Berg, Simon Friedrich von

Berg, Simon Friedrich von; Regent [ – ] Erzherzog Leopold Wilhelm schrieb am 7.7.1642 aus Brünn[1] an Simon Friedrich von Berg, den Regenten des bischöflichen Gutsbesitzes in Mähren, er solle auf seinen Gütern Hochwald[2] und Keltsch[3] 250 Walachen anwerben, die dem Obersten Landeshauptmann in Mähren, Graf von Rottal, zur Verfügung stehen sollten.[4]

Am 9.9.1642 schrieb Berg aus Kremsier[5] an die Administratoren des Olmützer[6] Bistums: Das Heer, das aus Böhmen angekommen sei, lagerte gestern 3.500 Mann und 1.000 Reiter stark bei Zittau.[7] Nach Mitteilung eines Hauptmanns der Hauptarmee ziehe Königsmarck mit 2.000 Mann gegen Meißen.[8] Bruay wurde mit einigen Tausend Mann gegen ihn entsandt, um seine Diversion zu verhindern.[9]

Friedrich Kaltschmied, der Burggraf von Kremsier, schilderte Berg am 1.11.1643 die Lage in und um Kremsier nach dem Abmarsch der schwedischen und kaiserlichen Truppen. Um Hullein[10] wütete die Rinderpest, unter den Untertanen der Hunger. Den Bauern war auf den Feldern ein wenig Hanf geblieben, Getreide nicht einmal für eine Garbe. Fast alle Dörfer waren ganz oder teilweise niedergebrannt, die Bewohner hatten sie verlassen. Die Felder wurden im Herbst nicht bebaut, denn die paar Menschen, die übrig geblieben waren, hatten kein Saatgetreide, auch an Zugvieh fehlte es. Dort, wo ein wenig Getreide übrig geblieben war, gab es überhaupt kein Zugvieh. Die Untertanen widersetzten sich der Robot, ja, er sei seines eigenen Lebens vor ihnen nicht sicher gewesen.[11]


[1] Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.

[2] Hochwald [Hukvaldy; Bez. Friedek-Mistek]; HHSBöhm, S. 192f.

[3] Keltsch [Kelč; Mähren].

[4] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1307.

[5] Kremsier [Kroměříž]; HHSBöhm, S. 297ff.

[6] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S. 420ff.

[7] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.

[8] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[9] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1318.

[10] Hullein [Hulin, Bez. Kremsier]; HHSBöhm, S. 208.

[11] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 104.

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