Nolte, N

Nolte, N; Rittmeister [ – ] Nolte diente 1622 als Rittmeister unter Kolbach, der unter dem Befehl des mansfeldischen Obristen Johann von Dorth stand.

„Mansfeld rückte im November 1622 in das Niederstift ein und besetzte nacheinander die Städte Meppen,[1] Kloppenburg[2] und Vechta;[3] er hielt seine Sache für so sicher, daß er bereits mit dem Plane umging, aus dem größten Teil von Ostfriesland und den vier münsterschen Ämtern: Meppen, Kloppenburg, Wildeshausen[4] und Vechta ein neues Hoheitsgebiet unter dem Schutze Frankreichs und im engen Bündnis mit den Generalstaaten zu machen. Mansfeld faßte diesen Plan, bevor er nach Wildeshausen eine Besatzung gelegt hatte. Nach Zahlung der Mansfeldschen Kontribution wurde Mitte Dezember Wildeshausen von Aurich[5] aus aufgefordert, eine Besatzung, womöglich 300 Reiter von Dorths, aufzunehmen. Es wurde bei der Forderung darauf hingewiesen, es geschehe nur, damit sich die Spanier nicht in Wildeshausen festsetzten – und es wurde versprochen, daß der Anteil Wildeshausens an der von den Ämtern Vechta, Kloppenburg und Wildeshausen gezahlten 1000 Taler zurückerstattet werden sollte. Da die Stadt Wildeshausen wegen ihrer verfallenen Befestigungen keinen Widerstand leisten konnte, erklärte sie sich bereit, vierzig Soldaten aufzunehmen. Auf diese Abmachung hin kam von Dorth am letzten Tage des Jahres mit 17 Männern, darunter Oberstleutnant Kolbach, und mit einer ‚Weibsperson‘ vor Wildeshausen an. Als von Dorth eingelassen zu werden begehrte, ging man darüber nicht lange zu Rate, sondern der Oberst wurde mit seiner Schar ’solenni occursus inauguratione‘, also feierlich durch die Pforte eingeführt – und als er am folgenden Tage es verlangte, wurde ihm Wildeshausen ‚leichtfertig‘ – wie das Kapitel nachher meinte – zur Garnison eingeräumt. Es ist verständlich, daß das Kapitel zu dem Urteil kam, denn der Oberstleutnant Kolbach, der so etwas wie Ortskommandant wurde, verschonte auch nicht die Geistlichen. Sie wurden gleich mit zur Kontribution ‚angefrischet‘ – und als nach kurzer Zeit die Besatzung Wildeshausens verstärkt wurde, wurde den sieben Kapitularen die stärkste Kompagnie des Rittmeisters Nolte zu unterhalten auferlegt. Diese Kompagnie wurde für die Kapitulare eine so große Plage, daß, als nach acht Tagen die Besatzung wieder verändert werden sollte und die Kompagnie wieder abzog, die Geistlichen so geplündert waren, daß sie kurz entschlossen flohen und dardurch eigentlich erst recht zu Schaden kamen. Nicht allein die Soldaten, auch die Bürger plünderten und zerstörten die geistlichen Wohnungen und Speicher und legten verschiedene Gebäude in Asche“.[6]

[1] Meppen; HHSD II, S. 327f.

[2] Cloppenburg [Kr. Cloppenburg]; HHSD II, S. 100f.

[3] Vechta [Kr. Vechta]; HHSD II, S. 461f.

[4] Wildeshausen [Kr. Oldenburg]; HHSD II, S. 492ff.

[5] Aurich; HHSD II, S. 23ff.

[6] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 7f.

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