Straßkessel, Lucas; Leutnant [ – ] Straßkessel stand 1628 als Leutnant im kaiserlichen Regiment Hebron.
In der Chronik der Stadt Beelitz[1] heißt es: „Hierauf kam sofort 2 Tage [17.1.1628; BW] hernach ein Lieutenant, Lucas Straßkessel genannt, mit 22 Reitern an, that ferner Ankündigung und wollte nicht weichen, das Geld solle dasein; er lag 14 Tage hier, weil ein so großer Posten nicht konnte aufgebracht werden, auch nicht geliehen werden konnte. Sie verzehrten viel, daß die Rechnung sich auf 200 Thaler belief, dazu mußte man ihm ein Schwert,[2] schöne Schärpe und ein Paar Stiefel kaufen, das sich auf 33 Thaler erstreckte. Man schickte erst 300 Thaler, man vermeinte, was loszukriegen, bald wieder 300 Thaler, aber da war nichts zu erhalten, die übrigen 600 Thaler sollten und mußten auch da sein“.[3]
[1] Beelitz [LK Potsdam-Mittelmark].
[2] Axialsymmetrische Blankwaffe mit gerader, zweischneidiger Klinge. Mit dem Aufkommen zunehmend schwererer Rüstungen mussten auch die Waffen angepasst werden, um den Gegner trotz Panzerung verletzen zu können. Durch die zunehmende Verbreitung des Plattenharnischs wurde der Schild überflüssig und die linke Hand zumindest bei unberittenen Kämpfern weitgehend frei. Aus den ursprünglich verhältnismäßig kurzen Schwertern (etwa 0,8-1 m) entwickelten sich daher immer längere Schwerter (heute Eineinhalbhänder oder Bastardschwerter genannt). Der Zweihänder, der auf Abbildungen aus der Landsknechtszeit häufiger zu sehen ist, wurde hauptsächlich zum Zweikampf benutzt, wenn die Formationen (Gewalthaufen) bereits aufgebrochen waren. Zum Wegschlagen der Piken, wie es immer wieder in Gerüchten behauptet wird, ist er völlig ungeeignet. Pikeniere und Musketiere trugen den kurzen Katzbalger als Nebenwaffe, der beim Kampf mit der Hauptwaffe nicht behinderte. Im zivilen Bereich trug man das Rapier. Aufgrund der Tatsache, dass nicht zuletzt häufig Prunkwaffen überlebt haben, da sie keinem Verschleiß ausgesetzt waren, existieren häufig falsche Vorstellungen über Gewicht und Balance historischer Schwerter. Paradewaffen, die hauptsächlich geschultert getragen bei Umzügen vorgeführt wurden, erreichten nicht selten Gewichte, die für den Kampf absolut nicht praktikabel waren (vier Kilogramm und mehr). Eine tatsächliche Gebrauchswaffe musste aber – besonders, wenn sie für militärischen Gebrauch gedacht war – auch über längere Zeit zu führen sein. Ein Stahlschwert, das zum Kampf geeignet sein soll, wiegt je nach Länge zwischen einem und 1,5 kg. Je nach Schwerttyp wird ein Schwerpunkt mehr oder weniger nahe der Parierstange angestrebt. Dennoch können auch qualitativ hochwertige Schwerter mit geringem Gewicht einen Schwerpunkt um 20 cm vor der Parierstange aufweisen, ohne dadurch unhandlich zu werden. I. Richtschwert, ein zweihändig geführtes Schwert zur Enthauptung. Der zu Enthauptende saß dabei aufrecht auf einem speziellen Richtstuhl. Die Klinge war nur so lang wie bei einem einfachen Schwert (ca. 80-90 cm). Das Richtschwert galt als „unehrlich“ und durfte nicht im „ehrlichen“ Kampf benutzt werden. Die Klinge besaß eine abgerundete Spitze; damit war es zum kriegerischen Stoßfechten nicht geeignet. Das Richtschwert hatte im Aberglauben eine unfehlbare Klinge, die selbst tödliche Streiche eines Gegners verhindern konnte. DANCKERT, Unehrliche Leute, S. 43.
II. Schlachtschwerter wurden z. B. bei Ausfällen der Belagerten verwendet und galten als geeignete Waffen für den Graben- und Nahkampf, so überliefert bei den Belagerungen Kronachs 1634, Regensburgs 1634 und der Veste Coburg 1635. Gustav Adolf hatte die hinteren Reihen der Infanterie angewiesen, zunächst die Schwerter zu benutzen und erst im Nahkampf zu Pistolen zu greifen. Allerdings besaßen viele Infanteristen wegen der zu geringen Stückzahl nur Äxte oder Beile.
[3] SCHNEIDER, Chronik der Stadt Beelitz, S. 27.