Wische [Wizgow, Wischkaw ?], M. de

Wische [Wizgow, Wischkaw ?], M. de; Obrist [ – ] M de Wische [ – ] stand 1635 als Obrist in schwedischen Diensten.

Wahrscheinlich handelte es sich um Wizgow [Wischkaw].

Im Januar/Februar 1635 lagen Teile des Regiments Chanowsky in Umstadt[1] (Landgrafschaft Hessen-Darmstadt): „Als er [der schwedische Obrist Brinck; BW] hier einkommen, da half nichts vor, wir mußten vor seine ganze schwedische brigade quartier geben, war ein groß volk und über die 100 ingenuir[2] darunter.blieb hier 7 tag still liegen; ehe er aber abziehen täte, kamen den 30. Dezember 100 musketiere samt einem kapitän kommandieret volk von dem schwedischen Canofskischen regiment herein, den ort zu besetzen und vor den kaiserischen zu verwahren. Den 31. Dezember zog obrist Prink ab, hatten ihre wagen mit gestohlen sachen an viktualien und möbelie so beladen, daß sie von hier nach Zimmern[3] vor etlich 1000 gld. wert stehen lassen und von den wagen werfen müssen. Den 31. Dezember kam ein französischer rittmeister mit 150 pferden vom obristen M. de Wische herein uf ordre, welcher mit und neben obgedachtem kapitän vom Canofski’schen regiment, Antonius Scheffter genannt, allhier kommandiert. Blieben 7 tag allhier und zogen anno 1635 den 7. Januar wieder hinweg zu ihrem regiment nach Ober-Ramstadt.[4] Den 8. Januar zogen obgedachte musketiere von Canofski auch ab nach Babenhausen[5] aus befürchtetem überfall der kaiserischen. Kam aber in der nacht den 10. Januar wieder hiehero neben seinen musketieren. Weil nun die 100 Canofskischen musketiere sich allhier gefürchtet wegen der Babenhauser belägerung, haben sie den 12. Januar noch 3 kompagnieen von Franzosen in die stadt eingenommen, welche Franzosen zuvorhin zu Lengfeld[6] im amt Otzberg[7] gelegen; und diese 4 kompagnieen seind allhier beisammen geblieben 12 tag und miteinander den 23. Januar wieder abgezogen. Hingegen aber sobald den 23. Januar 3 schwedische regimenter, nämlich 1) ihrer fürstl. gnaden landgrafen Johannsen[8] regiment zu pferd, 2) obristen Rosens regiment zu pferd, 3) obristen Illarts regiment zu pferd; war ein groß volk. Und dann ferner eodem die gegen abend kam auch wieder zurück der obgedachte, vorhin allhier gelegene Canofski’sche Kapitän Scheffter mit seinen 100 kommandierten musketieren. Dem folgten hernach der Canofski’sche major Müller mit noch ferner kommandierten musketierem, daß also neben obigen 3 regimentern reutern 300 zu fuß hier waren. Den 31. Januar ist das landgräfische und Illartische regiment abgezogen. Den 11. Februar herr major und kapitän Scheffter mit 250 soldaten abgezogen, hergegen 50 soldaten hierblieben. Den 13. Februar herr obrist Rosa mit seinen schwedischen reutern und übrigen Canofski’schen musketieren auch abgezogen. Und ist also die stadt eine einige nacht leer von volk bis daher blieben !“[9]

[1] Groß-Umstadt [Darmstadt-Dieburg]; HHSD IV, S. 189.

[2] Festungsbauleute

[3] Groß-Zimmern [LK Darmstadt-Dieburg].

[4] Ober-Ramstadt [LK Darmstadt-Dieburg].

[5] Babenhausen [Darmstadt-Dieburg]; HHSD IV, S. 19f.

[6] Lengfeld, heute Ortsteil vonOtzberg [LK Darmstadt-Dieburg].

[7] Otzberg [LK Darmstadt-Dieburg].

[8] Landgraf Johann († 1651) war ein Sohn Landgraf Ludwigs V. u. ein Bruder Georgs II. Dem Testament seines Vaters nicht ganz gemäß, focht er im schwedischen Heer unter Bernhard u. Weimar u. später unter Melchior v. Hatzfeldt.

[9] HERRMANN, Aus tiefster Not, S. 154f.

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