Schwartz, Olof Hanson; Generalquartiermeister [ – ] Schwartz war 1634/35 schwedischer Generalquartiermeister und hatte als Donation Schloss, Wigbolde und Amt Bevergern[1] erhalten.
„Es ist nicht ohne, daß durch verscheidene trompetter das haus und wigboldt Bevergern im sommer 1633 aufgefurdert, in wessen nhamen aber solchs geschehen, dasselb hat der damaliger Bevergernscher commendant und haubtman Alexander Morrien durch seine unterofficieren von den trumpettern vernemmen lassen vernemmen lassen und sich darauf jegen selbigen trompetter resolvirt, auch unzweifeligh dasselb derzeit herrn furstlich Munsterischen[2] heimbgelassenen cantzelern und rhäten zugeschrieben, auch hat der der Schwedischen armada feldtmarschalck Dodo von Inhausen und Kniphausen, der zu-vorderst das wigboldt Bevergern anno 1633 den 15. Septembris eingenommen und den 19. eiusdem das schloß Bevergern durch den abzugh einbekommen, sich in seiner uber das ambt Bevergern und an selbiger seiten der Embs gelegener bauerschafften des ambts Rheine[3] gegebener salvaguarda setzen lassen: ‚Der königlichen erbin und cron Schweden feldtmarschalck im Niedersächsigh und Westphälischen Craiß ich Dodo von Inhausen und Kniphausen‘, wie sich auch selbiger gestaldt hertzog Georgh von Leunenborgh [Georg v. Braunschweig-Lüneburg; BW] ‚der königlichen erbin und cron Schweden general, schreiben lassen.
Nun ist ferner nicht ohne, daß anno 1633 den 15. Septembris das wigboldt Bevergern angeregter maßen eingenommen und in dato den 17. eiusdem zwischen Kniphausen und dem haubtman Morrien wegen ubergebungh des schlosses Bevergern sichere articulen aufgerichtet, welche der haubtman Morrien unzweifeligh wolgemelten herrn furst(lich) Munst(erischen) heimbgelassenen cantzelern und rhäten wirt eingeschickt haben, davon dannoch zu mehrer furdersambster erinnerungh hierbei sub littera A compei vorhanden, und man bei solchem vom feiandt eingehaltem schlosse Bevergern nicht anders dafur gehalten, dan daß die commandanten als erstlich der obrister Stralendorff und verscheidene andere, welche ime im commando des schlosses und wigboldts Bevergern gefolgt, sich in der Schwedischen bestallungh zu sein erclert, und Oloff Hanson Schwartz, generalquartirmeister der Schwedischen Armada, deme das schloß, wigboldt und amt Bevergern seinem ver-meinen nach von der cron Schweden gegeben, einige seiner diener und sonsten commissarien zum Bevergern gehabt, den empfangk und außgaben zu verrichten, auch daselbst zum Bevergern zwei compagneien kriegsfolcks als eine zu roß und eine zu fueß werben lassen. Folgentz aber gedachter Olof Hanson Schwartz von bemelter seiner vermeinender erlangter nicht allein donation, sondern auch confirmation hinwieder abstehen und solch schloß, wigboldt sambt dem ambte Bevergern Ihrer Princ(elichen) Excell(entz) Henrichen von Orangien [Heinrich v. Nassau-Oranien; BW] einraumen muessen, zu welchem endt anno 1634, den 12. Maii, der Lingescher[4] richter Sylvester Danckelman durch damaligen Bevergernschen commendanten Arndt Luckman von dem Schwedischen residerenden abgesanten im Westphälischen craiß zu Osnabrugge[5] sich verhaltenden Christoffer Deichman, der rechte doctorn, ein schreiben miteingelagter ordor vom Schwedischen reichscantzelern Axell Ochsenstiern [Oxenstierna; BW] eingeliefert, hoch(gemelter) Ihrer Princ(elichen) Excell(entz) von Orangien die herlicheit Bevergern einzuraumen, von welchem schreiben und ordor hirbei abschrifften sub litteris B und C gelegt. Nach welcher insinuation der Lingescher drost Rötcher von Haersohlte folgenden tages den 13. Maii mit 100 soldaten zum Bevergern angelangt. Dannoch gedachter commandant Arndt Luckman unerachtet vorbemelten schreibens und ordor vom hause Bevergern ohne habenden befelch von herrn general Hertzogh Georgh von Leunenborgh nicht abweichen wollen,auch sonsten hingegen an itzgemelten residenten Deichman geschrieben, wie davon hirbei copei sub littera D vorhanden, und ein trumpetter wegen mehrgemelten Ihrer Princ(elichen) Excellenz von Orangien von Bevergern ab an Ihre Furstliche Durchlaucht, hertzogh Georg von Leunenborgh mit schreibens abgeschickt, cuius tenoris und was darauf zur resolution geschehen, ist man nicht innigh worden. Es ist aber von dem Lingeschen drosten eine vereinigung des abzugs halber mit dem commandanten Luckman, davon sich copei sub littera E befindet, eingangen, und mehrgemelter commandant Luckman den 26. Maii anno 1634 vom schlosse Bevergern abgezogen, die schlussele zu des ambthauses und wigboldts Bevergern pforten mehrbemeltem Lingeschen drosten uberreicht. Dannoch er, Luckman, mit seinen beihabenden soldaten beß auf den 28. Maii anno 1634, daß er auß direction gedachten drosts Haersolts vom kriegscommissario Clemens Claubergen [Klaubert; BW], von Osnabrugge komment, aus Bevergern geholet, daselbst verplieben, von welcher zeitt ab offthochgemelte Ihre Princ(eliche) Excell(entz) von Orangien das hauß, wigbolt und ambt Bevergern beß hiehin in vermeinende possession gehalten. Signatum den 7. Septembris anno 1635“.[6]
[1] Bevergern [LK Tecklenburg]; HHSD III, S. 71f.
[2] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[3] Rheine [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 637f.
[4] Lingen; HHSD II, S. 299f.
[5] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.
[6] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 4.