Bítkovsky von Bítov, Wenzel

Bítkovsky von Bítov, Wenzel; Exulant [ -1628] Wenzel Bítkovsky von Bítov [ -1628] stand 1627 in dänischen Diensten.

„Im Gefecht bei Bernstein[1] [Juli 1627; BW] erlitt die Reiterei des in Schlesien operierende[n] Korps des dänischen Heeres eine schwere Niederlage. Wallenstein gewann wenig später ganz Schlesien für den Kaiser zurück. Fünfundsechzig Fahnen und Standarten, darunter die Hausflagge König Christians IV., die Mitzlaff bei sich geführt hatte, schickte er nach Wien. An Kaiser Ferdinand II. schrieb er am 2. September 1627, er schicke ihm auch zwei gefangene Obristen, den Schotten Ramsey [„the Fair“; BW] und den Dänen ‚Halecken‘. Gemeint war Holck. Auch einen gewissen Wenzel Bitkowsky, einen tschechischen Emigranten, der ebenfalls in Gefangenschaft geraten war, schickte er dem Kaiser. Ihn empfahl er sogar zu foltern, war er doch an der böhmischen und mährischen Rebellion 1618 beteiligt gewesen und wußte einiges darüber.[2] Bitkovsky starb ein Jahr später unter dem Beil des Henkers“.[3]

„Mit Bítovsky hatte der General eine alte Rechnung zu begleichen; dieser entfernte Verwandte seiner ersten Frau war ihm lästig gefallen vor dreizehn Jahren mit Prozessen um Lucretias Erbe. Und so ließ er ihn ergreifen und den kriegsgefangenen Rebellen und ihn, nur ihn, ausliefern nach Brünn[4] an des Kaisers Rachebehörden; Bítovsky starb unter dem Beil im nächsten Jahr. Wie man diese Nachtgeschichte auch erklären mag, der sie veranlaßte, war ein Mensch ohne Mitleid“.[5]

[1] Bernstein [Kr. Soldin]; HHSD X, S. 423f.

[2] KOLLMANN, Der Dänisch-Niederdeutsche Krieg, S. 214.

[3] ARENDT, Wallensteins Faktotum, S. 67.

[4] Brünn [Brno]; HHSBöhm, 68ff.

[5] DIWALD, Wallenstein, S. 397.

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