Fürstenau, N

Fürstenau, N; Rittmeister [ – ] Fürstenau stand als Rittmeister unter dem Befehl Wilhelms von Westphalen in den Diensten Paderborns.[1] In einer Chronik der Paderborner Jesuiten über die Belagerung der Stadt 1632 heißt es: „Im August versuchte Mercier noch einmal Paderborn zurückzuerobern. Demnach der kleine Jacob mit 3 regiment zu pferdt und etlichen dragons, den 18. Augusti sich der stadt Paderborn genehert, und alle tage etliche dörffer und adeliche heußer in die asche gelegt, so theils herrn obristen Wilhelmen Westphalen und andern zustendtig, hat gemelter herr obrister den rittmeister Fürstenaw commandirt, mit seiner compagnie allen fleiß anzuwenden, damit er etliche gefangen bekommen mögte, wie dan auch er rittmeister sich neben seinen reütern bey dieser ganzen folgenden belägerung gar fleißig undt dapffer erzeigt und mit seiner eigen handt den ersten gefangen bekommen, selbig in die stadt gesandt und examinirt worden, viel hernach nidergeschoßen und guete arbeit dem feindt gemacht, inmittels sich der kleine Jacob all-gemach der stadt genehert, aber mit den canones so empfangen, daß gerade vorbey paßirt und auff negstgelegenen dörffern logirt, die nacht uber zu feldt gehalten und des morgens fort gezogen“.[2]

„Den 30. [August] hat der obrister Wilhelm Westphalen zeitlich verscheidene partheyen commandiert, den feindt am Heersthor und Rimekerspfort, so woll zu roß als fueß anzugreiffen, welches auch glücklich durch den hauptman Vierfuß vor dem Heersthor ergangen, indeme er die schanzen angefallen, den Schottlendischen maior Bittoni gefangen bekommen, 5 oder 6 hauptleüte neben ihren soldaten nidergemacht und den feindt ganz auß den lauffgräben getrieben, imgleichen hat haubtmann Lippe auch einen außfall gethan und gar artig den feindt forth getrieben, wie imgleichen herr obrister wachtmeister Wrede und hauptmann Reck außgefallen, neben dem rittmeister Fürstenaw, so täglich bey dem spiel gewesen, etliche gefangen eingebracht und verscheidene nidergeschoßen, haben also dem feindt daß gelach[3] perturbirt, in deme die soldaten ungezwungen nicht mehr in die lauffgraben gewolt, wegen hefftigen schießen und außfallens, ist derowegen auffgebrochen und seinen weg nach Lichtenaw[4] genommen, mit großer bedrawung die stadt Paderborn balt mit großeren ernst wider anzusprechen, welches Gott genediglich verhüeten wolle, und seine allmacht höchlich zu dancken, vor dise große erzeigte gnaden“.[5]

[1] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[2] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 49.

[3] gelach: Gelächter.

[4] Lichtenau [LK Büren]; HHSD III, S. 461f.

[5] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 51.

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