Transene [Transehe, Traudieschen] von Roseneck, Joachim [Jean]

Transene [Transehe, Traudieschen] von Roseneck, Joachim [Jean]; Resident [ – ] Transene war schwedischer Resident und Korrespondenzpartner Laurens Nicolais (Lars Nilson Tungel) und Obrist.

„Anfang Oktober [1633; BW] erneuerte Wallenstein seinen Angriff, den er diesmal gegen duie Oder und Berlin richtete. Hals über Kopf verließ Georg Wilhelm Berlin und flüchtete sich zuerst nach Brandenburg,[1] von wo er Wallenstein auf dessen Friedensangebote eine klare Absage zuteil werden ließ. Dann setzte der Kurfürst seine Flucht nach Stendal[2] fort, nachdem er von Banér die Zusage erhalten hatte, etwa 1000 Mann Kavallerie nach Brandenburg zu schicken, das der Feind sich unserer beiden alte und Neuen Statt Brandenburg nitt bemechtige. Bald darauf erschienen auch die brandenburgischen Obristen Volkmann und [Dietrich v.; BW] Kracht in Brandenburg, um die Befestigungsanlagen dieses Ortes einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. In ihrem Bericht an den Kurfürsten heißt es, daß die Wälle und Schantzen sehr zu Grunde gehen, ja bereits bald gar eingefallen sein. Banér hielt Wort. Gegen Ende Oktober entsandte er das Kavallerieregiment v. Sparenburg [Jost Matthias v. Sparrenberg; BW] ins Havelland und stellte die Sendung weiterer 1000 Mann unter dem Obristlieutenant Wendel v. Bomsdorf in Aussicht. Am 27. Oktober konnte der schwedische Resident in Berlin, Transehe, dem Kurfürsten melden, daß auch bei unser Veste [Spandau[3]] einiges von dem Generalen Banier commandirten Schwedischen Volk zu mehrer Verwahrung derselben ankhommen. Dem Obristen Volkmann solle nur bald Befehl erteilt werden, den Kapitän Forchheimer mit seinem Volk aus Spandau abzuberufen, damit die Schweden die Festung besetzen könnten“.[4]

Tungel schrieb an Transene: „Es ist weit und breit erschollen, insgemein steht man auch in Gedanken und Hoffnung, daß Friedland dem Kaiser den Rücken kehren, an seinem eigenen Herrn treulos werden und sich mit den Unsrigen conjungieren will. Unsers Teils könnten wir’s leiden, aber daß es also geschehen wird, ist auch kein Glaubensartikel, darum ich hierin ein Thomas bleibe, glaub nichts, als was ich sehe und greife, hoffe, es wird mir ein wenig zur Seligkeit schaden. Wenn es aber sich zutragen sollte, wäre es kein Exempel allerdings inauditum, kann es auch pro absurdo halten, wenn ich betrachte die Art der Ambition und Ehrsucht. […] Ich hab mich in diesen Sachen schon vor mehr dann ein halb Jahr mit Consens und Vorwissen unserer hohen Obern gebrauchen lassen, vernehme, daß man jetzt nichts anders zu der Zeit auf die Bahn bringt, nämlich daß man dem Friedland einen General an die Seite setzen will, den duc de Feria, oder wohl gar absetzen. Das wolle er nicht leiden, sondern diesen sowohl als den vor drei Jahren zu Regensburg[5] widerfahrenen Affront an den Kaiser und Bayernfürsten rächen, wenn wir ihm den Rücken halten und er von uns versichert wird. […] Das Werk ist bei Ihrer Exc. dem Herrn Reichskanzler suspect“.[6]

Später stand er als Obrist in kursächsischen Diensten.

Seine Truppen kämpften in der Schlacht am 14.4.1639 bei Chemnitz[7] gegen die Schweden unter Banér.

[1] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.

[2] Stendal [Kr. Stendal]; HHSD XI, S. 447ff.

[3] Berlin-Spandau; HHSD X, S. 97ff.

[4] SCHRÖER, Havelland, S. 74f.

[5] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[6] JESSEN, Dreißigjähriger Krieg, S. 346.

[7] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.

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