Keller, N; Rittmeister [ – ] Keller stand 1645 als Rittmeister in kurbayerischen Diensten.
Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg hält in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“ für April 1645 fest: „Mitlerweil haben die Frantzösisch-Weimarische vnter den Generalat deß Duc de Tourrene [Turenne; BW] / durch den General Major Reinhold von Rosen die Statt Schwäbischen Hall[1] den 6. 16. Aprilis auffordern lassen / welche nach dem sie den Gewalt gesehen sich gutwillig ergeben / allda sich hernach beyde Frantzösische vnnd Weimarische mit allen Generalspersonen effective 13000. Mann starck sich ins Feld gestellet / kurtz vor Occupirung dieser Statt / haben die Frantzosen das Kloster Schornthal[2] geplündert / vmb die helfte deß Aprilis zohen sie sich auß Schwaben vnvermuth gegen Francken vnd belegten Mergentheim[3] / Rötingen[4] / Ayb[5] / Weickersheim[6] / Membraheim[7] / Kopferstätt[8] / Kaldenbergstätten[9] / vnd also im gantzen Ochsenfurter[10] Gaw / sampt den Taubergrund alle Stättlein vnnd Marckflecken Regimentsweiß / davon die Partheyen starck im Land herumb gestreift / inmassen dann ein Weimarische Parthye von 40. Pferden vmb Nürenberg[11] zimliche Beuten gemacht / dann als dieselben den 14. 24. April Mittags vmb 10. Uhr auf der Wäsch daselbsten deß Beyerischen Rittmeisters Keller Compagnye vnversehens eingefallen / haben sie 28. Pferd / 1. Leut. 2 Cornet vnnd einen Furierer neben etlich gemeinen Reuttern gefangen bekommen / die 4. Officirer haben sich mit 108. Reichsthaler Rantzion wider loß gemacht: bey deß Furierers Frawen aber haben sie 2000. Ducaten / der Compagnye zuständig / gefunden / hernach etliche Würtzburgische[12] Güter / so nach Nürnberg gesolt / geplündert / vnd 28. Pferd außgespannet / hernach sich auf Onolzbach [Ansbach;[13] BW] begeben.
Diesen Streifen haben Ihr Churf. D. in Beyern wol in acht genommen / vnnd nach dem Ihro vnnd deß Reichs Armee nunmehr in guter Anzahl beysammen / vnnd die geschwächte Regimenter guter massen ergäntzt / als haben dieselbe / durch Abordnung dero Kriegs-Raths / Herrn Teysingern [Teisinger; BW] / gnädigst befehlen lassen / auff den Feind ein wachsames Aug zu haben / vnnd wo müglich / einen vnversehenen vnd wol empfindlichen Streich zu versetzen“.[14]
[1] Schwäbisch Hall [LK Schwäbisch Hall]; HHSD VI, S. 723ff.
[2] Schöntal; HHSD VI, S. 712f.
[3] Bad Mergentheim [Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 41ff.
[4] Röttingen; HHSD VII, S. 848f.
[5] Aub; HHDS VI, S. 41.
[6] Weikersheim; HHSD VI, S. 860f.
[7] Mainbernheim [LK Kitzingen]; HHSD VII, S. 422. Martinsheim [LK Kitzingen] ?
[8] nicht identifiziert.
[9] nicht identifiziert.
[10] Ochsenfurt [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 557.
[11] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[12] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[13] Ansbach; HHSD VII, S. 26ff.
[14] WASSENBERG, Florus, S. 615f.