgefordert und ein corporal mit 6 soldaten hinterlassen, dargegen versprochen worden [Lücke im Text] thlr monatlich nach Caßell zu liefern“.[8]

[1] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[2] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.

[3] WAGNER, Pforr, S. 152 (eine sehr gut kommentierte Quellenedition zur Geschichte Schmalkaldens und seines Umlands)..

[4] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[5] Wasungen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 468f.

[6] WAGNER, Pforr, S. 157.

[7] WAGNER, Pforr, S. 158.

[8] WAGNER, Pforr, S. 158.

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