Plettenberg, Christoph Ernst von; Hauptmann [ – ] Plettenberg stand 1623 als kurkölnisch-bayerischer Hauptmann im Regiment Blankart.
„Ein Angriff der Anholtschen Truppen auf Kloppenburg[1] am 6. März [1623] mißlang. Dieser Mißerfolg wurde wettgemacht durch die Überrumpelung Wildeshausens[2] zwölf Tage später, am 18. März, durch den Obersten Nikolaus de Fours, ebenfalls vom Anholtschen Regiment. Nachts zwischen zwei und drei Uhr machte er einen unerwarteten Angriff und eroberte die Stadt. Alles, was unter Waffen war, wurde niedergemacht und eine Fahne, eine Standarte und etliche Wagen mit Musketen und Munition erbeutet. Das ligistische und münstersche Kriegsvolk, das nun in Wildeshausen Quartier bezog, bedrängte die arme Einwohnerschaft nicht minder als vordem die Mansfelder. Viele Bürger, die zur Zeit der Mansfelder noch nicht entflohen waren – wie der Bürgermeister Alhardt von Neerstedt (Alert Neerstedt) entzogen sich durch die Flucht weiterer Unbill. Die Truppen de Fours‘ in Wildeshausen wurden abgelöst durch ‚ein Fähnlein teutscher Knechte zu Fuß‘ unter dem kurfürstlich-kölnischen und pfalzbayrischen Hauptmann Christoph Ernst von Plettenberg vom Blankhardschen Regiment. Plettenbergische Truppen waren noch im September 1624 in Wildeshausen“.[3] Im August 1623 hatten sich die Drosten von Vechta[4] und Wildeshausen bereit erklärt, aus ihren Ämtern für die in Wildeshausen liegende Garnison wöchentlich 300 Taler zu kontribuieren. „Da diese 300 Taler aber dem Kapitän Plettenberg direkt und nicht dem Rat zur Verteilung an die Bürger abgeliefert wurden, führte das zu weiteren Klagen von seiten der Stadt. Die Stadt klagte auch darüber, daß sie von den 300 Talern selbst wöchentlich 170 Taler aufbringen solle, so daß die Ämter wöchentlich nur 130 Taler beisteuerten. So schrieb wenigstens im August 1623 der Drost Schade an die Münsterschen[5] Räte, während er am 27. November 1623 bei der Rechnungsablage angab, Plettenberg habe aus dem Amt wöchentlich 100 Taler bekommen und er, der Drost, habe zum ersten Termin 35 Taler vorgeschossen“.[6]
Im Februar 1624 waren Tilly und Anholt nach Wildeshausen gekommen. Während des dreitätigen Aufenthaltes hatten sie dem Gottesdienst beigewohnt. Anscheinend hatten sich die Gegner verlaufen. Zweck ihres Aufenthaltes soll es gewesen sein, die Kompanie des kurkölnischen und bayerischen Hauptmanns Christoph Ernst von Plettenberg zu kontrollieren, die im September aus Furcht vor der Pest die Stadt verließ und nur eine Korporalschaft zurückließ.[7]
„Im September [1624; BW] räumte die Kompagnie Plettenbergs bis auf eine Korporalschaft die Stadt – aus der Furcht vor der Pest. Diese Krankheit wütete immer noch und forderte bis zum Ende des Jahres 1624 angeblich alles in allem 596 Personen“.[8]
Im November 1644 berichtete Plettenberg zusammen mit dem Schultheißen Konrad Diel aus Amöneburg[9] an Kurfürst Anselm Kasimir über den Überfall hessen-kasselischer Truppen auf Amöneburg.[10]
[1] Cloppenburg [Kr. Cloppenburg]; HHSD II, S. 100f.
[2] Wildeshausen [Kr. Oldenburg]; HHSD II, S. 492ff.
[3] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 10f.
[4] Vechta [Kr. Vechta]; HHSD II, S. 461f.
[5] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[6] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 23.
[7] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 12. Zur Pest in Hannover 1624 vgl. JÜRGENS, Chronik, S. 358f.
[8] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 12.
[9] Amöneburg [Kr. Marburg]; HHSD IV, S. 10ff.
[10] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 302.