Lengel [Legel], Christian

Lengel [Legel], Christian; Rittmeister [ – ]  Lengel stand als Rittmeister in den Diensten Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar.

Der Jenaer[1] Chronist Beier berichtet unter 1642: „Ist Joan Fridrich von Greben, ein preuße, der kleine Leutinand genand, nach der Abendmahlzeit in Georg Rudolffen von Heßeler Hauße in der Johannisgaßen von Christian Lengeln vf Steden[2] Rittmeister, von Herzog Wilhelms zue Sachsen gesanden erstochen v. Sonnabends vor Laetare den 19. Mart. in die Michaeliskirche begraben worden beim eingange der obersten Kirchthüren vf dem Creutze; Bei der Leiche sein ezliche Soldaten gangen mit windliechtern nach pabstlichen gebrauch“.[3]

„A. C. 1644. 1. Febr. Haben sich die pennalbuzer[4] vf den Burgkeller gefüget v. dahin alle andern Studenten, auch die neulinge, welche noch nicht ihre zeit ausgestanden beschieden, v. sich mit Ihnen zusammen verschwohren, wieder Laurentium Nisken von Leipzig[5] vnd Jean Christoff Rosen von Rudolstad,[6] welche beide Neulinge aber dapfere fechter waren, auch ein Pasquil welches Christian Neuber von Elsterberg[7] vnd Georg Fridrich Nagel von Halle[8] sollen gemacht haben, angeschlagen, vnd die pennäl alle in das verbundnuß genommen, v. ihnen erlaubet, buchsen v. degen zu tragen. Damalß haben sich alle Studenten mit buchsen v. wehren getragen v. nach dem sie die thoren besezet v. die Straßen verwaret, fur das Schloß gerucket v. vom Amptmanne H. Joan Hoffmannen den Nisken, welcher damals wegen Sicherheit Sicherheit im Ampte war, heraus begeret, auch ezliche schüsse gethan, vnd die vntersten fensterläden zerbrochen.

Alß dieser vfruhr nach Weimar[9] erschallet, kömet den 2. Febr. vf liechtmeße vf den abend Rittmeister Christian Legel vf Steben[10] mit etzlichen Reutern nach Jena v. reutet von gassen zu gassen, findet aber niemand in wehren v. waffen, den 3. Febr. kömet Herzog Wilhelm zue Sachsen selber an, die Studenten werden in das Collegium gefordert, v. heftig von Ihme angeredet, auch in drei vnterschiedene hauffen eingetheilet. In den ersten sein die Communiteter in den andren die Stutzer: in dem dritten die Schwartzmäntel. Diese alle furet er aus dem Collegio vber den marck in das schloß, leßt sie arestiren v. examiniren. Den 4. Febr. zeucht der fürst nach Weimar v. nimt vier der vermeinden Rädelsführer mit sich: Marx Salomon Schubart von Hoff,[11] Christian Ludwig Münch von Arnstadt,[12] Tobien Kolbe von Schleiz,[13] Joan Elias Eylisen von Dornburg,[14] den 5. Febr. werden zweene Studenten Jungen vf dem marckte durch die spießruthen von den Reutern geiaget, nemblich hans Moebis von Witenberg[15] v. Nicol Schurcht von Bercka.[16] Den 12. Febr. komen die 4 weggefürten Studenten mit ehren wieder nach Jena“.[17]

[1] Jena; HHSD IX, S. 215ff.

[2] Steden [LK Osterholz] ?

[3] TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 60.

[4] Federputzer, Federbüchsen: Spottbezeichnung für Studenten im ersten Studienjahr.

[5] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[6] Rudolstadt [Kr. Rudolstadt]; HHSD IX, S. 360ff.

[7] Elsterberg; HHSD VIII, S. 87f.

[8] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.

[9] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.

[10] Steden [LK Osterholz] ?

[11] Hof; HHSD VII, S. 302f.

[12] Arnstadt [Kr. Arnstadt]; HHSD IX, S. 18ff.

[13] Schleiz [Saale-Orla-Kr.]; HHSD IX, S. 380ff.

[14] Dornburg a. d. Saale [Kr. Jena-Land]; HHSD IX, S. 81ff.

[15] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.

[16] Berka [Kr. Sondershausen]; HHSD IX, S. 47, oder Berka a. d. Werra [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 47f.

[17] TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 63f.

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