Pflug [Pflugk], Cäsar

Pflug [Pflug], Cäsar; Obrist [ 1573-20.3.1633] Er stand als Obristleutnant, dann als Obrist in kursächsischen Diensten. Der Erzgebirgschronist Lehmann erwähnt ihn 1631: „(Der Kurfürst erobert Leipzig[1] wieder nach der Schlacht bei Breitenfeld.[2] Die Kaiserlichen, die sich ergeben,) ließ er mit 6 Cornet Ritter-Pferden unter den Obr.-Leut. Caisar Pflugen und mit 500 Tragonern untter den Obristen Hans von der Pforden durch das Ober-Ertzgebirg durch den Reitzenheiner Paß[3] in Böhmen confoiren. Den 15. September lagen Sie zue Chemnitz,[4] den 16. September kahmen sie zue Marienberg[5] an. Die Confoi lag in der Stadt, die keyßerlichen uff den Spittelwiesen. Die Confoirten Sie biß auf den Böhmischen Reitzenhain, lagen in rückweg wieder in Marienberg, der kostets 426 fl“.[6]

1633 sollte Pflug in Lengefeld[7] den Vormarsch der Kaiserlichen unter Holk beobachten: „Dieser besorgliche Einfall kunde so verborgen nicht bleiben, weil sich die keyßerlicher denen Meisnischen Gräntz-Peßen also naheten und wie ein Ungestum Wetter auf den Walde herzogen; es warneten ezliche treuherzige Böhmen von Schlackewerda[8] und Jochimsthal[9] auß ihre Freundte in gebirge; Die Oberförster und Amptleute avisirten die gefahr den Churfürstlichen Landt-Jäger-Meister nach Rabenstein,[10] dieser wieder den Obristen Pflug, der mit 5 Compagnien zue Roß in Lengefeld lag, uff die Keißerlichen acht zue geben. Der resolvirte sich den 15. Julii. Er wolte sich umb Schneberg[11] legen, die förster und bergleut zue hülfe nehmen und den Feindt so viel möglich wiederstandt thun, aber Er bekam ordre von Hof auß, daß er eilendts nach Dresden[12] marchiren solte, wie Er auch den 20. Julii vor Freyberg[13] hin gezogen. Den der Churfürst hatte seine Volcker alle auß Meißen[14] nach Dresden und an die Elster verlegt, weil sie der großen Macht nicht wiederstehen können“.[15]

[1] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[2] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[3] Reitzenhain; heute Ortsteil von Marienberg [Erzgebirgskreis].
[4] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.
[5] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.
[6] LEHMANN, Kriegschronik, S. 29. Lehmann datiert nach dem alten Stil.
[7] Lengefeld [Kr. Marienberg]; HHSD VIII, S. 200.
[8] Schlackenwerth [Ostrov, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 547ff.
[9] Sankt Joachimsthal [Jáchymov; Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 540ff.
[10] Rabenstein an der Schnella [Rabštejn nad Střelou, Bez. Pilsen-Nord]; HHSBöhm, S. 505.
[11] Schneeberg; HHSD VIII, S. 320ff.
[12] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.
[13] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.
[14] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.
[15] LEHMANN, Kriegschronik, S. 62.
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