Geyer von Giebelstadt, Hans Christoph

Geyer von Giebelstadt, Hans Christoph; Obristwachtmeister [ – 11.10.1633 bei Alesheim gefallen] Geyer von Giebelstadt,[1] der der fränkischen Reichsritterschaft entstammte, diente als Obristwachtmeister (Major) im Regiment Wolf Adam von Steinau.

„Sperreuter hörte in der Folge nicht auf den gutgemeinten Rat des Grafen (Philipp Reinhard von) Solms, seine Truppen ins Nördlinger[2] Ries zu führen, sondern wies seinen Regimentern neue Quartiere zwischen Gunzenhausen[3] und Weißenburg[4] an. Als Johann von Werth dies in Erfahrung brachte, rückte er am Dienstag, den 11. Oktober gegen 1 Uhr mittags mit 16 Cornets Kavallerie, unter ihnen die Regimenter Manteuffel, Busch und einige Kroaten, auf die im Flecken Alesheim[5] liegenden Reiterregimenter ‚Steinau, Rosa und Sadler‘. Obwohl Sperreuters Regimenter gewarnt worden waren und noch zu Pferde kommen konnten, waren sie der Übermacht nicht gewachsen und hatten insgesamt über 500 Tote zu beklagen. Die Regimenter Rosen und Sattler verloren 7 Standarten und der Sattler’sche Oberstleutnant Gotthard wurde gefangen. Oberst Steinau wurde schwer verwundet nach Ansbach[6] transportiert. Sein Oberstleutnant (Hans Otto ?) von Schaumberg, Obristwachtmeister (Major) Geyer und Rittmeister Truchseß waren gefallen. Die gesamte schwedische Bagage mußte den Bayern preisgegeben werden. Auch die bayerischen Reiter hatten erhebliche Verluste, u. a. wurde der Oberst Eberhardt von Manteuffel schwer verwundet. Nach einem Brief (vom 12.10.) des Hans Jakob von Syrgenstein, Hofmeister des nach Ingolstadt geflohenen Eichstätter Bischofs Johann Christoph von Westerstetten, ist bei dem Überfall ‚Herr Obrister Montaiffel gefehrlich durch den Hals geschossen worden‘ (HStAM, Dreißigjähriger Krieg, Akten 328, Bl. 6). Manteuffel starb am 16. Oktober. Oberst Sperreuter selbst hatte mit einigen Kompanien Reitern und dem Fußregiment Schenck und Tiefenhausen seine Quartiere zwischen Ansbach und Gunzenhausen genommen und konnte so dem Überfall entgehen. Herzog Bernhard war über die laufenden Mißgeschicke seines Eichstätter[7] Statthalters derart erbittert, daß er ‚ihn weder sehen, noch von ihm hören, ja selbst das Kommando ihm nehmen wollte‘. (Soden II, S. 301, 307)„.[8]

„Ihr ‚Waterloo‘ sollten die Regimenter Steinau, Sattler und Rosen im Herbst 1633 erleben, als sie, wie wir später erfahren werden, am 11. Oktober von Johan[n] von Wert[h] in dem Flecken Alesheim bei Weißenburg überfallen wurden. Die drei Regimenter hatten dabei insgesamt mehr als 500 Tote zu beklagen. Am schlimmsten wurde das Steinau’sche Regiment getroffen. Oberst Wolf Adam von Steinau selbst wurde dabei ‚in den Leib geschossen und lag zu Ansbach‘, sein Oberstleutnant (Hans Otto ?) von Schaumberg, sein Obristwachtmeister Geyer und der Rittmeister Truchseß fielen, zudem wurden ’25 vom fränkischen Adel‘ getötet. Die Regimenter Rosen und Sattler verloren 7 Standarten. Der Sattler’sche Oberstleutnant Gotthard wurde gefangen. (Heilmann II, S. 439; Lahrkamp/Jan von Werth, S. 27; Soden II, S. 301)“.[9]

[1] Giebelstadt [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 235f.

[2] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.

[3] Gunzenhausen [LK Gunzenhausen-Weißenburg]; HHSD VII, S. 260f.

[4] Weißenburg i. Bayern [LK Weißenburg-Gunzenhausen]; HHSD VII, S. 799ff.

[5] Alesheim [LK Gunzenhausen-Weißenburg].

[6] Ansbach; HHSD VII, S. 26ff.

[7] Eichstätt [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 160ff.

[8] ENGERISSER, Von Kronach, S. 196f. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[9] ENGERISSER, Von Kronach, S. 173.

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