Zahrádecký [Zahradetzky, Saradetzky, Saredtzky, Zaradetzky, Zaredek, Zaro, Zaroatz, Sarratetz, Sarratezca, Sarradeschky, Zaharadesky, Sarratesci, Zaradeck, Zareditzky, Zaroatz, Zara Deski, Sarradatesky, Stardetzky, Starradetzky, Sarandatesky, Saradetsky, Saradeßky] z Zahrádek [von Zahrádka], Wenzel [Václav, Wenzelslaus] Freiherr von; Feldmarschallleutnant [um 1595 Hrottowitz[1]-21.8.1647 Pilsen] war kaiserlicher Generalwachtmeister, Kämmerer des Erzherzogs Leopold Wilhelm und Feldmarschallleutnant.
[in Neubeabeitung]
Bis 1631 führte er als Obristleutnant das Kroatenregiment des Goan Lodovico Hector Graf von Isolano. Er nahm am 17.9.1631 an der Schlacht bei Breitenfeld teil.[2]
Der irische Feldkaplan Thomas Carve [1590-1672 ?], damals im Regiment Deveroux, berichtet: „Gegen Ende dieses Monats [März 1639] kam ein Rittmeister, ein wirklich trefflicher Mann, vom Regiment Sarradeschky, zu uns nach Friedberg.[3] Er erzählte Wunder von dem Hunger, den der Soldat erduldete. Unter anderen berichtete er, was er als Augenzeuge gesehen habe: Auf dem Felde habe ein totes Pferd gelegen, daran zwei Hunde nagten. Es seien aber mehrere von seinen Soldaten darübergekommen, die nach Verjagung der Hunde, sich heißhungrig Stücke Fleisches aus dem Aas heruntergeschnitten, um sie sich dann als Speise zu kochen. Er versicherte ernstlich, daß ihn dies Schauspiel derart bewegt habe, daß er alsbald 20 Pferde verkaufte, um die Not seiner Soldaten abzuhelfen“.[4]
J. V. Nefestýn, Sekretär des Erzbischofs von Prag, schrieb am 28.6.1639 an Ernst Adalbert Graf von Harrach: Heute erwarte man Nachrichten darüber, wie es den Obristen Kapoun, Zahrádecký und Caba bei Königgrätz[5] ergangen sei.[6] Vom November 1639 datierte die Bitte der Amberger[7] Regierung an Zahrádecký und Generalwachtmeister Wintz um Schonung der Oberen Pfalz. Im Dezember 1639 unterrichtete er Melchior von Hatzfeldt über schwedische Truppenbewegungen bei Meldenich[8] und Leitmeritz.[9]
Am 18.1.1640 wurde er zum Generalfeldwachtmeister ernannt.[10]
Der Hofer[11] Organist und Chronist Jobst Christoph Rüthner [1598-1648] berichtet: „Den 4. aprilis [a. St. 1640; BW] sind in 3000 kayserliches volck unter den generalmajor Breda zu Olßnitz[12] und Plauen[13] eingefallen, eben da die hießigen abgeordneten in besten accord begriffen geweßen, und von ihnen auf die stadt 4000 thaler erfordert worden. Da dann die schwedischen sich ins feld gemacht, mit den kayßerlichen zu fechten. Weilen aber die kayßerlichen neben einen regiement curasierer auch ein regiement dragounrer gehabt, haben die schwedischen weichen müßen und sind bis auf Elßenburg[14] verfolget worden.
Den 5. am heyligen Osterabend kam um Mittag Adam Fischer, der eine abgeordnete, von Plauen wieder anheim, und weilen unterwegens kayßerliche reuther auf sie gestoßen und [die Hofer Abgeordneten] voneinander kommen, also kam gegen abend magister Johann Georg Wolf mit den zweyen bothen nach, die referirten den verlauf, als obstehet, und dass sie zu keinen schluß kommen könten. Die kayßerlichen gingen wieder zurück und nahmen hierum und zu Rehau,[15] auch sonst allenthalben, wo sie durch, alles vieh, über 1000 stück, mit, vorgebende, sie müsten dem feind die victualien benehmen, damit sie keine sustentation fänden. Was auch diese streifende kayßerliche vor crudelitaeten und insolentien mit raiteln[16] und torquiren auf dem lande vorgenommen, nicht zu beschreiben ist, wie sie dann auch dem burgermeister zu Schwarzenbach[17] an der Saal zimlich an dem membro virili torquiret,[18] item den richter Gabriel Waltern sehr übel tractiret und viel andere unerhörte thaten begangen. Des mausens, plackens, plünderns und reitelns war um diese zeit kein ende, also dass es zu beschreiben und alle specialia zu melden nicht möglich.
Den 10. aprilis kam abermahls um Mittage eine kappaunische [Kapoun; BW] parthey von Plauen hieher vor das thor, hatte etliche stück vieh feil, und weil man ihnen nichts abkaufen wollte, hatten sie in march eine kuhe tod geschossen und liegen laßen. […]
Den 11. april gar früh 8 uhr kamen quartiermeistere von 3 regiementern, als obrist Widtmans, Montecuculi[19] und Saradetzky, hatten ordre vom general Breda eigener hand, quartier dieß orths zu geben, darauf man quartier verstatten muste. Ob auch wohl darbey ihre ordre scharf genug, dass die officierer gut regiement halten sollten, so gingen doch nichtsdestoweniger solche pressuren und gewalt[t]hätigkeiten für, dass nicht zu beschreiben, was geld erprest wurde. Daß continuirte den 12., und wurde den 13. der gefangene graf [Hans Christoph; BW] von Buch[h]eim gegen die Neustadt[20] fortgeführet, welcher gegen den jungen Gustav [Horn, 1614-1666; BW] ausgewechselt werden solten. Auch kam gleich wieder ordre von dem general Breda, weil herr burgermeister und rath über die grosen insolentien sich beklaget, dass dieselben bey leib- und lebensstrafe eingestellet werden solten. So obristen Wittmann etwas übel empfund, doch haben auch nach diesen die bösen landesknechte nicht nachgelassen, einer magd, so bey herrn burgermeister Thomas Schneider gedienet, nachzusezen, dass sie ziemlich hoch von hauß hinten heraus, und darüber ein bein zersprungen. Endlich kamen kayßerlicher mayestät herrn bruder[s], Erzherzog Leopoldt von Oestreich,[21] [und] von Lichau [Lüchau; BW] als fürstlich brandenburgischer kriegscommissarius von Adorf[22] hieher, brachten eigentliche sehr scharfe ordre, dass sie noch dieses tages solten aufbrechen. Weil sie aber nur dilation bis morgenden tages gebethen und die bagagie, so albereit in anmarch, noch nicht zur stell, verblieb der aufbruch. Hingegen wurde die Altenstadt, Vorstadt, Fischergaßen und Graben dermaßen mit wägen, pferden und bagagie beleget, dass es alles wimmelte und aufeinander gehockt voll lag. Dießen abend hielten die völcker auf dem marckt allhier ihre catolische bethstunde auf folgende weiße: Nachdem ein herr paucker 3 mahl aufgeschlagen und 4 trompeter 3 mahl die trompeten bestoßen, sind sie aufs stroh ein wenig niedergekniet, und darauf wieder etliche felstücklein aufgemacht, und unter wehrender solcher andacht sich bald hier bald da ein reuther getummelt und unter die bürgerschaft gesprenget. Inzwischen kamen die marquetener von den regiementern, so um die stadt loschirten, häufig zum thor herein, bier und andere victualien einzukaufen, weil das land allenthalben ruiniret und daselbst nichts mehr zu erhalten.
Darbey dann vorgeklagte insolentien nicht aufgehöret, sondern täglich erwachßen, wie dann diesmahl ein fein mensch, eines bauren tochter, [nach] Sachßgrün[23] gehörig, so eine braut geweßen, sich nicht nothzüchtigen lassen wollen, sich selbst erstochen. […]
Den 14. aprilis geschahe endlich frühe um 6 uhr der aufbruch mit grosen unmuth und wiederwärtigkeit, indem solche völcker, jedoch ohne ursache, bald den obristlieuthnant von Lichau, bald Friedrich Weigand von Lichau, beede vettern und dießmahl verordnete commissarios, tod haben wolten. Und war dieser tag recht unglücklich, dann es entstunde nachmittags schrecken wegen feuer bey dem Rödel vor der Untern Steinerne Brücken. So hatten sich die marquetener und musquetierer, so herein nach victualien gangen, sehr betruncken, die machten nebst denen auf dem Graben liegenden croaten genug ungelegenheit. Wäre auch bald ein gänzlicher auflauf entstanden, in dem sie die krüge den bürgern endlich viel mit gewalt nehmen wolten. Darüber sich die bürgerschaft zur wehr gesezet, bis der tag sich geneigt und der meiste unrath verlaufen. Und endete auch dießer tag mit einem ganz traurigen todesfall eines redlichen bürgers, indem zu nachts um 8 uhr 2 kayßerliche musquetierer den guten erlichen mann Wolf Maurern, welcher in seinem hauße, nechst den Hohen Steg gelegen, stehend auf seinen gang durch den kopf geschossen, dass er stracks todes verblichen“.[24]
Vom August 1640 – er war in Aachen[25] bzw. im Kröver Reich[26] einquartiert – datiert die Korrespondenz mit Hatzfeldt über die mangelhafte Versorgung der Truppen in Grevenbroich.[27] Im August 1640 beschwerte sich Karl Graf von Manderscheid-Gerolstein[28] bei Melchior von Hatzfeldt über die beabsichtigte Einquartierung Dauns und Zahrádeckýs in der Grafschaft.[29] Zahrádecký hielt sich in Mönchengladbach[30] – u. a. wegen der Lieferung von Gewehren – , im September vor Soest auf.[31]
„Noch vor Banniers Ankunft haben übersetzende kaiserliche Soldaten es geschafft, die Schanzen an der Weser zu erobern. Sie ‚machten’ sogar die braunschweigischen Besatzungen unter dem Kommando des Generals Koch in Fürstenberg,[32] Meinbrexen,[33] Boffzen,[34] Lüchtringen[35] und auch Holzminden[36] (!) ‚mehrenteils herunter’.
So öffnet sich zwischen Weser und Sollingrand ein schmaler ‚Schlauch’, der bis Holzminden und von dort aus auch noch bis Bevern[37] reicht. Oberhalb des Schlauches haben auch drei (?) braunschweigische Kavallerieregimenter unter Generalleutnant von Klitzing den Sollingrand erreicht. Einer der dort angekommenen Offiziere ist Obristleutnant Schwarze alias Lambrecht, der Vater des Claus Lambrecht, des derzeitigen Besitzes des Thesmarhauses, das den Brand übersteht.
Den gerade angelangten schnellen braunschweigischen Regimentern fehlt zum Angriff auf die Kaiserlichen jedoch noch die Infanterie. So nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Am 21. oder 22. [September; BW] steht Obrist Zaradetzki (auch ‚General Zaroatz’ und ‚Generalwachtmeister Sarratetz’) zwar offiziell nach einer Quelle noch im gerade eroberten Höxter. Wie sich zeigen wird, kann das nicht ganz stimmen.
Angesichts des ‚Schlauches’ bietet sich die Inbesitznahme von Holzminden an, und sei es nur für kurze Zeit. Vielleicht schon am 19., sonst frühmorgens am 20. wird die Stadt ‚erstürmt’.[38] Wenn im Olxheimb-Bericht vom ‚Heruntermachen’ der Verteidiger die Rede ist, so sollen wir das wohl als ‚Vertreiben’ lesen. Der genannte Bericht weiß nichts von ‚Belagerung’ oder dergleichen. Andererseits kommt später der bevernsche[39] Kommandant [Glaser; BW] wegen seiner Kapitulation vor ein Kriegsgericht, nicht aber der Obristleutnant Bortfeld in Holzminden. Er wird gefangengenommen.
Olzheimb spricht in seiner Darstellung der Abläufe nur von ‚Truppen’, von ‚Völkern’. Einwohner der Stadt Holzminden erwähnt er im Zusammenhang mit der Einnahme nicht. Ein Blutbad in den Straßen der Stadt, vergleichbar mit dem in Höxter im Jahre 1634, gab es in Holzminden allem Anschein nach nicht. Und sollten die Menschen in Holzminden nach den schon durchstandenen Kriegsjahren anders gedacht haben als die Nachbarn in Bevern oder die dort eingesetzten schießmüden Soldaten, von denen gleich noch zu sprechen sein wird ?
Der entscheidende Satz zu dem, was nach dem ‚Heruntermachen’ der braunschweigischen Truppen aus den Ortschaften von Fürstenberg bis Holzminden geschieht, lautet nach der Aktenabschrift durch Dürre so: ‚Als die (sie ?) dann 11 Fahnen zu Bevern gesammelt hatten, mußten jene Holzminden verlassen, haben damals die ganze Stadt in Brand gesteckt, daß nur etliche kleine Häuser, Kirche und Rathaus stehen geblieben’. Vermutlich Dürre selbst macht in der Abschrift eine erklärende Anmerkung: Zu ‚Fahnen’ vermerkt er ‚Fähnlein’, zu ‚jene’ setzt er ‚die Kaiserlichen’. ‚Die’ oder ‚sie’, das sind nach dieser Sichtweise die zunächst überrollten braunschweigischen Truppen unter General Koch. Diese Truppen müssen nach Dürres Lesung erst elf Fähnlein sammeln, um den erfolgreichen Gegenangriff zu beginnen. Die durch Dürre irrtümlich ‚gebesserte’ Form des wichtigen Satzes zum Stadtbrand ist (auch) in anderen Wiedergaben grammatisch unklar. Dort fehlt das Subjekt für das Sammeln der ‚Fahnen’. In einer der gedruckten Überlieferungen des Olxheimb-Berichts werden jedoch von den Kaiserlichen vom Vorstoß 11 Fahnen erobert und nach Bevern gebracht: Das kommt der historischen Wahrheit relativ nahe.
Einer ganz falschen Interpretation entspricht folgende Wiedergabe: ‚Die Schweden … jagten den Feind über die Weser, und hierbei gelang es ihnen, dem fliehenden Feind 11 Fahnen abzujagen, die im Triumph auf unser Schloß gebracht wurden’. Hier wird die Reihenfolge der Handlungen, um die es geht, auf den Kopf gestellt.
Letzten Endes muß die Darstellung hier auf das Stichwort ‚Bevern’ zurückkommen. Erst bisher ungenutzte Akten verhalfen schließlich zu der Einsicht, daß tatsächlich elf ‚Fahnen’ gemeint waren und daß Bevern eine konkrete Rolle spielte. Der Vorgang in Bevern wird durch diese Quelle dermaßen gut begreifbar, daß es sich lohnt, ihn hier zusammenzufassen. Der Bericht mag ein wenig die Informationen ersetzen, die über die Vorgänge in Holzminden selbst leider fehlen.
Zentrale Gestalt in Bevern ist der braunschweig-wolfenbüttelsche Hauptmann Glaser, Anlaß der vorliegenden Protokolle ist ein kriegsgerichtliches Verfahren gegen ihn.
Hauptmann Glaser war mit seiner Einheit, meist frisch angeworbenen Soldaten, nach Bevern beordert. (Auch er selbst wurde erst im Mai 1640 in die Offiziersrolle eingetragen.) Am 19. September ritt er angesichts der nah heranrückenden feindlichen Truppen nach Holzminden. Obristleutnant Tilo Bortfeld erteilte ihm hier verschiedene Befehle: Nach einer fürstlichen Order habe er sich den Kaiserlichen gegenüber nicht ‚feindlich’ zu zeigen. Und er solle das Schloß in Bevern für einen Notfall als ‚Retirade’ freihalten – als Stützpunkt für einen Rückzug. Anscheinend machte den beiden in diesem Gespräch die Witwe Münchhausen[40] etwas Sorge. Glaser sollte (ihretwegen ?) die Schlossbrücke ‚mit glimpf’ besetzen, das heißt wohl möglichst friedlich.
Wegen der mit vier Soldaten besetzten Brücke wurde die Frau von Münchhausen tatsächlich dermaßen laut, daß Bortfeld noch am gleichen Tag ihrem Amtmann und dem Hauptmann den Befehl zur Verteidigung der Brücke und des Schlosses wiederholen musste. Glasers Bitte, den Befehl schriftlich zu bekommen, ließ der Obristleutnant mit ein paar forschen Worten ‚abblitzen’.
Abends schickte Glaser seinen Leutnant ins Schloß. Weil sich dabei im ‚Vorwerk’ viele Bauern drängten, die ins Schloß hinein wollten, ließ er die Brücke aufziehen.
Doch zwei Stunden vor Mitternacht nähert sich der Transport, der Glaser nun zum Verhängnis wird: es sind Rittmeister Marcus Temme von Holzminden ‚… nebst einem Sergeanten von H. Obristleutenand sambt 3 oder 4 Mußquetirer die Eilff Fähnlein vor das Hauß Bevern gebracht’. ‚So ich auch strack uffs Hauß bringen laßen’. Der Sergeant soll auch noch an die Weser reiten, ‚wo die bawren ihre Posten hetten’. Dieses Zitat liefert den einzigen Hinweis aus den durchgesehenen Quellen, daß hier gegen die anrückenden Kaiserlichen eingesetzt wurden.) Glaser selbst hatte die besser ausgebildeten seiner Soldaten an die Weser befohlen.
Bortfeld sendet am gleichen späten Abend zwei weitere Wagen nach Bevern, einen mit Pulver, der ins (!) Schloß gestellt wird, und einen mit Lunten und Kugeln. Es scheint, daß der zweite Wagen wegen eines plötzlichen Überfalls verloren geht.
Am Morgen des 20. will Glaser nach Holzminden reiten, begegnet jedoch unterwegs schon ‚starken’ feindlichen Trupps. (Halten wir fest: Die Stadt war am 19. nicht besetzt, wird aber an diesem Morgen des 20. schon eingenommen sein.) Er lässt zwar ‚den Schlagbaum’ schließen. Doch Rittmeister Temme lässt seine Reiter aufsitzen, den Zaun neben dem Schlagbaum durchbrechen und hinausreiten. Dann aber, da die überlegenen Gegner schnell herangekommen sind, wendet er sich zur Flucht.
‚In großer confusion’ flieht Glaser mit seinen wenigen Leuten ins Schloß hinein.
Nach Glasers Worten befiehlt Generalwachtmeister ‚Sarratezca’ selbst die Truppen, die nun Schloß Bevern attackieren. Ein Trommelschläger tritt zweimal vor das Tor. Ihm sagt er, wenn die anderen sich feindselig zeigen wollten, wäre er zur Verteidigung bereit. Beim zweiten Mal fordert der Trommler zur Übergabe auf. Glaser aber ruft zunächst einmal hinaus, die Verantwortung vor seinem Fürsten verbiete ihm so etwas.
Daraufhin kommt es zu einer ganz eigenartigen Begegnung mit jenem kaiserlichen Heerführer, der in den folgenden Tagen die Stadt Holzminden anzünden lassen wird: Der Trommler läßt sich versichern, daß Glaser bereit ist, den Generalwachtmeister selbst ‚uff parol’ – ohne auf ihn zu schießen – vors Tor treten zu lassen: jener wolle mit ihm reden. Sarratetz und ein Obrist Eppe[41] treten herzu. ‚… hatt mich erstlich gefraget, Was Ich vor einer were, habe Ich geantworttet, Ich were ein Haubtman von I. F. Gn. Hertzogen Augusto zu Braunsch. und Lüneb. p. Habe Ich wieder gefraget, Was er vor einer were, hatt Er auch geantworttet, Er were ein Generalwachtmeister, Und im Nahmen der gantzen Keyserlichen Generalität abgefertiget, Ich sollte uff paroll herunter kommen, Er wollte mit mir accordiren [einen Übergabevertrag abschließen] und I. F. Gn. die Fähnlein und alles was da were, ohngemolestirt [unbeschadet] paßiren lassen …’. Ein, wie man sagen könnte, hochrangiges Gespräch. … Doch der Hauptmann kann sich zu dem angebotenen Abzug ‚nicht verstehen’. Seine Verantwortung sei schwer, und er sitze dort rein ‚defensive’. Sarratetz muß ihm noch zugeredet haben: Erzherzog Leopold Wilhelm wolle doch nur einige Lebensmittel vom Haus Bevern. Wenn er hier hartnäckig bleibe, sei er selbst schuld am gewaltsamen Angriff, ebenso daran, daß man auch ‚ … I. F. Gn. Land alles in Brand stecken’ werde. [Redet hier jemand, dessen Truppen mit Brandfackeln gut versehen sind – wie in Holzminden ?)
Noch am gleichen Tage verschaffen Sarratetz’ Truppen dem Hauptmann ein zweites überraschendes Zwiegespräch: Sein Kommandeur, Obristleutnant Bortfeld, wurde in der Stadt gefangen und wird vor die Schlossbrücke geführt. Er soll ihn zur Aufgabe überreden und ruft tatsächlich: ‚Herr Haubtman, was will er thun, er gebe es auff’. Der Angeredete fragt ihn nur, ob Bortfeld die Verantwortung für die Fahnen und sonst mögliche Verluste übernehmen wolle. Der Gefangene zieht sich auf die zwiespältige Antwort zurück, er müsse tun, was er verantworten könne. – Auf eine daraufhin ihm zugerufene letzte Aufforderung zur Übergabe will Glaser, so in seiner Niederschrift, geantwortet haben, er wolle lieber auf dem Haus Bevern sterben.
Dazu aber kommt es nicht, weil in diesem Jahr 1640 längst auch Soldaten des Kämpfens und Sterbens müde sind. Glaser war bis vor kurz vor den geschilderten Vorgängen mit seinen Offizieren noch ‚uff Werbung’. Die ausgebildeten und zuverlässigeren seiner Soldaten waren in die Stadt und an die Weser geschickt. Was er bei sich hat, sind ‚ … newgeworbene weinig Knechte, worunter etzliche krank gewesen, Die Andere aber noch ohnexerciret’. Er verteilt die Leute ‚in die Zimmer herumb’ und bittet sie ‚umb Gottes willen’, ihre Pflicht zu tun. Er hat sie auch ‚ … zu Zeiten mit Zwangk angetrieben, Sie wollten und sollten sich doch wehren als redliche Soldaten, Da habe Ich mich aber betrogen befunden …’ Er hat sie ‚ … weder mitt gutem noch bösen zu keinem Schießen fast bringen können. …’ Die Soldaten hatten gesehen, daß einer von ihnen ‚im Fenster’ erschossen wurde. So ergreift Glaser selbst seine Pistolen und schießt, soviel es geht. Doch niemand macht mit: wegen ‚mangell des Beystandes’ muß er resignieren.
Aktiv ist inzwischen die Witwe Münchhausen. Sie ruft Diener und die zahlreichen, in den Schlosshof geflüchteten Bauern zusammen und will das Tor öffnen, nachdem sie einen kaiserlichen Offizier um Schonung gebeten hat. Glaser fürchtet nun um das Haus. Angeblich war auch mit Brandlegung gedroht worden, und an einer Zerstörung des Schlosses wollte auch er nicht schuld sein, wie er zu seiner Rechtfertigung schreibt. Mit Widerwillen – wegen der Fahnen – läßt er es daher endlich zu einem ‚Accord’ kommen. Den schließt er mit dem schon genannten Obristen Eppe ab. Nach der Unterschrift ist die kleine Besatzung unter Glaser ‚ … mit fliegenden Fähnlein, Völckern [Soldaten], Pagage, Sack und Pack abgezogen’.
Weit kommen sie nicht. Kaiserliche Soldaten plündern die Wagen. Glaser gelangt zwar noch aufs freie Feld, doch Eppe befiehlt ihm, die (zum Schießen notwendigen) Lunten zu löschen. Um den Überfall zu rechtfertigen, erhebt Eppe bemerkenswerte Vorwürfe: Der ‚Kapitän’ Glaser hat sich mit einer Handvoll Leuten dem Kaiser widersetzen wollen und die Gegner mit Vortäuschung einer größeren Zahl betrogen. Das war eine Frechheit. Zusätzlich verfügte er über keinen schriftlichen Befehl. Somit war doch wohl das gegebene Wort für nichts zu erachten.
Die elf Fahnen gelangen also nun in gegnerische Hände. Der hereingelegte Hauptmann berichtet, er habe Eppe gebeten, ihn und seine Leute wegen des erlittenen Schimpfes zu erschießen. Doch dieser ‚tröstet’: Auf Herzog Augusts ‚Begehren’ werde man die Fahnen zurückgeben. Glaser wird schließlich als Gefangener über die Weser weggeführt. (In kaiserlichen Händen blieb er wohl nur kurze Zeit. Hauptmann Glaser wurde wahrscheinlich schon im März 1641 aus herzoglich-braunschweigischem Arrest entlassen.)“.[42]
Ende September 1640 kam es unter dem Befehl Leopold Wilhelms[43] zur Eroberung Höxters.[44] In einer Chronik aus Höxter heißt es dazu: „In diesem 1640. jahr hat der ertzhertzog Leopold alß er mit der kayserlichen armee von 60.000 mann den Bannier [Banér; BW] verfolgete, hat er auch die statt Huxar belagert, dieselbige auch per accordt nach dreymahligen, andere tagen[45] funffmahligen sturm erobert, eß haben darin 900 mann Braunschweigsche völcker unter dem obristen Brauns gelegen, wie nuhn diese belagerung abgangen, kan man aus folgenden besehen. Den 29./19. Septembris Nach dem ihre kayserliche mayestät bruder eine geraume zeit hero gegen den Schwedischen feldmarschallen Johan Bannier zu Fritzlar[46] undt Wildungen[47] zu felde gelegen, undt nach dem auffbruch auff Warburg[48] undt ferner auf Höxer zog, hat er den 19. Septembris durch generall von Gleen [Geleen;[49] BW] die statt mit 5000 pferden berennen laßen, undt folgenden abents und nachts mit seinem gantzen krieges heer gefolget, alsobalt die stücke geplantzet, undt unterschidtliche läger von Bruchhausen[50] an bis ober der statt von der Klippmühlen an unter dem Bielenberg heer bis an den Brenckhaüser thurn, undt von dannen unter dem Roseberg heer bis nach Albexen[51] (seindt also das ganze läger in die sechtzigtausendt mann bestanden) schlagen lasen, darauff auch alsobalt angefangen mit 12 stücken an zweyen unterschidtlichen örthern auff den Stumrigen walle an den mauren presse zu schiesen, das Peters thoer abgebrandt, undt über 825 grose kugelen (so weit mann nachrichtung hatt) in die statt geschoßen; wie aber die belagerten unter dem commando herrn obristen Brauns undt den dreyn hauptleuten, Milert, Fischers und Wilcken sich tapfer gewehret, undt mit allerhandt mit mittelen (worzu sie auch etliche immekörbe[52] gebrauchet, welche sie über die mauren unter den feindt gewoffen) fünff generalsturm, worunter einer 3 stunden ohne auffhören gewehret, hurtig abgeschlagen, das dem bericht nach über 70 mann todt undt viell gequetschet worden, entlich aber wie noch 5000 man beordert worden, abermahlß einen sturm zu thun, undt nach eroberung keines menschen zu verschonen, hat der gnädige Gott gegen den abendt ein groses schreckliches blitzen undt donner wetter erwecket, dabey ein ungewöhnlicher regen gefallen, das dem feindt alles pulfer naß undt untüchtig worden: Dannenhero die kayserlichen bewogen worden, den belagerten einen accordt anzubieten; sie wolten anfangklich nichtes davon hören, doch entlich, wie der entsatzs ausblieb undt ein klägliches wintzelen undt wehklagen in allen ecken der statt ware, der obriste auch von den belagerten gahr starck hierzu angehalten wurdt, gingen sie den accord ein, da dan verwilliget worden, bey sonnenschein selbigen tages noch mit sack undt pack undt mit fliegenden fahnen, krieges gebrauch nach über die Weeser außzuziehen, wie sie sich aber etwas über bestimte zeit in der statt verweilten, wardt ihnen der accord nicht gehalten, sondern alle miteinander (ausgenohmen den obristen, capitäinen, lietenanten undt fendrichen) sich unterstellen müsen, darauff ist der obriste Mercii [Caspar v. Mercy; BW] mit seinem regiment gelegt worden in Huxar, folgender tages ihre ertzhertzogliche durchlaucht Leopold Wilhelm selber, Ottavio Picolomini, der herr von Stadien [Johann Kaspar v. Stadion; BW], Teütscher Meister, generall von Gleen [Geleen; BW], von Hannibal de Gonzago [Gonzaga; BW], general Breda, general Mercy, graff [Wilhelm Leopold; BW] von Tattenbach, graff von [Maximilian Felix v.; BW] Wolckenstein, graf [Michael Ferdinand v. Althan ?; BW] von Altenhann, ein fürst [Eitel Friedrich; BW] von Hohenzöllern, baron de Hoye [Soye; BW], baron de Rhodan [Rodoan], generalwachtmeister Fernemundt [Fernemont; BW], obriste Rackenwitz [Nikola Rajkovič; BW], obriste Zaradetzky, obrist Bonell, obrister Ägydi, obrister Install, obrister de Meers [Mers; BW], obrister Güsenberg [Giesenberg; BW], obrister Zweyer, undt viele andre obristen undt hohe officier mehr mit ihrem sämbtlichen hoffstäben in die stadt logert und seindt bis über die 8000 pferde bis in den vierten tag still darinn gelegen, welche alles getrayt ausgetroschen, bey die 1200 malter rocken,[53] ohne was verfuttert, unter die füse getretten undt über die seiten gebracht, das also kein korn, obst gemüß, oder etwas anders, womit man sich hette laben können, übrig geplieben“.[54]
Zahrádecký hielt sich im November in Geilsheim[55] auf und unterrichtete Hatzfeldt im Dezember von der Belagerung Möchengladbachs.[56] Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg[57] hatte sich gegen die Eingriffe der Kaiserlichen und vor allem Ferdinands von Köln in seine Verfügungsgewalt über sein Fürstentum verwahrt. „Des Herzogs Einwände waren in den Wind gesprochen. Sein Vizekanzler Cramer berichtete am 13. Dezember 1640 aus Köln,[58] nach Auskunft Lamboys werde Hatzfeldt Düren,[59] Gladbach,[60] Dülken,[61] Dahlen,[62] Sittard[63] und Heinsberg[64] besetzen; Wolfgang Wilhelm möge seine dort liegenden Truppen rechtzeitig zurückziehen. Zehn Tage später rückte tatsächlich der kaiserliche Generalwachtmeister Freiherr von Saradetzky auf Gladbach. Er hatte vorher seine Ankunft dem jülichschen Vogt zu Gladbach Johann Hülsen mitgeteilt und schrieb am 25. Dezember aus Grevenbroich[65] an ihn, sein Befehl laute, sich mit wenigen Truppen zu Fuß und zwei Kompanien zu Pferd in Gladbach einzulogieren. Er hoffe, die jülichsche[66] Garnison von 3 Kompanien zu Fuß werde rechtzeitig abziehen, andernfalls müsse er sich mit Gewalt Einlaß verschaffen. Drohend fügte er hinzu, seine Soldaten seien hungrige Brüder, die kurze Arbeit machen würden. Mit Herzog Wolfgang Wilhelm setzte sich Saradetzky nicht in Verbindung – Grund genug für Wolfgang Wilhelm, sich übergangen zu fühlen. Die Antwort auf seine Schreiben an Saradetzky und Böhmer gaben Wolfgang Wilhelm Gewißheit: Gladbach müsse ‚notwendig, vorerst nur interimsweise als ein Frontierplace gegen die klevischen Lande‘ besetzt werden. Auf diese Weise werde den Hessen die Möglichkeit genommen, das Herzogtum Jülich zu besetzen. Die jülichsche Garnison in Gladbach hatte rechtzeitig eine Instruktion aus Düsseldorf[67] erhalten, nach der jegliche Einquartierung von Gladbach ab- und an den Herzog verwiesen werden sollte. Bis aufs Letzte müsse die Stadt verteidigt werden.
Über den Versuch Saradetzkys, in Gladbach Winterquartier zu beziehen, liegt ein ausführlicher Bericht des Kommandanten Hauptmann Spiegel vor. Saradetzky erschien am 26. Dezember vor der Stadt und bat um Einlaß. Zur gleichen Zeit verhandelte Wolfgang Wilhelm in Düsseldorf. Er forderte Besprechungen mit dem Ziel, Gladbach von jeglicher Einquartierung zu befreien, da er die Stadt für seine eigenen Reihen benötige. Aus diesem Grunde wollte er es besonders stark besetzen. Erbost war der Herzog über das schlechte Betragen Saradetzkys. Man habe den Eindruck, so schrieb er an Böhmer nach Köln,[68] ein Reichsfürst müsse, sobald irgendein kaiserlicher Kriegskommandant vor dessen Stadt oder Schloß erscheine, ihm Tür und Tor öffnen. Die Verteidigung des Landes gegen eventuelle hessische Angriffe schien dem Herzog durch die Belegung kurkölnischer Städte durch kaiserliche Truppen gerechtfertigter und auch ausreichend. Als Saradetzky Anfang Januar immer noch vor Gladenbach stand, stöhnte der Herzog, dies alles sei ‚ein gar beschwerlich Ding‘. Aus dem Verhalten der Kaiserlichen zog er die Lehre, ‚daß man uns eben in allem zu digustieren und ad extremitates zu zwingen gemeinet sei‘. Schließlich waren aber doch, als Saradetzky am 4. Januar 1641 von Gladbach abrückte, die Bemühungen des Herzogs von Erfolg gekrönt“.[69] In diesem Januar 1641 bemühte sich Zahrádecký um die Beitreibung der Kontribution aus der Herrlichkeit Dyck;[70] im März war er in Dülken und berichtete Hatzfeldt über die hessen-kasselische Kontributionsforderung sowie den Verteidigungszustand von Ratingen[71] und Angermund.[72]
„Das Verhältnis zwischen Wolfgang Wilhelm und den Hessen entwickelte sich keineswegs besser als zu den Kaiserlichen. Schon im März 1641 klagte General Eberstein aus Dorsten, die Kaiserlichen könnten ungehindert ihren Unterhalt aus dem Jülicher Land holen, während man die Hessen nur hinhalten und schmachten lassen wolle. ‚Weil man sich so gar einseitig erweiset‘, werde er sich hinfort an nichts mehr gebunden wissen und wegen der Unbeständigkeit des Herzogs selbständig handeln. Selbst Saradetzky meldete im Mai[73] aus Dülken an Hatzfeldt, daß alle Ämter dem hessischen Kommissar Schmidt in Kalkar[74] die Kontribution verweigern würden“.[75] Im Juli weilte er in Köln: Wieder einmal ging es hier um die spanischen Subsidien, die über die Reichsstadt herein kamen, und um die finanziellen Beiträge der Landstände von Jülich-Berg.[76] Im September konnte Zahrádecký Hatzfeldt den Auszug der hessen-kasselischen Besatzung aus Dorsten[77] und die Bemühungen um die Wiederherstellung der Befestigungswerke mitteilen.[78] Im Oktober berichtete er ihm von Übergabe von Duderstadt;[79] im Dezember von der Lage um Ichtershausen,[80] dem Weitermarsch nach Ostheim[81] und Brückenau,[82] der allgemeinen Kriegslage in Franken und Hessen. Von Steinheim[83] aus teilte er ihm das Scheitern der Verhandlungen zwischen Kurköln und Jülich-Berg wegen eines gemeinsamen Defensionswerkes mit.[84]
Im Januar 1642 hielt sich Zahrádecký in Büdingen[85] auf und blieb weiter in Korrespondenz mit Hatzfeldt über die Lage am Niederrhein. Er berichtete vom Weitermarsch über Camberg[86] nach Sinzig,[87] der Einquartierung in Breisig[88] und dem Durchzug von Truppen und Geschützen nach Bonn,[89] um dann in Höningen[90] zu liegen.[91] Im Februar informierte er Hatzfeldt von der Besetzung von Haus Landskron,[92] der Entwaffnung von Bauern und der Sammlung Lamboy’scher Truppen nach dessen vernichtender Niederlage bei Kempen.[93] Auch ging es um die Befestigung von Ahrweiler. Zahrádecký berichtete im März von der Einquartierung zahlreicher Regimenter am Mittelrhein und von den Angriffen auf Euskirchen[94] und Ringsheim.[95] Im April schrieb er ihm von der Belagerung von Lechenich[96] und von gegnerischen Truppen bei Rheindorf.[97] Aus Düren meldete er sich im November dieses Jahres.[98]
Gegen den Willen Ferdinands von Köln war Mitte November 1642 Werth auf kaiserlichen Befehl und auf Wunsch Maximilians I. von Bayern vom Niederrhein abberufen worden. Vier kaiserliche Regimenter blieben unter Zahrádeckýs Kommando am Niederrhein zurück. Der Kleinkrieg gegen die hessischen Verbände ging weiter. „So erschien Saradetzky, der in Düren lag, am 17. Januar 1643 mit 700 Reitern und 800 Musketieren plötzlich vor Haus Laufenberg bei Neuß,[99] um die hessischen Lebensmitteltransporte, die regelmäßig freitags durchgeführt wurden, zwischen Düsseldorf und Neuß abzufangen. Da jedoch, wie Saradetzky entschuldigend an Hatzfeldt schrieb, der Markt auf mittwochs verlegt war, wartete Saradetzky vergeblich. Er rückte bis zur Landwehr[100] bei Heerdterbusch[101] vor und schickte seinen Hauptmann Eppe vor die Tore von Neuß, um Eberstein herauszulocken. Der hessische General verließ zwar mit 600 bis 700 Reitern die Stadt, ging aber auf keine größere Gefechtshandlungen ein. So zog Saradetzky unverrichteter Dinge nach Liedberg[102] weiter. Dort und in Zons[103] lagen je 100 Reiter, während in Gladbach 300, in Grevenbroich[104] und Bedburg[105] je 60 Reiter einquartiert waren. Ihre Aufgabe war es, die Hessen an Durchbrüchen in südlicher Richtung zu hindern und die kaiserliche Infanterie in ihren rückwärtsgelegenen Garnisonen zu schützen. Die Erftlinie[106] blieb Trennungslinie zwischen den beiden Heeren. Nur einmal scheinen die Hessen in diesen Wochen über die Erft nach Süden vorgestoßen zu sein, als ihnen Ende Januar 1643 ein Überfall auf Zülpich[107] glückte. Daraufhin beabsichtigte Saradetzky, eine Reiterkompanie nach Euskirchen zu legen, um diese Stadt vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Bei einem Scharmützel im März wurde Eberstein verwundet. Erst Ende April entwickelten die Kaiserlichen größere militärische Aktivität“.[108]
Im April informierte Zahrádecký Hatzfeldt über die Lage in Düren, am Niederrhein und die Einnahme von Oedt durch seine Truppen.[109] In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening [1611 – 1675] heißt es: „In’t beginn van April anno 1643 hebben haer die keiserischen in’t styfft van Collen ende darumtrent wederum beginnen te reppen, ende wirden grote preparatoria tot Collen ende elders gemaket, | also dat die gemeine opinye wass, dat yt notabels soude utgerichtet werden. Mar, nadat see, 3 a 4.000 so te vote als te paerde starck, under het geleet van den generalwachmeister Zara Deski vergadert synde, vor het te Oyte by Kempen gerucket waren ende hetselve na 3 dage belegerungh up den 16 Aprilis met accort ingenamen hadden, syn see sonder yt merdes utterichten geretirert“.[110]
Doch bereits am 26.4.1643 nahm Rabenhaupt Haus Oedt wieder für die Hessen-Kasselischen ein und zerstörte es weitgehend. Im Mai legte Zahrádecký Hatzfeldt eine Übersicht über die Einquartierung am Niederrhein vor.
„Nach einem Bericht Saradetzkys an Melchior von Hatzfeldt waren zu dieser Zeit [Mai 1643; BW] die hessischen Garnisonen folgendermaßen belegt: Neuß mit 16 Kompanien zu Fuß und vier Kompanien zu Pferd, Kempen mit zehn Kompanien zu Fuß, Linn[111] mit acht Kompanien zu Fuß und Kalkar[112] mit acht Kompanien zu Fuß und zwei Kompanien zu Pferd. Auf kaiserlicher Seite lagen die Hauptleute von der Misten und Knigge in Zons, Eppe in Bedburg und der Junggraf [Moritz Heinrich; BW] von Nassau in Kaster“.[113]
Den Monat darauf konnte Zahrádecký Hatzfeldt die Besetzung von Oedt melden. Im August schrieb er ihm von kaiserlichen Truppenbewegungen und den Auseinandersetzungen mit Wolfgang Wilhelm wegen Mönchengladbach und Grevenbroich. Zahrádecký, der sich noch in Kammern[114] aufgehalten hatte, meldete in diesem Monat seinen Abmarsch durch die Eifel nach Wittlich[115] zur Vereinigung spanischer und kaiserlicher Truppen.[116] In Dreis[117] weilte er im September und berichtete von dem Anmarsch gegnerischer Truppen auf Trier.[118] Auch in Wittlich tauchte er wieder auf und teilte Hatzfeldt die Einnahme Siercks[119] durch französische Truppen mit. Außerdem war er noch in Ehrang[120] und Blankenheim[121] und schilderte die Truppenbewegungen in der Eifel und im Herzogtum Jülich. Die Lage der Kaiserlichen bei Landau[122] schätzte er als recht gefährlich ein.[123] Im August war Zahrádecký in Stadtkyll[124] und Lissingen.[125] Danach hielt er sich im September noch in Froitzheim[126] und Niederbreisig auf. Im Oktober weilte er in Kruft,[127] ging bei Mainz[128] über den Rhein[129] und nach Heimbach[130] und schilderte seinen Weitermarsch über Montabaur,[131] Staffel[132] nach Lindenholzhausen[133] und Limburg,[134] wo ihn der Rückruf Ferdinands von Köln[135] an den Rhein erreichte.[136]
Zahrádecký nahm am 24.11.1643 an der Schlacht bei Tuttlingen[137] gegen die Franzosen und Weimarer teil.
„Auf der Gegenseite war man nicht müßig gewesen. Feldmarschall [Franz v.; BW] Mercy hatte sich am 14. November bei Malmsheim[138] mit den Truppen des Herzogs Karl von Lothringen[139] vereinigt, hatte zu Balingen[140] mit dem Herzog, Jan von Werth und Feldmarschall Graf Hatzfeldt – ‚welcher in Person vor Ankunft seiner unterhabenden Kayserlichen Völcker herbey kommen‘ – Kriegsrat gehalten, und man war übereingekommen, die Franzosen entweder zur offenen Schlacht zu zwingen oder sie in ihren Quartieren zu überraschen. Bei der lothringischen Armee befanden sich sechs kaiserliche Reiterregimenter unter dem Befehl des Generalwachtmeisters Zahradecky, die vom Rheine herangerückt waren. Hatzfeldts Armeeabteilung war im Anmarsch. Auf Kundschaftermeldungen, daß der Feind unter Zurücklassung einer starken Besatzung im eroberten Rottweil mit der Armee auf Tuttlingen ziehe, marschierten die bayerisch-lothringischen Streitkräfte über Straßberg[141] nach Sigmaringen,[142] wo sie am 23. November anlangten.
Ohne Ahnung von der Nähe ihrer Gegner hatten die Franzosen, deren Oberkommando der Generalleutnant Graf Rantzau übernommen hatte, ihre Winterquartiere bezogen. Rantzau besaß weder das militärische Genie noch die moralische Autorität Guébriants; er war ein Prahler, dem die weimarischen Regimenter nur ungern folgten. Taupadel war krank in Rottweil[143] geblieben. Er hätte sich wohl kaum so leicht überraschen lassen, wie der Holsteiner Graf, der mit der Generalität, der sämtlichen Artillerie und dem Regiment der Königin in Tuttlingen Unterkunft bezog. Sieben französische Fußregimenter nahmen Quartier in Möhringen;[144] Generalmajor Rosen lagerte sich mit der deutschen Reiterei im Städtchen Mühlheim an der Donau[145] ein. Die notwendige Feindaufklärung [für die Rosen verantwortlich gewesen wäre; BW] wurde versäumt, in tiefer Sicherheit überließ sich die ganze Armee der Ruhe, ohne Kunde vom Gegner, welchen der Fluß und undurchdringliche Wälder von ihr trennten.
Als ausgesandte Kavalleriepatrouillen meldeten, daß die Franzosen um Tuttlingen lägen und vom Anmarsch der Armee keinerlei Ahnung hätten, faßten die Generäle den Entschluß, unverweilt den Feind zu überfallen. Ihr Heer setzte in aller Stille über die Donau und zog auf Meßkirch,[146] während die Bagage nach Riedlingen[147] zurückgeschafft wurde. Die Nacht über standen die Verbündeten ohne Feuer in Schlachtordnung bei Meßkirch, indem sie ‚zu solchem End Tag und Nacht marschirt‘. Gefangene bestätigten die Sorglosigkeit des Feindes. Ohne Trompetenschall und Trommelschlag rückten die Truppen durch die Wälder. Jan von Werth führte als General der Kavallerie und ‚Meister im Aufschlagen der Quartiere‘ die Avantgarde, die aus 1000 kommandierten Reitern, den Dragonern des bewährten Obristen [Caspar v.; BW] Wolff und 600 Musketieren bestand, die der bayerische Obrist Johann Ulrich Gold befehligte. Enge Waldwege behinderten den Vormarsch; man mußte beim Dorfe Neuhausen ob Eck,[148] nur eine Stunde von Tuttlingen entfernt, verhalten, bis das Gros mit der Artillerie nachkam, in steter Sorge, ob nicht Wachen Rosens, der ganz in der Nähe in Mühlheim lagerte, Alarm schlagen würden. Erst gegen 3 Uhr nachmittags stand Jan von Werth mit der Vorhut vor Tuttlingen, ohne daß der Gegner bisher etwas bemerkt hätte, ‚welches am mehristen zu verwundern, weil gleichwohl der Pferde Geschrey, der Stimmen Getöß einen nicht geringen Laut und Getümmel verursacht‘. Aber zum Glück begann es zu schneien, dichte Flocken verwehrten die Sicht, und die Luft wurde ‚dick und dunkel‘.
Die Artillerie der Franzosen war einen Flintenschuß entfernt von der Stadt auf einem Kirchhof aufgefahren, nur von einer geringen Wache beschirmt. Mercy versprach dem Obristen Wolff tausend Dukaten, wenn er sich der Geschütze bemächtige,[149] und Wolffs Dragoner, unterstützt durch Reiter des kaiserlichen Obristen Epp [Wilhelm v. Epp; BW], hieben die Bedeckung nieder und besetzten den Friedhof. Einige Schüsse mit den umgedrehten Kanonen auf das Städtchen taten den Überfallenen die Gefahr kund und riefen unbeschreibliche Verwirrung hervor. Tuttlingen war ganz von der Reiterei eingeschlossen, die Franzosen sahen ihre Kanonen und Pulverwagen im Besitz eines wie aus der Erde gestiegenen Feindes, jeder Ausgang war versperrt, jede Verbindung mit den benachbarten Dörfern abgeschnitten. Das feste Schloß Homburg[150] wurde durch Golds Musketiere erstiegen, die gesamte bayerisch-kaiserliche Armee nahm ‚solche Postur, daß denen in der Stadt ohne hazard kein Entsatz zukommen‘ konnte. Bei Anbruch der Nacht zeigte sich zwar Generalmajor Rosen mit der weimarischen Kavallerie ‚unterhalb Tuttlingen im Felde‘; als er aber die gegnerische Schlachtordnung erblickte, kehrte er um und jagte mit verhängtem Zügel davon, verfolgt durch den Generalwachtmeister Caspar von Mercy, der mit seinem Regiment das französische Fußvolk aus Mühlheim zerschlug. Werth dagegen rückte mit 2000 Pferden nach Möhringen, wo der Hauptteil der französischen Infanterie einquartiert lag. Die dortige Reiterei ergriff die Flucht; doch wurden im Nachhauen viele Franzosen gefangen oder niedergeritten. Das Regiment Mazarin, eine Truppe, die zum Teil aus kriegsgefangenen Spaniern gebildet worden war und heftigen Widerstand leistete, wurde fast gänzlich vernichtet. Das französische Fußvolk verweigerte zunächst die Übergabe und wurde durch die Kürassierregimenter Kolb und La Pierre sowie das kaiserliche Regiment Epp zu Pferde die Nacht hindurch eingeschlossen gehalten. Werth und Graf Hatzfeldt, der ihm nach Möhringen gefolgt war, ritten nach Tuttlingen zurück, während Caspar von Mercy das Kommando vor Möhringen übernahm und der Obrist von Sporck mit 1000 Reitern zu Rosens Verfolgung ausgesandt wurde.
Am Vormittag des 25. November 1643 ergaben sich nach angstvoller Nacht alle französischen Generale in Tuttlingen, samt zwei Regimentern zu Fuß, ihrer berittenen Leibgarde und allen Artilleriebedienungen auf Gnade und Ungnade; die sieben Regimenter in Möhringen folgten ihrem Beispiel. Sporck kehrte von der Verfolgung der flüchtigen Kavallerie mit acht erbeuteten Standarten, dem gefangenen Obristen Chambre und mehreren Offizieren zurück; Rosen hatte sich nach Rottweil[151] gerettet, verweilte dort aber nicht lange, sondern nahm Guébriants Leiche, den kranken Taupadel und Guébriants Leibregiment mit sich und wandte sich durch den Schwarzwald gegen Freiburg,[152] nachdem er die Besatzung von Rottweil auf sechs Regimenter, über 2000 Mann, verstärkt hatte. Viele Gefangene wurden durch die Garnisonen von Sigmaringen, Pfullendorf,[153] Meßkirch und Villingen[154] eingebracht, das ganze Franzosenheer befand sich in völliger Auflösung.
Die ganze Bedeutung des Sieges, die geringe Anzahl der entkommenen Feinde – nicht über 4500 Mann – und die fast gänzliche Vernichtung des Fußvolkes, stellte sich, wie Mercy dem Kurfürsten[155] am 26. Dezember berichtete, erst nach und nach heraus. Einen glänzenderen Sieg hatte das bayerische Heer seit Tillys[156] Zeiten nicht erfochten: 261 Offiziere, gegen 7000 Mann waren in den Händen der Sieger. ‚Angehend die Beuten, hat man einen Monatssold an barem Gelde, für mehr als 100000 Kronen Silbergeschirr, über die Maßen stattliche Rosse, köstliche Kleinodien, prächtige Kleidungen und dergleichen bekommen‘. 560 Artilleriepferde und 24 Maulesel wurden erbeutet, über 50 Feldzeichen nach München und Wien gesandt. Empfindliche Einbuße erlitt Frankreich durch die Gefangennahme fast aller Führer der Armee; neben dem Generalleutnant Graf Rantzau hatten sich die Generäle Louis de la Trémouille, Marquis de Noirmoutier, der Comte de Maugiron, der Baron de Sirot und der Marquis de Montausier – sämtlich im Rang eines Maréchal-de-Camp – ; ferner die Obristen Ehm, Schönbeck, Kluge, Kohlhaas, Nothafft, Tiffel und de Folleville ergeben müssen. Das war das größte Quartier, welches Jan von Werth unter den vielen jemals ‚aufgeschlagen‘; hatten gleichwohl auch die anderen Feldherren rühmlichen Anteil am Erfolge, so war er es doch gewesen, welcher die Vorhut mit solcher Kühnheit und Klugheit zuerst vor das Städtchen geführt; Kurfürst Maximilian sandte ihm am 30. November ein Lobschreiben.
Vergebens bemühte sich Mazarin, die Bedeutung der französischen Niederlage zu verkleinern, indem er seinen Gesandten beim Friedenskongreß in Münster[157] schrieb, vier Kompanien der Garde und ein Fußregiment seien vernichtet, der Rest der Armee sei in zwei Korps unter Rosen und Taupadel auf dem Rückzug begriffen. In Wirklichkeit war nur ein Teil der weimarschen Kavallerie dem Zusammenbruch entkommen und fand bei Erlach, dem Gouverneur von Breisach, ein Asyl. Hugo Grotius meldete nach Schweden, die französischen Generäle hätten beim Kartenspiel gesessen, anstatt sich vor dem Überfall in Acht zu nehmen“.[158]
In diesem November marschierte Zahrádecký über Weibach[159] nach Hechingen.[160] In diesem Dezember fragte er bei Hatzfeldt nach den in Gefangenschaft geratenen Montausier und Ehm an und meldete ihm den Tod Epps, der im Duell mit Obrist Johann Hilmar von Knigge gefallen war, und lag in Franken weiter im Winterquartier.[161] Später ging es in den Thüringer Bereich. Seine Truppen lagen u. a. in Heldburg[162] und Eisfeld.[163] Weitere Einquartierungsorte finden sich in der „Designation, was die Stadt Heldburg vom 30. Dezember 1643 bis 28. Januar 1644 für die kaiserl. Völker unter dem Generalfeldwachtmeister Zahradetzky aufgewandt hat“.[164]
Im Januar 1644 zog er mit seinen Truppen in das zum Hochstift Würzburg gehörige Gerolzhofen.[165] Er meldete die Vereinigung mit den Regimentern Otto Christoph von Sparr und Hermann Christoph von Mandelsloh sowie die Ankunft Königsmarcks bei Erfurt.[166] In diesem Wintermonat kam er nach Bonndorf[167] und besetzte Römhild.[168] Die üblichen Versorgungsschwierigkeiten traten auf. Die Befestigungsanlagen von Hildburghausen[169] ließen zu wünschen übrig. Zwischendurch weilte er wieder in Stockheim,[170] bemüht, Munition auf die verschiedenen Garnisonen zu verteilen und kümmerte sich um die Befestigungsanlagen von Ostheim. Zugleich beschrieb er das Verhalten der schwedischen Truppen in Thüringen. Im Februar informierte er ihn von der Belagerung Meiningens[171] und analysierte die Lage in Franken, Thüringen und Hessen. Er verwies auf die schwierigen Kontributionsverhandlungen mit thüringischen Grafen und Herzögen und betonte die Notwendigkeit einer Truppenverstärkung für Fulda.[172] Im März trat er in Verhandlungen mit Johann Philipp von Schönborn, dem Bischof von Würzburg, wegen der Neutralität von Meiningen. Er meldete Hatzfeldt die Vereinigung schwedischer und hessen-kasselischer Verbände und das Erscheinen Königsmarcks in Heiligenstadt.[173]
In diesem März berichtete Zahrádecký Hatzfeldt, Königsmarck stehe bei Heiligenstadt[174] und Duderstadt.[175] Zugleich ging es um den Einkauf von Waffen in Hof und Nürnberg.[176] Im April konnte er ihn von dem Abmarsch Königsmarcks nach Leipzig[177] unterrichten; er selbst ging nach Königshofen,[178] um dort Hatzfeldt zu treffen.[179] Um die Wiederherstellung der Meininger Befestigungsanlagen, sowie um die Beobachtung feindlicher Truppenverbände sowie die Versorgung der Garnison mit Munition und Verpflegung ging es im Mai: Im Juni unterrichtete Zahrádecký Hatzfeldt von seinem Abmarsch über Milbitz[180] nach Gera.[181] In Oldesloe[182] weilte er im Juli dieses Jahres; er berichtete Hatzfeld von der Zerstörung zahlreicher schwedischer Schiffe in Kiel.[183] Im August stand er bei Kiel, im Oktober hielt er sich in Bernburg[184] auf.[185] Im Dezember konnte er Hatzfeldt von seiner Audienz bei Ferdinand III.[186] in Linz[187] und von Verhandlungen mit den Grafen Schlick und Trauttmansdorff berichten.[188]
Im Januar 1645 hielt sich Zahrádecký in Prag auf und unterrichtete Hatzfeldt von den kaiserlichen Quartieren in Böhmen und der schwierigen Versorgungslage.[189] Schwedische Truppenbewegungen, weitere Verhandlungen mit Ferdinand III. in Prag, die Versorgung kaiserlicher Regimenter sowie Erkenntnisse aus Gefangenenaussagen waren Gegenstand seiner Mitteilungen im Februar.[190]
Bei Jankau[191] geriet Zahrádecký am 6.3.1645 in schwedische Gefangenschaft.
Eine zeitgenössische Quelle berichtet: „Indem die Schwedische Armee, wie oben gedacht, ihren Zug über Pilsen,[192] Horarziowitz[193] und Strakonitz[194] gegen die Muldau fortsetzte, gieng der General Hatzfeld selbiger stes zur Seite, bis beyde Theile ohnweit Janckow nahe zusammen geriethen und nur durch einen Berg abgesondert wurden. Den 24. Februarii rückte der Kayserliche lincke Flügel unter dem Feld=Marschall Götz[195] so weit hervor, daß er wegen unbequemer Gegend nicht wieder zurücke konte, daher es zu einem harten Gefecht kam, worin der Feld-Marschall selbst auf dem Platz blieb, und sein Volck mit grossem Verlust den Kürtzern zog. Der Kayserliche rechte Flügel that zwar sein äusserstes, die Sachen wieder herzustellen; weil aber Torstenson selbigem von einer Höhe mit dem Geschütz hefftig zusetzen, und zugleich die Kayserlichen von der Reuterey und dem Fuß-Volck angreiffen ließ, wandten sich diese gegen einen Paß, liessen aber, zu Bedeckung dieses Rückzugs, einen bewachsenen Hügel mit Musquetiers besett. Als Torstenson zu Vertreibung derselben einiges Fuß-Volck mit 10. Regiments-Stücken vorausgehen lassen, fand selbiges die Kayserliche Armee hinter dem Berge in Schlacht=Ordnung, und ward mit Verlust gedachter Stücke zurück geschlagen. Nunmehr führte Torstenson alle sein Fuß-Volck herbey, worauf das Treffen erst recht angieng, und etliche Regimenter auf dem Schwedischen rechten Flügel ziemlich noth litten, und ein Theil der Kayserlichen Reuterey die Schwedische Bagage zu plündern begonte. Es wurde lang mit abwechselndem Glück gefochten, da aber der schwedische General=Major Douglas mit 3. Escadrons eine Kayserliche Brigade, so den Ihrigen lang zum Schutz gedienet, angreiffen und meistens niederhauen ließ, gerieth der Kayserliche rechte Flügel in völlige Unordnung, und 5. Kayserliche Escadrons, so von der Plünderung der Schwedischen Bagage zurücke kamen, wurden so übel empfangen, daß die meisten todt blieben oder sich ergeben mußten. Solchergestalt erhielten die Schwedischen einen vollkommenen Sieg, nachdem sie 3. bis 4000. Kayserliche erleget und über 4000. gefangen bekommen. Unter den letztern befanden sich der Feld-Marschall Hatzfeld, die Feld-Marschall-Lieutenants, Mercy und Bruay, die General-Wachtmeisters, Zaradetzky, Don Felix [de Zuñiga, BW] und Trautitsch, 7. Obersten, 9. Oberst-Lieutenants, 163. Ober- und über 100. Unter-Officiers, nebst 21 Trompetern und Pauckern. Von den Todten waren der Feld-Marschall Götz, der Oberste Graf Waldeck und einige Oberst-Lieutenants die vornehmnsten. Die Beute bestund aus 45. Standarten, 32. Fähnlein, 26. Stücken und allen Munitions-Wagen; die Bagage aber war theils in Tabor[196] geblieben, theils in Budweis[197] gelassen worden“.[198] Im Mai war Zahrádecký aber schon wieder in Freiheit, als ihm Hatzfeldt eine Instruktion für Verhandlungen mit Torstensson wegen der Schifffahrt auf der Donau und eines Waffenstillstands übersandte. In Wien kümmerte sich Zahrádecký um die Entlassung Hatzfeldts aus der Gefangenschaft, im Juli unterrichtete er Hatzfeldt aus Pressburg[199] von der Gefahr einer Belagerung der Stadt durch Rákóczi.[200] Um die Schwierigkeiten für die Bereitstellung der zur Entlassung nötigen Gelder ging es in ihrer Korrespondenz im September.[201] Im Januar 1646 hielt er sich wieder in Pilsen auf, und berichtete über die Verpflegungslage in Pilsen und die allgemeine Kriegslage in Böhmen in einem Schreiben an Erzherzog Leopold Wilhelm.[202]
Für den Februar 1646 hält der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold[203] aus dem von Eger abhängigen Marktredwitz[204] fest: „Obwohl Mitterteich[205] aufs ärgste verwüstet [war], so hat doch das Königseckische [Ernst Graf v. Königsegg; BW] Regiment zu Roß am selben Abend [14.2.; BW] noch das Quartier dort genommen. Weil sie aber im Quartier nichts gefunden, haben sie [es] sich viele Meilen Wegs [weit] eingeholt.
Weil nun beide Armeen etwas [zu] nahe beisammen [waren], hat sich die churbayerische gegen Bayreuth[206] gewendet und das Hauptquartier zu Creussen[207] genommen.
Den 16. Februar sind über 300 Reiter, meist vom Königseckischen Regiment, zu Thiersheim[208] eingefallen. Obwohl sich die Bürger und ihre Salva Guardi[a] zur Wehr gestellt und Feuer [ge]geben hatten, haben sie dennoch ihrer Gewalt nit widerstehen und sie nit aufhalten können. Nachdem der Richter einen gefährlichen Schuß [bekommen hatte] und der vornehmste Salvaguardist totgeschossen war, sind sie an etlichen Orten durch die Gärten eingebrochen, haben alles breitgemacht,[209] die Leute geschlagen, abgezogen und verjagt. Dann hat das Plündern so überhandgenommen, daß dann, wenn eine Partei sich beladen hatte und hinaus ist, die andere, weit größere, hineingezogen ist. Dashat nun Tag und Nacht solange gewährt als noch etwas vorhanden war. Vieh, Getreid[e], Bier, Kleidung, alles war hinweggeführt worden. Letz[t]lich sind auch noch die Fußvölker dorthin [ge]kommen. Die haben die Öfen eingeschlagen, die Fenster mitgenommen, auch alles Eisenwerk von den Türen und Truhen – wie Angeln, Bänder, Schlösser – abgeschlagen, die Gräber in der Kircge(n) eröffnet und so gut türkisch gehaust, daß sich kein Mensch mehr betreten lassen hat“.[210] […]
„Auch der Kapitänleutnant Niclas Schwarzenberger, der vor 2 Jahren das Winterquartier mit den Kroaten bei uns gehabt, focht uns, wie ebenergestalt der Oberst Lubeditz, an und forderte von uns 200 Taler, die wir ihm – seiner Meinung nach – von Rechts wegen schuldig (verblieben) wären, und die er nunmehro bezahlt haben, andernfalls er alles niederschießen und -hauen wolle, was er anträfe. Weil er nun mit uns diesmal wegen der starken Salva Guardia nichts anfangen konnte, hat er uns deswegen bei der Generalität im Hauptquartier verklagt. Daher sind wir in Schriften zur Verantwortung dahin begehrt worden.
Den 23. (dieses) mußte ich mich deswegen aufmachen und mit einer Konvoi nach Tirschenreuth[211] reiten. Als ich nach Mitterteich kam, wurde ich mit meiner Konvoi von dem Königseckl. Oberstleutnant angehalten. Mein Reiter wurde in das Stockhaus gelegt, weil er vorhero von diesem Regiment entwichen war. Mich ließ er letz[t]lich passieren, weil ich General[s]paß hatte. Er gab mir auch einen anderen Reiter zur Konvoi mit. Zu Tirschenreuth habe ich mich bei der Generalität wegen der Anklag[e] des Kapitänleutnants im Namen eines e[hrbaren] Rates verantwortet. Später habe ich es auch noch schriftlich tun müssen. Daraufhin ist dann der Bescheid gefallen und mir schriftlich zugestellt worden, dem Kapitänleutnant nichts [weiter] zu geben. Dem Kläger wurde bei hoher Strafe geboten, uns von allen Sprüchen und Forderung[en] frei zu lassen. Wie er das hörte – er war aus Dalmatien und konnte nicht recht deutsch – , sagte er: ‚Ich, guter Soldat ! Dem Kaiser redlich gedient und mir nit will helfen. Aber Rabitz sind alle Rebellen ! Kontribuieren Erfurt[212] ! Schicken Tag und Nacht Boten zum Feind ! Verraten gut Kaiser Soldaten ! Man sollte alle an Galgen henken !’ Ich widersprach seinem fälschlichen Vergeben und habe mich erboten, Leib und Leben zu verfallen, wenn er uns nur das Geringste [nach]weisen würde; ausgenommen, daß es schon lange Zeit her ist, daß wir – zu unserem größten Schaden – nach Erfurt kontribuieren mußten. Ich bat, man wolle ihn zum Beweis anhalten, aber der Generalkommissar Zaharadesky, der wohl merkte, daß der Kapitänleutnant aus Ungeduld gehandelt habe, wies uns beide ab. Es wurde auch weiter nichts getan“.[213] Eine erneute Intervention bei Zahrádecký wegen der Einquartierungslasten blieb erfolglos, es bliebe bei der gegebenen Ordre.[214]
Im Mai weilte Zahrádecký erst in Staffelstein,[215] dann in Königshofen.[216] Für den Mai 1646 hielt Leopold fest: „Den 8. Mai hat er [Zahrádecký, BW] uns aus Staffelstein wieder (zu)geschrieben und – neben dem Feldmarschall – alles, was wir begehrt, bewilligt. Auch hat er es uns freigestellt, den H[errn] Kapitänleutnant abzufertigen oder ihn länger zu behalten“.[217] „Weil auch der Kriegskommissar, Freiherr von Zaradesky, nach dem Aufbruch von Staffelstein noch 200 Taler von uns haben wollten, wir aber durch die vielfältig abgegangenen lamentierlichen Schreiben verhoffet, uns davon ledig zu machen, zumal sich auch H[err] Oberst Paradeiser, der Kommandant in Eger, mit Bezeugung unseres elenden Zustandes – sonderlich wegen der durch Wetterschlag verdorbenen, lieben Feldfrücht[e]- in Schriften hart bemüht hat, so ist dennoch alles umsonst gewesen. Wir haben ihm noch 200 Taler bezahlen und sie für ihn, H[errn] Oberst Paradeiser, nach Eger zustellen müssen“.[218] Im Mai muss er sich noch in Eisenach[219] aufgehalten haben.[220] Im Juni ging es um den Kauf von Waffen in Frankfurt/M.,[221] das Erscheinen französischer Einheiten bei Bacharach[222] und Rheinfels[223] sowie um Zahrádeckýs Audienz bei dem kaisertreuen Georg II. von Hessen-Darmstadt in Gießen[224] und die Belagerung von Heilbronn[225] durch schwedische Truppen.[226] Der Kauf von Brot in Regensburg[227] stand im September dieses Jahres zur Disposition; im Dezember war er wieder in Linz.[228]
Am 19.2.1647 wurde er zum Feldmarschallleutnant ernannt.[229] Im März unterrichtete er Hatzfeldt von der Ernennung und von seiner Wiederverheiratung mit Maria Euphrosina, geb. Löbl.[230]
Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !
[1] Hrottowitz [Hrotovice, Bez. Třebič, Tschechien].
[1a] WREDE, Geschichte Bd. 2, S. 87; Bd. 3, S. 403; vgl. die Erwähnungen bei KELLER; CATALANO, Die Diarien.
[2] RUDERT, Kämpfe, S. 63. Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f. Schlacht bei Breitenfeld (nahe Leipzig) am 17.9.1631, in der das Heer der katholischen Liga unter Tilly durch die Schweden unter Gustav II. Adolf und die mit diesen vereinigte sächsische Armee unter Kurfürst Johann Georg I. eine vernichtende Niederlage erlitt. HAPPES Zahlen (vgl. mdsz.thulb.uni-jena.de) liegen deutlich zu hoch: Auf kaiserlich-ligistischer Seite dürfte von 8.000 Toten, 6.000 Verwundeten, 3.000 Gefangenen und 3.000 auf der Flucht Umgekommenen auszugehen sein, auf der Gegenseite waren 3.000 Sachsen und 2.000 Schweden ums Leben gekommen. RUDERT, Kämpfe, S. 49ff.; WALZ, Der Tod, S. 51ff.
[3] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.
[4] WAAS, Chroniken, S. 187.
[5] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[6] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 850.
[7] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[8] Mĕlník [Mělník]; HHSBöhm, S. 370f.
[9] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135; Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.
[10] SCHMIDT-BRENTANO, Kaiserliche und k. k. Generale, S. 113.
[11] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[12] Oelsnitz [Kr. Stollberg]; HHSD VIII, S. 263f.
[13] Plauen [Vogtland]; HHSD VIII, S. 279ff.
[14] Elsterberg [Vogtlandkr.]; HHSD VIII, S. 87f.
[15] Rehau [LK Hof]; HHSD VII, S. 613.
[16] raiteln: zügeln, züchtigen, quälen, insbesondere foltern. Bei dieser Foltermethode wurde ein Strick um die Stirn oder den Unterleib gelegt und mittels eines Holzpflocks zusammengezogen. Am Unterleib traten auf diese Weise die Gedärme hervor. Am Kopf traten die Augen aus den Höhlen, die Kopfhaut wurde eingeschnitten und am Ende brach, so wird berichtet, die Schädeldecke. Eine zeitgenössische Beschreibung liefert der Abt Veit Höser (1577 – 1634) von Oberaltaich bei Straubing: „Diese ‚Tortur’ besteht darin, dass sie ihrem Opfer den Kopf bis zur Stirnhöhe (cerebrotinus) mit einem Bündel Seiden- oder Leinenfäden, die sie zu einer Schnur drehen, umwinden. Dabei pressen sie durch immer strafferes und strengeres Herumdrehen die Hirnschale immer fester und so lange zusammen, bis die Augäpfel mehr und mehr aus den Augenhöhlen hervorquellen und in abscheulicher Weise herausgetrieben werden“. SIGL, Wallensteins Rache, S. 151.
[17] Schwarzenbach an der Saale [LK Hof].
[18] An seinem Geschlechtsteil gequält.
[19] Vgl. SCHREIBER, Raimondo Montecuccoli.
[20] Wiener Neustadt; HHSÖ I, S. 614ff.
[21] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[22] Adorf [Vogtlandkr.]; HHSD VIII, S. 1f.
[23] Triebel-Sachsgrün [Voglandkr./Sachsen]
[24] KLUGE, Hofer Chronik, S. 159ff.
[25] Aachen; HHSD III, S. 1ff.
[26] Kröv; HHSD V, S. 188.
[27] Grevenbroich, HHSD III, S. 265f.
[28] Manderscheid; HHSD V, S. 222f.; Gerolstein; HHSD V, S. 113f.
[29] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 609.
[30] Mönchengladbach; HHSD III, S. 522ff.
[31] Soest; HHSD III, S. 692ff.
[32] Fürstenberg [LK Holzminden]; HHSD II, S. 157.
[33] Meinbrexen, heute Ortsteil von Lauenförde [LK Holzminden].
[34] Boffzen [LK Holzminden].
[35] Lüchtringen [LK Höxter].
[36] Holzminden [LK Holzminden]; HHSD II, S. 240f.
[37] Beyenburg [Stadt Wuppertal], HHSD III, S. 72f.
[38] Vgl. auch ELSTER, Piccolomini in Braunschweig, S. 49.
[39] Bevern [LK Holzminden]; HHSD II, S. 46f.
[40] Dorothea von Bothmer, die 2. Frau von Statius von Münchhausen [5.6.1555 in Stolzenau – 27.3.1633 in Bevern].
[41] Johann] Wilhelm [Wennemar] von Epp[e]; Obrist [ – Dezember 1643] => Miniaturen.
[42] KIECKBUSCH, Von Ackerleuten, S. 291ff.
[43] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[44] Höxter; HHSD III, S. 346ff.
[45] sagen ?
[46] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.
[47] [Bad] Wildungen; HHSD IV, S. 35ff.
[48] Warburg; HHSD III, S. 752ff.
[49] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[50] Bruchhausen; HHSD III, S. 122.
[51] Albaxen, heute Stadtteil von Höxter [LK Höxter].
[52] Bienenkörbe.
[53] Das würde einer Gesamtmenge von 170.400 bis 340.800 Liter entsprechen.
[54] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 101f.
[55] Geilsheim, heute Ortsteil von Wassertrüdingen [LK Ansbach].
[56] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[57] Vgl. KÜCH, Die Politik des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm.
[58] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[59] Düren; HHSD III, S. 182ff.
[60] Gladbach [LK Düren]; HHSD III, S. 257f.
[61] Dülken; HHSD III, S. 179f.
[62] Dahlen, heute als Rheindahlen Stadtbezirk von Mönchengladbach.
[63] Sittard, heute Ortsteil von Rheindahlen, Stadtbezirk von Mönchengladbach.
[64] Heinsberg; HHSD III, S. 303ff.
[65] Grevenbroich [LK Grevenbroich], HHSD III, S. 265f.
[66] Jülich; HHSD III, S. 367ff.
[67] Düsseldorf; HHSD III, S. 185ff.
[68] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[69] ENGELBERT, Hessenkrieg I, S. 70f.
[70] Dyck; HHSD III, S. 191.
[71] Ratingen; HHSD III, S. 622f.
[72] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135. Angermund; HHSD III, S. 23.
[73] Nach ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135, im März ?
[74] Kalkar [LK Kleve]; HHSD III, S. 374f.
[75] ENGELBERT, Hessenkrieg I, S. 73.
[76] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[77] Dorsten; HHSD III, S. 165f.
[78] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[79] Duderstadt; HHSD II, S. 123f.
[80] Ichtershausen; HHSD IX, S. 208ff.
[81] Ostheim v. d. Rhön; HHSD VII, S. 565f.
[82] (Bad) Brückenau; HHSD VII, S. 108.
[83] Steinheim a. Main; HHSD IV, S. 427.
[84] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[85] Büdingen; HHSD IV, S. 66f.
[86] Camberg; HHSD IV, S. S. 75f.
[87] Sinzig; HHSD V, S. 346f.
[88] Bad Niederbreisig; HHSD V, S. 29.
[89] Bonn; HHSD III, S. 94ff.
[90] Höningen, heute Ortsteil von Altleiningen [LK Bad Dürkheim].
[91] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[92] Landskron [Gde. Lohrsdorf; Kr. Ahrweiler]; HHSD V, S. 195f.
[93] Kempen; HHSD III, S. 384ff.
[94] Euskirchen; HHSD III, S. 220f.
[95] Ringsheim; HHSD III, S. 647.
[96] Lechenich; HHSD III, S. 448ff.
[97] Schwarzrheindorf/Vilich-Rheindorf, heute Stadtteil von Bonn.
[98] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[99] Neuss; HHSD III, S. 556ff.
[100] Landesverteidigung: Milizen aus von Offizieren angeleiteten Stadtbürgern und Bauern zum Schutz gegen Durchzüge marodierender Heere und Soldaten; Anlage zum Schutz von Gebietsgrenzen: mit dichten Hecken bestandener oder mit Palisaden gesicherter Wall in Kombination mit einem Graben. „Daß die angestellte Landesdefension Erfolg haben konnte, wenn es sich bei den Übergriffen um kleinere Gruppen von Plünderern handelte, zeigte sich in unmittelbarer Nähe der Landeshauptstadt, als man in (Düsseldorf-)Gerresheim eine Gruppe brabantischer Soldaten gefangennahm, die ‚die Gerresheimer Kirch spoliert’ (geplündert) hatten. Dreizehn von ihnen wurden am 27. Januar 1625 gehenkt und sechs enthauptet“. STOMMEL, Johann Adolf Freiherr Wolff, S. 78.
[101] Heerdter Busch. Heerdt, heute Stadtteil von Düsseldorf.
[102] Liedberg; HHSD III, S. 462f.
[103] Zons; HHSD III, S. 811f.
[104] Grevenbroich [LK Grevenbroich], HHSD III, S. 265f.
[105] Bedburg [LK Bergheim]; HHSD III, S. 57f.
[106] Die Erft ist ein knapp 107 km langer linksseitiger bzw. südwestlicher Nebenfluss des Rheins in Nordrhein-Westfalen.
[107] Zülpich, HHSD III, S. 812ff.
[108] ENGELBERT, Hessenkrieg II, S. 62f.
[109] Oedt; HHSD III, S. 585f.
[110] STROTHMANN, Westfalen, S. 135.
[111] Linn; HHSD III, S. 468f.
[112] Kalkar; HHSD III, S. 374f.
[113] ENGELBERT, Hessenkrieg II, S. 77; Kaster; HHSD III, S. 381f.
[114] Kammern; vgl. Hadersdorf am Kamp-Kammern [Bez. Krems-Land/Niederösterreich]; HHSÖ I, S. 298. ?
[115] Wittlich; HHSD V, S. 407f.
[116] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 136.
[117] Dreis; HHSD V, S. 81.
[118] Trier; HHSD V, S. 372ff.
[119] Sierck-les-Bains [Frankreich, Dép. Moselle].
[120] Ehrang; HHSD V, S. 86.
[121] Blankenheim; HHSD III, S. 82ff.
[122] Landau in der Pfalz; HHSD V, S. 192ff.
[123] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 135.
[124] Stadtkyll [LK Vulkaneifel].
[125] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 609; Lissingen, heute Stadtteil von Gerolstein [LK Vulkaneifel]; HHSD V, S. 208f.
[126] Froitzheim, heute Gemeindeteil von Vettweiß [LK Düren]; HHSD III, S. 238.
[127] Kruft [LK Mayen-Koblenz]; HHSD V, S. 189.
[128] Mainz; HHSD V, S. 214ff.
[129] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 301.
[130] Heimbach [LK Düren].
[131] Montabaur; HHSD V, S. 239f.
[132] Staffel, heute Stadtteil von Limburg a. d. Lahn [LK Limburg-Weilburg].
[133] Lindenholzhausen, heute Stadtteil von Limburg a. d. Lahn [LK Limburg-Weilburg].
[134] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 136; Limburg a. d. Lahn [LK Limburg-Weilburg]; HHSD IV, S. 292ff.
[135] Vgl. FOERSTER, Kurfürst Ferdinand von Köln.
[136] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 55.
[137] Tuttlingen [LK Tuttlingen]; HHSD VI, S. 806f. Schlacht bei Tuttlingen am 24.11.1643: Die kaiserlich-kurbayerischen Truppen unter den Feldmarschällen Melchior von Hatzfeldt, Franz von Mercy und Johann von Werth besiegen die französisch-weimarische Armee unter Generalleutnant Josias von Rantzau, der in Gefangenschaft gerät. Vgl. auch die bayerische „Relation über den Überfall von Tuttlingen und die Rückeroberung von Rottweil“ bei HEILMANN, Feldzüge, S. 61-73.
[138] Malmsheim [Renningen, Kr. Böblingen]; HHSD VI, S. 500f.
[139] Vgl. BABEL, Zwischen Habsburg und Bourbon.
[140] Balingen [Zollernalbkr.]; HHSD VI, S. 61ff.
[141] Strassberg [Zollernalbkreis]; HHSD VI, S. 765f.
[142] Sigmaringen [LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 738ff.
[143] Rottweil [LK Rottweil]; HHSD VI, S. 676ff.
[144] Möhringen [Tuttlingen, LK Tuttlingen]; HHSD VI, S. 531f.
[145] Mühlheim a. d. Donau [LK Tuttlingen]; HHSD VI, S. 537f.
[146] Meßkirch [LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 523ff.
[147] Riedlingen [LK Biberach]; HHSD VI, S. 661f.
[148] Neuhausen ob Eck [LK Tuttlingen], HHSD VI, S. 569.
[149] Der Kurfürst erlegte dier erforderliche Summe und erlaubte, dass Wolff nach Wien reiste, um der Majestät ‚die particularia zu referirn‘. LAHRKAMP, Werth, S. 137, Anm. 84.
[150] Gemeint ist hier die Honburg, unter Tuttlingen [LK Tuttlingen], HHSD VI, S. 806f. 1645 von Widerholt, dem Kommandanten des Hohentwiel, im Handstreich genommen und zerstört.
[151] Rottweil [LK Rottweil]; HHSD VI, S. 676ff.
[152] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.
[153] Pfullendorf [LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 631.
[154] Villingen im Schwarzwald [Villingen-Schwenningen, Schwarzwald-Baar-Kreis]; HHSD VI, S. 834ff.
[155] Grundlegend ist hier ALBRECHT, Maximilian I.
[156] Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[157] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[158] LAHRKAMP, Werth, S. 136ff.
[159] Weibach (bei Amorbach).
[160] Hechingen; HSD VI, S. 297ff.
[161] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 136.
[162] Heldburg [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 192f.
[163]http://www.thueringen.de/imperia/md/content/staatsarchive/meiningen/findbuch/amt_heldburg.pdf; Amt Heldburg Nr. 3020, S. 598; Eisfeld [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 98f.
[164]http://www.thueringen.de/imperia/md/content/staatsarchive/meiningen/findbuch/amt_heldburg.pdf; Amt Heldburg Nr. 3022, S. 598.
[165] Gerolzhofen; HHSD VII, 233f.
[166] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267; Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[167] Bonndorf, Kr. Meiningen.
[168] Römhild; HHSD IX, S. 353ff.
[169] Hildburghausen; HHSD IX, S. 198ff.
[170] Stockheim [LK Rhön-Grabfeld].
[171] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.
[172] Fulda; HHSD IV, S. 154ff.
[173] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[174] Heiligenstadt; HHSD IX, S. 186ff.
[175] Duderstadt [LK Göttingen]; HHSD II, S. 123f.
[176] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267; Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[177] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[178] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.
[179] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[180] Milbitz, heute Ortsteil von Remda-Teichel [LK Saalfeld-Rudolstadt].
[181] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267; Gera; HHSD IX, S. 134ff.
[182] [Bad] Oldesloe [Kr. Stohmarn]; HHSD I, S. 201ff.
[183] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267; Kiel; HHSD I, S. 131ff.
[184] Bernburg [Kr. Bernburg]; HHSD XI, S. 37ff.
[185] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[186] Vgl. HENGERER, Kaiser Ferdinand III.; HÖBELT, Ferdinand III.
[187] Linz; HHSÖ I, S. 66f.
[188] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[189] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[190] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[191] Jankau [Jankov, Bez. Beneschau]; HHSBöhm, S. 226. 6.3.1645: 16.000 Mann schwedische Truppen unter Feldmarschall Torstensson besiegten ein kaiserliches Heer von 18.000 unter Feldmarschall Johann von Götz, der in der Schlacht fiel. Die Kaiserlichen hatten 4.000 Tote und Verwundete zu beklagen, verloren 4.500 Gefangene (darunter auch Melchior von Hatzfeldt) und alle Geschütze. Die Schweden büßten 2.000 Mann ein.
[192] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[193] Horažd’owitz [Horažd’ovice; Bez. Klattau]; HHSBöhm, S. 200f.
[194] Strakonitz [Strakonice]; HHSBöhm, S. 587f.
[195] Vgl. ANGERER, Aus dem Leben des Feldmarschalls Johann Graf von Götz.
[196] Tabor [Tábor]; HHSBöhm, S. 592ff.
[197] Böhmisch Budweis [České Budějovice]; HHSBöhm, S. 46ff.
[198] Der Schwed‘ ist im Land, S. 51f.
[199] Pressburg [Bratislava, ungarisch Pozsony].
[200] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[201] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[202] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[203] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.
[204] Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.
[205] Mitterteich [LK Tirschenreuth].
[206] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.
[207] Creussen; HHSD VII, S. 129.
[208] Thiersheim [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[209] breit machen: ausbreiten, verwüsten.
[210] BRAUN, Marktredwitz, S. 254f.
[211] Tirschenreuth; HHSD VII, S. 747f.
[212] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[213] BRAUN, Marktredwitz, S. 255f.
[214] BRAUN, Marktredwitz, S. 257.
[215] Staffelstein; HHSD VII, S. 711f.
[216] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[217] BRAUN, Marktredwitz, S. 267.
[218] BRAUN, Marktredwitz, S. 275.
[219] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.
[220] JORDAN, Chronik, S. 278 (hier Sarratesci).
[221] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[222] Bacharach [Kr. St. Goar]; HHSD V, S. 18ff.
[223] Sankt Goar; HHSD V, S. 328ff.
[224] Gießen; HHSD IV, S. 172ff.
[225] Heilbronn [Stadtkr.]; HHSD VI, S. 315ff.
[226] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[227] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[228] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 267.
[229] SCHMIDT-BRENTANO, Kaiserliche und k. k. Generale, S. 113.
[230] Vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.