Goltz [Goltz von der Kron, von Kranz ?; Golz, Goltzke, Golonitz, Gölnitz], Martin Maximilian Freiherr von der

Goltz+M.+Maximilian+

Goltz [Goltz von der Kron, von Kranz ?; Golz, Goltzke, Golonitz, Gölnitz], Martin Maximilian Freiherr von der; Generalfeldzeugmeister [1593-10.5.1653] Martin Maximilian Freiherr von der Goltz [Goltz von der Kron, von Kranz ?; Golz, Goltzke, Golonitz, Gölnitz] [1593-10.5.1653], verheiratet mit Maria Magdalena Juliana von Obsinnig, der Witwe des Heinrich Ludwig von Hatzfeldt aus erster Ehe, stand als Obrist und Generalfeldzeugmeister[1] in kaiserlichen Diensten. Seine zwei Onkel, Günther und Reinhard von der Goltz, lebten im mährischen Znaim[2] und waren auch Obristen im Heer der mährischen Stände. Man nimmt an, dass Martin Maximilian am Anfang seiner militärischen Karriere kurze Zeit bei einem von ihnen lebte. Seine Ehefrau, Maria Magdalena Juliana von Obsinnig, geboren 1594, stammte aus der weit verzweigten Familie von Eynatten, die ihre Güter in der Grafschaft Limburg hatte. Die Burg Obsinnig steht unweit der niederländischen Grenze im Maastrichter Ausläufer. Nachdem ein Zweig der Familie die Burg in ihr Eigentum gebracht hatte, begannen sich die Mitglieder Roe (oder Rode) van Obsinnich zu schreiben. Johann von Eynatten [ – 1562] war Hofrat von Kaiser Karl V. und Statthalter in Limburg. Die Eltern von Maria Magdalena Juliana, welche nach ihrem ersten Ehemann, Ludwig Heinrich von Hatzfeldt die Herrschaft Klempenow[3] geerbt hatte, waren Johann von Obsinnig und Hermanna von Steprath. Nachdem die Schweden 1632 Mecklenburg besetzt hatten, schenkte Gustav II. Adolf die Herrschaft  Klempenow seinem General Dodo von Knyphausen.[4] Diese Familie besaß das Gut bis 1720.[5]

„In der Obroková-Straße Nr.10 steht das größte Bürgerhaus von Znaim,[6] der sogenannte Goltz-Palast – häufiger als „Neues Rathaus“ bezeichnet, hier hat das Znaimer Rathaus seinen Sitz. Der Palast entstand in der Mitte des 16.Jahrhunderts durch einen komplizierten Umbau von drei gotischen Häusern. Das Hausfrontportal mit den Statuen von Adam und Eva (Spätrenaissance) stammt aus dem Jahr 1606 und wurde vermutlich vom Italiener Georg Gialdi geschaffen. Durch das Portal gelangt man in ein geräumiges Maßhaus mit breiten Treppen. Linker Hand befindet sich ein kleineres, aus 1570 stammendes Renaissanceportal. Sehenswert im Palasthof sind auch die schönen zweistöckigen Renaissance-Loggien mit Gratgewölben, die von schlanken, toskanischen Pfeilern getragen werden. Ende des 16.Jahrhunderts wurde das unvollendete Bauwerk von Günther Freiherr von der Goltz gekauft. Während des 30jährigen Krieges war es im Besitz des Generals Martin Maximilian von der Goltz, der durch seine Heldentaten bei der Verteidigung von Prag gegen die Schweden berühmt wurde. In den 50er Jahren des 17.Jahrhunderts erwarb das Kloster Louka den Palast, um ihn 1661 der Znaimer Stadtverwaltung zu verkaufen“.[7]

Im Oktober 1628 weilte Goltz noch in Århus[8] und informierte Melchior von Hatzfeldt u. a. über die Belagerung von Stralsund,[9] die Kriegsführung Christians IV. von Dänemarks,[10] die Beschlagnahme lübeckischer[11] Schiffe in London, das Aufgebot in Norwegen, Beschießung von Rostock[12] und über angeblich über dem Sund erschienene Löwenbilder. Schwedische Truppen seien vor Thorn[13] erschienen. Er informierte ihn über die Belagerung von Casale[14] und den Tod Karls I. von England [!] und dessen Spannungen mit dem englischen Parlament.[15] Im November 1628 zeigte er Hatzfeldt die Übergabe von Krempe[16] an und bat ihn um Zusendung eines Buches über das dänische Königshaus.[17]

Im März 1629 meldete er ihm den Tod Bethlen Gabórs.[18]

Unter Pappenheims[19] Kommando nahm Goltz an der Belagerung und Einnahme Einbecks[20] teil. Für Pappenheim stand die Einnahme Einbecks – „ein Vösster Plaz, mit einen schönen wahl einer Mauer vnnd zweyen Wassergräben vmbgeben“[21] auf dem Programm, nachdem Christian d. Ä. von Braunschweig-Lüneburg seine Zusagen nicht eingehalten hatte. Bereits am Neujahrstag 1632[22] hatte man dort in Erfahrung gebracht, dass der Feldmarschall zu Hameln[23] „allerlei Offensivmittel als Mörser, Petarden[24] und Geschütz, zugerichtet [habe], um des Fürstenthums Grubenhagen und besonders“ der Stadt Einbeck sich zu bemächtigen.[25] Friktionen zwischen Kagg(e), der die schwedisch-finnischen Verbände kommandierte, und Generalmajor Thilo Albrecht von Uslar, der eine sehr wechselhafte Kriegserfahrung in allen Lagern besaß und den Oberbefehl über die Konföderierten für sich beanspruchte,[26] verhinderten jedoch die Aufnahme einer schwedischen Garnison. Der junge Landgraf Friedrich von Hessen-Rotenburg zu Eschwege [1617-1655] und Uslar hatten die Einlagerung hessischer Kompanien angeboten. Da Christian d. Ä. kurz zuvor den Befehl erlassen hatte,[27] kein fremdes Kriegsvolk aufzunehmen, war die Bürgerschaft nur zur Aufnahme einer Kompanie bereit, worauf Uslar[28] die Stadt am 25. 3. ohne Besatzung verließ.[29] Einen Tag später erschienen kaiserlich-ligistische Truppen vor der Stadt. Pappenheim forderte umfangreiche Proviantlieferungen, die jedoch verweigert wurden.[30] Die etwa 100 Mann starke Besatzung der Erichsburg,[31] die erst Ende Februar in hessen-kasselische Hände gefallen war, hatte sich bereits am 25.3. ergeben, ohne einen Schuss abgegeben zu haben, als der Feldmarschall am 26.3. wieder in Richtung Alfeld[32] abzog. Ein Teil der Einbecker Besatzung setzte dem Nachtrab nach, plünderte Wagen des Trosses und brachte einige Gefangene ein, darunter einen Diener Pappenheims. Nachzügler  wurden angeblich umgebracht.[33] Auf die Abziehenden wurden Geschütze abgefeuert; eine Kugel schlug neben Jost Maximilian von Gronsfeld, dem Stellvertreter des Feldmarschalls, und Pappenheim in die Erde ein, wie dieser berichtete: „Und als ich darbey vorubergezogen, mit stuek wacker auf unnß gespilet, aber Gott lob, keinen schaden gethan, außegenohmen etlichen jungens und weibern, auch wenige kranken soldaten, so sich ins quartier verpoedet, welche sie jammerlicherweiß ermordet haben, verhoffe es aber ihnen ihnerhalb 3 od. 4 tagenn wieder zu bezahlen, und dieß mordnest, welches vonn anfang dieses kriegs gegen unser soldatesca alzeit gewesen und viel hundert [!] ermordet hat, auszuheben“.[34] Von Alfeld aus hatte Pappenheim an den militanten Osnabrücker Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg geschrieben, dieses seit Kriegsbeginn existierende „Mordnest“ – Einbecker Bürger hatten die „Harzschützen“, eine antiligistische und antikaiserliche Widerstandsbewegung aus Bauern und Bürgern, unterstützt – werde er mit Jung und Alt ausnehmen.[35] Zudem galt die Stadt, was weitaus wichtiger war, als die Kornkammer des Landes.[36] Da nach Aussage von Gefangenen die Einnahme Hannovers[37] geplant war, war man überrascht, als der Feldmarschall, der seine Truppen in der Alfelder Gegend verproviantiert und durch aus Hameln herbeigeführte Geschütze verstärkt hatte, drei Tage später erneut nach Einbeck zurückkehrte und mit der Belagerung begann. Am 2.4. forderte er von Einbeck die Übergabe auf Gnade oder Ungnade. Ein Anerbieten von 4.000 Rt. für die Verschonung der Stadt lehnte er rundweg ab.  Am 3.4. führten Bürgermeister und einige Ratsherrn vor dem Ostertor die Verhandlungen mit Gronsfeld, der sich nach seinem Streit mit Pappenheim wieder zum aktiven Dienst eingestellt hatte. Dieser hielt befehlsgemäß an der Forderung nach bedingungsloser Übergabe fest, ließ aber „endlich so weit bewegen, daß er zusagt, sie sollten an Leib und Leben nicht geschädigt, auch nicht ausgeplündert werden“. Allerdings wurde die Höhe der Kontribution von ihm nicht schriftlich fixiert, er scheint einige Hauptpunkte – Garantie der Religionsfreiheit, was auf Pappenheims Anweisung zurückging und bei den Ligaständen Missfallen erregen musste, Sicherheit von Leib und Gut mit Ausnahme des Eigentums, das erklärten Feinden  Ferdinands II.[38] gehörte – notiert und an sich genommen zu haben.[39]

Die Bürger und Bauern auf den Wällen Einbecks, die beim Herannahen der ligistischen Truppen noch die Stiftskirche des lutherischen Kollegiatstifts Beatae Virginis zerstört hatten, weil sie beim Angriff angeblich dem Gegner hätte nützlich werden können,[40] waren von der Übergabe erst unterrichtet worden, als Pappenheim mit zwei Regimentern einrückte. Unter Verwünschungen des Stadtregiments „zerbrachen sie die Musketen, warfen sie sammt der Munition in den Stadtgraben, zerrissen ihr Fähnlein und zogen also im Unmuth vom Walle ab“.[41] Auf Grund des von Gronsfeld abgeschlossenen Akkords, der ja absichtlich nicht schriftlich vorlag, verlangte Pappenheim 38.000 Rt., die als „Buße“ für vergangene Untaten – vor allem wohl wegen der Unterstützung der bäuerlichen Widerständler – ausgegeben wurden.[42] „Die quellenmäßig belegten Reden oder Handlungsweisen Pappenheims in Einbeck, Stade,[43] Dortmund,[44] Hildesheim[45] und Mühlhausen[46] tragen verwandte Züge und entsprangen einem fast missionarischen Drang, die als richtig erkannten Rechtsvorstellungen zu propagieren und durchzusetzen. Zum einen waren es reichsrechtliche Anschauungen alter Art, bei denen die Loyalität zum Kaiser an oberster Stelle stand. Daher war die Bezeichnung ‹Busse›, ‹Strafgelder› für die schweren Kontributionen, welche Pappenheim von den Städten forderte, die auf gegnerischer Seite gestanden hatten, durchaus als solche gemeint, durchaus als solche gemeint und kein Euphemismus zur Bemäntelung von Erpressungen“.[47] So schrieb Baudissin am 27.8.1632 an Brakel, „daß die regiments quartiermeister mitt einem ziemlich troup zu euch komen, geschicht der ursach halben, daß die bawren im landt, wo sie schwache partien oder einzele persohnen antreffen, ohne respect nider zu schiesen pflegen, sonsten ists auff keine einquartierung der brigada bey euch angesehen, sondern nur auff ein salve guardie, deren ihr euch nicht verweygern werdet“.[48] Die hohe Kontributionssumme zwang viele Bürger Einbecks zum Verkauf ihrer Mobilia und Immobilia. Während des Krieges baufällig gewordene Häuser musste man verfallen lassen, Einwohner verließen die Stadt, so dass Ende 1632 kaum dreihundert Bürger ansässig gewesen sein sollen. Dass auch Gronsfeld sich bei dieser Gelegenheit an Einbecker Bürgern – wie später in Hildesheim – bereicherte, obwohl er noch Ende 1631 über erhebliche Mittel verfügt hatte, ist zu vermuten, schrieb doch der Rat der Stadt an Christian d. Ä.: „Es ist die hochbelastete Bürgerschaft größtentheils und zwar, wie wir vermuthen, ohne Geheiß des Herrn Generals [Pappenheim], des Ihrigen beraubt, auch durch allerhand Auflagen ihre silbernen und goldenen Kleinodien, zu geschweigen ihre Baarschaft genommen, daß uns zu Bezahlung der hohen Contribution alle Mittel entgangen“.[49] Wegen der Vorgänge um die Übergabe der Stadt (Verweigerung der Aufnahme einer Besatzung, Schließung eines nicht schriftlich vorliegenden Akkords ohne Einwilligung der Gilden) wurden 1633 Bürgermeister und Rat ihres Amts enthoben, die Stadt aus der Liste der selbstständigen Städte gestrichen und ein herzoglicher Schultheiß eingesetzt. Erst 1636 traten das alte Stadtrecht und die frühere Verfassung wieder in Kraft.[50] In dem offiziellen Bericht Pappenheims stellte sich die Einnahme Einbecks als zwingende Notwendigkeit, vor allem wegen der Verschwörung gegen seine Person, dar: Maximilian I. von Bayern[51] schrieb er, er habe sich der „rebellischen Stadt Einbeck […] in zwei Tagenn durch ordentlich approchirn bemechtiget darinn eine Compagnia wie auch 38 Metallene Stuckh,[52] vnd nebst 1000, vnd mehrer Harzpauern etliche Redelführer vnnd vornehmbe Fürstlich Braunschweigische vnnd Lüneburgische yetzige gemeine rebellion embsigh fomentierende ministros gefanngen vnnd Ihre Schrifften bekhommen, darin die Braunschweigische vnnd Lüneburgische falschheit vnd rebellandten gegen die Röm: Kays: Mait: vnnd die Catholische Parthey meistentheils aber auf meine Persohn, vnd wie sie mich ruiniren vnd von der Welt bringen haufenweiss an tag khommen“.[53] Diese anti-pappenheim’sche »Verschwörung« betraf wohl auch das vergebliche Hilfeersuchen der belagerten Stadt an Wilhelm V. von Hessen-Kassel und seine Konföderierten: „Und diweill die guetten leuthe in Eimbeck sich des von Pappenheim feindtlicher attaquirung und belagerung allem ansehen [nach] auch befahren und unss dahero umb secours ersuchet, ob wihr unnss dann wohl darzue vor unnss alleine nicht bastant befinden, so haben wihr sie doch vertröstet, dass wihr sie uff allen fall, wofern wihr nur ettwas mehr vollcks zur assistentz anderstwoher bekommen möchten, zue secundiren, oder doch eine tüchtige diversion und dardurch den feindt ahn sollchem seinem desseing abwendig zue machen und zue verhindern nicht unterlassen wollten, sie auch darneben zur standthafftigkeit und guetter resolution mit ernst ermahnet und animiret und über das ihnen zwey- oder dreyhundert mann zum secours und verstärkung der guarnsion in die stadt zue überschickten und zuekommen zue lassen (die wihr auch noch wohl durch- undt hineinzuepringen verhoffen) unnss jegen sie erbotten und erclehret“.[54] Massen von Proviant, Munition und Beutegut wurden von den Ligisten in die Magazine der Weserfestung Hameln abtransportiert.[55]

Kommandant in Einbeck wurde Goltz mit zwei (Teil)-Regimentern.[56] Der eine Teil seines Infanterie-Regiments stand in Böhmen, der andere wurde zum Garnisonsdienst und zu Streifzügen bis in das Gebiet der freien Reichsstadt Mühlhausen[57] bzw. im Eichsfeld[58] verwendet.

„Herzog Wilhelm [IV. v. Sachsen-Weimar; BW] hatte durch die Eroberung Duderstadts[59] das Eichsfeld in seine Gewalt gebracht. Die Regierung, die er eingesetzt hatte, hatte aber bald nach seinem Abzug mit dem Widerstand der Bevölkerung zu kämpfen, die trotz wiederholter Aufforderung die Kontribution nicht zahlte. Die Regierung bat daraufhin Erskein und Löwenstein um ihre Unterstützung. Diese beriefen die Eichsfeldischen Stände zum 18. Mai nach Mühlhausen. Es erschien jedoch niemand.[60] Die Bevölkerung machte im Gegenteil unter Führung des Landschreibers Johann Zwehl den Versuch, durch einen Aufstand mit Hilfe kaiserlicher Truppen die Weimarischen zu vertreiben, und rief den kaiserlichen Kommandanten von Einbeck, den Obersten von Golz, herbei. Dieser überfiel am frühen Morgen des 15. Mai Heiligenstadt,[61] erbrach die Tore und richtete unter den beiden in der Stadt liegenden Reiterkompanien ein solches Blutbad an, daß nur wenige entkamen. Graf Löwenstein rückte auf diese Nachricht sofort mit einer größtenteils aus Erfurter[62] und Mühlhäuser Bürgern und Bauern bestehenden Mannschaft gegen Heiligenstadt. Als ihm aber ein erster Angriff nicht gelang und ihm selbst das Pferd unter dem Leib erschossen wurde, zog er wieder ab, rückte jedoch am 28. Mai durch geworbene Truppen und schwere Geschütze verstärkt nochmals vor die Stadt und besetzte sie am 30. Mai. Zur Strafe mußte sie 600 Rt. Brandschatzung zahlen. 25 Personen, die er in Verdacht hatte, mit dem Feind in Verbindung zu stehen, ließ er gefangen nach Erfurt bringen, wo sie ‚sehr übel empfangen’ und beinahe gesteinigt wurden. Johann Zwehl selbst entging seinen Feinden, das Eichsfeld aber war vorläufig wieder in weimarischem Besitz“.[63]

In den Jahresaufzeichnungen des Heiligenstädter Jesuitenkollegs heißt es dazu: „Als dann ein tolles Treiben beim kaiserlichen Heer in Einbeck bekannt wurde, – dieser befestigte Ort liegt in der Grafschaft Grubenhagen und ist ungefähr 7000 Doppelschritte von hier entfernt, bestimmte es wohl den Oberst Maximilian Goltz von Kranz, Leute nach Heiligenstadt zu schicken, die mit diesen schönen Soldaten frühstücken sollten. Das wurde dann auch gründlich besorgt, denn beim Morgengrauen waren die Gastfreunde unerwartet da. Und in der Tat konnte man ein Elend erleben: Der eine der beiden Rittmeister, der anwesend war und das Kommando hatte, ließ den Trompeter nur halb angezogen durch die Stadt laufen und das Signal blasen. Die meisten Reiter versammelten sich, um den feindlichen Gast abzuwehren, aber vergeblich: denn die Goltzianer saßen ab, fanden durch die Torspalten einen Bleihagel, um die Leute, die drinnen Widerstand leisteten, abzuwehren, bis andere die Torriegel erbrachen und sich einen Weg bahnten. Und so drangen Sie mit Geschrei ein und es entstand ein unglückseliges Blutbad, aus dem nur ganz wenige entkamen. Als sie die Nachricht von dieser Niederlage dem erlauchten Fürst en Wilhelm, Herzog von Sachsen und Weimar, überbracht hatten, bestimmte seine Hoheit sofort einen Grafen von Löwenstein zum Rächer dieser Tat, der in Erfurt und Mühlhausen ein aus Soldaten, Bürgern und Bauern zusammengewürfeltes Heer versammelte, es in Mühlhausen mit Leitern und leeren Beutewagen ausrüstete und zum Verderben Heiligenstadt und der Goltzianer aufs Eichsfeld führte. Die Goltzianer führten unterdessen die Beute und die Gefangenen nach Einbeck und kehrten in größerer Zahl nach Heiligenstadt zurück zu dem Zweck, um auf dem Eichsfeld festen Fuß zu fassen. Aber es kam alles anders. Denn am 4. Tage nach ihrer Rückkehr gegen 6 Uhr nachmittags erschien der Graf Löwenstein mit seinen Leuten und machte einen mächtigen Angriff auf die Tore. Auch die Goltzianer waren auf dem Posten. Alle Reiter und 50 Infanteristen warfen sich außerhalb der Tore dem Feinde entgegen, aber gleich beim ersten Ansturm wurden sie von der Überzahl erdrückt und mit solcher Wut angegriffen, dass sich die Infanteristen mit knapper Not in die Stadt retten konnten. Die Reiter aber wurden daran gehindert und mussten nach Einbeck zurückkehren. Was sollten nun 100 Infanteristen gegen eine solche Menge gegen die Tore anrückender Soldaten machen. Fast2 Stunden lang krachte auf beiden Seiten das Platzen der Geschosse, bis die Nacht zum Rückzug blies und den Waffen Schweigen gebot. Welcher Schrecken herrschte während der Nacht und draußen ? Den Belagerern war die Stärke der Besatzung in der Stadt nicht bekannt, und die Belagerten waren im Unklaren über die Menge ihrer Feinde, denn diese fürchteten einen Einbruch, jene einen Ausfall. Alle Insassen des Kollegs flüchteten mit anderen Ordensleuten und den führenden Männern der Stadt voll Angst in die Gewölbe der Stiftskirche und verbrachten dort aus Angst die ganze Nacht schlaflos. Bei Tagesanbruch fürchtete man einen anderen Sturm des Feindes, aber jener sammelte seine Geräte und die leeren Beutewagen, die er mitgebracht hatte, belud sie mit den Toten und Verwundeten und zog schweigend ab. Graf Löwenstein ließ sein von einer Bleikugel durchbohrtes Reitpferd gleichsam als Zeichen seines Misserfolges zurück. […] Auf den gegenseitigen Waffensturm und den Fall des Bleihagels hier und drüben folgte eine Windstille von einigen Tagen, die die Belagerten zu der falschen Hoffnung auf Hilfe verführte und auch dem Grafen Zeit gewährte, sich auf neue Kämpfe vorzubereiten, um sich so für die erlittene Schlappe zu rächen. Inzwischen wurde die Stadt mit einer feindlichen Wache umgeben, um jeden Weg von Einbeck her zu sperren. Wenn auch durch die Gerissenheit von 2 Leprakranken eine Mitteilung nach Einbeck gelangte, so kam der Feind den Hilfstruppen zuvor, peitschte die Stadt einen Tag vor Pfingsten mit Kriegsgeschützen und zwang die Besatzung gerade am Pfingstfest zur Übergabe“.[64]

Bei Marienburg[65] hatte zwar Goltz noch am 19.6.1632 schwedische Einheiten schlagen können,[66] bis es um den 24.6. wieder in schwedische Hände fiel. Der Hildesheimer Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 9./19.6.1632: „Mittags umb fast 11 Uhr kam der Obrist: Goltzke, Commendant in Einbeck, mit 100 Croaten und überfiel des Obristleutnand Sperenberges 500 Dragoner für der Marienburgk, erschlug ihrer viele, namen auch viel Gefangene mit sich fort, bekomen auch unsere drey Feldstücke und führeten sie uff die Marienburgk und uff der Rückreise nehmen Sie Borrieß von Wrißbergen, dem sie uff eines ertappeten Bawren von Westfelde[67] Außag Schult geben, als hätte er diesen Anschlag entdekt, gefangen nach Einbeck, da er so lange verarretiret, bis der General von Bappenheim Einbeck quitirt, und nach Chur Sachsen marchirt, da er 2 Tage vor dem Lützischen[68] Treffen [16.11.1632; BW] loß geben, und uff freyen Fueß gestellet“.[69]

Über die Kriegsereignisse in der und um die Reichsstadt Mühlhausen heißt es: „Den 6. Juli [1632; BW] präsentierten sich die Eichsfelder abermahls und stahlen vor der Stadt zu Sambach[70] und Pfaffenroda[71] alles Rind- und Schafsvieh, bei 300 Stück, zu Sambach 76 alte Schafe, 58 Lämmer, zu Pfaffenrode 190 Stück alte und 85 Lämmer. Hierauf wurden von den Unrigen 200 Mann auscommandirt, ihnen nachzujagen. Der Feind aber, Oberst Goltz, war 400 Reiter und etliche Musketiere, und kam es zu einem Scharmützel, das währte von Morgens 8 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr. Von den Unsrigen blieben 6 Personen tod, worunter 2 Bürger, Claus Kornrumpf und Andreas Kirchhof, und wurden auch viel blessirt. In der Vogtei[72] haben die Straßenräuber auch Vieh und Pferde gestohlen; als die guten Leute ihnen nachjagten, sind ihrer zwei zu den Eichen erschossen worden. Als das E. E. Rath erfahren, hat er die Leute aufheben und mit den andern Bürgern nach S. Nicolai ehrlich begraben lassen“.[73]

Während seiner Zeit in Einbeck scheint Goltz sich um die Aufstellung eines Kavallerie-Regiments bemüht zu haben, die Quellen erwähnen Rittmeister und wenige hundert Mann, aber der Versuch soll mit dem Fall Duderstadts Anfang August 1632 gescheitert sein.[74]

Anfang 1633 quartierte sich Goltz in Zittau[75] ein, wo er ein hartes Regiment führte.[76] Zum Schutz vor einer „pestartigen“ Krankheit ließ er sich im so genannten „böhmischen Zwinger“ eine besondere Wohnung, die „Goltzburg“, errichten.[77]

Goltz schrieb am 3.8.1633 über die Folgen der Schlacht (28.6.1633) bei Hessisch Oldendorf[78] aus Zittau an den kaiserlichen Obristen Rudolf von Thun,[79] dass „der succurs auf Hameln, h. graff Gronsfeld und [Johann II. v.; BW] Merode, geschlagen und zertrennet worden sei, welches auch nicht fast unglaublich, wird aber hoffentlich, und vielleicht, nicht viel volcks, und unß sehr schedlich (alß unsere wiedersacher vorgeben) sein“.[80]

Im Oktober lag Goltz noch immer in Zittau und unterrichtete Rudolf Graf Colloredo vom Abmarsch der schwedischen Truppen aus Schlesien.[81] In Bautzen[82] stand er ab November dieses Jahres. „Seiner Enttäuschung [über gescheiterte Verhandlungen mit Johann Georg I. v. Sachsen, BW] freien Lauf lassend, drang Wallenstein[83] in die Oberlausitz ein. Am 30. Oktober 1633 erstürmte er Görlitz,[84] ließ die Stadt plündern und Feuer legen. Der Kommandant wurde in den Zwinger gebracht und von Armbrustschützen getötet. Fünf Tage später zog Wallenstein nach Bautzen. Nach kurzer Belagerung übergab Kommandant Oberstwachtmeister Hans Ulrich von Grumbach die Stadt wegen zu schwacher Truppen. Wallenstein setzte Oberst Johann von Golz[85] als Kommandanten ein, der mit seiner Besatzung siebenundzwanzig Wochen die Bewohner drangsalierte. So raubten seine Soldaten auf offener Straße und verkauften die Beute auf dem Markt. Um einer Plünderung zu entgehen, musste die Stadt 20.000 Reichstaler zahlen. Einer möglichen Belagerung suchte Golz durch das Herbeischaffen von Proviant und das Verstärken der Befestigungsanlagen vorzubeugen“.[86]

Aus Bautzen informierte Goltz Melchior von Hatzfeldt über das Verhalten der feindlichen Truppen bei Dresden.[87] Am 2.5.1634 ließ Goltz vor seinem Abzug die im November eingenommene Stadt niederbrennen. 700 Bewohner kamen dabei ums Leben. 200 Jahre lang gedachte man am 2.5. dieses Kriegsverbrechens. „Ende Oktober 1633 erschien Wallenstein mit dem kaiserlichen Hauptheer – etwa 70 000 Mann – vor Bautzen und zwang die Stadt nach kurzer Beschießung am 2. November zur Aufgabe. Während sich seine Armee nach Böhmen zurückzog, verblieb Oberst Martin Maximilian von der Goltz mit seinem Regiment, einem Schwadron Reiter und Kroaten, in der Stadt und hielt sie 27 Wochen lang besetzt. In dieser Zeit mussten die Bautzener hohe Kontributionen leisten sowie für die Einquartierung und Verpflegung der Soldaten aufkommen. Darüber hinaus verlangte von der Goltz als Entschädigung für die unterlassene Plünderung 20 000 Taler von der Stadt. Zum Schutz vor den kursächsischen Truppen ließ er die Verteidigungsanlagen verstärken und Schanzen aufwerfen. Zu diesem Zweck wurden in der Vorstadt Häuser niedergerissen, deren Steine und Holz als Befestigungsmaterial Verwendung fanden.

Nach der Ermordung Wallensteins in Eger[88] am 25. Februar 1634 nahm Kurfürst Johann Georg I. die Rückeroberung der Oberlausitz entschlossener in Angriff. Am 2. Mai zog ein etwa 40 000 Mann starkes sächsisches Heer[89] unter Herzog Friedrich Wilhelm von Altenburg und General Hans Georg von Arnim vor Bautzen auf und forderte die Übergabe der Stadt, die kurz danach in Flammen aufging und schließlich in einem infernalischen Feuermeer versank. Oberst von der Goltz ließ zuerst die Reste der Vorstädte einäschern, um die Innenstadt besser verteidigen zu können. Nach Angaben des Bautzener Rates legten seine Soldaten in der Stadt an 14 Stellen Feuer. Der Brand breitete sich bis auf wenige Ausnahmen in der gesamten Stadt aus und führte zur völligen Zerstörung der mittelalterlichen Bebauung. Den Flammen zum Opfer fielen ebenso die Fischergasse sowie Häuser unterm Schloß und in der Seidau. Wie durch ein Wunder blieb die Ortenburg – in ihr hielten sich zumeist adlige Personen auf – vom Feuer verschont. Ohne Rücksichtnahme auf die Einwohner zogen kaiserliche Söldner plündernd durch die Straßen und verhinderten Löscharbeiten. Am Abend des verhängnisvollen Tages hatte Bautzen etwa 700 Opfer zu beklagen, die in den Flammen verbrannt oder von herabstürzenden Gebäudeteilen erschlagen worden waren. Oberst von der Goltz kapitulierte am 3. Mai und übergab die in Trümmern liegende Stadt an die Sachsen. Er erhielt freien Abzug gewährt und verließ darauf mit seiner Besatzung Bautzen, die Geschütze und Munitionsvorräte zurücklassend“.[90]

„Anhand verschiedener Dokumente bin ich der Ansicht, dass Martin Maximilian v. d. Goltz nicht am 2.5.1634 den Befehl gegeben hat, die Stadt Bautzen niederzubrennen, wie es Johann Zeidler[91] behauptet.

Goltz war in der Zeit zwischen Januar und Dezember 1633 Stadtkommandant von Zittau. Irgendwann im Dezember wurde er zum Stadtkommandanten des nahen Bautzen ernannt, in Zittau blieb Obrist Konrad Böhm von Ehrenstein (kurz darauf erlitt jener beim Besuch von Fürst Eusebius v. Lobkowitz einen Unfall – angeblich schwer betrunken – an dessen Folgen er verstarb).

Lobkowitz hatte Goltz den dringenden Befehl gegeben, Bautzen in verteidigungsfähigen Zustand zu bringen. Noch während des Advents ließ er deshalb die dicht bebaute Vorstadt abreißen um freies Schussfeld zu erhalten. Er ließ sogar einige Kirchen abtragen und Friedhöfe zerstören (die exhumierten Leichen warfen seine Soldaten in die neu ausgehobenen Gräben). Das verübelte ihm die Bevölkerung sehr.

Die sächsisch-brandenburgische Armee, unter Kurfürst Johann Georg I., brach Anfang April in Richtung Kamenz[92] – Bischofswerda[93] auf. Goltz befürchtete, dass ihr Ziel eben Bautzen sein sollte. Er täuschte sich nicht. Sächsische Vortruppen erschienen am 28.4. vor der Stadt. Am 2.5. kam dann die ganze Armee mit 18 Geschützen. Der Kurfürst forderte die Besatzung zur Kapitulation auf. Was danach geschah, schildern die Quellen sehr unterschiedlich.

Nachgewiesen ist, dass Goltz die in den Vorstädten noch stehenden Häuser anzünden ließ. Kurz darauf fingen aber auch einige Häuser in der Stadt Feuer. Wer sie angezündet hatte, ist umstritten. Die Bürger behaupteten später, kaiserliche Soldaten hätten gezündelt, die Kaiserlichen wiederum, hasserfüllte Handwerker aus den abgerissenen Vorstadthäusern hätten ihren Verlust an den Städtern gerächt. Jedenfalls begann der Brand in der Judengasse und verbreitete sich rasend schnell. Innerhalb einer halben Stunde brannte die ganze Stadt. Nach Augenzeugen machten die Stadtbewohner auch keine besonderen Anstrengungen, das Feuer zu löschen. Es brach allgemeine Panik aus, jeder versuchte das nackte Leben zu retten. Es fehlte auch Löschwasser, da die meisten Stadtbrunnen nicht funktionierten. Das Chaos wurde durch Soldaten verstärkt, die anfingen zu plündern, wobei sie der städtische Pöbel trefflich unterstützte.

Goltz zog sich mit seinen Soldaten vor dem Flammenmeer in die in der Vorstadt errichteten Verteidigungspositionen zurück. Die Lebensmittelvorräte waren jedoch in den städtischen Lagern verbrannt, so dass die Besatzung bald an Hunger gelitten hätte. Dies erfuhr auch der Kurfürst, der deshalb einen ehrenvollen Abzug der Besatzung ablehnte. Nach drei Tagen kapitulierte von der Goltz. Er und die Besatzung konnten mit Handwaffen und Gepäck Richtung Leitmeritz[94] abziehen. Die Standarten behielten aber die Sieger, außerdem mussten die Geschlagenen schwören sechs Monate in keinerlei Heer gegen den Kurfürsten zu kämpfen“.[95]

Goltz hielt sich an das Versprechen, blieb mit Teilen seines Regiments einige Wochen bei Graf Thun in Leitmeritz und begab sich dann nach Prag. Erst im Juli 1634 befand er sich wieder bei der Armee vor Regensburg.[96] Nach der Kapitulation der dortigen schwedischen Besatzung wurde von der Goltz von Ferdinand von Ungarn[97] zum Stadtkommandanten der eroberten Stadt ernannt.

An der Schlacht bei Nördlingen[98] (5./6.9.1634) nahm er ebenfalls teil. Im September weilte er in Regensburg und informierte Hatzfeldt über die nach Regensburg verbrachten Gefangenen sowie über die Zahl der schwedischen und weimarischen Truppen. Gleichzeitig teilte er ihm den Tod des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach [1616 – 1634] in Nördlingen mit.[99] Am 15.9.1634 wurde er in den Freiherrnstand erhoben.[100]

Trotz aller Differenzen beschlossen Gronsfeld, der Kommandierende des kurbayerischen Korps in der Reichsarmee, und der kaiserliche Generalleutnant Gallas[101] am 12.3.1635, 600 Musketiere des Ruepp’schen und Fugger’schen Regiments nach Speyer[102] zu entsenden, die Werth mit sieben Reiterregimentern an den Rhein eskortieren sollten.[103] Da ein Übersetzen jedoch nicht möglich war, blieben  sie auf der Rheininsel gegenüber Speyer liegen, ebenso 1.300 Kaiserliche unter Obrist Goltz in Rheinhausen,[104] die Gallas zum Entsatz abkommandiert hatte.[105] Am 22.3. erfolgte durch Metternich[106] die Übergabe Speyers, dessen Zerstörung der französische Marschall Brézé während der Belagerung ausdrücklich ausgeschlossen hatte, „dans les archives de laquelle tout l’Empire avoit l’interest qu’il ne pouvoit ignorer“.[107] Der Verlust der Rheininsel bzw. der dortigen Verschanzung empörte vor allem den bayerischen Kommandierenden Gronsfeld: „Souiel nun die haubsach selber belanget habe ich mich selbsten zum höchsten verwundert, das die schantz so leichtlich verlohren worden, es werden aber verhoffentlich E. Exc. mihr die schuldt nicht imputiren, in ansehung so lang ich dorten gewesen man continuirlich mit 5. und sechshundert man dran gearbeitet, das aber seithero wie Ew. Exc. gn. vermelden ein solcher unfleiß gespuret worden, wirdt der commendant dehme ich die sach mit höchstem ernst recommendiret, verantworten müßen“.[108] Gallas musste Ferdinand von Ungarn gegenüber zugeben, „wie es so spöttlich mit übergebung Speyer hergegangen“[109] sei. Die Gemeinen wurden wie üblich in der weimarischen Armee untergesteckt, die meisten Offiziere den Schweden überlassen, um sie gegen bei Nördlingen gefangene Offiziere der Royal-Armee auszutauschen, und nach Worms[110] abgeführt. Metternich selbst wurde bis zur Aufbringung der Auslösesumme in der Festung Metz[111] interniert. Insgesamt hatten die Kurbayerischen mehr als fünfundzwanzig Prozent ihrer Armee eingebüßt. Ein bedeutender Teil der bayerischen Infanterie war verloren gegangen, während Maximilian seinen Kommissaren bereits am 27.2. befohlen hatte, Gallas, dem selbst die Artilleriepferde fehlten, die aus dem Salzburgischen und aus der Schweiz herangeführt werden mussten,[112] einen Entlastungsangriff auf Heidelberg[113] und Mannheim[114] vorzuschlagen.[115] Erst nach dem Verlust Speyers war der Generalleutnant dazu bereit.[116] Die Scheu Gallas‘ vor einer offenen Feldschlacht gegen den Weimarer mag auch darin begründet gewesen sein, dass, „falls dieselbige mißlingen sollte, es um den größten Teil der deutschen Felicität geschehen sein würde“.[117] Maximilian hatte gegenüber Albrecht von Bayern beklagt, dass die kaiserliche Armee nicht entschieden genug vorgegangen sei, und die Ansicht vertreten, dass es Habsburg nur um die Verlängerung, nicht aber um das Ende des Krieges zu tun sei.[118] Ende April meldete er erneut Ansprüche auf eine große Kriegsentschädigung an, denn ohne Ferdinands II.[119] Versprechungen auf Unterstützung und Rekompens „hetten wir uns so weit nit vertüefft, sonder zeitlicher aus den sachen getruckt und unß dardurch von einem großen last der schaden und ungelegenheiten salviren können“.[120]

Am 12./22.3.1635 war Goltz bei der Kapitulation Speyers in Gefangenschaft geraten.[121] Goltz nahm 1635/1636 mit seinem Regiment am Feldzug im Veltlin teil.

Am 6.11.1635 schrieb der kaiserliche Fähnrich Abraham Mittersteiner aus Mals[122] an den kaiserlichen Obristen Rudolf von Thun:[123] Er werde aus seinem letzten Schreiben vom 26.10. ersehen haben, dass sämtliche Reiter- und Infanterieregimenter ins Veltlin zogen und bereits einen Pass eroberten. Der Feind habe jedoch die Truppen angegriffen und zurückgedrängt, wobei mehrere hundert Mann verloren wurden. Das Land hier sei aufrührerisch, bei Kastelbell[124] hätten sich einige tausend rebellische und bewaffnete Bauern zusammengerottet und bereits einige Soldaten getötet. Die Pest verbreite sich ständig, auch Obrist Fuchs sei ihr zum Opfer gefallen. Eben sei von Obrist Goltz der Befehl eingetroffen, sämtliche Regimenter im Verlauf von 5 bis 6 Tagen über Adlersberg[125] in Marsch zu setzen.[126] Goltz schrieb dem kaiserlichen Obristleutnant Rähwein am 20.11.1635 aus Lichtenberg:[127] In Innsbruck finde eine Beratung statt über den Weg, den die durch das Inntal marschierenden Regimenter zu nehmen hätten. Rähwein solle am nächsten Tag samt Bagage und Zubehör aus Mals ausrücken und über Nauders[128] nach Prutz[129] ziehen, wo er nächtigen solle. Die Verwundeten seien bis zur Genesung in ihren Quartieren zurückzulassen. Für Fernemont solle er eine genaue Liste über den Stand des Regiments anfertigen; jener werde in Imst[130] zum Regiment stoßen und das Kommando übernehmen.[131]

Bereits am 22.1./1.2.1636 waren von dem zuständigen Proviantmeister Johann Schalck von der Reichsstadt Mühlhausen für Goltz’ Truppen 450.000 Pfund Brot verlangt worden, was man aber wegen der Lieferungen an Melchior von Hatzfeldt und Piccolomini[132] abgeschlagen hatte.[133]

Am 26.3.1637 schrieb Goltz aus Oschatz[134] an W. E. von Lobkowitz: Der Feind habe seine Truppen, die er jenseits der Elbe hatte, gegen Torgau[135] zusammengezogen, zweifellos, um Goltz‘ Quartiere anzugreifen oder etwas anderes gegen ihn zu versuchen.[136]

Ferdinand III. teilte am 1.9.1638 Gallas mit: Feldmarschall Savelli sei zu Truppenübungen zu Karl IV. von Lothringen[137] nach Burgund kommandiert worden. Goltz solle das Kommando über die Heeresabteilungen in den Oberen Reichskreisen übernehmen.[138] Am 6.9. teilte der Kaiser Gallas mit, Goltz und Breda würden an den Oberrhein kommandiert werden.[139] Am 26.10. schrieb Johann von Götz[140] aus Denzlingen[141] an den Kaiser und beschrieb die Kämpfe um Breisach,[142] dessen Befestigungswerke, die Aufstellung der feindlichen Batterien und die Rheinübergänge. Er habe trotz anfänglicher Erfolge wegen Erschöpfung der Soldaten und Lebensmittel- wie Futtermangels zurückweichen müssen. Goltz habe aus Mangel an Pferden den Proviant nicht heranschaffen können. Deshalb habe er, G., sich mit seinen Truppen in den Schwarzwald zurückgezogen.[143]

Ferdinand III. informierte seinen Kommandierenden Gallas am 18.2.1639: Von verschiedenen glaubwürdigen Stellen seien ihm übereinstimmende Berichte darüber zugegangen, dass Banér die Elbe überschritten, das Halberstädtische[144] Land betreten habe und gegen Erfurt[145] zu ziehen beabsichtige. Man dürfe annehmen, dass er plane, in die kaiserlichen Erbländer einzufallen und auch das hessen-kasselische Kriegsvolk für sich zu gewinnen. Daher habe er beschlossen, dass Gallas sämtliche fähigen Reiter an den Grenzen Böhmens konzentrieren und mit den Statthaltern die Frage ihrer Verpflegung besprechen solle; die übrigen sollen in ihren Quartieren bleiben und sich erholen. Wegen besserer Sicherung des Sieges habe er an Feldzeugmeister Goltz und an Fürstenberg, den Feldwachtmeister im Fränkischen Kreis, den Befehl erteilt, den Kern der Reiterei aus den nächstliegenden fränkischen Quartieren (Ansbach,[146] Kulmbach,[147] Henneberg,[148] Nürnberg[149]) an einem einzigen Ort zusammenzuziehen und sich im Bedarfsfall auf Gallas‘ Befehl hin in Marsch zu setzen. Ferner möge er einen tüchtigen Offizier nach Eger abkommandieren, der die Bewegungen der Truppen verfolgen und schriftlichen Verkehr aufrechterhalten würde. An Maximilian von Waldstein habe er geschrieben, er solle mehrere Hundert seiner Rekruten nach Eger abkommandieren; Gallas möge mit dem Kurfürsten von Sachsen und mit Morzin in Korrespondenz bleiben, um eine ständige Verbindung von der Vorhut bis zum Zentrum zu gewährleisten. Melchior von Hatzfeldt habe er schriftlich beordert, seine Aktionen ostwärts zu lenken. Er, Ferdinand III., halte es nicht für vorteilhaft, die Regimenter aus Franken nach Böhmen zu führen, sondern für besser, sie zur Vereinigung mit Morzin und Hans Wolf von Salis über den Thüringer Wald zu führen.[150]

Am 1.3.1639 informierte Kapoun J. Černín d. Ä. aus Fürstenbruck[151] über die Verteilung der kaiserlichen Regimenter: In Jung-Bunzlau[152] lägen die Regimenter Grana und Goltz, im Königgrätzer[153] Kreis das Regiment Staub und das Regiment Leslie, im Chrudimer[154] Kreis der junge [Niklas ?] Puchheim und Berlant mit je einem Kavallerie-Regiment und im Glatzer[155] Kreis Bruay mit einem Reiterregiment. Diese Regimenter seien in keinem guten Zustand und sollten fünf Monate im Lande verbleiben.[156]

Am 8.3. ergingen wieder kaiserliche Weisungen an Gallas: Mit den Avisos aus Böhmen darüber, dass Feldzeugmeister Salis in Richtung Eger marschiert und von 12 schwedischen Regimentern bis Plauen[157] verfolgt wurde, werde er sich in den Beilagen bekannt machen. Daher müsse das Generalrendezvous bei Leipzig[158] und Merseburg[159] anderswohin verlegt werden. Er überlasse es ihm, ob die Grenzstädte Saaz,[160] Komotau,[161] Brüx,[162] Eger, Elbogen[163] und Leitmeritz[164] besetzt werden sollen und eine Garnison nach Prag zu legen sei. Gleichzeit habe er Goltz beordert, den Regimentern, die Fürstenberg nach Leipzig führen sollte, noch folgende vollständigen Regimenter anzugliedern: die Infanterieregimenter [Rudolf v.; BW] Tiefenbach und [Johann v.; BW] Prösing sowie die Reiterregimenter Kapoun, Lembke, Lamboy und Gonzaga mit sämtlichen Dragonern und Kroaten; diese solle er im Bistum Bamberg konzentrieren. Fürstenberg solle mit Salis schriftlichen Kontakt unterhalten und mit den Regimentern nach Eger und von dort zu dem Ort marschieren, den Gallas zum Rendezvousplatz bestimmt; darüber möge er sich mit dem Kurfürsten von Sachsen einigen – in Frage kämen Chemnitz[165] oder Zwickau.[166] Feldmarschall Colloredo sollen zur Armee aufbrechen und sich nach Gallas‘ Befehlen richten; Ferdinand III. überließ es Gallas‘ Gutdünken, ob auch Hatzfeldt zur Hilfe gerufen werden solle. Er habe ferner an Graf Adam von Schwarzenberg, den Statthalter des Kurfürsten von Brandenburg, geschrieben, ob er nicht einen Teil des Brandenburger Heeres entbehren und es zur Vereinigung mit den Kaiserlichen oder den Sachsen abkommandieren könne. Er würde es begrüßen, wenn Gallas baldmöglichst nach Prag kommen und von dort den Feldzug leiten würde.[167]

Am 10.3.1639 schrieb der Kaiser an F. von Fürstenberg: Nach Salis‘ Niederlage [gemeint war die so genannte Ruppertsgrüner[168] Affäre; Morzin war von den Schweden vernichtend geschlagen worden] ändere er seine Befehle dahin, dass Fürstenberg statt der Verbindung mit Salis seinen Vormarsch nach Böhmen beschleunigen und mehr zur rechten Hand nach Weißenstadt[169] und weiter nach Eger ziehen solle, wo er weitere Befehle von Gallas erhalten werde.[170] An diesem Tag informierte Ferdinand III. auch Goltz: Er ändere seine Befehle vom 8.3. im Sinne der Beilage; in dieser setzte er ihn über seine Order an Fürstenberg in Kenntnis. Da die für den Feldzug gegen Banér bestimmten Regimenter so schnell wie möglich beisammen sein sollten, möge er in Tag- und Nachtmärschen vorrücken.[171]

Maximilian I.[172] schrieb am 15.3.1639 an Gallas, der Kaiser rechne mit einem raschen Schlag gegen den Gegner. Er drückte den Wunsch aus, die Regimenter der Reichsarmee möchten ebenso wie die Regimenter Goltz und Fürstenberg so bald wie möglich zurückkehren und sich zum nächsten Feldzug rüsten, da mit jeder Stunde der Einfall Bernhards von Sachsen-Weimar[173] zu befürchten sei.[174]

Der Kaiser gab Gallas am 21.3.1639 in den Beilagen bekannt, was ihm am 12.3. der Kurfürst von Bayern und Goltz über den Anmarsch des Herzogs von Sachsen-Weimar vor Breisach und den Einfall Banérs in Franken gemeldet haben; Gallas solle sich mit Schlick über die Ereignisse und die notwendigen Gegenmaßnahmen beraten.[175] Am 19.4. schrieb der Kaiser an Gallas: H. Schlick habe ihm über das Treffen bei Chemnitz – Morzins Niederlage – referiert und ihm Gallas‘ Vorschläge unterbreitet, die er erwogen und nach denen er bereits an die Kurfürsten von Sachsen und Bayern, an Feldmarschall Hatzfeldt und Feldzeugmeister Goltz geschrieben habe. Den Statthaltern von Böhmen habe er mitgeteilt, sie sollten nach Beratung mit Schlick und mit Gallas ihre alltäglichen Fragen allein regeln, ohne auf kaiserliche Resolutionen zu warten. Ferner habe er um Hilfstruppen nach Mailand, Mantua und Florenz geschrieben; dabei könnte am ehesten der Statthalter von Mailand, Leganés, helfen, da Tommaso di Savoia, nachdem er sich verstärkt hatte, einen Teil der spanischen Regimenter zurückgab. Gallas möge untersuchen, wer an der Niederlage bei Chemnitz die Schuld trage und ihm Bericht erstatten. Er übersende ihm 50.000 fl. und überstelle ihm 300 Musketiere der Wiener Stadtgarde zum freien Einsatz in Böhmen. Nach Raab[176] und Neuhäusel[177] habe er befohlen, eine gewisse Anzahl von Husaren nach Böhmen zu schicken.[178]

Am 4.5.1639 teilte Ferdinand III. Gallas mit: Er habe Feldzeugmeister Goltz beordert, die Regimenter Tiefenbach, Maximilian von Waldstein und Prösing nach Böhmen zu führen und Salis bis zur Erledigung seines Falls zu vertreten.[179]

Am 18.5.1639 hatte Ferdinand III. wieder an Gallas geschrieben: Seine beiden Briefe vom 8. und 9.5. habe er erhalten; zur Untersuchung der Beschwerden der Landesämter und Truppen in Schlesien entsende er den Grafen Francesco de Magni. Gleichzeitig lasse er den Oberhauptmann in Schlesien wissen, dass er allen Befehlen von Gallas nachzukommen habe. Aus den Beilagen werde er ersehen, was Hatzfeldt, Goltz und Geleen über ihren Vormarsch schreiben; er möge alles tun, um ihren Marsch nach Prag zu beschleunigen. Was Morzin betrifft, möge er ihn in Prag in Arrest nehmen und ihm seine Verfehlungen jüngst bei Melnik[180] und auch bei Chemnitz vorhalten, ohne Rücksicht darauf, dass der sächsische Kurfürst Morzin seinen Feldmarschall nennt. Er werde dem Kurfürsten in dieser Angelegenheit selbst Bericht erstatten.[181]

Mikuláš d. Ält. Bechyně von Lažany schrieb am 21.5.1639 aus Prag an J. Černín d. Ält.: Banér ziehe die Besatzungen aus Kaaden,[182] Laun,[183] Brüx und Saaz zu sich nach Leitmeritz zusammen. Am letzten Donnerstag habe er Schlan[184] geplündert. 23 Fahnen starke Infanterie von Goltz sei vergangenen Freitag bei Dobříš[185] gewesen und werde in Prag erwartet. Zudem habe Herr Šwamberk, der Hauptmann des Pilsener Kreises, dem Grafen Vrtba, dem kaiserlichen Generalkommissar und Präsidenten der böhmischen Kammer, mitgeteilt, dass Hatzfeldts Vorhut am vergangenen Donnerstag nach Pilsen[186] gekommen sei und dann die Grenze überschritten habe.[187] Jan Jezberovský von Olivová Hora konnte J. Černín d. Ält. am 24.5.1639 aus Prag mitteilen: Der Feind habe Pirna[188] noch nicht erobert, so dass Zeit genug sei zur Befestigung Prags, Banér habe seine Garnisonen aus Laun und anderen Orten abberufen und dabei Brüx in Brand gesteckt; nun konzentriere er sein Kriegsvolk hinter der Elbe bei Leitmeritz, von wo er seine Truppen in die Kreise Bunzlau[189] und Königgrätz ausschickte und sich einiger Orte bemächtigte; er versuche, Königgrätz zu erobern. Anderen Nachrichten zufolge rüste sich der Feind zum Marsch nach Schlesien. Am Vortag seien 3.000 Reiter und 1.500 Musketiere und Ungarn, die aus Österreich gekommen seien, gegen den Feind ausgerückt. Hatzfeldt sei noch nicht in Prag eingetroffen, binnen 3 Tagen solle Goltz ankommen. Aus Österreich, Mähren, der Steiermark und Kärnten werde angeblich viel Kriegsvolk kommen, um den Feind zu vertreiben. In Mähren werde zusammengezogenes Militär gegen die plündernde feindliche Soldateska eingesetzt.[190]

Im Sommer 1639 scheint Goltz’ Regiment zum Teil im Speyerischen einquartiert gewesen zu sein. „Endlich setzte sich [1639] im Bruhrheine[191] eine Abteilung Kroaten unter den Hauptleuten Siedler und Friedberg sowie unter dem Rittmeister Guschnenitz fest, zu geschweigen, daß Penzenau [Pienzenau; BW], der im Kurpfälzischen lag, abermals ‚auf seinen Hinterstand‘ drängte.

Der Domdekan [Erasmus v. d. Horst, BW] suchte darum den kaiserlichen General Geleen[192] auf und nahm die Versicherung mit: ‚Er habe bereits selbst beweglich an S. kais. Mt. geschrieben, daß Kurbayern anbefohlen werde, die Kroaten abzuführen‘. Allein der bayerische General Mercy kehrte sich nicht daran, ‚daß unser Stift laut ksl. Ordonanz vom 11. April den Kurbayerischen gar nicht zum Quartier assigniert worden‘, sondern sandte seine Kroaten auch nach Grombach,[193] wo schon philippsburger[194] Mannschaften lagen. Bamberger selbst beantragte ‚bei der Generalität in Eßlingen‘,[195] die Kroaten in Hessen unterzubringen; allein weder Mercy noch Goltz ließen sich umstimmen. Zwar erfolgte eine dreimalige kaiserliche Weisung, die Kroaten zu verlegen. Allein ‚dieweil man handgreiflich verspürt, daß die Generalität nicht zu parieren gedenkt, sondern alles an die kurf. Dt. in Bayern verweist, soll nochmals um Abschaffung dieser Kroaten angehalten werden. Waibstadt[196] haben sie bereits also ruiniert, daß es nichts mehr contribuiren kann; Lauterburg[197] liegt beinahe unbewohnt da. Nunmehr möchten die Völker aus den Winterquartieren aufbrechen, sind aber noch die Sommerquartiere zu besorgen‘. Bereits kam es zwischen den Kroaten und philippsburger Soldaten zu Raufereien, wobei die Bevölkerung für letztere Partei ergriff, weswegen hitzige Worte zwischen Heidelberg[198] und Speier[199] fielen. Auch beim Einsammlung des ‚Magazinzehnten‘ erfuhr das Fürstbistum in unangenehmer Weise, daß zwischen München und Wien eine merkliche Spannung eingetreten.

Der kaiserliche Kommissär Rich. Neu, der Ausgangs Juli in Philippsburg eintraf, beabsichtigte anfangs, das ganze Regiment Bamberger sowie zwei Reiterschwadronen unter Pissinger den Sommer über vom Fürstbistum verpflegen zu lassen. Von der Horst stellte ihm jedoch vor, daß die linksrheinischen Ämter allein für die letzten Winterquartiere 3700 fl. nebst vielem Wein, Getreide und Heu aufgebracht und daß von den rechtsrheinischen Ämtern besonders Philippsburg mehr als genug geleistet. Mit Rücksicht darauf wies Neu den Bruhrheinern nur eine Kompagnie und den linksrheinischen zwei Kompagnieen an unter den Hauptleuten Siedler und Friedberg“.[200]

Das „Theatrum Europaeum“[201] berichtet ausführlich über Stålhandskes und Goltz’ Aktivitäten 1640 in Schlesien: „Hergegen hatte sich General Major Stallhanß in Barchwitz[202] dem vesten Lignitzischen[203] Hauß / welches er erst im Eingang Januarii eingenommen / gehalten / und Jaur[204] besetzet / welchen Orth er mit Schantzen versehen liesse / dabenebens streiffte er hin und wieder / brandschätzte und plünderte die kleinen Städtlein / wie auch Neuen-Marckt[205] und Striga[206] / und gieng dann wiederum in sein Nest / das Großglogauische : die Käyserische aber unter dem [Philipp; BW] von Manßfeld blieben vor Breßlau[207] auf dem Sand / zu Bernstatt[208] und im Hundsfeld[209] liegen. Doch thaten sie sich um die Mitten deß Januarii auch herfür / und beschädigten so gut sie konnten / auch legte der von Manßfeld noch mehrere Reuterey in Lignitz. Er überfiele auch die Schwedische zu Herrenstatt[210] nochmals / und ruinirte deren bey hundert und fünffzig Pferd; auch griffe der Käiserl. Obriste d’Espaigni mit seinen Tragonern / die man die Spanischen genennet / auf die Schwedische bey Weyda[211] über der Oder / und bekamen deren fünffzig gefangen : hergegen erholten sich die Schwedische / und bekamen ihre zu Herrnstatt verlohrne Reuter wieder / nach welchem sich Stallhanß für die Briegische[212] Stadt Wolau[213] im Februario legte / und beschosse dieselbe / die er um den 26. ejusdem auf Discretion ein- und darinnen fünff Stück mit ziemlicher Munition bekommen / in welcher 600. Mann mit Bagage gelegen waren – In diesem Februar 1640 berichtete Piccolomini Erzherzog Leopold Wilhelm,[214] der Gegner sei in die Umgebung von Jungbunzlau[215] zurückgewichen und warte auf Hilfstruppen Stålhandskes.[216] – : hierauf schickte der [Philipp; BW] von Manßfeld 7. Wägen mit Munition alsbalden nach Namßlau[217] / selbigen Orth vor Stallhansen zu providiren : dieser aber bekame Kundschafft davon / und nahme sie auch hinweg. Folgentlich legte sich Stallhanß für die Münsterbergische[218] Stad Oelß[219] / bliebe aber nicht lang davor / sondern gienge Eingangs Martii vor Drachenberg[220] : daselbsten er seine Munition vergeblich hinein schosse / sich nach Beutten[221] begabe / und von dannen sich nach Grünberg[222] und Crossen[223] theilete. Der von Manßfeld aber fieng zu Brieg an auffzubrechen / und sich mit dem meinsten Volck nach Böheim zu begeben / zum Piccolomini zu stossen / und das in Schlesien verbleibende Volck sollte vom General Goltz wieder commandiret werden.

Entzwischen zoge der von Manßfeld biß zu General Goltzens Ankunft in das Schweidnitzische / die vom Sallhansen eingenommene Orth / zumahl Striga und Jaur / wieder einzunehmen / wieder einzunehmen : General Goltz kam erst gegen Ende deß Martii bey dem von Manßfeld an / und sollte sich Jaur und Striga wieder bemächtigen : deren Stallhanß / so sich über der Oder zu Beutten befande / Gewässers halben nicht zu Hülff kommen konnte : doch liesse dieser daselbsten eine neue Brücken schlagen : es kame aber um den 6. Aprilis Zeitung / daß Jaur und Striga den Seinigen mit Sturm schon wieder abgenommen seye : deren in Jaur zwey hundert gelegen / neben denen sich die Burgerschafft tapfer gewehret / seynd aber auch sehr nidergemacht / und darauff das Städtlein außgeplündert worden.

Es behielte aber General Stallhanß nichts destoweniger auf Lignitzischer Seiten seiten / die Städte Hirschberg[224] / Goldberg[225] / Lemberg[226] / Buntzel[227] und Lüben[228] / sammt dem vesten Hauß Parchwitz : oberhalb Breßlau aber und der Oder / die Städte Wolau und Gura[229] besetzt behalten : er aber muste den Monat Aprilis über in Beutten / im Glogauischen und Crossischen / um Gewässers und unaußgemachter Brücken willen noch immer still ligen.

Dieweilen aber der von Manßfeld das meinste käiserl. Volck mit sich zur Käiserl. Armada in Böheim führete / und die hinderbleibende Völcker gegen dem Stallhansen zu schwach gewesen wären : so bewarben sie sich biß auff weitere Verordnung um Chur-Sachs. und Brandenburg / die im Eingang Maji in drey tausend Pferd starck angezogen kamen / sich mit ihnen zu conjungiren : entzwischen lagen die Käiserischen zu Jaur und Striga / für Hirschberg zu gehen / waren auch mit sieben Regimentern und etwas Geschütze / den 10. Maji schon im Anzug.

Der General Stallhanß aber kam eben um diese Zeit [Mai 1640; BW] auch mit acht Regimentern angezogen / und schluge bey Schöna[230] zwischen Hirschberg und Goldberg auff drey Käiserische Regimenter Reuter / die zwey Geschütze bey sich hatten / die er alsbalden getrennet / ihnen das Bagage und Geschütze genommen / die übrige vier Regimenter wurden nach Schmidtberg[231] und Striga getrieben / und in dieser Occasion zween Obriste Warloffsky und Lempkhe [Lembke; BW] / mit mehr andern Officirern gefangen.

Den 9. Maji waren die Sächsische und Brandenburgische zur Sitta[232] zuvorher ankommen / und schon biß nach Lauben[233] avanciret : als sie aber von dieser Rencontre, und daß General Stallhanß 8. Regimenter starck seye / wie auch / daß er auf sie gleichergestalt zugehe / vernommen / zogen sie sich erstlich nach der Sitta wieder / darnach giengen die Chur-Brandenburgische nach der Marck / und die Sächsische nach Dreßden zu.

Auf solches wurden dem Gen. Stallhansen von einem Bauren auß Buntzel andere 300 Käis. verkundschafftet / die er gleichfals aufgeschlagen und ruiniret : und weil die Käis. seinem Volck hierdurch zu schwach worden / ist er mit seinen Trouppen wieder nach Beutten gegangen / die Käiserl. aber haben ihre Zuflucht in Schweednitz genommen : daselbsten General Goltz um den 16. Maji Rendevous gehalten / und um den 26. ejusdem noch still gelegen / der Sächsischen Reuterey wiederum / und zugleich mehrern Volcks auß Böhmen erwartend.

Als Stallhanß nach Beutten gegangen / haben die Käiserl. sich füglich wieder herfür thun können / darum 300 Crabaten um 26. Maji auf Benthe und Biehe gegen Lemburg zu gestreiffet / welchen aber die Stallhansischen an einem Paß aufgewartet / und die meinsten nidergehauen haben. Dergleichen Scharmützel es um diese Zeit zwischen beyden Theilen mehr gegeben“.[234]

Weiter heißt es im „Theatrum Europaeum“: „Entzwischen seyn die Chur-Sächsische Völcker wiederum zu den Käiserl. gestossen / mit denen sie um den 16. Junii in allem von ungefehr 14. Regimenter starck / mit ziemlicher Artollerie nach der Lignitz gegangen / und haben daselbsten um den 22. ejusdem noch 5. Regimenter erwartet / den 14. Julii hatten sie noch ihr Hauptquartier bey der Lignitz zu Bruckendorff[235] / und hat ihr Aufbruch ehist geschehen sollen.

Es hatte sich der Gen. Goltz um diese Zeit schon wiederum auff fünff tausend zu Roß / und zwey tausend zu Fuß gestärcket / mit denen er um den 16. Julii vor Hirschberg sich noch einmal geleget / und um den 18. ejusdem schon alles Geschütze darvor gebracht hatte / zu denen damals Gen. Sperreutter mit ziemlichen Volck gestossen war.

Das Schloß Kempenitz[236] / zwo Meilen von Hirschberg / auff dem Stallhansisch Volck lage / wurde in kurzem gezwungen / sich zu ergeben. Gen. Goltz nahete zeitlich biß an die Stadtmauern zu Hirschberg / thate mit schiessen und Granaten werffen keinen geringen Schaden / dardurch auch der Belägerten Mühle in Brand geriethe / und waren nicht mehr als vier hundert Stallhansischer darinnen / mit welchen sich die Burgerschafft conjungirte / und eher einen total Ruin erfahren / als sich vorm Entsatz ergeben wollte.

Der General Stallhanß aber kame eben zeitlich in acht tausend starck / und zwar mit Stücken und Bagage : dannenhero die Käiserliche von Hirschberg ab- und sich nach dem Jaur zogen / mit Resolution nach Großglogau zu gehen : dannenhero Stallhanß sich zu besorgen hatte / sie dörfften ihme seine Oder-Brücken abnehmen und ruiniren : darum er auch wieder nach Beutten zoge.

Es hatte ihm der Käiserliche Officirer Otto Henrich von Rhediger / das Stättlein Neuen-Marck[237] im Winter übergeben / das wollte man ihm für gut nicht passiren lassen; darum wurde ihm um den 25. Julii der Kopff vorm Rathhauß zu Breßlau abgeschlagen / und er von seinen Dienern zur Begräbnuß hinweggenommen.

Es wollten sich die Käiserische / ehe sie nun zum drittenmal vor Hirschberg giengen / noch mehrers verstärcken / und erwarteten abermal Chur-Sächsischen und Brandenburgischen Volcks : dieses hatte nun mit Franckfurt an der Oder eine unglückliche Action, davon oben bey Brandenburg gemeldet / gehalten / und konnte nicht kommen: Chur-Sachsen aber schickte sein Leib-Regiment : deme um den 12. Augusti sechs hundert Käiserische Pferd entgegen geschickt wurden / es solenniter zu begleiten.

Die Käiserliche giengen bald darauff zum drittenmal vor Hirschberg / und waren um diese Zeit drey tausend neuer Schweden ankommen / welche dem General Stallhansen zu Hülff ziehen sollten / sie wurden aber von den Brandenburgischen auffgehalten / und hoffte man zugleich / es sollten die Brandenburgische dem Stallhansen eine Diversion machen / nur daß es ihnen / Franckfurtischen[238] Verlauffs halben / nicht möglich seyn wollte.

Die Käis. thäten interim auff die Stallhansische gegen Brandenburg zu auch streiffen / sie auffzuhalten / und wurden um den 21. Augusti bey Großglogau und Wolau unterschiedlich überfallen / und an Volck / Pferden / Vieh und anderm ziemlich beschädiget.

Ihre Resolution war / nach Eroberung Hirschberg auff Gen. Stallhansen zu gehen. Es lage ihnen aber zwischen Lignitz und Gloga das Lignitzische veste mit Stallhansischem Volck besetzte Schloß Lüben im Weg / das gedachte Gen. Goltz zurvor hinweg zu nehmen / und legte sich den 24. Augusti darvor : entzwischen liesse er Hirschberg mit Reuterey nur bloquirt halten / darinnen die Stallhansische allbereit ziemlich Noth litten : Gen. Stallhanß aber wartete noch immer auff seine neue Schweden und Succurs.

Der Obr. d’Espagny Commendant in Gloga / gienge um diese Zeit mit Tode ab / und wurde einer von Schönkirchen an seine statt dahin verordnet / der that um den 20. Augusti mit dem Obr. Münster einen Außfall / und rencontrirte 600. Stallhansische Reuter und Fouragiers, deren viel erlegt / viel gefangen worden / und der wenigere Theil darvon kommen.

General Goltz liesse um den 25. ejusdem das veste Schloß Lüben beschiessen / demselben auch mit Feuerkugeln zusetzen / endlich ihnen das Wasser nehmen. Darauff parlamentirte die Besatzung / welche über 70. Mann nicht starck war / und sich doch in Hoffnung Entsatzes so dapffer gewehret hatte / angesehen sie dem Gen. Stallhansen nur auff 5. Meilen entlegen waren. Sie mussten sich aber auff Gnad und Ungnad ergeben / und wurden die Officirer auff Beutten gelassen / und die Knecht untergesteckt : Stallhanß aber bliebe noch zur Zeit in seinen Schanzen ligen / und wartete seines Succurs.

Als gen. Goltz das eingenommene Hauß Lüben besetzet / und dasselbe mit gehöriger Nothdurfft versehen / gienge er Eingangs Septembris wieder zurück auff Lignitz / und von dannen vor Hirschberg 7. Meilen von Lignitz / welches er um den 8. ejusd. starck beschiessen lassen : Er liesse auch den 9. desselben noch 3. Feuermörser von der Lignitz abholen. Als er noch im canoniren begriffen war / kommet Zeitung / dass Stallhanß sich aus seinem Nest herfür gethan hätte / zu Brentzlau mit gantzer Armee durchgezogen / und auff Lemberg gegangen wäre / welches nur 4. Meil von Hirschberg gelegen / der damals von 42. Compagnien zu Roß / und 20. zu Fuß starck geschätzet wurde / 6. Geschütz bey sich habend : dannenhero General Goltz verursacht worden / seiner in Acht zu nehmen / und mit Angreiffung Hirschberg etwas innen zu halten : es ist auch Stallhanß zu Lemberg / biß dass er von weiterm Angriff vernommen / still gelegen“.[239]

Am 8.8.1640 schrieb Erzherzog Leopold Wilhelm aus seinem Hauptquartier in Vacha[240] an Rudolf Graf Colloredo: Er habe die Regimenter Capaun und Webel mit einer gewissen Anzahl vom Kriegsvolk Goltz‘ von Vacha aus nach Schlesien abkommandiert. Sie würden über Böhmen marschieren und deshalb möge Colloredo für ihre Übernahme durch Kommissäre an bestimmten Orten sowie für die Lebensmittelbeschaffung sorgen. Feldzeugmeister Goltz werde über alles unterrichtet sein.[241]

Am 18.8.1640 wandte sich Leopold Wilhelm[242] aus seinem Hauptquartier Fritzlar[243] erneut an Colloredo: Er habe seinem Bericht vom 4.7. über Goltz‘ Ausfall gegen die Stadt Fürstenberg,[244] der trotz seiner Übermacht misslungen sei, zur Kenntnis genommen. Aus Vacha sei das Regiment Goltz, das Infanterieregiment Webel und Kapoun mit seinem Reiterregiment hinkommandiert worden. Man hatte auch erwartet, dass die sächsischen Einheiten bereits konzentriert wären und dass 1000 Pferde ankämen. Er zweifle nicht, dass die Armee stärker war als der Gegner, man hätte bloß den günstigen Augenblick zu einem siegreichen Treffen abwarten sollen, wenn noch dazu die Artillerie in der Übermacht war.[245]

Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold [1603 – 1676][246] aus dem von Eger abhängigen Marktredwitz[247] erinnert sich: „Den 13. dito [August 1640; BW] ist das Goltzische, dann auch das Corettische [Caretto di Grana; BW] Regiment zu Fuß, – dabei [waren] auch etliche copaunische [Kapoun; BW] Reiter – aus dem Lager herein, [das] durch Weiß[en]stadt[248] gegen Böheim(b) gegangen [ist]. Die Reiterei hat zu Arzberg,[249] das Fußvolk aber zu Thiersheim[250] quartiert. Diese haben sehr gestreift, geplündert und sonderlich zu Lorenzreuth[251] übel gehaust. [Sie haben] die Leut[e] ausgezogen und sehr geschlagen. Einer Sechswöchnerin [haben sie] das Kind aus den Armen gerissen und auf den Mist geworfen“.[252]

Am 14.9.1640 teilte Ferdinand III. Rudolf Graf Colloredo mit, dass Militärkleidung nach Prag und zu Goltz unterwegs sei. Obrist Antonio Miniatti sei befohlen worden, auch 100 Paar Pferde und die Knechte zu Goltz zu überstellen. Die Offiziere und Soldaten, die tatenlos in Böhmen liegen, seien zu ihren Abteilungen zu kommandieren.[253]

Das „Theatrum Europaeum“ konstatiert: „Nachdem dann die Käiserl. unterm General Goltzen Anfangs meistentheils im Groß-Glogauischen die Winter-Quartier und zwar zu Groß-Kotzen[254] / darnach auch zur Neyß[255] daß Haupt-Quartier genommen / und also General-Major Stalhans die seine zu Beuten gehabt : doch seynd sie auch zu beyden theilen / wie es die Gelegenheit geben und leiden wollen / hin und wieder gezogen / und hat Stalhans diß Jahr so viel als voriges nicht verrichtet / sondern nur abgenommen : theils Chur-Sächs. seynd bey den Käiserl. gewesen / denen man ihre Winter-Quartier im Oppelischen[256] und Ratiborischen[257] gemacht“.[258]

Zossen[259] wurde Mittelpunkt militärischer Auseinandersetzungen. Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dazu: „Die Winter-Quartier musten für die Käis. erweitert werden / darum lagen sie folgends von Lignitz bis nach Troppau[260] / auff ungefehr 25 Meil Wegs in die Länge / so schön war allbereit dieses fruchtbare Land zugerichtet.

Es muste auch Stalhans dem stück Brodt zu Ehren seine Quartier weiter / und theils zu Luckau[261] in Nied. Lausitz suchen / daselbsten er gegen dem Ende Januarii [1641; BW] sein Haupt-Quartier nahme / und den Obr. Tollen Wrangler [Herman Wrangel;[262] BW] in die Marck nach Britzen[263] streiffen liesse / den Rittmeister Straussen / und die andere aus Cotbuß[264] gewichene zu suchen. Weilen sie nun auch von dannen nach Pritzen gewichen waren / und ohne das nicht mehr viel in diesem Städtlein zu finden war / plünderte sein Volck Kirchen und Schulen / prügelten die Leuthe / schlugen darüber einen Bürgermeister todt / schändeten das Weibsvolck / und hauseten grausam. Von dannen giengen sie auf Mittelwalda[265] und Zossen / brenten im Städtlein Zossen / und wollten sich deß besetzten vesten Schlosses mit aller Gewalt bemeistern / zu welchem Ende sie kleine Stücke bey sich hatten. Es war fast überall um schweres Brandschätzen uñ Gelt zu thun / deßwegen sie auch den Ober-Lands-Hauptman im N. Laußnitz Seyfrieden von der Dame mit sich nahmen. Sie thaten und litten Schaden : Inmassen ihnen die Goldackerische ofters einfielen / und nur allein für dißmal bey 200. ruinirten. Die Stalhansischen aber griffen auff das Schloß Zossen mit Ernst / beschossen es / und bliebe von einem Canon-Schuß der darinnen ligende Hauptman Centemeyr / dessen Lieutenant sich mit etlichen auff einen Thurn salvirte /und noch etwas wehrte / aber doch im Januario auff Gnad und Ungnad ergeben muste. Worüber die in Berlin / auß Furcht / daß sie die nächsten am Reyen werden seyn müssen / die 3. Vorstädte zu Cöllen an der Sprey[266] theils einrissen / und darunter das Churfürstl. und andere andere Vorwercke ansteckten / auch an der Kirchen zu S. Gertraut etwas anfingen abzubrechen : daß also fast nichts als das Churfürstl. Reit- und Ballen-Hauß diß Orts stehend geblieben / welche beyde zur Defension verschanzt wurden / um welcher Defension willen man sich also menagiret hat : und kamen doch die Stalhansischen weiter nicht / als biß an dieses Zossen / allda sie den gefundenen Vorrath zuvorn verzehrten / die Thor verbrenneten / bey ungefehr 800. Mann über dieser Expedition im Stich liessen / worauff sie wieder / wo sie herkommen waren / hinkehreten : zuvorn aber aus dem Teltawischen[267] / und andern Orten herum / das Geträyde / Vieh und Pferd weg holten“.[268]

Am 29.1.1641 brach Stålhandske von Cottbus auf und ging über Calau[269] und Luckau nach Zossen. 2.000 Mann zu Fuß und 1.500 Reiter mit Kanonen hatte der schwedische General dabei an seiner Seite, als er mit dem strategischen Fernziel Berlin und Cöln zunächst in Zossen einzog. Die Schweden hatten die zur Sicherung Berlins nach Südosten verschobenen kaiserlichen Reiterkompanien schon langsam zurückgedrängt, so dass neue Kräfte aufgeboten werden mussten. Auf schnellsten Wege wurde deshalb die in Beeskow[270] stehende Dragonerkompanie des Hauptmanns Zehntmehner nach Zossen verlegt, um den dort wichtigen Notteübergang zu sichern und durch hartnäckigen Widerstand, den bedrohten Residenzstädten Berlin und Cöln Zeit für notwendige Verteidigungsmaßnahmen zu geben. Die Burg Zossen hatte schon Kurfürst Joachim II. zur Verteidigung der Landesgrenze strategisch genutzt. In aller Eile ließ Hauptmann Zehntmehner das Schloss zur Verteidigung rüsten. Die kleine Besatzung zählte nur 130 Dragoner. An schweren Waffen gab es lediglich Doppelhaken, Gewehre mit großem Kaliber, die auf einem Block befestigt waren und wie Geschützte zur Sturmabwehr verwendet wurden. Der Kommandant sah vom Burgturm, wie die Schweden in dichten Reihen das Schloss von allen Seiten eng umzingelten. Die ersten Kugeln drangen in die Festung ein. Zwar war das „feste Haus Zossen“ durch die umgebenden Sumpfgebiete schwer zugänglich und die Besatzung durch die Wälle, den mächtigen Festungsturm und die starken Kellergewölbe gegen die einschlagenden Geschosse notdürftig geschützt – doch als drei Tage lang schwere Artillerie- und Musketenfeuer auf die Verschanzungen niedergeprasselt war, wies die Besatzung manche Lücke auf. Am vierten Tag der Belagerung riefen dröhnende Trommeln und schmetternde Trompeten im schwedischen Lager zum Sturmangriff auf die erschütterte Festung auf. Schnell wurden die Burggräben mit Steinen aufgefüllt, als die Stürmenden auch schon mit lautem Siegesgeschrei auf die angelegten Leitern über die Mauern drangen. Hauptmann Zehntmehner erlag einem Kugelregen. Sofort übernahm sein Leutnant seine Aufgabe und schlug mit seinen Dragonern die schwedischen Truppen mit schweren Verlusten zurück. Er versuchte den Tod des beliebten Kommandanten zu verheimlichen, doch vergebens. Die Nachricht über das Unglück drang zu den Reitern und löste Mutlosigkeit aus. Resignation begleitete die Aktionen der Brandenburger in den nächsten Tagen. Zwar gelang es ihnen, noch einmal alle Sturmversuche zurückzuschlagen, doch als General Stålhandske seine Truppen zum dritten Male gegen die Schlosswände anrennen ließ, durchbrachen sie die Wände. Es gelang nur wenigen Reitern, nach Berlin zu reiten und die schreckliche Nachricht zu übermitteln. Der Leutnant flüchtete, als die Schweden ins Schloss einbrachen. Die Schweden belagerten den Turm mit einem Scharfschützen, der jeden erschoss, der über den Marktplatz ging. Der Leutnant konnte aber durch den Morast verschwinden.

Nach dem Fall des „festen Hauses Zossen“ war der Weg nach Berlin für die Schweden frei. Doch der erwartete Angriff von General Stålhandske blieb aus. Die hartnäckigen Verteidigungen des Schlosses Zossen durch den tapferen Hauptmann Zehntmehner und seine Dragoner hatte Schweden die Luft genommen, einen Angriff auf die stärkste kurfürstliche Hauptstadt zu wagen. Die ungebetenen Gäste zogen zehn Tage nach Zossens Eroberung, nachdem sie „allen Vorrat verzehrt“ und alle strategisch wichtigen Anlagen des Schlosses samt dem starken Festungsturm in Mitleidenschaft gezogen hatten, in die Lausitz zurück, wobei Wrangel in Cottbus noch bis Mitte Mai blieb. Die eigenen brandenburgischen Soldaten, die nun noch in Zossen blieben, erwiesen sich unter ihrem Führer Goldacker als ebenso lästig wie die Schweden, da sie mindestens genauso erbärmlich wie die Feinde hausten. Dem damaligen Zossener Amtmann, Hans von Waldow, gelang es angesichts des leidgeprüften Ortes, beim Kurfürsten Erleichterung hinsichtlich der Kontributionen zu erlangen.

Am 9.1.1641 schrieb Ferdinand III. aus Regensburg[271] an Colloredo: Er erteilte eine Instruktion betreffs der Besetzung, Verteidigung und Versorgung Egers, die so ausgeführt werden müsse, dass Obrist Borri die Stadt mit einer ausreichenden Besatzung zumindest so lange verteidigen könne, bis die kaiserliche und die bayerische Armee ihre Stellungen eingenommen hätten. Ferner teilte er ihm mit, dass der Feind bei der Stadt Hof[272] lagere. An Pachonhay sei der Befehl ergangen, sich mit den Gallas’schen Dragonern nach Eger und, falls ihn der Feind darin hindern sollte, nach Pilsen[273] zu legen, wo Colloredo bis auf weiteres das Kommando übernehmen solle. Am selben Tag habe er, Ferdinand, auch an Geleen und Goltz die entsprechenden Befehle zur Sicherung der Verteidigung sämtlicher Orte in Böhmen und in der Pfalz erteilt. Colloredo möge jene in schlesische Winterquartiere geschickten vier Infanterieregimenter nach Böhmen zurückführen lassen und sie in Prag und den umliegenden befestigten Orten einsetzen.[274]

Leopold Wilhelm teilte Colloredo am 12.1. aus Regensburg mit: Der Feind habe von seiner Absicht, gegen Eger zu marschieren, abgelassen, abgelassen und ziehe in die Obere Pfalz gegen Amberg.[275] Colloredo solle ein entsprechendes Corps aufstellen und zusammen mit der in Böhmen zurückgelassenen Infanterie die Grenzen gegen das Vogtland[276] und Plauen[277] besetzen lassen. Die Summe von 40.000 fl. zu Remontierungen und Rekrutierungen werde er wohl aus Iglau[278] bereits erhalten haben. Jeder Offizier sei verpflichtet, die Remontierung binnen 14 Tagen durchzuführen. Die Städte Eger und Pilsen müssten mit einer ausreichenden Anzahl von Reiterei und Infanterie besetzt werden. Obrist Borri sei zum Kommandanten von Eger ernannt und Bruay mit dem Oberbefehl über die ganze Kavallerie in Böhmen betraut worden. Die Passübergänge gegen die Obere Pfalz und das Vogtland sollen, wie es bereits den Hauptleuten des Kreises Pilsen befohlen wurde, mit Verhauen versehen werden. Aus Iglau werde Militärkleidung zur Armee gebracht; Colloredo möge schriftlichen Verkehr mit Goltz unterhalten und dem Kaiser alle Ereignisse melden.[279] Der Kaiser schrieb am 29.1. wieder an Colloredo: Aussagen von Kriegsgefangenen und Überläufern zufolge rücke Banér direkt nach Böhmen vor. Colloredo solle daher von Goltz die augenblickliche Abkommandierung von 2.000 Kavalleristen fordern und mit deren Geleit einen fähigen Offizier nach Prag betrauen.[280]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet weiter: „Die Schwedischen in Wolau[281] nachdem sie erkundiget / daß Gen. Goltz mit ungefehr 1500. Pferden im Glatzischen[282] war / fielen den Polacken zu Miltitz[283] ein / die sie um 60. oder 70.Pferd beschädigten : streiffeten alsdann gegen den Polnischen / und fürderst nach dem Hundsfeld biß auff eine Stund von Breslau“.[284]

Am 19.2. schrieb der Kaiser an den recht eigenwillig agierenden, teilweise auch wohl mit der Verteidigung Böhmens überforderten Colloredo und gab seinem Unwillen darüber Ausdruck, dass Colloredo jene 2.000 Kavalleristen, die Goltz auf seinen kaiserlichen Befehl hin hatte nach Böhmen führen lassen, jetzt, da der Gegner an der Moldau stehe und sich der Städte Klattau,[285] Schüttenhofen[286] und Pisek[287] bemächtigt habe, zurückführen ließ. Er, Ferdinand III., werde sich eine solche eigenwillige Änderung seiner Befehle nicht länger dulden. Colloredo solle nun zwecks Verhinderung eines weiteren gegnerischen Vormarsches die genannten Kavalleristen ebenso wie sämtliche in Böhmen stehenden Reiter zu Bruay kommandieren und nur die Abgesessenen und Fußsoldaten in den Quartieren belassen; die ersteren würden mittels der Remontierungen in den einzelnen Kreisen bald wieder einsatzbereit sein, das verbliebene Fußvolk jedoch solle zur Abwehr des Gegners nach Prag und in andere befestigte Orte abkommandiert werden. Die befestigten Orte seien mit ausreichendem Vorrat an Munition und Proviant zu versorgen; Colloredo solle den Stand der Fortifikationsarbeiten in Prag, Königgrätz,[288] Pardubitz[289] und anderen Orten persönlich überwachen und festgestellte Mängel auf der Stelle beheben. Eine Kopie des kaiserlichen Befehls an Goltz vom gleichen Tag lag bei, in dem Ferdinand III. mitteilte, Colloredo habe den am 7.2. erteilten Befehl zur Überführung der 2.000 Kavalleristen nach Böhmen eigenmächtig abgeändert; diese Kavalleristen seien an Bruay, der sich am 15.2. in Moldauthein befunden habe, nach Wittingau[290] und Časlau[291] abzukommandieren.[292]

Am 22.2.1641 wandten sich die Verwalter der Landeshauptmannschaft Mähren aus Olmütz[293] an Rudolf von Colloredo: Aus der Nachricht des Iglauer Kreishauptmann Heinrich von Halebich vom 18.2. gehe hervor, dass der Feind weiter in Richtung Mähren vorrücken werde; dieser habe mit 8 Reiterregimentern, Dragonern, 1.000 Musketieren und 4 Kanonen bei Moldauthein[294] den Fluss überschritten und Bruay habe sich nach Tabor[[295] zurückgezogen. Colloredo möge daher die mährische Grenze schützen und die an die 2.000 Fußsoldaten zählende Landwehr verstärken. Über den Verbleib der 1.000 Kavalleristen, die im Gefolge des Regiments Sperreuter von Goltz über Mähren nach Böhmen geschickt wurden, wüssten sie nichts.[296]

Am 24.5.1641 schrieb Piccolomini in seinem Lagebericht für Ferdinand III.: Bei Halberstadt sei auch Stålhandske zum Gegner gestoßen, doch seien die Schweden nach Banérs Tod unsicher und keineswegs kampfeslustig.[297] Dagegen hält das „Theatrum Europaeum“ jedoch fest: „General Stalhans bliebe mit seinem meisten Volck biß in Junium zu Cotbuß und in Nieder Laußnitz ligen / von wannen er alsdann erst nach Schlesien für das Städtlein und Schloß Lieben[298] 3. Meil von der Lignitz zog / da sich dann das Städtlein / alsbalden auch das Schloß darauff mit Accord ergeben : die Goltzischen aber samleten sich zwischen Brieg und Löben.[299]

Der Stalhans mag sich vor der Käiserl. im Feld zu stehen / zu schwach befunden haben / darum er sich von diesem Ort Lieben nach Beuten gewendet : Es haben ihn aber die Goltzischen daselbsten erhascht / mit denen er sich schlagen müssen / daß er einen Major und zimliche Knechte sampt Unter-Officirern darüber verloren / und der Seinigen über 100. gefangen worden seyn. Darauff er sich in Beuten gehalten / die Goltzischen aber in Groß Glogau gezogen / und hat es alsdann zwischen beyden theils fast täglichen Scharmutzirens geben / biß die Belägerung Görlitz[300] angangen / und meistes Goltzisches Volck dahin geführt worden.

Es hat sich im Julio die Belägerung Görlitz in Ober Laußnitz angefangen / und wurde daß Chur-Sächsische Volck / so man auß Bautzen[301] / Sittau[302] / Wittenberg[303] / sampt deß Arnheimischen [Arnim; BW] Regim. 8. Compagn. genommen / mit der Sächs. Artillerie um den 8. 18. darvor geführet / mit deme sich Gen. Goltz damals schon conjungirt / und zu Lauban[304] 3. Meilen von Görlitz ankame / darinnen 2. Schwedische Compag. lagen / welche sich wegen der Bürger gepflogenen Verrätherey auf Gnad und Ungnad ergeben müssen.

Als General Goltz gewilt war zu resigniren / wurd Hertzog Frantz Albrecht zu Sachsen-Lauenburg zum Käiserl. Feld-Marschallen erkläret / der um diese Zeit sich allbereit bey Chur-Sachsen befande“.[305]

Am 30.10.1642 schrieb der kursächsische Geheime Rat Sebotendorff an Wilhelm von Lobkowitz und berichtete ausführlich über den Vormarsch Torstenssons und der Schweden gegen Torgau, wo sie eine Schiffsbrücke errichteten und nach Eilenburg[306] übersetzten. Der Feind habe auch Leipzig unter Beschuss genommen. Goltz sei durch Königsmarck abgeschnitten worden, so dass er sich nach Weißenfels zurückziehen musste. Soye konzentriere seine Truppen an der Grenze Böhmens, Enckevort um Pirna.[307]

Am 7.11.1646 erhielt Piccolomini von seinem Informanten Formarini aus Pressburg[308] einen neuen Lagebericht über die Reorganisation der kaiserlichen Armee: Gallas wurde zum Armeekommandant ernannt, mehrere Generäle sind abgelöst. Der Hof will nur mit dem Einverständnis des bayerischen Kurfürsten vorgehen und hat daher E. Traun zu ihm entsandt; dieser brachte den Bescheid zurück, der Erzherzog möge die Armee nicht verlassen, es bestehe auch keine Ursache dazu. Gallas selbst sei für P.s Rückkehr, auch General Borri, aber der spanische Orator am Kaiserhof Terranova sei dagegen. Schlick unterstütze General Goltz, der ihm sein Vermögen hinterlassen hat. Einige heben Holzappel hervor, der Kaiser aber will von dem Häretiker nichts hören und erinnert sich zu gut an den Undank Herzog Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg. Das Artillerie-Generalat scheint Annibale Gonzaga oder Goltz zuzufallen, während Fernemont völlig übergangen wird. Der Kaiser wird alles erst nach seinem Zusammentreffen mit dem Kurfürsten von Bayern entscheiden, das in Regensburg oder München stattfinden soll. Über Polen sei die Kopie jener Schrift gegen Piccolomini an den kaiserlichen Hof gelangt, die unter Beteiligung von Guasco [Lixheim; BW] und Lamboy entstanden und an die Minister Philipps IV. geschickt worden war, zugleich aber auch die von Paolo Orsini verfasste Antwort; die Beschuldigungen sind lächerlich und die Antwort treffend.[309]

Pappenheims einziger Sohn, Wolfgang Adam, wurde nach einem heftigen Wortwechsel „wegen des Generals Sperreuter“[310] von Goltz im Duell bei Prag getötet: „Am 30. Juni 1647 geriet Wolf Adam in Prag an der Tafel des Oberkommandierenden in Böhmen, Rudolf Graf Colloredo, mit Martin Maximilian von der Goltz in einen heftigen Wortwechsel und forderte den früheren Waffenkameraden seines Vaters und nunmehrigen Generalzeugmeister heraus. Obwohl es Colloredo zu verhindern trachtete, verliessen die Kontrahenten die Stadt und führten das Duell durch, in welchem der letzte Herr von Treuchtlingen erschossen wurde“.[311]

„In die Geschichte ist der kaiserliche General-Feldzeugmeister Martin Maximilian von der Goltz nicht wegen seiner Verdienste im Dreißigjährigen Krieg, sondern wegen des Duells, in dem er am 30.6.1647 den einzigen Sohn des berühmten Feldmarschalls Gottfried von Pappenheim erschoss, eingegangen.

Mitte des Jahres 1647 drohte ein weiterer Einfall der Schweden in Böhmen. Für den 30.6. hatte der Militärgouverneur von Böhmen, Feldmarschall Rudolf Graf Colloredo die in Prag anwesenden kaiserlichen Generäle und Obristen zu einem Essen in seinen Palast auf der Prager Kleinen Seite eingeladen. Unter den Gästen waren auch Martin Maximilian von der Goltz und Wolfgang Adam von Pappenheim.

Goltz, durch seine geradlinige Art bekannt, äußerte sich während der Gespräche sehr abwertend über den Generalwachtmeister Klaus Dieter von Sperreuter. Der junge Pappenheim glaubte – den nicht anwesenden – Sperreuter verteidigen zu müssen, beleidigte vor den anwesenden Kavalieren Martin Maximilian, bedrohte ihn sogar mit einer Pistole und forderte ihn zum Duell.

Da Duelle damals bereits strikt verboten waren versuchte der Gastgeber, Graf Colloredo, die Wogen zu glätten. Der junge Pappenheim bestand jedoch auf Satisfaktion und so nahm das Verhängnis seinen Lauf. Es kann als sicher gelten, dass v. d. Goltz nicht darauf erpicht war, den einzigen Sohn seines ehemaligen Mitstreiters Gottfried von Pappenheim im Duell zu töten.

Trotz des regnerischen Wetters trafen sich die Kontrahenten unweit der Prager Burg auf der so genannten Maria-Wallanlage, benannt nach dem – heute nicht mehr existenten – Kirchlein der Jungfrau Maria.

Keiner der Beiden hatte einen Sekundanten. Die anwesenden Johann Christoph von Waldstein und Wenzel Tschabelicky von Soutic halfen zwar bei den Vorbereitungen, behaupteten aber bei den späteren Untersuchungen, nicht die Rolle eines Sekundanten übernommen zu haben. Wie es sich herausstellte, wurden die Beiden von Colloredo zum Ort des Geschehens geschickt, um ev. doch noch das Duell zu verhindern. Waldstein kam im letzten Moment auf einem Pferd an, dass er von Colloredo geliehen bekommen hatte.

Das Duell wurde zu Pferde mit Pistolen ausgetragen. Die Kontrahenten ritten durch behelfsmäßig hergerichtete Schranken auf einem Weg gegeneinander an, es krachte ein Schuss (manche Quellen erwähnen 2 Schüsse) und der junge Pappenheim fiel vom Pferd. Eine Kugel hatte den Arm durchschlagen und blieb in der Brust stecken. Er war sofort tot.

Erst nach drei Tagen informierten die böhmischen Statthalter den Kaiser über den Vorfall. Goltz musste versprechen, bis zur kaiserlichen Entscheidung in seinem Prager Haus zu verbleiben, was er auch dem Neustädter Stadthauptmann Alexius Wratislav von Mitrovic, der auch mit den Ermittlungen betraut war, mit Handschlag versprach. Martin Maximilian war sich keiner Schuld bewusst und verlangte seine Freilassung aus dem Hausarrest. Da die Witwe von Wolfgang Adam von Pappenheim Einspruch erhob und vor Allem verlangte, dass Goltz in seinen Ausführungen nicht den guten Ruf ihres verstorbenen Gatten beschädigte, stimmte auch der königlich-böhmische Prokurator gegen die Aufhebung des Hausarrestes. Ende Juli schickte von der Goltz seine schriftliche Rechtfertigung an die böhmischen Statthalter. Am 21. August entschied dann der damals in Pilsen weilende Kaiser Ferdinand III. dass v. d. Goltz in die Freiheit entlassen werden soll.

Das Duell blieb also für Martin Maximilian von der Goltz ohne ernsthafte Folgen. Inwieweit diese Begebenheit sein weiteres Leben und seine umfangreichen Spenden an die Kirche und vor allem an die Jesuiten beeinflusst hat, ist fraglich. Aus seiner späteren Korrespondenz geht hervor, dass er sich nie an dem Tod von Wolfgang Adam von Pappenheim schuldig gefühlt hat“.[312]

Am 27.4.1648 sandte der bayerische Kurfürst einen Bericht seines Generalkriegskommissars Schäffer an den Kaiser: „Es hat heut‘ die K. Armada die Avantgarde, und ist die Kavallerie sämmtlich an hiesigem unserm Hauptquartier vorübermarschiert, die haben etliche vom 1. bis letztem Regiment wol besichtigt und darauf in des Feldherrn Zimmer allhier, da Hunoldstein, Herzog Ulrich [v. Württemberg; BW], Gol[t]z und Royer gewesen, kommen und gesagt, sie seien zum höchsten erschrocken gewesen über den elenden Stand der kaiserlichen Kavallerie, sie getrauten sich solche mit 3000 Mann zu schlagen, so wenig seien deren vorhanden; die aber so gegenwärtig, wären mit matten, schlechten Pferden beritten und nicht wenig davon mit keinem Gewehr versehen“.[313]

Am 17.5.1648 unterlagen die Kaiserlich-Kurbayerischen den schwedisch-französischen Konföderierten in der Schlacht bei Zusmarshausen.[314] Nach Holzappels Schlachtentod war sofort Piccolomini zum „Capo über die kaiserlichen Waffen“ ernannt worden;[315] bis zu seiner Ankunft sollte auf Wunsch Maximilians I.[316] Reuschenberg[317] interimistisch das Kommando führen,[318] obwohl Schlick gegenüber W. E. von Lobkowitz Rudolf von Colloredo oder seinen eigenen Favoriten Goltz in Vorschlag gebracht hatte,[319] die jedoch beide die Ernennung nicht annehmen wollten.[320]

Als Goltz dem von Königsmarck bzw. Arvid Wittenberg eingeschlossenen Prag mit 8.000 Mann zu Hilfe kommen wollte[321] und zu Sazau[322] angekommen war,[323] erfuhr er, dass die Belagerungstruppen am 2.11. bereits abgezogen waren.

Noch am 28.11.1648 schrieb Colloredo aus dem immer noch von schwedischen Truppen umgebenen Prag an Piccolomini: In der Stadt gäbe es kein Körnchen Getreide mehr. Auch auf dem Wasserwege komme nichts mehr an. Seiner Meinung nach hatte sich Goltz, der längs der Moldau lagerte und nun abmarschiert sei, derartig aufgeführt, dass alles Landvolk in die Wälder floh, und nun gebe es niemanden, der ein Floß bauen würde, und es bestehe auch keine Hoffnung, dass Proviant nach Prag gelangt. Die einzige Möglichkeit sei nun, diejenigen Personen, die noch gewisse Vorräte haben, zu überzahlen.[324]

Am 6.12.1648 informierte Colloredo Piccolomini: Er warte auf Berichte über die Verhandlungsergebnisse mit den Schweden, mit denen Piccolomini Goltz und Traun betraut hatte. Auch in Prag verhandle man mit den Schweden.[325]

Besitzer von Jenikau[326] war von 1632 bis 1636 Jan Rudolf Trčka von Lípa. Nach der Konfiszierung von dessen Besitz erhielt Goltz für seine Verdienste bei der Befreiung Prags von der schwedischen Belagerung 1648 die Herrschaft Jenikau mit den zugehörigen 15 Dörfern und Hostacov[327] im Časlauer Kreis als kaiserliches Geschenk.

[1] GOLTZ, Nachrichten, S. 27f.; vgl. die Erwähnungen bei KELLER; CATALANO, Die Diarien. „Goltz von der Kron“ bei HALLWICH, Wallenstein’s Ende 1. Bd., S. 19, Anm. 1.
[2] Znaim [Znojmo]; HHSBöhm, S. 688ff.
[3] Klempenow, Burg; Ortsteil von Breest [LK Demmin].
[4] Vgl. SATTLER, Reichsfreiherr Dodo zu Innhausen und Knyphausen.
[5] Diese biographischen Details verdanke ich Herrn Harald Skala.
[6] Znaim [Znojmo]; HHSBöhm, S. 688ff.
[7] http://www.ask-enrico.com/cms/index.php/kultur-in-tschechien/znaim.
[8] Århus [Jütland], HHSDän, S. 4ff.
[9] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.
[10] Vgl. HEIBERG, Christian 4.
[11] Lübeck; HHSD I, S. 153ff.
[12] Rostock; HHSD XII, S. 95ff.
[13] Thorn [Toruń, Kr. Thorn]; HHSPr, S. 221ff.
[14] Casale [Casale Monferrato; Piemont, Italien].
[15] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 23.
[16] Krempe [Kr. Steinburg]; HHSD I, S. 140f.
[17] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 23.
[18] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 23.
[19] Vgl. STADLER, Pappenheim.
[20] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.
[21] So die Einschätzung des Kriegsteilnehmers Fritsch; FRITSCH, Tagbuch, S. 184.
[22] Die Aufnahme neu geworbener Truppen Georgs unter v. Wurmb hatte man im Dezember abgelehnt; MAX, Grubenhagen Bd. 1, S. 450.
[23] Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[24] durch Petardiere angebrachte Sprengladung, die am Tor oder an einer Brücke mit einem Brett angeschraubt oder aufgehängt und mit einer Lunte gezündet wird. Dabei kommen auf 50 Pfd. Metall 4 Pfd. Pulver. Damit wurden Festungsringe an Schwachstellen aufgesprengt, ohne die Wehranlage zu zerstören. Durch die Bresche drangen Sturmtruppen ein, während die aufgesprengten Eingänge zum eigenen Schutz schnell wieder geschlossen werden konnten, wenn der äußere Ring u. die Festung oder das Schloss erobert waren.
[25] Zit. nach Archivalien des Staatsarchivs Hannover bei ULRICH, Einnahme Einbecks, S. 20; ferner KRETZSCHMAR, Gustav Adolfs Pläne, S. 75. Nach Staatsarchiv Detmold L 56 Nr. 115 berichtete Pappenheim 1632 über den Ankauf einiger hundert Reiterrüstungen bei Plattnern in Lemgo; STEGMANN, Lippe, S. 84.
[26] Vgl. ROBERTS, Gustavus Adolphus Bd. 2, S. 544: „while the Lower Saxon Circle remained for the rest of his life something of a ‚Spanish ulcer‘, which his subordinates (partly by their incapacity, partly by the King’s fault) proved unable to cure, and to which Gustav Adolf had no leisure to attend“.
[27] Staatsarchiv Hannover Cal. Br. 9/118/I, fol. 180 (Ausfertigung): Heinrich v. Dannenberg, Landdrost, an Chr. d. Ä., Osterode, 1632 III 13 (a. St.).
[28] WENDT, Geschichte, S. 417.
[29] Am 15.3. hatte Pappenheims Reiterei erneut Moringen besetzt: „Am 16. März d. J. wurde die Stadt durch die Kayserliche Pappenheimsche Reuterey gänzlich ausgeplündert und sind damahls unter andern vier Kelche aus der Kirche geraubet worden“; DOMEIER, Geschichte, S. 39. Bis zum 2.4. blieben die Verbände dort liegen.
[30] Nach HARLAND, Geschichte Bd. 2, S. 289, soll es sich dabei um 100 Fass Bier, 60.000 Pfd. Brot u. 2 Fuder Wein (ca. 1.800 l) gehandelt haben.
[31] Erichsburg [Gem. Hunnesrück, Kr. Einbeck]; HHSD II, S. 141. Staatsarchiv Osnabrück Rep. 100 Abs. 4 Nr. 10, fol. 70f. (Ausfertigung): Pappenheim an F. W. v. Wartenberg, Alfeld, 1632 III 31. Am gleichen Tag schlugen Horst u. Lamboy südlich von Pattensen Herzog Georgs Kavallerie; DECKEN,  Herzog Georg Bd. 2, S. 49. Lamboy hatte um 1631/1632 im kurkölnischem Auftrag fünf Reiterkompanien geworben; weitere kamen im Lauf der Zeit dazu. Das Regiment focht bei Lützen u. wurde v. Wallenstein in die kaiserliche Armee eingegliedert.
[32] Alfeld; HHSD II, S. 5f.
[33] Staatsarchiv Hannover Cal. Br. 9/118/II, fol. 219-223, Bericht, o. O. [nach 1632 IV 03].
[34] Staatsarchiv Osnabrück Rep. 100 Abs. 4 Nr. 10, fol. 70f. (Ausfertigung): Pappenheim an F. W. v. Wartenberg, Alfeld, 1632 III 31; HARLAND, Geschichte Bd. 2, S. 291.
[35] Staatsarchiv Osnabrück Rep. 100 Abs. 4 Nr. 10, fol. 70f. (Ausfertigung): Pappenheim an F. W. v. Wartenberg, Alfeld, 1632 III 31; als Abschrift „Extract Schreibens“ auch im Staatsarchiv Würzburg Militärsachen 149/ 3101.
[36] Hauptstaatsarchiv Dresden Loc. 10718 Avisen 1631-33, fol. 114: Frankfurt, 1632 IV 03/13.
[37] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[38] Vgl. BROCKMANN, Dynastie.
[39] Staatsarchiv Hannover, Cal. Br. 9/118/II, fol. 219-223: Bericht [nach 1632 IV 03]; HARLAND, Geschichte Bd. 2, S. 294.
[40] HEUTGER, Evangelische Konvente, S. 99.
[41] Staatsarchiv Hannover Cal. Br. Arch. Das. 9 Einbeck Nr. 89, fol. 105; nach ULRICH, Einnahme Einbecks, S. 25.
[42] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2406, fol. 631f. (Ausfertigung): Lerchenfeld an Maximilian I., Einbeck, 1632 IV 04.
[43] Stade; HHSD II, S. 432ff.
[44] Dortmund; HHSD III, S. 166ff.
[45] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff. Zu den Kriegsereignissen in Hildesheim vgl. auch PLATHE, Konfessionskampf.
[46] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[47] STADLER, Pappenheim, S. 712.
[48] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 216.
[49] Zit. bei ULRICH, Einnahme, S. 26.
[50] HARLAND, Geschichte Bd. 2, S. 301ff. Nach MAX, Grubenhagen Bd. 1, S. 451, Anm. 19, gegen Zahlung einer „Buße“ v. 3.000 Rt. wieder aufgehoben.
[51] Vgl. ALBRECHT, Maximilian I.
[52] Am 04./14.4.1632 teilte Simon Ludwig Graf zur Lippe Pappenheim mit, eine Lieferung v. Eisenkugeln sei nicht möglich, da seine Eisenhütte durch den Krieg ruiniert worden sei; Staatsarchiv Detmold L 56, Nr. 115.
[53] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 289, fol. 6-11 (Abschrift): Pappenheim an Maximilian I., Einbeck, 1632 IV 09; ROECKL, Quellenbeiträge, S. 39.
[54] AOSB II/7/2, S. 332: Wilhelm V. an Oxenstierna, Kassel, 1632 III 23 (a. St.).
[55] Staatsarchiv Hannover Cal. Br. 9/118/II, fol. 232 (Ausfertigung): Heinrich v. Dannenberg, Landdrost, an Christian d. Älteren, Nordhausen, 1632 IV 11.
[56] MAX, Grubenhagen Bd. 1, S. 451.
[57] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[58] Goldene Mark (Kr. Duderstadt); HHSD II, S. 172f.
[59] Duderstadt [LK Göttingen]; HHSD II, S. 123f.
[60] JORDAN, Mühlhausen, S. 56.
[61] Heiligenstadt [Kr. Heiligenstadt]; HHSD IX, S. 186ff.
[62] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[63] HUSCHKE, Herzog, Wilhelm, S. 53f.
[64] OPFERMANN, Geschichte des Heiligstädter Jesuitenkollegs Teil 1, S. 160f.
[65] Marienburg [Gem. Schulenburg, Kr. Springe]; HHSD II, S. 319.
[66] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 289, fol. 38f. (Ausfertigung): Piccolomini an Maximilian I. von Bayern, Polle, 1632 VI 28.
[67] Westfeld [LK Hildesheim],
[68] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f. Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 zwischen den Schweden unter Gustav II. Adolf (18.000 Mann) und den Kaiserlichen (16.000 Mann) unter Wallenstein. Die für die Schweden siegreiche Schlacht endete mit dem Tod Gustav Adolfs und dem Rückzug Wallensteins, der etwa 6.000 Mann verloren hatte, nach Böhmen. Nach Lützen schlug Wallenstein keine Schlacht mehr. Vgl. dazu HAPPES ausführliche Schilderung und Reflexion der Ereignisse [HAPPE I 295 v – 302 r; mdsz.thulb.uni-jena]. Vgl. SIEDLER, Untersuchung; STADLER, Pappenheim, S. 729ff.; WEIGLEY, Lützen; BRZEZINSKI, Lützen 1632; MÖRKE, Lützen als Wende; WALZ, Der Tod, S. 113ff.
[69] SCHLOTTER, Acta, S. 43.
[70] Sambach: nicht identifiziert.
[71] Pfaffenrode, unter Mühlhausen; HHSD IX, S. 290.
[72] Vogtei: Territorialbezeichnung für die drei Dörfer Oberdorla, Niederdorla und Langula in Westthüringen. Bis 1329 teilten sich das Erzbistum Mainz und die Herren von Treffurt die Herrschaft in den drei Dörfern der Mark Dorla. Die Treffurter als Raubritter wurden daher von Mainzern, Hessen und Sachsen gemeinsam bekämpft und besiegt Diese übernahmen die gemeinsame Verwaltung von Oberdorla, Langula und Niederdorla. Ab 1333 wurde zur Wahrung ihrer Rechte und Besitzungen je ein Vogt in die drei Dörfer eingesetzt. Dadurch entstand das wohl kleinste Territorium im Alten Reich.
[73] JORDAN, Mühlhausen, S. 59.
[74] STADLER, Pappenheim, S. 812.
[75] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[76] PESCHECK, Handbuch Bd. 2, S. 571ff.
[77] PESCHECK, Handbuch Bd. 2, S. 573.
[78] Hessisch Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f. 28.6./8.7.1633: Schwedisch-hessische Truppen unter Dodo von Knyhausen, hessische unter Melander (Holzappel) und Georg von Braunschweig-Lüneburg schlagen die kaiserlich-ligistische Armee unter Gronsfeld, Mérode-Waroux und Bönninghausen, die an die 4000 Tote Verlust haben. In einer zeitgenössischen Flugschrift war auf die ungewöhnlich hohen Verluste in dieser Schlacht  verwiesen worden; COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN: „Vnnd ist der eigentliche Bericht von den Gräfflichen Schaumbergischen Dienern einbracht / daß derselben auffs höchste etwa in die vierhundert Mann / die man alle hätte zählen können / in Münden [Minden; BW] ankommen wehren / vnnd ist eine solche Schlacht geschehen / daß weder in der Leipzischen Anno 1631. noch Lützischen Schlacht / Anno 1632. so viel Todten auf der Wahlstatt gefunden vnnd gesehen worden / wie jetzo“. Abgesehen von der reichen Beute hatte der Sieg bei Hessisch-Oldendorf  jedoch eine nicht zu unterschätzende Wirkung im protestantischen Lager, glaubte man doch, dass „deß feindes force vollents gebrochen sein solle“; Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 112 (Ausfertigung): Johann Casimir von Sachsen-Coburg an Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach, Coburg, 1633 VII 04 (a. St.). In der COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN hieß es: „Bei den Konföderierten sind fast alle Reuter Reich worden / vnnd ist Silber Geld vnnd Pferde gnug zur Beute gemacht worden / denn der Feind allen seinen Trost bey sich gehabt: Deßwegen vnsere Hohe- vnnd Nieder Officirer vnnd alles Volck dermassen Resolut zum fechten gewesen / daß nit zu glauben / noch gnugsam außzusprechen / vnd ist abermahls der Papisten Ruhm / in der Compositione pacis prächtig angeführt: Daß die Evangelische keine offene FeldSlacht wider die Papisten niemals erhalten / durch Gottes Krafft zu nicht vnd zur offnen Weltkündigen Lügen geworden“. In einem Bericht aus Bericht aus Osterode, 1633 VII 01 (a. St., Kopie); Postskriptum, heißt es sogar: „Ferner kompt bericht, daß in etlichen unseren kirchen und schulen der herrlichen vittory halber welche höher als die iüngste vor Lützen erhaltene schlacht zu æstimiren, gebetet und gesungen“ [worden].Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 146 v.
[79] MOSCA, La croce, le armi, il cavallo.
[80] Statní oblastní archiv Litomĕřice (Dĕčín) Rodinny archiv Thun-Hohensteinové Kart. 196.
[81] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 21.
[82] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.; vgl. SCHULZ, Bautzen im Krieg.
[83] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.
[84] Görlitz; HHSD VIII, S. 119ff.
[85] Einen Obristen Johann v. Golz gibt es nicht !
[86] KUNATH, Kursachsen, S. 148.
[87] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 23; Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.
[88] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[89] Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab Dezember 2012).
[90] SCHULZ, Bautzen im Krieg, S. 31f.
[91] ZEIDLER, Johann, Tabeera Budissinae. Budissinische Brandstelle. Das ist: Was vor / in / und nach der erbärmlichen ruin/ und einäscherung / der Alten Volckreichen und Nahrhafftigen Hauptstadt Budissin/ vorgangen … : Was nach anleitung der Heiligen Schrifft davon zuhalten/ und wie man sich drein schicken soll ? / Dreßden 1634 [VD17 14:005454P].
[92] Kamenz [LK Bautzen]; HHSD VIII, S. 158ff.
[93] Bischofswerda; HHSD VIII, S. 31f.
[94] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.
[95] Ich danke Herrn Harald Skala für diesen Beitrag, u. a. nach Archiv Leitmeritz, Korrespondenz zwischen v. d. Goltz, Graf Thun, Graf M. Gallas und Fürst E. v. Lobkowitz aus den Jahren 1633 – 1634.
[96] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[97] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[98] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff. Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei  ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.
[99] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 23.
[100] http://www.coresno.com/standeserhoehungen/177-reichsadel/3891-karton149.html.
[101] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[102] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[103] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2556, fol. 225 (Ausfertigung): Gronsfeld an Maximilian I., Tübingen, 1635 III 16; vgl. Österreichisches Staatsarchiv Wien Alte Feldakten 1635/3/47 (Abschrift): Gallas an Ferdinand von Ungarn, Leonberg, 1635 III 21.
[104] Rheinhausen [LK Moers]; HHSD III, S. 638f., ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 23.
[105] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2556, fol. 255 (Ausfertigung): Gronsfeld an Maximilian I., Tübingen, 1635 III 16; fol. 256 (Ausfertigung): Gronsfeld an Maximilian I., Tübingen, 1635 III 16; vgl. die Darstellung der Vorgänge bei Österreichisches Staatsarchiv Wien Alte Feldakten 1635/3/47 (Abschrift): Gallas an Ferdinand von Ungarn, Leonberg, 1635 III 21.
[106] Nach den Berichten Richels aus Wien, 1635 III 28 u. 1635 IV 14, hatte Gallas Metternich für den Verlust der Stadt verantwortlich gemacht, weil dieser sie vorzeitig übergeben habe, ohne die Ankunft der kaiserlich-ligistischen Truppen abzuwarten, obwohl er versichert hatte, Speyer bis dahin halten zu können. BA NF II/9, Nr. 193 R, S. 477, Anm. 5.
[107] STEIN, Protéction, S. 350, Anm. 217 (am 25.3. ?).
[108] Österreichisches Staatsarchiv Wien Alte Feldakten 1635/3/216 (Abschrift u. Unterschrift): Gronsfeld an Gallas, Tübingen, 1635 III 29; das Original findet sich unter ad 219 b.
[109] Österreichisches Staatsarchiv Wien Alte Feldakten 1635/3/239 (Ausfertigung): Gallas an Ferdinand von Ungarn, Leonberg, 1635 III 30. Beigelegt war der Brief Gronsfelds an Gallas, Tübingen III 29.
[110] Worms; HHSD V, S. 410ff.; unter dem 1637 IV 12, Worms, beschwerte M. di Toscana bei Gallas, dass die Wormser seine Pferde versteckt hätten, um einen Munitionstransport zu verhindern, u. ständig in schriftlichem Verkehr mit dem Gegner ständen; Statní oblastní archiv Litomĕřice (Dĕčín) Rodinny archiv Clam-Gallasové XVIII/11 (italienisches Original); als Regest in BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 433, S. 176.
[111] Metz [Bistum u. Stadt], Herzogtum Lothringen.
[112] Österreichisches Staatsarchiv Wien Alte Feldakten 1635/3/238 (Ausfertigung): Gronsfeld an Ferdinand von Ungarn, Leonberg, 1635 III 30: „Also bin ich nun in der meisten beysorge und zweifel wegen der artiglerieroß begriffen, den dies jenige, was des herrn erzbischof zu Salzburg [Paris v. Lodron; BW] hochf. gn. hergegeben, wenig genug ist, und was man aus der Schweiz hoffet, noch weniger sein wird“.
[113] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[114] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.
[115] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2496, fol. 12 (Entwurf): Maximilian I. an die Kommissare, Braunau, 1635 II 27.
[116] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2496, fol. 76 (Ausfertigung): Bericht der Kommissare an Maximilian I., Tübingen, 1635 III 29. Dass der Verlust Speyers den positiven Aspekt gehabt habe, dass die Kurbayerischen nun ausreichende Quartiere (nach dem Verlust v. mehr als 25 %  ihrer Truppen !) gehabt hätten, so MAIER, Unterpfalz, S. 527, Anm. 94, ist in diesem Zusammenhang fast schon zynisch.
[117] Zit. bei KREBS, Hatzfeld Bd. 2, S. 89.
[118] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Fürstensachen 556, fol. 63 (Ausfertigung): Maximilian I. an Albrecht v. Bayern, Ranshofen, 1635 III 16.
[119] Vgl. BROCKMANN, Dynastie.
[120] BA NF II/9, Nr. 258 C: Memorial für Wolkenstein u. Richel in Wien, 1635 IV 25.
[121] BIRNBAUM, Geschichte, S. 228.
[122] Mals [Màles Venosta; Prov. Bozen].
[123] Vgl. die hervorragende, auf Quellen gestützte Arbeit von MOSCA, La Croce.
[124] Kastelbell-Tschars [Castelbello-Ciardes, Prov. Bozen].
[125] Adlersberg: nicht identifiziert. Um Hinweise wird gebeten. Adelsberg [Postojna; Innerkrain (Notranjska)]. ?
[126] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 138.
[127] Burg Lichtenberg [Castello di Montechiaro; Prad am Stilfserjoch; Prov. Bozen].
[128] Nauders [Bez. Landeck];  HHSÖ II, S. 521, 603.
[129] Prutz [Bez. Landeck]; HHSÖ II, S. 513.
[130] Imst [Bez. Imst]; HHSÖ II, S. 494, 499, 512, 532.
[131] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 147.
[132] Vgl. BARKER, Generalleutnant. Eine befriedigende Biographie existiert trotz des umfangreichen Archivmaterials noch immer nicht.
[133] JORDAN, Mühlhausen, S. 257.
[134] Oschatz; HHSD VIII, S. 265ff.
[135] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.
[136] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 424.
[137] Vgl. BABEL, Zwischen Habsburg und Bourbon.
[138] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 681.
[139] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 684.
[140] Vgl. ANGERER, Aus dem Leben des Feldmarschalls Johann Graf von Götz.
[141] Denzlingen [LK Emmendingen].
[142] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[143] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 711.
[144] Halberstadt; HHSD XI, S. 169ff.
[145] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[146] Ansbach; HHSD VII, S. 26ff.
[147] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f.
[148] Henneberg; HHSD IX, S. 193ff. Die Grafschaft Henneberg-Schleusingen wurde nach dem Tod des letzten Grafen auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 (de facto seit 1583) von den beiden wettinischen Linien, den sächsischen Albertinern und den thüringischen Ernestinern, bis 1660 gemeinsam verwaltet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach dem Bericht des kursächsischen Oberaufsehers Marschalk der Grafschaft im Oktober 1634 durch den Einbruch der Truppen Piccolominis versetzt. Vgl. HEIM, Leiden; HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 255; KÖBLER, Lexikon, S. 247f.
[149] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[150] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 748.
[151] Fürstenbruck [Kněźmost, Bez. Mladá Boleslav].
[152] Jung-Bunzlau [Mladá Boleslav]; HHSBöhm, S. 237ff.
[153] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[154] Chrudim [Krudin]; HHSBöhm, S. 100f.
[155] Glatz [Klodsko; Grafschaft u. Stadt]; HHSSchl, S. 116ff.
[156] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 754.
[157] Plauen; HHSD VIII, S. 279ff.
[158] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[159] Merseburg [Kr. Merseburg]; HHSD XI, S. 322ff.
[160] Saaz [Žatec, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 535ff.
[161] Komotau [Chomoutov]; HHSBöhm, S. 282ff.
[162] Brüx [Most]; HHSBöhm, S. 79ff.
[163] Elbogen [Loket]; HHSBöhm, S. 133f.
[164] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.
[165] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.
[166] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[167] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 759.
[168] Ruppertsgrün, heute Ortsteil von Pöhl [LK Vogtlandkr.].
[169] Weißenstadt; HHSD VII, S. 803f.
[170] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 762.
[171] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 763.
[172] Grundlegend ist hier ALBRECHT, Maximilian I.
[173] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.
[174] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 768.
[175] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 772.
[176] Raab [Györ; Ungarn].
[177] Neuhäusel [Nové Zámky; ung. Érsekujvár; Bez. Nové Zámky].
[178] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 791.
[179] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 804.
[180] Melnik [Mělník]; HHSBöhm, S. 370f.
[181] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 820.
[182] Kaaden [Kadaň, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 241ff.
[183] Laun [Louny]; HHSBöhm, S. 319f.
[184] Schlan [Slaný, Bez. Kladno]; HHSBöhm, S. 550f.
[185] Dobříš [Dobříš, Bez. Přibram]; HHSBöhm, S. 111f.
[186] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[187] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 823.
[188] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.
[189] Bunzlauer Kreis [Boleslavsko].
[190] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 826.
[191] Bruhrain: Bezeichnung für die rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts Speyer, die sich in das Kraichgauer Hügelland hinein ausdehnten.
[192] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[193] Grombach [Bad Rappenau, LK Heilbronn], HHSD VI, S. 266.
[194] Philippsburg [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 632f.
[195] Esslingen am Neckar [LK Esslingen]; HHSD VI, S. 191ff.
[196] Waibstadt [Rhein-Neckar-Kr.]; HHSD VI, S. 842.
[197] Lauterburg, heute Ortsteil von Essingen [Ostalbkreis].
[198] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[199] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[200] BAUR, Fürstentum Speier, S. 13f.
[201] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.
[202] Parchwitz [Prochowice, Kr. Liegnitz]; HHSSchl, S. 392f.
[203] Liegnitz [Legnica]; HHSSchl, S. 283ff.
[204] Jauer [Jawor, Stadt u. Fürstentum; Schlesien, h. Polen]; HHSSchl, S. 206ff.
[205] Neumarkt [Środa Śląska]; HHSSchl, S. 342ff.
[206] Striegau [Strzegom, Kr. Schweidnitz]; HHSSchl, S. 523f.
[207] Breslau [Wrocław]; HHSSchl, S. 38ff.
[208] Bernstadt [Bierutów, Kr. Oels]; HHSSchl, S. 18ff.
[209] Hundsfeld [Wrocław-Psie Pole, Stadtkr./Stadtwoj. Breslau]; HHSSchl, S. 201f.
[210] Herrnstadt [Wąsosz, Kr. Góra, Guhrau]; HHSSchl, S. 184ff.
[211] Nicht identifiziert.
[212] Brieg [Brzeg]; HHSSchl, S. 54ff.
[213] Wohlau [Wołów; h. Polen]; HHSSchl, S. 569ff.
[214] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[215] Jung-Bunzlau [Mladá Boleslav]; HHSBöhm, S. 237ff.
[216] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,  Nr. 983.
[217] Namslau [Namysłów]; HHSSchl, S. 326ff.
[218] Münsterberg i. Schl. [Ziębice, Kr. Frankenstein], HHSSchl, S. 320ff.
[219] Oels (Oleśnica]; HHSSchl, S. 368ff.
[220] Trachenberg [Žmigród, Kr. Militsch]; HHSSchl, S. 541f.
[221] Beuthen a. d. Oder [Bytom Odrzánski, Kr. Glogau/Neusalz]; HHSSchl, S. 25ff.
[222] Grünberg [Zielená Góra]; HHSSchl, S. 164ff.
[223] Krossen oder Crossen a. d. Oder [Krosno Odrzańskie; Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 246f.
[224] Hirschberg [Jelenia Góra]; HHSSchl, S. 189ff.
[225] Goldberg [Złotoryja]; HHSSchl, S. 139ff.
[226] Lemberg [Lwow, Russland].
[227] Bunzlau [Bolesławiec]; HHSSchl, S. 63ff.
[228] Lüben [Lubin]; HHSSchl, S. 305ff.
[229] Guhrau [Góra]; HHSSchl, S. 168ff.
[230] Schönau [Kromolin, Kr. Glogau]; HHSSChl, S. 481.
[231] Schmiedeberg [Kowary, Kr. Hirschberg); HHSSchl, S. 476ff.
[232] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[233] Lauban (Lubań]; HHSSchl, S. 270ff.
[234] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 225f.
[235] Burkersdorf [Burkatów, Dorf der Landgemeinde Świdnica in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien im Powiat Świdnicki. Die Ortschaft liegt etwa 5 Kilometer südlich von der Stadt Świdnica (Schweidnitz)].
[236] Burg Chojnik (deutsch Kynastburg) ist eine Festungsanlage in der Nähe von Jelenia Góra (Hirschberg) im Riesengebirge auf polnischer Seite. Sie war ein Teil der dem Grafen Schaffgotsch gehörenden Standesherrschaft Kynast.
[237] Środa Śląska (deutsch Neumarkt in Schlesien), Kreisstadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie liegt am Flüsschen Średzka Woda etwa 31 km westlich von Breslau.
[238] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[239] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 226f.
[240] Vacha (Kr. Bad Salzungen); HHSD IX, S. 447f.
[241] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1069.
[242] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[243] Fritzlar [Schwalm-Eder-Kreis]; HHSD IV, S. 149ff.
[244] Fürstenberg [LK Soest]; HHSD III, S. 240f. ?
[245] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1071.
[246] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.
[247] Marktredwitz; HHSD VII, S. 429f.
[248] Weißenstadt [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 803f.
[249] Arzberg [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 31f.
[250] Thiersheim [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[251] Lorenzreuth, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[252] BRAUN, Marktredwitz, S. 126.
[253] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1079.
[254] Groß Kotzenau [Chocianowiec, Kr. Lüben]; HHSSchl, S. 154.
[255] Neisse [Nysa]; HHSSchl, S. 331ff.
[256] Oppeln [Opole]; HHSSchl, S. 378ff.
[257] Ratibor [Racibórz]; HHSSchl, S. 426ff.
[258] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 576.
[259] Zossen [Kr. Teltow/Zossen]; HHSD X, S. 408f.
[260] Troppau [Opava]; HHSBöhm, S. 625ff.
[261] Luckau [Niederlausitz; Bez. Cottbus]; HHSD X, S. 268ff.
[262] Der kaiserliche Obrist Jung informierte Gallas am 24.6.1638 aus Grünberg, man habe ihm gesagt, Feldmarschall Herman Wrangel „sey ganz von Sinnen und an Ketten geschmiedet“. BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 640.
[263] Berlin-Britz [Ortsteil Berlin-Neukölln]; HHSD X, S. 39f.
[264] Cottbus [Stadtkr.]; HHSD X, S. 134ff.
[265] Mittenwalde [Kr. Teltow/Königs Wusterhausen]; HHSD X, S. 281f.
[266] Berlin (u. Cölln), HHSD X, S. 21ff.
[267] Teltow [Kr. Teltow/Zossen]; HHSD X, S. 373f.
[268] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 576f.
[269] Calau [Kr. Calau]; HHSD X, S. 151ff.
[270] Beeskow [Kr. Beeskow-Storkow/Beeskow]; HHSD X, S. 15ff.
[271] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[272] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[273] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[274] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1120.
[275] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[276] Vogtland; HHSD VIII, S. 350ff.
[277] Plauen [Vogtland]; HHSD VIII, S. 279ff.
[278] Iglau [Jihlava]; HHSBöhm, S. 214ff.
[279] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1124.
[280] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1133.
[281] Wohlau [Wołów; h. Polen]; HHSSchl, S. 569ff.
[282] Glatz [Kłodsko; Grafschaft u. Stadt]; HHSSchl, S. 116ff.
[283] Militsch [Milicz]; HHSSchl, S. 314f.
[284] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 577.
[285] Klattau [Klatovy]; HHSBöhm, S. 262ff.
[286] Schüttenhofen [Sušice]; HHSBöhm, S. 558.
[287] Pisek [Písek]; HHSBöhm, S. 452f.
[288] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[289] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.
[290] Wittingau [Třeboň, Bez. Neuhaus]; HHSBöhm, S. 666ff.
[291] Časlau [Časlav, Bez. Kuttenberg]; HHSBöhm, S. 90ff.
[292] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1156.
[293] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S. 420ff.
[294] Moldauthein [Týn n. Vltavou]; HHSBöhm, S. 379.
[295] Tabor [Tábor]; HHSBöhm, S. 592ff.
[296] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1158.
[297] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1195.
[298] Lüben [Lubin]; HHSSchl, S. 305ff.
[299] Löwen [Lewin Brzeski, Kr. Brieg]; HHSSchl, S. 295f.
[300] Görlitz; HHSD VIII, S. 119ff.
[301] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.
[302] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[303] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.
[304] Lauban [Lubań]; HHSSchl, S. 270ff.
[305] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 577.
[306] Eilenburg [Kr. Delitzsch/Eilenburg]; HHSD XI, S. 100ff.
[307] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1343.
[308] Pressburg [Bratislava, ungarisch Pozsony].
[309] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 918.
[310] Vgl. LEISTIKOW, Sperreuter.
[311] STADLER, Pappenheim, S. 754; PATZELT, Marschälle, S. 12.
[312] Beitrag von Herrn Harald Skala; nach Nationalarchiv Prag, Korrespondenz von M. M. v. d. Goltz, Inv. Nr. 1046 und 2583,  Karton 802, 1590 und 1591, verschiedene Signaturen.
[313] Zit. bei SCHMIDT, Kalvinist, S. 140. Der Bericht stammte v. Generalkriegskommissar Schäffer.
[314] Zusmarshausen [LK Augsburg]; HHSD VII, S. 849f. 17.5.1648: Die französisch-schwedischen Truppen unter Turenne und Wrangel schlagen die Kaiserlich-Kurbayerischen unter Holzappel, der dabei fällt, und Gronsfeld. Vgl. HÖFER, Ende, S. 175ff.
[315] Statní oblastní archiv v Zámrsku Rodinny archiv Piccolominiové 26.028 (Entwurf): Piccolomini an Ferdinand III., Prag, 1648 V 23; in Übers. bei ELSTER, Piccolomini-Studien, S. 117f.
[316] In seinem Schreiben an Ferdinand III., München, 1648 V 18; Österreichisches Staatsarchiv Wien Alte Feldakten 1648/5/10 (Ausfertigung).
[317] REUSCHENBERG„Jesus Maria und kein Quartier !“; EHRENPREIS, Feldmarschall Johann von Reuschenberg.
[318] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Fr 56 b (Entwurf): Ferdinand III. an Maximilian I., Prag, 1648 V 23. Nach DUDÍK, Schweden, S. 284, erfolgte die offizielle Ernennung am 30.5.
[319] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1107, S. 354: H. Schlick an W. E. v. Lobkowitz, Karlsbad, 1648 V 20.
[320] Statní oblastní archiv Litomĕřice (Dĕčín) Rodinny archiv Lobkovicové-LR, C 116; TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1118, S. 354: H. Schlick an W. E. v. Lobkowitz, Karlsbad, 1648 V 25.
[321] Angeblich lag er „mit einigen Kreisvölkern bei Budweis“. ZATOČIL VON LÖWENBRUK, Tagebuch, Juni, S. 35f.
[322] Sazau [Sázava, Bez. Kuttenberg]; HHSBöhm, S. 543f.
[323] GRUNDTLICHE RELATION, fol. 7r. Danach war Goltz um den 3.11. herum in der Nähe Prags angekommen.
[324] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1221.
[325] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1225.
[326] Golův Jenikov [Jenikau; Bez. Havlíčkův Brod].
[327] Hostačov [Hostacov; Bez. Havlíčkuv Brod].
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