Württemberg in Neuenbürg, Magnus von

Württemberg in Neuenbürg, Magnus von; Herzog; Obrist [2.12.1594 Kirchheim unter Teck –  6.5.1622 Wimpfen] Magnus[1] war Herzog von Württemberg. Als nachgeborener Sohn Herzog Friedrichs I. begründete er die ältere Nebenlinie Württemberg-Neuenbürg, die jedoch mit seinem frühen Tod schon wieder erlosch. Magnus war das dreizehnte Kind des württembergischen Herzogs Friedrich I. und seiner Gemahlin Sibylla von Anhalt. Er genoss eine standesgemäße Erziehung am berühmten „Collegium Illustre“ in Tübingen[2] und durch Reisen in Frankreich und Italien. Nach Abschluss seiner Ausbildung trat er in den Militärdienst und diente zunächst der Republik Venedig im Regiment Georg Ludwig von Löwenstein, wo er auch Konrad Widerholt, den späteren Kommandanten auf Hohentwiel,[3] kennen lernte, anschließend der Protestantischen Union. Nachdem sein Vater Friedrich bereits 1608 gestorben war, kam es 1617 zum Erbvergleich zwischen den noch lebenden männlichen Nachkommen. Als jüngster der fünf Brüder erhielt Herzog Magnus das Schloss Neuenbürg[4] als Residenz sowie eine jährliche Zahlung von 10.000 Gulden zugesprochen. Nach Auflösung der Protestantischen Union 1621 wurde Magnus zum württembergischen Kriegsobersten ernannt. Die sich anschließende württembergische Neutralitätspolitik im Dreißigjährigen Krieg behagte ihm jedoch nicht und er schloss sich mit zwei Regimentern[5] dem badischen Markgrafen Georg Friedrich an. Kurz darauf fiel er in der Schlacht bei Wimpfen[6] am 6.5.1622 gegen 18 Uhr. Er wurde mehrfach von Hieben und Schüssen getroffen. Sein Leichnam soll einen Tag später nur anhand eines Muttermals identifiziert worden sein. Er wurde später in der Stuttgarter Stiftskirche beigesetzt. Magnus starb unverheiratet und ohne Erben, sein Besitz fiel daher wieder an die Stuttgarter Linie zurück.

[1] RAFF, Hie gut Wirtemberg allewege II, S. 293ff.

[2] Tübingen [LK Tübingen]; HHSD VI, S. 801ff.

[3] Hohentwiel [Singen, LK Konstanz]; HHSD VI, S. 352ff.

[4] Neuenbürg [Enzkr.]; HHSD VII, S. 561.

[5] Vgl. Hauptstaatsarchiv Stuttgart G 82 Bü 1: Bestallungsbrief Herzogs Johann Friedrich zu Württemberg, gegen Herzog Magno, als solcher zum Obristen über 1000 Pferd auf 3 Monate angenommen worden d. d. 2. Januar 1622.

[6] 6.5.1622: Tilly und Córdoba schlagen Georg Friedrich von Baden-Durlach. Vgl. DUVE, Diarium belli Bohemici et aliarum memorabilium S. 20f.

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