Rosen, Vol[l]mar [Wolmar, Woldemar] von

Rosen, Vol[l]mar [Wolmar, Woldemar] von; Obrist [ – 1645 in Basel erstochen] Volmar von Rosen aus der Linie Groß-Roop, auch der „tolle Rosen“ genannt, der Bruder oder Vetter[1] des berühmteren Reinhold von Rosen aus der Linie Hoch-Roop, stand als schwedischer Obristleutnant, dann als Oberst eines Dragoner-Regiments in weimarisch[-französisch]en Diensten.

„Am 17.8.[1634; BW] war das [kaiserliche; BW] Hauptquartier in Alerheim[2] unweit Nördlingen.[3] An diesem Tag brach eine starke Abteilung mit 5 Regimentern zu Roß und 4 Dragonerregimentern unter den beiden Generalwachtmeistern Johann von Werth[4] und Giacomo von Strozzi nach Franken auf. Man zog zuerst gegen Oettingen[5] ‚in der Hoffnung, die von Forchheim[6] heranmarschierenden Feinde [des Feldmarschall Cratz] an einem bequemen Ort vorzubiegen und sie aufzuschlagen‘. Die kaiserlich-bayerischen Regimenter erreichten am 18.8. Ansbach,[7] ließen die Tore sprengen und die Stadt plündern. Der gerade mündig gewordene Markgraf Friedrich hatte sich mit seiner Mutter und etlichen Hofbeamten nach Kitzingen[8] begeben. Von Ansbach schwärmten die Reitertruppen aus und plünderten die Nürnberger[9] Gegend, des weiteren die südlich davon gelegenen Orte Hilpoltstein,[10] Greding,[11] Dietfurt,[12] Beilngries,[13] Heideck[14] und Gunzenhausen.[15] Daraufhin wandten sie sich in Richtung Westen nach Rothenburg o. d. Tauber.[16] Der zu Unterhandlungen abgeschickte Rothenburger Bürgermeister Petzolt wurde zusammen mit dem Kommissar Metzler niedergeschossen. Nach Rothenburg selbst hatte Herzog Bernhard drei Kompanien des Brinken’schen Regiments unter Major Pollius (Polli) gelegt, zwei Brinken’sche Kompanien unter Oberstleutnant Balthasar Goll wurden in (Bad) Windsheim[17] stationiert (der Inhaber des Regiments, Wilhelm von Brinken war, wie wir bereits erfahren haben, bei der Verteidigung Regensburgs verwundet worden und nun Kommandant in Königshofen[18]). Nach Dinkelsbühl[19] wurde eilig der Oberstleutnant Woldemar von Rosen mit drei Kompanien Dragonern geworfen. Die genannten Städte wehrten sich zunächst nach Kräften gegen die Einlegung dieser Garnisonen, ließen sie aber bei Annäherung der kaiserlichen Truppen schließlich zu ihrem Vorteil ein. Die Truppen Werths und Strozzis mußten deshalb, trotz ernstlicher Übergabeaufforderungen, von Rothenburg (19.8.) und Dinkelsbühl erfolglos wieder abziehen. Feuchtwangen[20] wurde eingenommen und geplündert“.[21]

Der kaiserliche Rückeroberungsfeldzug in Franken begann in Dinkelsbühl,[22] wohin sich der Generalwachtmeister Johann von Götz[23] mit 2000 Mann zu Fuß und zwei Regimentern zu Roß, halb kaiserliche, halb bayerische Truppen, sowie einigen Geschützen begab und, bereits einen Tag nach der Nördlinger Schlacht,[24] mit der Beschießung der Stadt begann. Diese verteidigte der Oberstleutnant Woldemar von Rosen, der, nach siebentätiger Belagerung und nachdem die Bevölkerung von ihm abgefallen war, am 14. September akkordierte und mit der Besatzung, 3 Kompanien Dragonern, in vollem Gewehr nach Ulm[25] abzog. (Chemnitz II, S. 548)„.[26]

In den Erinnerungen des Dr. Jeremias Molther aus Friedberg[27] (Landgrafschaft Hessen-Kassel) heißt es für 1634: „Nicht lange aber nach diesem Durchzug [kaiserlicher Truppen] ist [15. Okt.] der Oberst Rosa [Reinhold von Rosen] mit seinem Regiment zu Pferd dahier kommen und erstmahls instinctu fratris [auf Antrieb seines Bruders: Vollmar, gen. ‚der tolle Rosen‘], eines Rittmeisters wegen [zum Schutz] des adligen Frauenzimmers in der Burg Quartier gemacht, darauf sich die sequentes [die folgenden Kommandanten] jederzeit bezogen“.[28]

„An Ulm hatten sich die Kaiserlichen bisher noch nicht ernsthaft herangewagt. Die Stadt war mit einer starken Garnison versehen, die noch nach der Schlacht bei Nördlingen im September 1634 durch die von Dinkelsbühl abziehenden 3 Kompanien unter Woldemar von Rosen und die Lauinger[29] Besatzung unter Thomas Sigmund von Schlammersdorff verstärkt worden war. Auch waren die Getreidevorräte der Stadt noch ausreichend, wie der mehrmalige Verproviantierungsversuch von Augsburg[30] gezeigt hatte. Das Kommando über die Truppen hatte mittlerweile der weimarische Generalleutnant Lorenz von Hofkirchen übernommen.

Bereits kurz nach der Nördlinger Schlacht hatte der kaiserlicher Generalkommissär Wolfgang Rudolf von Ossa Ulm durch einen Trompeter schriftlich zur Übergabe auffordern lassen. Die Ulmer Besatzung schlug dies glatt ab, verstärkte ihre Verschantzungen und ließ in Erwartung einer Belagerung alle Gärten um die Stadt einebnen und die Bäume fällen. Die Garnison wurde durch Werbungen erhöht, die Wachen verstärkt und die Wälle mit zusätzlichen Geschützen versehen. (Theatrum III, S. 351, 422). Tatsächlich bauten die Kaiserlichen ihren Blockadering um die Stadt zunehmend aus. Dies gereichte vor allem den Augsburgern zum Nachteil, da fast alle Proviantlieferungen nach Augsburg: Rinder, Schafe und Getreide, von den streifenden Truppen abgefangen wurden. Am 13./23. März 1635 machte die Ulmer Garnison einen Ausfall, zog bis ins Württembergische und überwältigte einige streifende kaiserliche Truppen, denen sie 200 gut ausgerüstete Pferde und fast 40.000 Taler abnahmen (allein bei einem Rittmeister und der Frau eines Leutnants fand man 6000 Taler).

– – Bei dem schwäbischen Chronisten Hans Heberle [1597-1677][31] heißt es: „Dann auf die osterliche zeit in der carwoch kompt wider ein gantzes regiment reiter nach Launßen[32] und Urspring.[33] Die haben wider die leit in große engste und schreckhen gebracht. Sie sind in alle fleckhen und derffer gefallen, alles dasjenige genomen so einer gehabt, weib und kinder, und alle menschen in die welder und helzer getrieben, die selbigen gejagt, wie die wilde thier. Wen sie gefunden, den habens ubel geschlagen oder woll gar erschoßen, und jedermann alles genomen. Und das selbige so lang getriben, daß es deß arme volckh nicht mehr kan in denen welden auffhalten, von wegen deß hungers, den sie außgestanden haben. Da haben wir müessen wider in die stat Ulm weichen mit bedrang, mit weib und kindt, das vast niemandt mehr auff dem land ist gewesen“.[34] – –

Am 20./30. März fiel man erneut aus und überraschte bei Nacht das Städtchen Schelklingen,[35] machte die kaiserliche Garnison nieder und erbeutete 2 Fähnlein, viel Vieh, Getreide und andere Viktualien, die man nach Ulm führte.

Die Verpflegungssituation in Ulm war verhältnismäßig gut, so daß man Verpflegungskonvois nach Augsburg und Memmingen[36] abfertigen konnte, welche jedoch nur an letzterem Ort sicher ankamen. Man betrieb auch eifrig neue Werbungen, so daß noch im April 1635 sechs neue Fähnlein zu Fuß in der Stadt aufgerichtet werden konnten. Besonders nachdem Garnison und Bürgerschaft von dem nicht eingehaltenen Akkord in Augsburg erfuhren, war man um so mehr entschlossen, die Stadt um jeden Preis zu verteidigen. Zu einem besonderen Zwischenfall kam es zu Anfang April, als drei pfalz-neuburgische Gesandte in der Stadt ankamen und das in der Stadt eingeflohene Gut der alten Pfalzgräfin Anna abholen wollten. Dieses wurde auch von den Stadtoberen gutwillig ausgehändigt und auf ein Schiff verfrachtet. Nachdem sich letzteres eine halbe Stunde donauabwärts von der Stadt entfernt hatte, wurde es von den streifenden Dragonern des Woldemar von Rosen aufgehalten und ausgeplündert. Die Beute soll einem Wert von 3 Tonnen Goldes (300.000 Gulden) entsprochen haben. Über diesen Vorfall war[en] der Rat und die Bürgerschaft Ulms nicht wenig aufgebracht, da man befürchtete, daß die kaiserlichen Belagerungstruppen nun verstärkt Repressalien anwenden würden. (Ebd. S. 429).

– – Der Chronist Heberle berichtet weiter: „Den 7 tag Maya, am heiligen Auffertag [Christi Himmelfahrt; BW] sindt wir wider nach hauß gezogen, aber mir haben ein schlechten friden ein kleine zeit. Dan den im 25 und 26 tag Maya ist das keysserisch volckh wider zu Launßen und Urspring ankommen. Dan sie haben hefftiger gerumoret dan vormals sie nie gethan haben, das kein mensch uff dem gantzen landt ist sicher gewesen. Da hatt jederman müssen entlauffen, wo einer geköndt hat, das einer ein wenig hatt könden sicher bleiben.

In denen hölzer und welden hatt einer nit könden bleiben, von wegen deß großen hungers, dan mir haben nit könden bleiben, von wegen deß großen hungers, dan mir haben nit könden brott, salz, schmalz und anders, waß mir zu unßer leibsnarung haben wollen, nit könen uberkomen, das wir mit weib und kleine kinderlein (die wir das mall noch vüll gehabt) nit hunger sterben und verderben, dan wir allethalben ruoh gesucht.

Dan ich bin selber mit meinem weib und kleinen kindern, sampt einem grossen hauffen volcks auß dem holz vertriben worden. Da haben wir vermeint, mir werden in dem Wirtenberger landt sicher haben und seyen nach Heichlingen[37] geflohen, aber lieber Gott, da haben wir auch keinen friden und müssen wider in zweyen tagen von danen weichen, dan die reiter komen hauffenweiß und bländern ales auß und nemen waß sie finden. Dan sie sindt zu Launßen und Urspring biß in die 14 tag lang.

Den 7 und 8 tag Brachmonet sindt sie zu Launßen auffgebrochen und nach Bernstadt[38] gezogen, haben Albeckh[39] angezint und verbrint, haben sich zu Bernstatt eingeschantzet und ein bolwerkh umb das dorff herumb gemacht, die baum in denen garten abgehauen und sich damit verwaren, dan sie ferchten sich vor dem feindt und Ulmischen reiter“.[40] –

Es kam jedoch anders. Ulm konnte sich bis zum Juli des Jahres 1635 halten. Am 19.7.1635 begab sich eine Ulmer Delegation zu König Ferdinand III.[41] nach Heilbronn[42] und unterwarf sich den Prager Friedensbedingungen[43] (Khevenhiller XII, S. 1752). Damit wurde eine Aussöhnung mit Kaiser Ferdinand unter folgenden Konditionen erreicht: Die Stadt sollte bei ihrer freien Religionsausübung und ihren bisherigen Privilegien, Rechten und Gerechtigkeiten bleiben. Die Garnison, soviel zur Erhaltung der Festungseigenschaften nötig, durfte sie behalten. Überzählige Soldateska sollte an die kaiserlichen Truppen abgetreten werden. Dafür wurde Ulm von weiteren Durchzügen und Einquartierungen verschont. Gleichzeitig wurde der Stadt freies Handels und der freie Zugang zu allen die Stadt betreffenden Pässen und Straßen zugesichert. Auf diesen Friedensschluß hin wurden in allen Kirchen Danksagungen gehalten, das Te Deum Laudamus gesungen, die Glocken eine Stunde lang geläutet[e] und das grobe Geschütz auf den Wällen losgebrannt. Beim Abzug der schwedischen Garnison wäre es beinahe noch zu Komplikationen gekommen, ‚diweil sie nicht aus der Statt heraus geköndt'[,] da der Kommandant, Lorenz von Hofkirchen, dem Magistrat die Torschlüssel abgenommen hatte, und ’niemand herauß lassen, sondern sich wehren wollen‘. Er konnte aber anscheinend zu einem friedlichen Einlenken überredet werden. (Theatrum III, S. 491, 508)“.[44]

Das „Theatrum Europaeum“[45] berichtet für 1640: „Als die Käis. Armada Nider-Hessen / das Waldeckische und den Weser-Strom im September diß Jahrs verlassen / und sich im Westphälischen / Cöllnischen / und dortenherum allenthalben außgetheilet gehabt / ist deren auch ein guter Theil in Ober-Hessen kommen / und hat auffgeraumet was die Weymarischen im Ende deß Aprilen / und Eingang Maji ligen lassen / davon auch oben angereget.

Der Obriste Rheinhold von Rosen / Director bey der Weymarischen Armee / kame gegen dem Ende Septembris auch in die Wetterau[46] biß nach Friedberg[47] / seines Vettern / wie auch das Colhasische [Kohlhase; BW] Regiment zu Fuß / Wolmars von Rosen Regiment Tragoner / und die neuen Truppen unter dem Obr. Lieutenant Balthasarn / zusammen zu ziehen: gestalt dann beyde Käis. General-Wachtmeister / Horst und Gallen [William Gall de Burgo; BW] / in der Nähe schon vorhanden waren / nemlich Rittmeister Paul vom Meutterischen Regiment / so sonsten in Mäyntz[48] damals gelegen / hatte sich mit 140 Pferden Curassier in Hofheim[49] / 2. Meilen von Franckfurt[50] quartiret ; der von Rosen aber vermeynte nicht zu feyren / und bedorffte dergleichen Quartier selbsten für die Seinigen / darum er diesen Rittmeister zum ersten angegriffen / und denselben / weilen er auff keinen Ersatz sich zu verlassen gehabt / daß er sich mit allen den Seinigen / auff sein Rosens Discretion ergeben müssen / bezwungen / darvon dieser an Reutern und Pagage-Pferden / dren bey zweyhundert und zehen gewesen / bekommen“.[51]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet weiter: „Den Obristen von Rosen wurden von seinem Major Johann von Ratschin / vom alten Regiment 6. Compagnien zugebracht / darum konnte er abermahlen nicht fey[r]en / sondern nahme seinen Vetter Wolmaren / den Tollen zu sich / und überfiele noch selbige Nacht / von Ziegenhain[52] auß / deß Croatischen Obristens / Petern Logy [Losy; BW] Regiment und Quartier zu Allendorff[53] / die noch andere 6. Compagnien Rubländischer [Ruebland; BW] Tragoner bey sich hatten, darüber der Obriste durch einen Pistolen-Schuß selbsten verwundet worden / der sich deßwegen auff den Kirchhoff salviret / aber sein Obrister Lieutenant todt geblieben / in angestecktem Quartier neun Standarten verbronnen / ein Standarte und ein Capitäin mit Beuten und Pferden darvon geführet / und sie alle so hefftig aufgeschlagen worden / daß wann der Obriste Fetuari [Földvary; BW] nicht nahe im Anzuge gewesen / so wäre dieses gantze Regiment gantz und gar zu scheitern gegangen“.[54]

Den Überfall des Obristen Volmar von Rosen bei Frankfurt meldete der kaiserliche Obrist Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg Hatzfeldt im Dezember 1640.[55]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet zum Jahr 1641: „General Gil de Has kam im Eingang Januarii mit zwey Regimentern ins Hennebergische[56] / nahm sein Haupt-Quartier in Meinungen[57] / und fing an das veste Schloß Maßfeld[58] / um dessen Erhaltung man voriges Jahrs sich auff Schwedischer Seiten so sehr bemühet hatte / zu bloquiren / das war abermahl übel proviantiret. Auch liesse de Has das Viehe in der Graffschafft zusammen rauben / nicht weniger auß dem Thüringer Wald hinweg holen / proviante sich auch sonsten mehrers : gestalt es ihme dann um Maßfeld alles Ernstes zu thun war.

Den 5. 15. Januarii kam auch der Obriste von Rosen mit drey tausend vor und in Maßfeld / liesse durch seinen Vettern den Tollen [Volmar v. Rosen; BW] / das Schloß Oberstatt[59] einnehmen / und was auff dem Land herum von Hasischen [de Haes; BW] sich auffhielte / muste entweder Haar lassen / oder sich in Meiningen salviren : darum auch die Käiserlichen auff Liechtenfelß[60] und Staffelstein[61] gelegene / wegen der weitherum streiffenden Rosischen sich in Coburg[62] retirirten“.[63]

„Am 25. März [1641; BW] traf der Rosische Regiments-Quartiermeister Heinrich Greyer mit 7 Pferden zur Salvaguardia in der Stadt [Saalfeld;[64] BW] ein. Ihm folgete am nächsten Tag sein Oberst Volkmar von Rosen mit einer Leibwache aus Reitern und Dragonern und nlieb bis zum 29. liegen“.[65]

Der Hildesheimer[66] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 14./24.9.1641: „Vergangene Nacht movirt sich der Schwedische Ausschuß von der Chevallerie bey Sarstedt,[67] gehet über die Weser, um Dorsten[68] zue entsetzen, inmittels bleibet die Infanterie stehen. Eodem der Obrist Rose [Volmar v. Rosen; BW] von den Weymarschen plünderten vergangene Nacht Gronaw[69] ganz aus, darinnen er wenige Tage gelegen, und ziehen wieder nach dem Feldlager, als ihn die Croaten im Auszuge durch die Leine getrieben. Uf den Wiesen zwischen Elze[70] und Gronaw, da er den Raub mehrentheils laßen und sich wehren mußte und die Croaten abgewiesen und einer von ihnen durchschoßen nach Gronaw gebracht“.[71]

„Am Donnerstag vor dem 2. November (26. Oktober) hatte der schon vorgenannte Oberst [Reinhold; BW] von Rosen 400 Braunschweig-Lüneburger in die belagerte Stadt Wolfenbüttel[72] geleitet. Der Oberst Nicola, der dort auf Wache stand, hatte sich sofort mit 100 Reitern an ihn ‚gehenkt’. Sperreuter wurde auch sofort benachrichtigt und nahm mit seiner Brigade, wozu noch 5 andere kaiserliche Esquadrons stießen, die Verfolgung auf. Die weim.-franz. Reiter wurden bis Hann.-Münden verfolgt. Rosen opferte für seine Flucht seine Dragoner, die fast alle gefangen oder getötet wurden. Einschließlich des Kommandeurs des Obersten Wolmar von Rosen; auch der „Tolla Rosa“ genannt“.[73]

Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[74] berichtet in seinem Florus von 1647 für das Jahr 1641: „Nach dem nun das Glück den Keyserischen allenthalben sehr gewonnen / haben sie sich / nach Eroberung des sehr festen Schlosses vnd Hauses Spilenburg [Spiegelberg;[75] BW] / Gleichenstein[76] / Einbeck[77]/ Nordheim[78] / Mülhausen[79] / Duderstatt[80] / vnd anderer örter / auch die Stadt Göttingen[81] zu belägern vnterstanden.

Wann dann solcher orth sehr befästiget / vnd eben selbiger zeit mit einer starcken Besatzung / nemlich in 1500. Soldaten / vnd 2000. Mann Außschuß / neben zween Obristen Leutenanten / Schönberg vnd Opperman versehen gewesen / haben doch nichts desto weniger die Keyserischen mit der Belägerung starcke verfassungen gemacht / solchen starcken vnd festen orth mit Gewalt durch approchiren zu überkommen / welches sich aber die Belägerten im geringsten nicht erschrecken lassen / sondern ihrem gegentheil hefftig vnnd männlich wiederstanden / vnnd durch vnterschiedliche Außfälle grossen schaden gethan.

Diese Belägerung zu verhindern / hat sich Obrister Rosa [Volmar v. Rosen; BW] mit 1500. Commandirten Reutern / vnd 500 Fußknechten / auff deß Hertzogen zu Braunschweig begehren auffgemacht / dieselbe auch im Angesicht der Keyserischen in Göttingen vnverhindert eingebracht. Solches nun / ob es zwar die Keyserischen hefftig verdrossen / haben sie sich anderwärts an den Schwedischen und Rosischen gerochen: Dann als die Rosische Convoy wiederumb zurück gezogen / haben ihnen die Keyserischen Generalen [Franz u. Caspar v.; BW] Mercy, [Anibale; BW] Gonzaga vnd Spehrreutter [Speereuter; BW] / mit einer starcken Parthey Commandirten Reutern bey einem Paß / eine halbe stund von der Stadt auff den dienst gewartet / dieselbe nach geschehener Confusion / dermassen attaquirt / daß des Obristen Dollen Rosa Regiment Tragoner meisten theils ruinirt / er auch selbsten neben andern Officirern / auch über 200 gemeinen Soldaten gefangen / vnd der General Rosa / biß nach Münden[82] an der Werra verfolgt worden“.[83]

Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dazu: „Die Unirten lagen bey diesen Effecten zu Sarstat noch immer still / mit fürgeben / daß sie deß General Torstensohns mit Volck erwarteten / mögen sich auch zu schwach befunden haben.

Den 2. Novemb. styl. nov. oder 23. Octobr. styl. vet. kamen die Käiserl. samt den Bäyr. die sich biß dahero immer bey ihnen befunden / vor Göttingen angezogen / und belägerten es. Es wollte aber nicht also darmit / wie sonsten biß dahero geschehen / glücken. Sie vermeynten es mit Feyer / wie Einbeck / zu bezwingen / doch aber vergeblich / und war ihnen auch das eingefallene starcke Regenwetter verhinderlich und zu wider.

Es mag an die Unirte zu Sarstet begehret worden seyn / den Ort nicht / wie Einbeck zu verlassen / sondern wenigstens zu succuriren : darum der von Rosen 1500. commandirter Pferd / und 500. Mußquetirer zu sich nahme / die er auffsitzen liesse / von denen er unvermerckt der Käiserl. den halben Theil in die Stadt gebracht / und mit den andern wiederum zurück gegangen. Es hätte zwar dieser Bemühung und Gefahr / als der Eventus nochmals erwiesen / nicht bedörffet / doch hat er seiner Ehren ein Genügen thun wollen.

Als er nun von den Käiserl. erkennet worden / ist ihme der General Sperreuter mit seiner Brigade nachgeschicket / und diesen zu secundiren Don Hanibal Gonzaga, sampt beyden Herren Mercy geordnet worden. Der von Rosen hatte seine Reitrade nicht zurück / sondern für sich und auff die rechte Hand gegen Münden an der Werra angestellet / war doch auff eine halbe Meile von Göttingen erreichet / und einen Paß / der ihm hinterlich / zu etwas stande gebracht worden. Er befande sich / wie leichtlich zu erachten / sehr übermannet / und muste von des Tollen Rosen Dragonern / auch seinen Mußquetirern etliche hundert sampt Officirern / und denen auch sein Toller Vetter gewesen / gefangen und im Stich lassen / doch kame er mit den übrigen davon / und in besagtes Münden. Diese Belägerung ist den 7. 17. Novembris auffgehoben worden“.[84]

Darüber berichtete der kaiserliche Obrist Myslík an H. Černin am 14.11. aus dem Feldlager vor Göttingen: Nach Eroberung der Stadt Einbeck seien die Kaiserlichen gegen Göttingen gezogen, dessen Besatzung der Gegner inzwischen verstärkt hatte. Als Obrist Vollmar von Rosen in Begleitung von Göttingen zur schwedischen Armee zurück ritt, sei sein Dragoner-Regiment in der Nachhut geschlagen und mehrere Offiziere gefangen genommen worden. Die Kaiserlichen hätten Göttingen zwar angegriffen, doch erfolglos. In Hinblick auf die späte Jahreszeit und das kalte Wetter werde es kaum gelingen, diese Stadt zu erobern.[85]

Noch im Februar 1642 ging es in der Korrespondenz des Erzherzogs Leopold Wilhelm[86] mit Melchior von Hatzfeldt um einen Austausch des in der Schlacht bei Kempen[87] in Gefangenschaft geratenen kaiserlichen Obristen Epp gegen Rosen.[88]

„Auch der waghalsige Obrist Johann von Sporck war auf Kundschaft ausgeritten und brachte in Erfahrung, daß ein Teil der weimarschen Kavallerie unter dem Generalmajor Reinhold von Rosen einen Anschlag auf das Städtchen Balingen[89] unternommen hatte. Obwohl er nur über 530 Pferde verfügte, war er willens, es mit Rosens Reiterei, die auf 1100 Reiter geschätzt wurde, aufzunehmen und überfiel – nach dem Vorbild Werths – in der Nacht des 7. November [1643] die Gegner im Flecken Geislingen,[90] wo sie Quartiere bezogen hatten. Um Mitternacht wurden die ausgestellten Wachen überrascht, der Ort in Brand gesteckt, ‚und dardurch vornehmlich im Feuer viel Leute, Pferde und Cornet verdorben, ein guter Theil Reuter nidergemacht, über 200 gefangen, wie auch 300 Pferde bekommen worden‘. Rosen selbst, der sich mit abgesessenen Reitern und Dragonern in ein im Dorf gelegenes festes Haus gerettet hatte, kam mit wenigen Leuten und nur drei Standarten zur Armee zurück“.[91] Dieses Ereignis hielt auch der Habsburg-Anhänger und Historiograph Wassenberg in seinem 1647 neu aufgelegten „Florus“ fest: „Kurtz nach eingang deß Wintermonats / nemblich den 8. dieses / hat sich der berühmte Soldat Reinhold von Rosen mit 4 Regimentern / als seinem eigenen / dem Guebrianischen [Guébriant; BW] / Ohmischen [Ehm; BW] / vnd Toll-Rosischen [Volmar v. Rosen; BW] Dragonern / in gesampt bey 1200. Pferde starck / vor der Statt Bahlingen sehen lassen / solche mit den seinigen zu besetzen vermeint / vnd aber (weil sie allbereit mit Beyerischen Tragonern versehen / die ihm nichts dann Kraut vnd Loth geständig seyn wollen) widerumb zu rück weichen müssen. Hat sich also vngefähr auf eine halbe stund weit in das Dorff Geißlingen erhoben / in meinung die nacht über daselbst zu verblieben.

Als nun der Chur-Beyerische Obriste Sporck / welcher damals mit 500. Pferden gegen Rottweil[92] gehen vnd der Weimarischen ihr Vorhaben außkundtschafften sollen, solches in erfahrung gezogen / hat er zu 11. Vhren in der Nacht vnversehens mit 300. Reuttern in besagtes Dorf Geislingen hinein gesetzt / droben berührte 4. Regimenter mehrern theils auffgeschlagen / in 200. Reutter / 5. Rittmeister / 1. Obrister Wachtmeister / 2. Capitain-Leutenanten / etliche Corneten / vnd viel andere / neben 8. Fähnlein gefangen. Vber diß / weil mehr gemelter Herr Obr. Sporck vnter vorhabendem Einfall die übrigen Reutter vmb das Dorff herumb halten / vnd dasselbe zugleich an 4 Orten anstecken lassen / hat sich begeben / daß viel Pferd vnd anders im Fewer verdorben / auch mehr nit / als was mit dem von Rosen in das vnweit davon entlegene Schloß geflohen / davon kommen“.[93] Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dagegen viel ausführlicher über diese Vorgänge: „Dann obwoln es sich für diesem ansehen lassen / als wollten die Weymar. Kriegsvölcker / nach dem durch 2. Weg über den Schwartwald hinauß gangen / auff die Statt Rothweil ansehen /vmb sich dieses Orts zuversichern. Hat sich derselben Vorhaben in etwas geändert / dass sie grad nach der Tonaw gegen Bäyern zugerückt. Zu welchem Ende auch / vnd damit der Zug desto geschwinder fortgehen möchte / sich im besten versehen / vermuthlich der Meynung / durch ein solches Fürhaben / die Reichs-Armee gar in Bäyern zulocken / vnd also Lufft zugewinnen / derselben vorbey auff der Seiten ohne Verhinderung in Francken einzubrechen. Es ist aber den Weymarischen ire Intention durch das wanckelbare Glück / welches dann der alten Heyden Meynung nach / nirgends als in dem Krieg mächtiger / sehr rückgängig worden. Vnd das Spiel viel anderst praeter expectationem, & ex transverso, das ist / gegen alle gefasste Zuversicht / vnd gantz contrari hinauß geloffen. In deme der sonsten dapffere vnd wolversuchte KriegObrister Reinhold von Rosa / am 18. hujus, mit vier Regiment als seinem eygenen / dem Guebrianischen / Oemischen / vnd tollRosischen Tragonern / ins gesampt bey 1200. Pferd starck auf empfangenen Befehl sich für der Statt Ballingen sehen lassen / in Meynung / den Ort mit den Seinigen zubesetzen / vnd aber wieder zurück weichen müssen. Weil derselbige Platz allbereits mit Bäyerischen Tragonern versehen / die ihm nichts zu Willen gewust. Hierauffer hat er sich auff ein halbe Stund vngefehr darvon in das Dorff / genandt Geyßlingen erhoben. In Meynung / die Nacht über allda zuverbleiben.

Inmittelst der Chur Bäyr. Obr. Sporck (welcher damals mit 500. Pferdten gegen Rotweil gehen / vnd recognosciren sollte / wohin die Weymar. ihr Vorhaben gerichtet habē möchten) nach dem er einen Bawren bekommen  / so ihme deß Gen. Rosen Gegenwart angedeutet / ein solches auch durch einē Quartiermeister bestättigt worden. Als hat ermeldter Obr. sich solcher Gelegenheit bedienen wollen / vnd 2. Stund daruff gefüttert. Nach solchem seine Mit-Officirer angeredt, ob sie ein Gänglein mit ihm wagen wollten. Sintemaln er entschlossen wäre / dem von Rosa einen vnversehenen Streich zuversetzen.

Ob nun zwar ihrer viel darzu nicht stimmen wollten / fürgebend / der von Rosa wäre ein alter wolversuchter Soldat. Möchte ausser Zweiffel gute Wacht halten / vnnd sie also bey dergleichen Einfall übel empfangen. Nichts destoweniger waren die gemeine Reutter hierzu gantz eyfferig / erbotten sich getrewlich zu folgen / vnd auß Hoffnung guter Beuten ihr müglichstes zuthun.

Wurde also der Rath beschlossen / der Anzug fürgenommen / vnd der Einfall gegen 11. Vhrn in der Nacht in das Werck gesetzt. Welcher dañ den Sporckischen dergestalt favorisirt / vnd wol zugeschlagen / dass weil derselben 300. mit vnversehener Vngestümme / iñ besagtes Dorff Geißlingen hinein gesetzt / obberührte Regim. mehrertheils auffgeschlagen vndruiniret / in 200. Reutter / 5. Rittmeister / 1. Obr. Wachtm. 2. Cap. Leut. etliche Cornetten / vñ viel andere / neben 8. Standarten gefangen worden / darunter 2. von Guebrian / 3. Rosische / vnd 3. von Oehmen [Ehm; BW] gewesen.

Neben diesem / weil Obrister Sporck vnter beschehenem Einfall die übrige 200. Reutter vmb das Dorff herumb halten / vnd dasselbige zugleich an 4. Orthen mit Fewer anstecken lassen / ist geschehen / daß viel Pferd vnd andere Sachen im Fewer verdorben. War also mehr nicht von denen Weymarischen davon entkommen / als was mit dem Generaln Rosa in das vnfern davon entlegene Schloß geflohen.

Damals marschirtē die Lothringische Trouppen / sampt den angelegenen Spanischen Völckern / vmb sich mit der Reichs-Armee zuconjungiren. Dahero vermuthet wurde / es möchten die Weymarischen wieder zurück gehen müssen.

Es hatte aber Graff Guebrian einē Anschlag vff Rotweil gehabt: welches Fürnemē ohneracht obige 4. Regimenter vnterm Generaln Rosa / von denen Chur-Bäyrischen / oberzehlter massen ruinirt worden / demnach effectuirt / vnnd ins Werck gestellet.

Nach dem dann erstgedachte Frantzös. Weymarische Armee / am 28. Octob. Alt. Cal. für solcher Statt angelanget / ist von dem Feld-Marschallen / Herrn Graffen von Guebrian / als auch von Herrn General Leutenanten Rantzaw [Josias von Rantzau; BW] / nach trefflicher Erwegung ein / vnd ander Vmbstände beschlossen worden / diesen Orth anzugreiffen. In Betrachtung / dass hochnöthig seye / einen Posto disseits Rhein zufassen / dahin man allerley Vorrath für die Soldaten verschaffen / vnd gleichsamb ein Magazin auffrichten köndte. Vnd weil man auch über dieses / der Plunderfahrt halben / in 3. oder 4. Tagen / nicht völlig zusammen kommen mögen / waren die Weymarische der Meynung / es würden die Bürger in Rothweil / wann sie einen rechten Ernst verspühreten / das Werck nicht auff das eusserste kommen lassen.

Wie nun dessen ein Versuch geschehen / hat sich befunden / dass dem Orth nicht allerdings so leichtlich / wie man wol vermeynt / beyzukommen gewesen. Wessentwegen dann das Volck nicht wenig Vngelegenheiten darfür gelitten / in deme man bey vierzehen Tagen / in dem das Wetter sehr kalt / vnnd zur Belägerung vnbequem gewesen / damit zubringen müssen. Gleichwoln hat vorbemelter General Graff von Guebrian sich keine Mühe dauren lassen: Sondern / nach dem er der Chur-Bäyrischen ReichsVölcker Anzug vernom̃en / die Statt mit vollē Ernst vñ eussersten Gewalt zubestürmen angefangen. Auch am 7. 17. Nov. Hauptstürme darauffer thun lassen / welche aber von den Belägerten mit rühmlicher Tapferkeit / vñ der Frantzosen grossem Verlust abgeschlagen / zugleich auch die gegen der Statt gemachte Minen entdeckt / vnd abgeschnitten worden.

Nach diesem haben auch die Belägerte einen starcken Außfall gethan / nicht allein viel der Frantzösischen erschlagen / sondern auch das Kohlhasische Regiment / welches für andern Fuß gehalten / gäntzlich zerscheittert : Zu welcher Zeit auch der General Major Rosa das Stättlein Schönberg[94] / weil man darauß / als er fürüber gezogen / Fewer auff ihn geben / außplündern lassen“.[95]

Dagegen schrieb F. Magni am 28.11.1643 aus Wien an Piccolomini: Es hätten sich geringfügige Anzeichen einer Besserung gezeigt, die die Stimmung der dortigen Minister unverhältnismäßig gehoben hätten. Die Franzosen hätten über den Rhein gesetzt, aber ein kleiner Sieg in einem Scharmützel mit den Weimarern genügte den Ministern, um sich, vor allem in Verbindung mit dem Anmarsch von Hatzfeldts Truppen, großen Hoffnungen hinzugeben.[96]

Für den 30. August 1644 vermeldet die Bietigheimer[97] Stadtchronik: „Den 30. dis ist der Fleck Asperg[98] ganz unversehenerweis bei nächtlicher Weil von denen Schwedisch Thollrosisch [?] Reuter berennt und ausgeplündert worden“.[99]

1645 wurde er von seinem Obristwachtmeister, dem er eine Maulschelle gegeben hatte, in Basel erstochen.

„Der weimarische Oberst Reinhold Rosa [! gemeint ist hier aber Volmar v. Rosen; BW] wurde bei einem Wortwechsel zu Basel [1645; BW] von dem Major Wiedermann erstochen“.[100]

[1] Im „THEATRUM EUROPAEUM“, z. B. Bd. 4, S. 200, 602, als Vetter bezeichnet, desgleichen bei GONZENBACH, Erlach, S. 144, 465; ROMMEL, Geschichte von Hessen Bd. 4, Teil 4, S. 598; REDLICH, German Enterpriser I, S. 382.

[2] Alerheim [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 6f.

[3] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.

[4] Vgl. LAHRKAMP, Werth.

[5] Oettingen i. Bayern [LK Nördlingen]; HHSD VII, S. 558f.

[6] Forchheim; HHSD VII, S. 201ff.

[7] Ansbach; HHSD VII, S. 26ff.

[8] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.

[9] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[10] Hilpoltstein [LK Roth]; HHSD VII, S. 295f.

[11] Greding [LK Roth]; HHSD VII, S. 247f.

[12] Dietfurt a. d. Altmühl [LK Neumarkt]; HHSD VII, S. 138.

[13] Beilngries [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 79f.

[14] Heideck [LK Roth]; HHSD VII, S. 276.

[15] Gunzenhausen [LK Gunzenhausen-Weißenburg]; HHSD VII, S. 260f.

[16] Rothenburg o. d. Tauber [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 637ff.

[17] Bad Windsheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 63f.

[18] Königshofen [Lauda-K., Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 418f.

[19] Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.

[20] Feuchtwangen [LK Feuchtwangen]; HHSD VII, S. 196f.

[21] ENGERISSER, Von Kronach, S. 305f. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[22] Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.

[23] Vgl. ANGERER, Aus dem Leben des Feldmarschalls Johann Graf von Götz.

[24] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei  ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.

[25] Ulm; HHSD VI, S. 808ff.

[26] ENGERISSER, Von Kronach, S. 363.

[27] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.

[28] WAAS, Chroniken, S. 142f.

[29] Lauingen (Donau) [LK Dillingen/Donau]; HHSD VII, S. 396f.

[30] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.

[31] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 115f.

[32] Lonsee [Alb-Donau-Kr.]; HHSD VI, S. 484.

[33] Urspring [Gem. Lonsee, Alb-Donau-Kr.]; HHSD VI, S. 831.

[34] ZILLHARDT, Zeytregister, S. 154. In der Anmerkung 240 heißt es: „Ostern fiel im Jahre 1635 auf den 29. März. Wenige Tage zuvor kamen in Urspring und Lonsee die ersten Reiter unter Graf von Rittberg an. Ihre Anzahl wuchs ständig und sie »plagen und peinigen die leut, sowohl catholische als lutherische erschrecklich«. (Botzenhart, S. 218). Am 28. März wurde in Ulm Sturm geschlagen und auf dem Münster die gelbe Fahne aufgezogen. Die ganze Stadt war von Kaiserlichen umgeben. Die Bauern – es sollen 13 000 gewesen sein – flüchteten in die sicheren Mauern der Stadt. Dort waren sie allerdings aus Furcht vor Seuchen und Krankheiten von den Bürgern nicht gern gesehen. Der Rat forderte sie daher auf, zur Aussaat und Ackerbestellung wieder hinauszuziehen (Furttenbach I, S. 294ff.)“. Am 12.4. soll der größte Teil des Rietbergischen Rgts. wieder ab in Richtung Heidenheim und Neresheim abgezogen sein, Ende Mai sollen Truppen unter Hans Ernst Vitzthum von Eckstätt nach Lonsee und in die umliegenden Dörfer eingefallen sein. A. a. O., Anm. 243, 247.

[35] Schelklingen [Alb-Donau-Kr.]; HHSD VI, S. 700f.

[36] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.

[37] Heuchlingen [Bad Friedrichshall, Stadtteil Duttenberg, LK Heilbronn]; HHSD V, S. 336f.

[38] Bernstadt [Alb-Donau-Kr.]; HHSD VI, S. 76f.

[39] Albeck [Langenau, Alb-Donau-Kr.]; HHSD VI, S. 10f. Vgl. ZILLHARDT, Zeytregister, S. 157f.

[40] ZILLHARDT, Zeytregister, S. 155f.

[41] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.

[42] Heilbronn [Stadtkr.]; HHSD VI, S. 315ff.

[43] Prager Frieden: Der in Folge der schwedischen Niederlage in der Schlacht bei Nördlingen (5./6.9.1634) vereinbarte Prager Frieden zwischen Johann Georg von Sachsen und Kaiser Ferdinand II. wurde am 30.5.1635 unterzeichnet. Bei diesem Friedensschluss, dem fast alle protestantischen Reichsstände beitraten, verzichtete der Kaiser auf seinen Anspruch, den Augsburger Religionsfrieden von 1555 allein zu interpretieren und damit das Restitutionsedikt von 1629 durchzuführen; Ergebnis war eine begrenzte Festschreibung des konfessionellen Status quo. Weitere Ergebnisse waren: die Festschreibung der Translation der pfälzischen Kurwürde auf Bayern, der Ansprüche Sachsens auf die Lausitz und die Bildung eines Reichsheers (wobei Johann Georg von Sachsen und Maximilian I. von Bayern eigene Korps führen ließen, die als Teil der Reichsarmee galten), die bestehenden Bündnisse waren aufzulösen, fremde Mächte sollten den Reichsboden verlassen, etwaige Ansprüche auf den Ersatz der Kriegskosten seit 1630 wurden aufgehoben, eine allgemeine Amnestie sollte in Kraft treten. Zudem kann der Prager Frieden als einer der letzten kaiserlichen Versuche betrachtet werden, ein monarchisches System im Reich durchzusetzen. Maßgebliches Mittel dazu war die so genannte Prager Heeresreform, mit der der Kaiser den Versuch unternahm, nahezu alle reichsständischen Truppen unter seinen Oberbefehl zu stellen und zugleich den Ständen die Finanzierung dieses Reichsheeres aufzuerlegen. Diese Vorstellungen ließen sich ebenso wenig verwirklichen wie das Ziel, durch die Vertreibung der ausländischen Mächte Frankreich und Schweden zu einem Frieden im Heiligen Römischen Reich zu gelangen [mdsz]. Zur Forschungslage vgl. KAISER, Prager Frieden.

[44] ENGERISSER, Von Kronach, S. 423f.

[45] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.

[46] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.

[47] Friedberg [Wetteraukr.], HHSD IV, S. 145ff.

[48] Mainz; HHSD V, S. 214ff.

[49] Hofheim [Main-Taunus-Kreis]; HHSD IV, S. 233f.

[50] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[51] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 200.

[52] Ziegenhain; HHSD IV, S. 483ff.

[53] Allendorf; HHSD IV, S. 33f. [unter Bad Sooden-Allendorf (Kr. Witzenhausen)].

[54] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 200f.

[55] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 71.

[56] Die Grafschaft Henneberg-Schleusingen wurde nach dem Tod des letzten Grafen auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 (de facto seit 1583) von den beiden wettinischen Linien, den sächsischen Albertinern und den thüringischen Ernestinern, bis 1660 gemeinsam verwaltet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach dem Bericht des kursächsischen Oberaufsehers Marschalk der Grafschaft im Oktober 1634 durch den Einbruch der Truppen Piccolominis versetzt. Vgl. HEIM, Leiden; HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 255; KÖBLER, Lexikon, S. 247f.

[57] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.

[58] Ober- und Untermaßfeld [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 319ff.

[59] Oberstadt, Wasserschloss in Oberstadt/Thüringen ( zwischen Meiningen / Suhl / Themar)

[60] Lichtenfels [LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 408.

[61] Staffelstein [LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 711f.

[62] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[63] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 602.

[64] Saalfeld [LK Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 369ff.

[65] BLÖTHNER, Apocalyptica, S. 166.

[66] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[67] Sarstedt [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 410f.

[68] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.

[69] Gronau; HHSD II, S. 184.

[70] Elze [Kr. Alfeld]; HHSD II, S. 133f.

[71] SCHLOTTER, Acta, S. 353f.

[72] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[73] KODRITZKI, Seitenwechsel, S. 105.

[74] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[75] Spiegelberg; HHSD II, S. 102 (unter Coppenbrügge).

[76] Gleichenstein, Burg [Kr. Heiligenstadt]; HHSD IX, S. 147.

[77] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.

[78] Northeim; HHSD II, S. 353f.

[79] Mühlhausen; HHSD IX, S. 286ff.

[80] Duderstadt; HHSD II, S. 123f.

[81] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.

[82] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.

[83] WASSENBERG, Florus, S. 453f.

[84] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 600.

[85] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1252.

[86] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.

[87] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 384ff.

[88] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. N 152.

[89] Balingen [Zollernalbkr.]; HHSD VI, S. 61ff.

[90] Geislingen an der Steige [LK Göppingen]; HHSD VI, S. 243ff.

[91] LAHRKAMP, Werth, S. 136.

[92] Rottweil; HHSD VI, S. 676ff.

[93] WASSENBERG, Florus, S. 544f.

[94] Schönenberg; unter Ötisheim [Enz-Kreis]; HHSD VI, S. 621. ?

[95] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 179ff.

[96] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 109.

[97] Bietigheim [Bietigheim-Bissingen, LK Ludwigsburg], HHSD VI, S. 83f.

[98] Asperg [LK Ludwigsburg]; HHSD VI, S. 29ff.

[99] BENTELE, Protokolle, S. 213.

[100] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 230.

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