Wippart [Wipparth, Frippart], Nicolaus

Wippart [Wipparth, Frippart], Nicolaus; Obrist [ – ] Nicolaus Wippart [ Wipparth, Frippart] war kaiserlicher Obrist und 1633 Johann II. von Mérode unterstellt.[1] Ende 1633 lag er – jetzt Bönninghausen unterstellt – im Herzogtum Jülich-Berg.

„Von Knyphausen und Melander [Holzappel; BW] bedrängt, blieb Bönninghausen nichts anderes übrig, als sich zum Rhein zurückzuziehen. Anfang November [1633] kam er an der bergischen Grenze an und sandte starke Kavallerieeinheiten aus, um mit sich zu nehmen, was sie gebrauchen konnten. Am 6. November erschien er im Amte Porz[2] und quartierte seine Truppen in allen Dörfern um Mülheim[3] ein. Die noch vorhandenen Pferde wurden der Landbevölkerung weggenommen; die Untertanen Wolfgang Wilhelms flüchteten ihre Habe, so gut sie konnten, nach Köln[4] und auf die linke Rheinseite; die pfalzgräflichen Soldaten wagten nichts gegen Bönninghausen plündernde Scharen zu unternehmen. Nach dem Bericht ihres Obristwachtmeisters Matthias Daniel an Wolfgang Wilhelm ‚wurde das Spoliiren continuirt‘. Erst am 22. November setzte der Pfalzgraf, der sich in Köln aufhielt, durch, daß Bönninghausen Ordre erhielt, aus des Pfalzgrafen Land aufzubrechen. Dessen Truppen setzten sich zwar schwerfällig in Bewegung, doch gelang es Bönninghausen nicht, weiter vorzudringen. Er blieb in Beyenburg[5] an der Ruhr liegen, von wo er am 1. Dezember [1633; BW] ein Entschuldigungsschreiben an Wolfgang Wilhelm schickte, in dem er betonte, der Verzug der Räumung gereiche ihm selbst zum höchsten Mißvergnügen. Er werde strenge Befehle erlassen und allen Klagen nachgehen, auch den Obristen Wippart – gegen den Beschwerden eingelaufen waren – zur Rückgabe der in Elberfeld[6] erpreßten Kontribution veranlassen. Tatsächlich war Bönninghausen außerstande, den Vorstellungen des Pfalzgrafen nachzugeben. In der Nacht vom 14. zum 15. Dezember versuchte er nochmals mit seiner ganzen Armee einen Vorstoß gegen Knyphausen, indem er bei Wenigern[7] die Ruhr überschritt; seine Vorhut führte der Obrist Schwarzenberg, dessen Kundschafter Meldung brachten, daß der Feind alle märkischen Städte in seiner Gewalt habe. Größere Vorstöße der Reiterei verhinderte die Kälte, die alle Wege schwer passierbar gemacht hatte. ‚Zur Konservation seines Volkes‘ mußte Bönninghausen sich wieder zurückziehen und rückte bis nach Lennep[8] und ins Amt Bornefeld,[9] wo seine Scharen großen Schaden verursachten. Am 20. Dezember versuchte er einen neuen Vorstoß und marschierte auf Iserlohn,[10] da die Hessen und Schweden inzwischen abgerückt waren“.[11]

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[1] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 284, Anm. 16.
[2] Porz [Rhein.-Berg. Kr.]; HHSD III, S. 614f.
[3] Mühlheim a. d. Ruhr; HHSD III, S. 532ff.
[4] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[5] Beyenburg [Stadt Wuppertal], HHSD III, S. 72f.
[6] Elberfeld [Stadt Wuppertal]; HHSD III, S. 197ff.
[7] Wenigern: Niederwenigern, heute Stadtteil von Hattingen [Ennepe-Ruhr-Kreis].
[8] Lennep [Stadt Remscheid]; HHSD III, S. 455f.
[9] Bornefeld, Amt: Es  umfasste das Umland der heutigen Stadt Wermelskirchen, das Kirchspiel Lüttringhausen (bis 1407), Hückeswagen (ab 1555), Dhünn, Remscheid und Dabringhausen.
[10] Iserlohn; HHSD III, S. 362f.
[11] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 293f.
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