Eggerich, Johann Lübbers [Johan Eggerich (Engericht) Lübbes]

Eggerich, Johann Lübbers [Johan Eggerich (Engericht) Lübbes]; Obristleutnant, Obrist [ – ] Eggerich stand als Obristleutnant und Obrist in den Diensten Friedrichs, Sohn Christians IV. und Administrators des Erzstifts Bremen.

Der Hildesheimer[1] Arzt und Chronist Dr. Jordan notierte unter dem 30.7./9.8.1645 in seinem Tagebuch: „Der Ertzbischof von Bremen laßet von Glückstadt[2] an die 500 Soldaten alß Bawren außkleiden und Bremerförde[3] damit einnehmen, alß wenn sie alda in der Vestung mit bawen wolten. Der Commendant wirdt im Bett erstochen und sollen keine 8 von der Besatzung mit dem Leben davon komen sein“.[4]

Dr. Jordan hielt unter dem 17./27.3.1646 in seinem Tagebuch weiterfest: „Bremerfoerde p(rae)ter p(ro)pter von Konigsmarck belagert, weilen sich der Commendant darauf für ein(en) Kayserl. außgeben, der auch selbst die Stadt abgebrandt“.[5] „Unter dem 6./16.4. heißt es: „Bremerfoerde ergibt sich an General-Luitnandt Hanß Christoph von Königsmarck vf gnad vnnd vngnad“.[6]

Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg erwähnt ihn in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“: Brehmervehrde haben sich zwar die Keyserische wider durch einen Anschlag bemä[c]htiget / vnd vnerachtet deß gemachten Stillstands nach gedachter Eroberung / hat doch der Ertzbischoffliche Commandant darinnen / Herr Obrister Leutenant Eggerich zu verschiedenen mahlen / vnnd gantz vnversehens gegen die Schwedische thatliche Feindseligkeit verübt / vnd also der Stillstand gebrochen / daß daher deß Herrn General Leutenants Königsmarcks Excell. genöthiget worden / ihres Orts auch das Armistitium, ebenfalls auffzuheben / vnd solchen Platzes sich hindwiderumb zu versichern / hat also Ihre Excellentz durch Herrn Obristen Ottingen [Johann  Martin Öttinger; BW] Commenda[n]ten in Stade[7] vmb den halben Martii diesen Ort berennen lassen / hernach den 15. 25. dito in Person mit viel Munition / mehr Artillerie vnnd anderer Notturfft darvor begeben / vnd von vnterschiedlichen Batterien mit Schiessen ein starcken Anfang gemacht / in den continue sieben Mortiers sechs halbe Carthaunen / sechs zwölffpfündige vnnd vier Regiment-Stück gebraucht worden / welche grossen Schaden an der Vestung gethan / hernach als am vierdten vierzehenden Aprilis auff dem Vorhoff alles zum Sturm fertig gewesen / ist der Commendant darinn endlich gezwungen worden / mit Accord sich zu ergeben / vnnd außzuziehen“.[8]

[1] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[2] Glückstadt [Kr. Steinburg]; HHSD I, S. 66ff.

[3] Bremervörde; HHSD II, S. 75.

[4] SCHLOTTER, Acta, S. 450.

[5] SCHLOTTER, Acta, S. 460. Angeblich soll die Stadt bereits 1645 völlig zerstört worden sein.

[6] SCHLOTTER, Acta, S. 462.

[7] Stade; HHSD II, S. 432ff.

[8] WASSENBERG, Florus, S. 660.

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