Wittenberg [Wittenbergk, Wirtenberg, Wirtenburg, Württemberg(er), Württenberg, Wütenberg, Wüttenberg] von Döbern und Nyborg, Arvid [Arwid, Ernst, Arfulch] von

Wittenberg [Wittenbergk, Wirtenberg, Wirtenburg, Württemberg(er), Württenberg, Wütenberg, Wüttenberg] von Döbern und Nyborg, Arvid [Arwid, Ernst, Arfulch] von; Generalmajor [1606 Porvoo-7.9.1657 Zamość]

Wittenberg, Arvid Graf vonWittenberg_Arvid.Matthäus_Merian_dy

Der aus einer alten niedersächsischen Familie [Würtenberg[1]] stammende, in Porvoo[2] [Finnland] geborene und nach Schweden eingewanderte Obrist und Reichszeugmeister Wittenberg[3] von Döbern[4] und Nyborg[5] stand seit 1622 in schwedischen Diensten; 1646 wurde er Kommandant der Armee in Schlesien und Mähren. Zusammen mit seinem Landsmann und Nachbarn Arvid Forbes teilte er sich in die Donation Babenhausen[6] in Schwaben. 1647 war er im Besitz von Thedinghausen.[7] Die Beute wurde dabei für ihn von dem finanztechnisch geschickten Arvid Forbes verwaltet und zum Teil im Seehandel investiert.

1629 war er als Hauptmann im Schwedisch-Polnischen Krieg aktiv. Hans Ekholt [Eckholt] von Kandekylä trat im Mai 1633 einen Teil seiner Schwadron an Wittenberg ab.[8]

In der Schlacht von Nördlingen[9] am 5./6.9.1634 führte Wittenberg ein Kavallerieregiment, geriet in kaiserliche Gefangenschaft[10] und wurde nach Wien verbracht.[11] Er kam allerdings bald wieder frei. Bei der Musterung in Frankfurt/M.[12] hatte sein Regiment noch 250 Mann, wurde mit 450 Mann später in die Armee Bernhards von Sachsen-Weimar[13] aufgenommen.

Im Dezember 1637 hatten die Kaiserlichen Stadt und Insel Usedom[14] besetzt. „Die zu ihrer Wiedereroberung anrückenden Truppen Baners wurden zurückgeschlagen. Als Gallas[15] aus dem Lager an der Swine und der Insel Usedom wieder abzog, schickte Baner sofort Oberst Wittenberg in die verlassenen Stellungen. Zuvor hatte Gallas auf der Insel aber alles Stroh verbrennen lassen, damit der Reiterei der Schweden kein Futter finden konnte. Auch gab er die Belagerung von Anklam nicht auf, ohne danach die ganze Gegend zu verwüsten“.[16]

Am 30.6.1638 schrieb Obristleutnant Milanz aus Prenzlau[17] an den kaiserlichen Obristen Hans Heinrich von und zu Schütz: Der Meldung eines Deserteurs zufolge, dem am Donnerstag die Flucht aus dem schwedischen Lager gelungen sei, befinde sich Banér persönlich auf dem Schloss zu Stettin;[18] Kanonen und Munitionswagen seien auf dem Schlossplatz aufgestellt. Banér solle neue Verstärkungen erhalten haben, und zwar 3.200 Schweden, 7.000 Schotten und Engländer, 900 Finnen in sieben Kompanien, die gegen Oldenburg[19] zu lagern; Herman Wrangels Truppen sollen bei Schwerin[20] an Land gehen, am folgenden Montag werde angeblich die Haupttruppenschau stattfinden und die Soldaten sollten einen dreimonatigen Sold erhalten, den die Franzosen vorgeschossen hätten. Am Vortag sei Obrist Arvid Wittenberg mit 10 starken Abteilungen durch Löcknitz[21] gezogen und habe in der Nacht die polnischen Truppen bei Strasburg[22] überfallen.[23]

Im März 1639 hatte sich Wittenberg im Zuge der schwedischen Rückzugsbewegung aus der Umgegend Egers[24] nach Zwickau[25] abgesetzt. „Zuerst zog sich Königsmarck zurück und suchte ab dem 16. März das Erzgebirge heim. Neun Wochen ließ er plündern, Geld erpressen und Feuer legen. Dann ging er über Gera[26] nach Zeitz.[27] Zwei Tage später verließ die in drei Heeresformationen aufgeteilte Hauptarmee Böhmen: Generalmajor Wittenberg aus der Gegend um Eger zog nach Zwickau, Schlange von Kaaden[28] auf Zwickau, Baner durch das Preßnitztal nach Annaberg.[29] Bei ihrem Durchzug führten sie sich genauso grausam und unbarmherzig auf wie die Königsmarkschen Regimenter“.[30]

Am 11.4.1639 schickte Ferdinand III.[31] in der Beilage Kopien eines Berichts des Kurfürsten von Sachsen über die Kämpfe in Sachsen und die Bewegung des Feindes sowie seiner Antwort. Der Kurfürst hatte dem Kaiser am 1.4. geschrieben: Wie er ihm in seinem Brief vom 15.3. mitteilte, sei der Feind damals bei Freiberg[32] gestanden und habe die Stadt beschossen. Das habe er mehrmals wiederholt, große Schäden in den Bergwerken angerichtet und am 29.3. dann einen Generalangriff auf die Stadt versucht, der misslungen sei. Auch wenn die „Hauptimpresa“ der Kaiserlichen etwas verspätet kam, halte er es für geboten, Freiberg nicht der Gefahr ausgesetzt zu lassen und habe daher Marazin [Morzin; BW] befohlen, mit den aus Schlesien angerückten kaiserlichen Truppen nach Freiberg vorzustoßen und das ganze Land vom Feind zu befreien. Dies sei am Vortag gelungen, der Feind sei zurückgewichen und habe viele Kanonen und fast sämtliche Bagage zurückgelassen; nun müsse der Feind weiter verfolgt und daran gehindert werden, entweder günstige Stellungen zu beziehen oder zu seinen eigenen Truppen an der Saale zu stoßen. Im Antwortschreiben vom 11.4. bestätigte der Kaiser diesen Brief über den Sieg bei Freiberg und billigte seine Absicht, dem Feind keine Ruhe zu gönnen.[33]

Das „Theatrum Europaeum“[34] fasste die Ereignisse um die Belagerung Freibergs zusammen: „Ob nun wol Herr General Banner an dieser ansehnlichen Victori [der Schlacht bei Chemnitz[35] am 4./14.4.1639; BW] wol hätte eine zeitlang sich begnügen können / hat er doch an Freyberg ferners nicht nachlassen wollen / derowegen sich um den 10. 20. April. zum dritten mal / aber nur mit der infanterie und Artillerie darvor geleget / in Hoffnung / den Commendanten darinnen / auß Mangel Entsatzes / noch zu gewinnen : darum seine Cavallerie unterschiedlicher Orten sich zu erfrischen / in Quartier gelegt : und interim die stadt mit starckem Feuer-Einwerffen / wiewol unfruchtbarlich / angegriffen / aber auch vor dieses dritte mal an diesem darinnen liegenden Obr. Lieutenant und Com̃endanten / deme von Haugwitz / nichts bereden / nichts bedrohen / nichts erhalten können; sondern ist von dieser Stadt nachmalen ab / und um den 20. 30. Aprilis vor Pirna[36] gezogen / und nur den Obristen [Arvid; BW] Wittenberg mit seinem / sampt 6. Compagnien vom Leib-Regiment / die Außfälle zu verhüten / uñ die abziehende Schwedische / und deren hinterlasse Furagirer zu schützen / darvor gelassen.

Auff solches hat der von Haugwitz diesen Obristen Wittenberg auff Parole zu ihm in die Stadt zu kommen / seinen Trunck zu versuchen / erbetten / der hingegen den von Haugwitz beredet / daß er mit ihme auff Parole im Läger erschienen / allda sie sich allerseits / wie erst zuvorn / wol miteinander besoffen. Als aber der von Haugwitz / eben damals / daß eine Schwedische Trouppe Reuter fürüber gehe / verkundschafft / hat er vermeynet seiner Schuldigkeit zu seyn / auff dieselbe zu treffen / als er dann mit seinen Reutern und Dragonern gethan / und in der Furie der Truppen Rittmeister todtgeschossen / dene die Trouppe zu revengiren[37] angefangen / deren Cornet den von Haugwitz ingleichem hart geschossen[38] / gefangen / und auff einer Calesse / sammt seiner güldenen mit Churfürstl. Bildnuß behengten Ketten / die er zu Gnade seines in Ketten / die er zu Gnade seines in Freyberg geleisteten Wohlverhaltens von Churfürstl. Durchl. geschencket empfangen / den Hn. Gen. Banner nacher Pirna zu gesendet / daselbsten er von Haugwitz andern Tags todts verfahren / und damit den vor Freyberg gebliebenen Schwedischen Obr. Magnum Görsohn [Göransson (Görsohn ?), Magnus; BW] bezahlet“.[39]

Wittenberg war auch in die Belagerung und Einnahme Bautzens[40] involviert. „Anfang Oktober 1639 überschritt Torstenson mit zahlreichen Regimentern bei Naumburg[41] die Saale. Unweit von Strehla[42] überquerte er die Elbe, zog in die Oberlausitz und besetzte Bautzen. Diese Stadt hatte er bereits am 18. Mai kur[z]zeitig mit 8.000 Mann belagert und erstürmt. Um Plünderungen zu entgehen, zahlten Rat und Bürgerschaft 18.000 Reichstaler. Zum Kommandanten setzte Torstenson Oberstleutnant Jakob Wancke ein.

Am 27. Oktober erreichten dann sächsische Truppen unter Oberstleutnant Johann Christoph von Wedelbusch[43] Bautzen. Da Wancke die Aufforderung zur Übergabe ablehnte, wurde die Stadt noch am gleichen Abend erstürmt und die sich auf Schloss Ortenburg zurückgezogene Besatzung belagert. Als Baner davon erfuhr, schickte er Wittenbergs, [Kaspar v.; BW] Ebersteins und Schlanges [Slange; BW] Kavallerie und Johann Ulffsparrs [Ulftspar, Erik Hanson; BW] Infanterie zu Hilfe. Die Reiterei blockierte die Stadt, Ulffspar stürmte auf das Schloss und forderte die Übergabe, was der Kommandant zurückwies. Augenblicklich beorderte Wedelbusch Reiter nach Dresden, um den Kurfürsten über die Lage zu informieren. Als dann in der Stadt wegen fehlendem Mehl Hunger drohte – die Mühlen befanden sich in den Händen der Schweden – ließ er Handmühlen verteilen. Nachdem am 27. November der Versuch misslungen war, Bautzen in Brand zu stecken, schickte der schwedische Befehlshaber Oberst Magnus Hanson einen Parlamentarier zu Wedelbusch, um ihn endlich zur Übergabe zu bewegen. Anderenfalls würde bei einer Erstürmung selbst das Kind im Mutterleib nicht verschont werden. Doch Wedelbusch lehnte erneut ab. Nunmehr unternahm die Schlossbesatzung einen Ausfall, der aber misslang. Auch den in den umliegenden Dörfern einquartierten Schweden gelang es nicht, die Innenstadt zu erstürmen.

Aus Rache über die zurückgeschlagenen Stürme zündeten die Schweden täglich früh 3.00 Uhr und abends 19.00 Uhr ein Haus an. Schließlich traf am 6. Dezember Torstenson vor Bautzen ein und ließ die Stadt ununterbrochen beschießen. Infolge des bald einsetzenden Mangels an Lebensmitteln forderten einige Ratsmitglieder vom Kommandanten, wegen des ruinierten Zustandes und der grassierenden Seuchen mit Torstenson zu verhandeln. Wedelbusch, der selbst krank war, willigte ein, so dass drei Tage später ein Vergleich zu Stande kam. Die sächsischen Soldaten mussten in schwedische Dienste treten. Hanson ließ auf dem Markt ausrufen, ‚dass jeder schwedische Soldat, welcher bei der Plünderung angetroffen würde, nach den Kriegsgesetzen bestraft werden sollte. Da sie aber nicht bleiben wollten, wurden alle Tore, Türme, Schanzen und das Gymnasium in Brand gesteckt. Nur der Lauenturm blieb auf Bitten des Apothekers Andreas Knöffel erhalten. Bei ihrem drei Tage später erfolgten Abzug nahmen die Schweden auch Wedelbusch mit“.[44]

Wittenberg führte sein Drittel der schwedischen Hauptarmee von Eger nach Zwickau.[45]

Am 16./26.4.1640 informierte der kaiserliche Obrist Mislík von Hyršov den kaiserlichen Rat und Kämmerer, Generalproviantmeister und Obristen H. Černin: Der aus neun Regimentern bestehende linke Flügel der Schweden habe nach dem Rückzug unter Wittenberg sein Lager bei Plauen[46] aufgeschlagen. Banér stehe mit der Artillerie in Zwickau, die Infanterie in dessen Umgebung. Der rechte Flügel der schwedischen Armee liege zwischen Zwickau und Altenburg.[47] Erzherzog Leopold Wilhelm[48] und Piccolomini[49] hätten beschlossen, einen Teil der Reiterei nach Plauen zu schicken, wohin auch sein Regiment und etliche andere Regimenter, insgesamt 3.000 Reiter, unter Generalwachtmeister Breda(w) kommandiert worden seien. Ihnen seien dann weitere Truppen gefolgt. Am 14./24.4. seien die Kaiserlichen bei Oelsnitz[50] und dann noch einmal bei Plauen zum Angriff auf die Polen übergegangen; der Gegner sei gewichen. Horn, einige höhere Offiziere und mehrere hundert schwedische Soldaten seien gefangen genommen und zwei Fahnen erbeutet worden. Beigelegt war eine Liste der versprengten schwedischen Regimenter.[51] Am 25.4. gab Banér die Belagerung auf und ließ Wittenberg zunächst vor der Stadt zurück. Auch Haugwitz’ Nachfolger Stritzky hatte eine Übergabe der Stadt abgelehnt, so dass Wittenberg schließlich der Hauptarmee folgte.

1640 war Wittenberg bereits Generalmajor.

In der „Hauschronik“ des Georg Leopold[52] aus Marktredwitz[53] heißt es für den April 1640:Erstlich war [der] Graf Palfi [Pálffy; BW], [der] Gen[eral] über die leichten Pferd[e] mit seinem Regiment Ungarn [hier]. Dieser hatte die anderen alle zu kommandieren, [den] Ober[stleutnant] Losy, [den] Ober[stleutnant] Rackowitz [Rajkovič; BW], [den] Ober[stleutnant] Feldtwari [Földvary; BW], das Isalonische Regiment [Isolani; BW] und einen polnischen Oberst mit etlichen Kompag[nien] Pollacken. Und weil die schwedische Armee [zu] dieser Zeit um Plauen, Hof und Zwickau gelegen, haben die Kroaten einmal ausgesetzt und [sind] beim schwedischen Gen[eral]major Wirtenberg [Wittenberg; BW] eingefallen, [haben] viele niedergehauen, auch etlich[e] 100 Mann gefangen [und] mit ihren Pferden und sonst großer Beut[e] hie[r]her[o] mitgebracht. Sie sind den 10. April, nachdem sie hie[r] alles verheeret und verzehret, auf[ge]brochen und samt der ganzen Armee gegen den Feind [ge]gangen“.[54] Der Hofer[55] Chronisten Rüthner [1598 – 1648] hält unter dem 28.3.1640 a. St. fest: „Eodem die in der Nacht schrieb generalmajor Wittenber[g] hieher an ehrbaren rath, begehrte abordnung, mit ihm auf ein stück geld zu tractiren. Derowegen den 26.[56] huius magister Georg Wolf und Hannß Pertsch nach Plauen abgeordnet worden. […] Den 31. martii kam frühe vor tages eine schwedische parthey vor das Untere Thor recognosciren, desgleichen magister Wolf und Johann Pertzsch mit 4 reuthern convoyiret, wieder hieher und, weil sie keine plenipotens zu tractiren oder etwas zu verwilligen, sondern weil von dem herrn generalmajor Wittenberg begehret worden, von seiner fürstlichen gnaden abordnung und einen burgermeister von der stadt, als[o] ist solches sobald nach Culmbach aeiner fürstlichen gnade unterthänigst hinterbracht worden“.[57] „Eben in dieser nacht [1.4. a. St.] kam der einspänniger Bartholomäus Mulzer von Culmbach mit der fürstlichen resolution. Darauf den 2. aprilis magister Wolf und Adam Fischer wieder zu dem herrn major Ernst von Wittenberg nach Plauen der angeforderten ranzion halber abgeordet unddarbey die schriftliche salva guardia herrn general Baners mitgeschicket wurde“.[58]

Der Habsburg-Anhänger und Historiograph Wassenberg[59] schreibt in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“: „Nach Königgrätz[60] [am 19.2.1640 erobert; BW] haben die Schweden alle örther in Böhmen / Budeweiß[61] / Thabor[62] / Leutmaritz[63] / vnd andere / außgenommen die eintzige Stadt Zwickaw verlassen / vnd sind in Thüringen biß auff Erffurt[64] gewichen. Aber die Oesterreichischen folgeten ihnen hinten nach / vnd der General-Wachtmeister Bredaw hat ihren lincken Flügel vnter dem General Wittenberg bey Plauen ereylet / vnd dermassen geschlagen / daß er als ein Sieger zehen Obristen / alle Fähnlein / Geschütze / Beute vnnd andern Kriegsvorrath / zum Ertzherzoge in das Läger gebracht“.[65]

In Hildesheim[66] war es im November zu einem gewaltigen Trinkgelage gekommen, wohin sich viele höhere Offiziere begeben hatten, um an einer von Banér einberufenen Konferenz teilzunehmen. Der Hildesheimer Arzt, Ratsherr und Chronist Dr. Jordan berichtet unter dem 30.10./9.11.: „General Johann Banner kompt herein und wurde zweimahl 2 Schwedische Salve vom Hohen Rundel mit Stücken gegeben. Aus 2 Stücken umb 2 Uhr da kamen erstlich die Weymarschen. Er, Banner, kam umb 7 Uhr zur Nacht, – da auch 2 Stücke mehr gelöset wurden – , hatte bey sich Obristwachtmeister Pfuhl [Pfuel; BW], Wittenbergk, Schleng [Slange; BW] (und) Königsmarck, die Obristen Herr von Tzerotin [Bernard ze Žerotína; BW], ein Mährischer Freiher, Zabellitz [Zabeltitz; BW], den jungen Wrangel, Hake, Mortaigne, Hoikhing, Steinbock, Bellingkhusen, Gregersohn [Andyflecht; BW]. It. Ein Markgraf von Durlach [Friedrich VI. v. Baden-Durlach; BW], des Banners Schwager. Von der Heßischen Armee war Obrist von Gundroth, von Braunschweig[67] Bohn; von Zelle D. Langerbeck.

Von der Weimarschen Armee (die) Directoris Obrist Comte de Guebrian, Otto Wilhelm, Graf von Nassaw, Oheimb. It. Mons. Glocsi, Grãl.-Intendant Extraordinari.

Ferner Herzog  Philipp Ludwig von Holstein, Rittmeister, Landgraf Christian von Hessen, Caßelscher Linie Maximiliani Filius,[68] Graf Otto von Schomburg [Schaumburg; BW]. Diese letzten beiden nebst den Herrn Tzerotin starben über ein wenig Tagen innerhalb 24 Stunden“.[69]

Für Ende Dezember 1640 hält Leopold fest:Den 29. dito früh um 9 Uhr ist ein Trupp Reiter vor das Untertor hierhero [ge]kommen. Sie berichteten, daß der schwedische H[err] Generalmajor Württemberg(er) mit etlich[en] Regimentern auf hie[r]hero im Marsch begriffen sei, der hier das Frühstück einzunehmen begehrte. Wir sollten es dahero zurichten. Wir waren in Schrecken und höchsten Forchten, [da wir] nit wußten, ob dem also [sei] oder ob es auf eine Plünderung abgesehen wäre. Jedoch mußten wir uns auf ein Frühstück gefaßt machen und es Gott befehlen. Andere (her)nachkommende Reiter berichteten, der General würde bald kommen. Wir gingen ihm entgegen und (be)fanden ihn auch allernächst mit den Regimentern herbeimarschieren. Wir baten ihn, er wolle uns arme Leute in seinen Schutz nehmen, uns mit Quartierung verschonen und wider alle Gewalt beschirmen. Der fragt[e] uns [nur] allerlei und begab sich mit herein.

Es befanden sich damals bei ihm H[err] Markgraf von Durlach [Friedrich VI. v. Baden-Durlach, BW], ein Graf [Kaspar; BW] von Eberstein, H[err] Generalmajor Schlang [Slange, BW], H[err] Oberst[leutnant] [Georg Melchior v.; BW] Witzleben und viele andere hohe Offiziere, auch Rittmeister, Leut[nante] und Kornetts, ungefähr an die 200 Mann. Sie kamen [alle] mit herein. Die Regimenter mußten hinten[her]um über den Marktweiherdamm reiten und alle auf dem Reiserberg im Feld stehen [bleiben] und halten. Sie waren auf das wenigste an die 5000 Mann stark, alle wohl bewehrt, bekleidet und beritten. Sie hatten weder Troß noch Bagage, auch keine Huren bei sich. Als der General mit dem Oberst[leutnant] unterdessen in dem Wirtshaus Tafel gehalten – die anderen Offiziere haben sich in anderen Häusern befunden – ließ er [von] uns durch H[errn] Oberst[leutnant] Witzleben für Quartier und Brandschatzung 1000 Dukaten begehren. Weil wir aber die höchste Armut und Unmöglichkeit – wie sie auch wirklich vonnöten war – erwiesen und vorgewandt, daß wir als wahre und beständige evangelische Christen um der heiligen Religion [willen] viel haben leiden und ausstehen müssen, ist endlich mit ihnen auf 200 Dukaten, also gleich 600 K[ronen], die innerhalb 10 Tagen zu bezahlen [waren], geschlossen worden. Unter dieser [Ver]handlung sind beide Vorstädt[e] und Dörflas[70] ganzlich spoliiert, das Bier ausgetrunken [und] auch alles Getreide (hin)weggenommen worden. Desgleichen sind auch die Stadel, die allererst wieder ein wenig zugerichtet worden [waren], sehr zerrissen und das vom jüngsten Marsch übriggebliebene Holz und [Ge]stroh gar verbrannt [worden]. Was aber unverbrannt von den Stadeln übrig und stehen(d) blieb, ist hernach meistentheils vom Wind (gar) über einen Haufen geworfen worden.

Und obwohl wir, wie oben gedacht, wegen der Ranzion akkordiert und in schwedischen Schutz aufgenommen worden sind, so sind doch etlich[e] 100 [Mann] über die Mauern herabgestiegen und [haben] genommen, was sie in der Eile ertappen konnten, worauf der General etliche kommandierte, solchen Einfall zu verwehren. Doch haben sie nit an allen Orten sein und solches hindern mögen, [so] daß endlich das Volk sehr viel herein[ge]kommen ist. Als die übrigen auch zum Tor [her]einbrechen wollten, hat sich H[err] General neben H[errn] Generalmajor Schlang(en) sehr erzürnt. Sie haben solchen Einbruch mit bloßem Degen zurückgebracht und auf diesen Lärmen [hin] auch alsbald zu Pferd blasen [lassen]. [Sie haben] den Aufbruch mit guter Order genommen und [haben] abmarschieren lassen. Sie sind von hier durch Waldershof[71] und noch am selben Abend zu Kulmain[72] angelangt. Doselbst(en) [haben] sie ihr Nachtquartier genommen. Vor ihrem Aufbruch haben wir ihnen eine Obligation wegen der 600 K[ronen] stellen und uns solchergestalt verschreiben müssen, daß wir nämlich solche Summe innerhalb 10 Tagen bezahlen und uns weder von Feind noch von Freund wollen abhalten und hindern lassen. So wir in[nerhalb] solcher zeit nit zuhalten würden, geben wir ihnen freie Macht und Gewalt, daß sie nach Belieben mit uns, unser[en] Weib[ern] und Kindern, unserer Hab[e] und unseren Gütern mit Grimm, Rache, Feuer und Schwert verfahren können.

Bei dieses Generals und seines Komitats Einzug ist nit zu vergessen, daß, als sie zu dem Tor hereinritten, gleich mit ihnen ein Rebhuhn zum Tor hereingeflogen [kam], das auch gefangen worden; was wir [aber] alle für ein böses Omen gehalten und uns vor Feuersgefahr hoch gefürchtet [haben]. Bei seinem Aufbruch hat er uns auch eine schriftliche Salva Guardi[a] hinterlassen. Auf dem Abend nach diesem Aufbruch ist wieder eine Partei vor das Tor [ge]kommen. Die fragten allerlei und begehrten auch herein. Weil wir denn besorgten, es wäre eine kaiser[ische] Truppe aus Eger[73] und nit wußten ob’s Feind oder Freund war, haben wir uns in acht genommen und sie eingelassen. Als sie herein auf den Markt kamen, hielten sie still und begehrten, wir sollten ihnen Quartier oder 30 Taler geben. Mit dem Geld entschuldigten wir uns, das Quartier aber stellten wir ihnen frei. Sie verloren weiter kein Wort und passierten mit Frieden durch.

Sonst(en) hat man bei diesem Marsch nit gehört, daß sie die Leut[e] übel traktiert und geschlagen, viel weniger beschädigt hätten. Aber was sie außer[halb] der Tore an Leuten ertappt, denen haben sie die Kleider ausgezogen und [sie] wieder laufen lassen. Als ich den General zum Tor hinaus begleitete und auf dem Rückweg ein wenig vor dem Tor stand, kam wieder ein Reiter und sprach mir gar freundlich zu. Ehe ich mich(s) aber versah, nahm er mir mein[e] sauber[e] moderne Haube(n) vom Kopf und sprengte davon. Ein ein[z]iger Reiter sprengte nach dem Aufbruch wieder zurück an das Tor und wollte zum Gatter herein Feuer auf uns geben, aber der Schuß versagte (ihm).

Inmittels aber hat die liebe Stadt Eger nit anders(t) gedacht, als dieser Zug würde ihr gelten, und sie [sollten] blockiert werden. Sie haben [deshalb auch] eine starke kaiser[ische] Besatzung von Musketiere(r)n und Dragonern in die Stadt bekommen. Sie [sind] also in höchsten Forchten gewesen, hatten auch (al)bereit[s] in allen drei Vorstädten dürres Reisholz, Pechkränze und andere zum Feuer dienliche Materi[e] in alle Häuser gelegt und haben diese selbst anzünden wollen. Weil sie aber ein anderes durch uns verstanden, ist bei ihnen große Freude erwachsen; denn nach diesem Aufbruch hatten wir solches alsbald hineinberichtet. Da [ist] dann das Tor bei der Nacht geöffnet [worden], unsere Hineingeschickten [sind] eingelassen und die Relation, daß der Marsch sich durch die Pfalz wende, [ist] mit Freuden angenommen worden.

Die übrige (völlige) schwedische Armada, die man in allem auf 3000 Mann geschätzt hat, ist mit der ganzen Bagage – 124 St[ück] – von Hof[74] auf Münchberg,[75] Gefrees,[76] Bayreuth[77] – allda General Baner das Neue Jahr gehalten – und dann in die Pfalz auf Auerbach[78] gegen Regensburg[79] [ge]gangen“.[80]

Wassenberg[81] schreibt in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“: „Nach Königgrätz[82] [am 19.2.1640 erobert; BW] haben die Schweden alle örther in Böhmen / Budeweiß[83] / Thabor / Leutmaritz[84] / vnd andere / außgenommen die eintzige Stadt Zwickaw verlassen / vnd sind in Thüringen biß auff Erffurt[85] gewichen. Aber die Oesterreichischen folgeten ihnen hinten nach / vnd der General-Wachtmeister Bredaw [Breda; BW] hat ihren lincken Flügel vnter dem General Wittenberg bey Plauen[86] ereylet / vnd dermassen geschlagen / daß er als ein Sieger zehen Obristen / alle Fähnlein / Geschütze / Beute vnnd andern Kriegsvorrath / zum Ertzhertzoge in das Läger gebracht“.[87]

Für den Januar 1641 notierte Leopold: „Den Tag ehe General Pfuel zu Kemnath[88] aufgebrochen, ist der schwedische Obristleutnant Ludwig von Seckendorff mit seinem ruinierten Regiment Reitern doselbst eingezogen. Obwohl er vorher Order vom Generalfeldmarschall [Banér, BW] hatte, daß er zu Kemnath sein Quartier und seinen Rekrutenplatz haben sollte, haben aber die Kemnather nit einlassen wollen, sondern Feuer hinausgegeben. Hingegen hat er etliche Dörfer angezündet und hat sein Quartier solange nit beziehen können, bis der General Pfuel herbeigekommen war.

Als er dann hineingekommen, hat er solchen Schimpf gerächt, wobei diesmal in der Stadt Kemnath ein großer Schaden geschehen ist. Nicht nur die Beamten, auch der Bürgermeister und die meisten Bürger haben sich anderswohin begeben. Teils [sind sie] nach Amberg,[89] die meisten aber haben sich in Waldeck[90] befunden. Die Weiber aber haben sie meistenteils in der Stadt (hinter)lassen; welches hernach ihre Männer oft gereuet.

Damals ließ auch dieser Oberst von Seckendorff in der Pfarrkirche(n) wieder durch Herrn Magister Michael Ludwig [Ludovicus; BW], so hernach Generalsuperintendent bei der schwedischen Hauptarmada worden war, evangelisch predigen.

In dieser Zeit schrieb uns Herr Generalmajor Württenberg [Wittenberg; BW] zu, daß er den Oberst Seckendorff unsere Obligation hinterlassen habe, dahero wir solche auslösen und gedachtem Oberst das Geld zustellen sollten. Wir aber schrieben dem Oberst Seckendorff, er sollte das Geld durch seine Reiter hier abholen lassen, dieweil(n) es sehr unsicher sei. Unser Schreiben ist aber sam(b)t dem Boten aufgefangen und neben einem schwedischen Reiter nach Waldeck gebracht worden. Unterdessen schrieb uns der Oberst abermals bedrohlich, wir sollten unsere Obligation lösen, das Geld nach Bayreuth liefern und auch unsere Abordnung an ihn, in sein Quartier, schleunigst (be)fördern, mit genugsamer Vollmacht wegen der Kontribution mit ihm zu akkordieren; unter Drohung mit Feuer und (mit) Schwert.

Ich ward neben anderen zu solcher Verrichtung abgeordnet. Etliche gingen von hier aus mit dem Geld auf Bayreuth, ich aber auf Kemnath zum Obersten. Doselbst [sollte ich] sein[em] Begehren wegen der Kontribution begegnen und solches aufs beste ablehnen und ihm vorweisen, daß wir bereit[s] von der schwedischen Generalität schriftlich salvaguardieret.

Aber er hat mich neben Hans Nagler(n) nit hören wollen, sondern doselbst zu Kemnath alsbald(en) arrestieren lassen, bis wir uns einwilligten, ihm wöchentlich zu kontribuieren. Do wir uns aber nit bald bereit erklärten und solches nach Haus berichten wollten, daß sie genugsame Vollmacht, mit ihm zu akkordieren schickten, wollte er uns in die Eisen schließen, eine Partei herauskommandieren, die militärische Exekution vor (die Hand) nehmen und die Kontribution selbst abholen lassen.

Als ich solchen Zustand nach Haus berichtet, ist den vierten Tag Herr Vetter Bürgermeister Adam Scharf mit Vollmacht hinausgekommen. Da haben wir dann mit ihm akkordiert, alle Wochen, solange er in Kemnath logier(t)e, 50 Reichstaler zu kontribuieren. Das sind alle Monate 300 K[ronen]. näher haben wir es nit bringen können, worauf ich den fünften Tag meines Arrestes wieder erledigt wurde.

Unter währendem Arrest habe ich es aber bei dem Oberst dahin gebracht, daß er durch den Rittmeister Bieber das Geld zu Bayreuth – von Sebastian Zembsch(e), Benedikt Conrad und Hans Leopold – erheben und [sich] die Obligation aushändigen lasse, denn wir haben diemal das Geld mit großer Gefahr nach Bayreuth bringen lassen.

Als es soweit war, hätte er das Geld gerne annehmen lassen; aber die Obligation wollte er nit aushändigen, denn er wollte mich zwingen, ich sollte nach Bayreuth schreiben, daß ihm das Geld ausgezahlt würde. Wenn das geschehen, wollte er mir dann zu Kemnath die Obligation zustellen. Aber er hat mich nit anders(t) dann auf Oberzähltes bereden können.

So mußte man von hier auf Kemnath mit Leib- und Lebensgefahr reisen, denn zu Waldeck lagen churbayerische Völker. Die lagen mit den Bauern allenthalben in den Hölzern. Sie schlugen (dann) zu Tod, was sie auf dem Weg gegen Kemnath antrafen oder (aber) führten sie gefangen nach Waldeck.

Es war diesmal die Feindschaft bei den Landleuten so groß – zwischen den Bauersleuten, die sich zu Waldeck bei den Churbayerischen und denen, die sich zu Kemnath bei den Schwedischen aufhielten – , daß sie sich auch verfahrten aneinander mit Feuer und Schwert. In dieser Feindschaft waren viel[e] Brüder und Blutsfreund[e] widereinander und bis in den Tod verhaßt“.[91] Der Hofer Organist Rüthner berichtet über die Einquartierung Banérs und seines Stabes: „Den 25. decembris [1640 a. St.; BW] früh um 1 uhr kam der schwedische generalproviantmeister Losius metlichen 60 pferden von der anziehenden schwedischen hauptarmee anher und legte in alle mühlen salva guardia, da dann keinem bürger kein achtel getraid mehr gemahlen werden durfte, weil 50000 pfund brod für die anmarchirende völcker gebacken werden musste. […] Den 26. decembris mit beschluß der frühpredigt kam der generalquartiermeister an, und herrn hauptmanns gestreng alhier fuhren neben Christian von Beulwitz, major zu Töpen,[92] seiner excellenz dem herrn general Baner nach Schlaiz[93] entgegen, um vorzubauen, damit die stadt nicht so gar belegt und ruinret werden möchte. Inzwischen kamen die andern quartiermeister von den regiementern auch hier an, hohlten ordre, und wurden um die stadt alle dörfer voll re-[p. 201]giementer und volck beleget. Herrn hauptmanns gestreng aber haben herrn generalfeldmarschall zum Gefell,[94] alda er bey dem herrn pfarrer magister Haanen logiret, angetroffen, und dies folgenden tages als den 27. decembris am dritten heyligen Weynachtsfeyertage angelangt. Da dann derselbe neben seiner gemahlin, einer Marggräfin von Baden,[95] so er neulich zu Erfurth geheyrathet, und den ganzen generalstaab, auch der artillerie über 125 stück groß und klein, desgleichen Carl Ludwig, Pfalzgraf, und ein junger Herzog von Wittenberg[96] und Nassau,[97] item generalmajor Dupadel [Taupadel; BW], Wittenberg et cetera, alle in der stadt einlogiret worden. Und, obschon keine insolentien verstattet werden solten, sind doch in vielen häusern und sonderlich, wo die franzosen gelegen, grose pressuren vorgangen. Den 28. ritt herr general Baner mit vielen hohen officierern zum Obern Thor hinaus, mit jagen sich zu erlustieren.

Auf den abend aber um 9 uhr kam ein feuer bey dem Mühlpförtlein in Nicol Keglers, weißgärbers, zunächst am Kuttelhofe gelegenen hause aus, da dann ein sehr groser schrecken entstand. Herr generalfeldmarschall Baner aber hat nicht allein unter seinen officierern und soldaten solche verordnung gethan, dass alles löschen und helfen muste, sondern er [p. 202] ist selbst in persohn die leither hinauf zum feuer gestiegen und leschen helfen, und obwohl seine officier sehr abgewehret und sehr mit waßer auch begossen worden, hat doch keiner nichts geachtet noch achten dörfen, bis mit göttlicher hälfe das feuer gedämpfet worden. […] Den 29. Decembris geschahe der generalaufbruch von hinnen, und giengen viel regiementer zu roß und fuß über die Obere Steinerne Brücken. Sie nahmen ihren march gegen Münchberg und Gefrees und daselbst auch abends der orter das hauptquartier“.[98]

Über die Nachfolgefrage und zu den Forderungen der Offiziere Banérs schreibt das „Theatrum Europaeum“:[99] „Es ist ein alt gewöhnliches / daß wann ein General-Haupt / zu solchen Zeiten mit Tode abgehet / es unvermuthliche Mutationes gibet / zu deren Verhütung zwar General Banner die obgenennte drey hohe Officirer / den Pfulen [Adam v. Pfuel; BW] / [Karl Gustav; BW] Wrangeln / und Wittenberg / zu Directorn der Armee ernennet hatte : Dannoch aber konnte dem Ehrgeitz Eyffersucht und Jalousie nicht gar vorkommen werden / und ob woln Pful und Wrangel sich anfangs wol mit einander verglichen und comportirten / auch dem Pfulen / als gen. Commissario etwas Vorzug gebührte / so vermeynten doch endlich die andere beyde / ihnen wollte als gebohrnen Schweden vielmehr zustehen / ihn zu commandiren : Welches den Pfulen verursachte auff seine Resignation zeitlich zu dencken“.[100]

Am 22.5.1641 schrieben Pfuel, Karl Gustav Wrangel und Wittenberg an Amalia von Hessen-Kassel: Am 20. 5. des Morgens um 4 Uhr sei nach siebenwöchiger schwerer Körperschwäche Banér gestorben. In dieser schweren Stunde versprechen alle Offiziere und Soldaten der schwedischen Armee, ihn und seine Siege nicht zu vergessen und diese fortzusetzen. Sie hätten sich bis zur Ernennung eines neuen Oberbefehlshabers des vorläufigen Armeekommandos angenommen. Die Armee werde im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg logieren müssen. Abschließend baten sie um Verständnis und Unterstützung bei den Kriegsoperationen und wiesen auf die Notwendigkeit einer Proviantbeschaffung für die Armee hin.[101]

1642 nahm Wittenberg an der 2. Schlacht bei Breitenfeld[102] teil und zog dann mit Torstensson vor Leipzig, das im Dezember dieses Jahres übergeben werden musste. „Zuvor hatte er Wittenberg mit der Kavallerie nach Chemnitz[103] geschickt. Beim Anblick der übermächtigen Reiterei ergab sich die 30-Mann-Besatzung am 30. Dezember ohne Widerstand. Zur Vermeidung von Brandschatzung zahlte die Stadt 2.000 Reichstaler. Wittenberg ernannte Wilhelm von Muel zum Kommandanten. Der Oberst ließ ein Magazin anlegen, um die Schweden vor Freiberg[104] zu versorgen. Anschließend zog er selbst dahin“.[105]

Der Olmützer[106] Stadtschreiber und Notar, Magister Friedrich Flade, berichtet über das Jahr 1643: „Als nun Herr Obrist [Antonio; BW] Miniati morgens gegen 6 abgezogen mit den neuen krakauischen [Krockow; BW] Völkern, sind um 12 Uhr den 15. Juni [1643; BW] zu Mittag gekommen Herr General Major Wittenberg und Obrist Dörffling [Derflinger; BW], begehren im Namen Ihrer Excellenz, des Schwedischen Feldmarschalls Torstensson, daß die Stadt alsbald 150 000 Reichstaler Ranzion erlegen sollte. Solches als man nicht vermochte, hat man endlich nach Tag und nächtlicher Tractation und Bitten 30 000 und den Commissariis heimlich 4 000 Reichstaler zusagen und bis 4 000 Rest erlegen müssen. Herr Feldmarschall ist samt dem gegebenen Geld den 16. mit dem übrigen Volk nach Schlesien abgereist und hat 3 Regimenter, als das Hornische und Hammersteinische, beide zu Roß, und dann ein Regiment zu Fuß, so Obrist Königam kommandiert, auch zum Kommandanten in der Stadt bestellt worden, zur Garnison gelassen. Am Tage St. Johannis Baptistae ist Herr Obrist Königam abgefordert und statt seiner der Obrist Georg Paikul angekommen“.[107]

Wassenberg schreibt im „Florus“ für den Sommer 1643: „Vber diß hat der General Wittenberg mit einer starcke[n] Partie Reutter gegen Wien gestreifft / vnd vnter weges 800. new geworbene Völcker / so zur Armee gewolt / angetroffen / die meisten nidergemacht / vnd die übrigen vntergestellet“.[108]

Am 14.4.1644 ist Wittenberg mit 1000 Pferden und der Artillerie nach Dessau[109] gekommen.[110]

Wie Wassenberg weiter mitteilt, war mittlerweile Schweidnitz[111] nach Blockade und Belagerung durch Kapaun wieder in kaiserliche Hände gefallen: „So ist auch nunmehr [7.5.1644; BW] die von den Schwedischen ingehabte Statt Schweinitz mit vergleich übergangen / vnd wider in Keyserliche Hände gerathen / daselbsten die gemeine Teutschen Knechte sich vnterstellen müssen / die Officirer aber vnnd andere seynd nach Groß-Glogaw[112] begleitet worden. Der verlust dieses Orts wird vornehmlich dem abgang deß Saltzes vnd Fleisches / weil sie mehr nicht dann nur noch 8. Pferde zu verzehren gehabt / beygeschrieben / darauff der Obriste Kappaun den 10. 20. dieses mit denen zu Schweinitz erlangten 6. Fahnen bey Herrn General Graffen von Gallas[113] in Prag wider angelanget“.[114]

In der Vereinbarung zwischen den Vertretern Ferdinands III.[115] und den Beauftragten Schwedens über die Übergabe von Schweidnitz war festgelegt: Nach Kapouns Blockade und Belagerung von Schweidnitz kapitulierte die Stadt und der schwedische Kommandant war zu einem Akkord gezwungen. Der Kaiser beauftragte Generalleutnant Gallas und R. G. von Wolframsdorff mit der Übernahme der Stadt und der Verhandlungsführung mit den Vertretern der schwedischen Krone. Die Vereinbarung trat am 16.5.1644 in Kraft. 1. Reiterei und Fußvolk der beiden schwedischen Regimenter versammeln sich mit allem Eigentum auf dem Marktplatz und werden als kaiserliches Kriegsvolk übernommen; Fahnen und Standarten werden ihnen abgenommen. 2. Munition wird übergeben,[116] Minen und Fallen entfernt. 3. Die fremdländischen Offiziere, Generalwachtmeister Billihörk und Generalmajor Wittenberg dürfen samt ihren Wagen, Angehörigen und Sachen abreisen, alle Übrige verbleibt am Ort. 4. Was Menschen, Stadt und Umgebung genommen wurde, hat am Ort zu bleiben. 5. Die Gefangenen werden entlassen. 6. Kontributionen, Obligationen und Schuldbriefe werden herausgegeben. Auch die Schlüssel zu den Stadttoren sind abzugeben. Offiziere, die nicht gedient haben, und Frauen haben freien Abzug aus der Stadt.[117]

Wittenberg nahm am Schwedisch-Dänischen Krieg teil. Am 3.8.1644 berichtete der kaiserliche Obristleutnant Donop Generalwachtmeister Bruay aus Kiel[118] über schwedische Truppenbewegungen: Der schwedische Angriff auf die Holm-Schanze sei misslungen, nach Aussage von Gefangenen habe Torstensson selbst den Angriff geleitet. In den nächsten Tagen erwarteten die Schweden sechs Regimenter aus Jütland. Damit würden sie über insgesamt acht Regimenter verfügen. In Kiel wären die Regimenter Stålhandske, Wittenberg und Karl Gustav Wrangel, an Infanterie-Regimentern das Alte Blaue Regiment stationiert, die übrigen Regimenter lägen auf Schiffen. Ferner stehe noch ein Dragoner-Regiment vor Ort, die übrigen ständen in Jütland.[119] Die Festung Christianpreis[120] sei verproviantiert worden, auf den Schiffen und in den Festungen herrsche Ruhe.[121]

Obrist Paradeiser berichtete Melchior von Hatzfeldt im Januar 1645 über den Anmarsch schwedischer Truppen unter Wittenberg auf Eger.[122] Wittenberg war, als Torstensson nach Holstein zog, zum Kommandeur aller in Böhmen liegenden schwedischen Truppen ernannt worden.

Wittenberg kämpfte in der Schlacht bei Jankau[123] am 6.3.1645.

„Als Treibeis die Brücken der Schweden über die Elbe zerstörte, ließ Gallas die Reste seines Heeres einen verzweifelten Ausbruch nach Südosten unternehmen. In kleinen Gruppen und auf verschiedenen verschlungenen Wegen suchten seine Verbände sich ihren Weg hinunter nach Böhmen und in Sicherheit. Von der stolzen kaiserlichen Armee, die im Frühsommer um die 12 000 Mann gezählt hatte, waren noch rund 2 000 Gespenster in Uniform übriggeblieben. Das Heer war so gut wie vernichtet. Und Gallas erhielt wieder einmal seinen Abschied“.[124]

„Es sah ohne Zweifel so aus, als sollte ein sehr altes Lied wieder einmal von neuem gesungen werden, als Torstenssons Armee Anfang Januar 1645 aufbrach und in langen, gewundenen Kolonnen in Richtung der Gebirgsgegenden an der Grenze zu Böhmen verschwand. Aber es brauchte seine Zeit, die engen, schneegefüllten Pässe zu überwinden – unter anderem mußten die 60 Kanonen des Heeres auf Schlitten gezogen werden – , und da der Winter in diesem Jahr ungewöhnlich mild war und immer wieder Tauwetter einsetzte, ging es noch langsamer voran. Als die schwedischen Truppen Anfang Februar hochwasserführende, treibeisbedeckte Flüsse überquerten und plündernd und brandschatzend in Böhmen einmarschierten, war der Weg von Süden von einer neuen kaiserlichen Armee versperrt.

Torstensson wollte wie gesagt das militärische Vakuum nutzen, das nach der Vernichtung von Gallas‘ Armee entstanden war, aber dazu kam es nicht. Wieder einmal zeigte es sich, wie schwierig, um nicht zu sagen unmöglich es war, größere koordinierte Operationen durchzuführen; denn zur gleichen Zeit, als die Schweden erneut mitten in Deutschland auftauchten, ließ der Druck auf die Kaiserlichen an den anderen Fronten nach. Die Franzosen am Rhein verschwanden brav in den Winterquartieren, und die Transsilvanier ließen sich mit Hilfe großzügiger Zahlungen aus Wien für einen guten Frieden zum Stillhalten verleiten. Mit bemerkenswerter Energie hatten die Kaiserlichen erneut eine Armee zusammengebracht: Truppen wurden von den anderen Kriegsschauplätzen zurückgerufen und neue Verbände aufgestellt. Sie hatte zwar einige Schwächen in bezug auf Waffen und Ausrüstung, aber zahlenmäßig war sie Torstenssons Heer überlegen. Den Befehl über die neu aufgestellte Armee führte von Hatzfeld, der, obwohl er bei Wittstock[125] von Banér besiegt worden war, im Vergleich zu Gallas als eine deutliche Verbesserung gelten mußte. Kaiser Ferdinand trieb jedoch seinen neuen General aggressiv an, mischte sich wiederholt übereifrig in seine Operationen ein und drängte ihn energisch, den Schweden in offener Feldschlacht entgegenzutreten. Um den Kampfwillen seines unschlüssigen Feldherrn ein wenig zu stärken, ließ er mitteilen, daß die Jungfrau Maria ihm erschienen sei und ihm den Sieg versprochen habe. Als von Hatzfeld sich trotz dieser himmlischen Garantieerklärung besorgt und zögerlich zeigte, gab Ferdinand ihm den kurzen Befehl: »Kämpfen und siegen !«

– – Am 4.3.1645, zwei Tage vor der verhängnisvollen Schlacht bei Jankau, schrieb Walter Leslie noch an Piccolomini: Seit 14 Tagen manövriere Hatzfeldt vor der Front des Gegners, doch sei es zu keinem Treffen gekommen. Torstensson habe geplant, nach Oberösterreich zu ziehen, aber Hatzfeldt konnte es verhindern, hielt ihn stets zur rechten Hand, so dass dem Gegner nichts anderes übrig blieb, als nach Mähren zu marschieren. Einem abgefangenen Brief zufolge forderte Torstensson Rákóczi,[126] den Fürsten von Siebenbürgen, auf, nach Olmütz[127] zu ziehen, während er selbst der Armee in Böhmen zu schaffen machen wollte. Olmütz sei jedoch so gut versorgt, dass es sinnlos sei, es zu belagern. Der Kommandant von Pilsen,[128] La Corona [Jan van der Croon; BW], habe gemeldet, dass Torstensson die Moldau noch nicht überschritten habe und sich in dem den einflussreichen Eggenberg zugehörigen Mirowitz[129] aufhalte. Der Kaiser habe Hatzfeldt befohlen, eine Schlacht zu suchen, nicht nur aus Gründen des Übergewichts der Kaiserlichen, sondern auch wegen des Kurfürsten von Bayern, der mit Rücksicht auf die Bedrohung des Reichs durch die Franzosen den Abmarsch seiner Truppen nach Mähren nicht wünsche. Gallas sei nach seiner Ankunft in Prag vom Kaiser freundlich empfangen worden, werde aber die Kommandantenstelle  kaum wieder einnehmen, wenn Hatzfeldt sie erfolgreich innehabe. Nicht verbürgte Nachrichten sprächen von Erfolgen gegen den Gegner; indessen habe jedoch, einer verbürgten Nachricht von Hatzfeldt zufolge, der Gegner in aller Stille und schnell über die Moldau gesetzt und ziehe gegen Neuhaus,[130] Hatzfeldt aber wolle ihm zuvor kommen und ihn zu einer Schlacht zwingen. Abschließend äußerte er den Wunsch, Gott möge einen so notwendigen Sieg bescheren.[131] – –

So geschah es. Am 24. Februar 1645 prallten die beiden Armeen in einer Schlacht in der hügeligen, waldbedeckten Landschaft bei Jankau, etwa 50 Kilometer südöstlich von Prag, aufeinander. Die Schlacht führte eine neue Wende des Krieges herbei. Am Vorabend der Schlacht war das kaiserliche Heer in einer starken Position entlang einer langgezogenen waldigen Höhe in Stellung gegangen. Die kalte Nachtluft trug sonderbare Geräusche von dem schwedischen Heer auf der anderen Seite des Tals herüber; die kaiserlichen Wachposten hörten Schreie und Lärm und das Poltern von Rädern, und nach Mitternacht hörten sie, wie die Schweden zweimal boute-selle[132] bliesen – das Signal, daß die Reiterei aufsatteln solle. Im feuchtkalten Morgengrauen kurz vor sechs Uhr […] erkannten die kaiserlichen Truppen auf dem rechten Flügel schwedische Soldaten, die sich auf einigen Höhen direkt gegenüber bewegten. Hatzfeld selbst begab sich dorthin, um Ausschau zu halten. Doch alles schien ruhig zu sein, und nach einer Weile ritt er zurück.

Als er zurückkehrte, fand er den gesamten linken Flügel in Bewegung; lange Kolonnen von Pferden und hutgeschmückten Männern wogten durch das waldige und von Hohlwegen zerfurchte Terrain, dem Geräusch von Schüssen entgegen. Es zeigte sich, daß die schwedische Armee im Schutz einer Talsenke einen riskanten Marsch um die linke Flanke der kaiserlichen Armee durchgeführt hatte. Die schwedischen Truppen waren überraschend aus der Senke heraus auf einen wichtigen Hügel auf dieser Flanke, die Kapellenhöhe, gestürmt und hatten eine Abteilung dort postierter Dragoner vertrieben. Lennart Torstensson verabscheute Schlachten und vermied sie, solange es möglich war. Er sagte unter anderem: Nichts ist schwieriger, als eine Schlacht zu riskieren. Man kann sie durch tausend unvorhergesehene Zufälligkeiten verlieren, selbst wenn man gewissenhaft alle Maßnahmen ergriffen hat, die das vollendetste militärische Können an die Hand gibt. Aber nun hatte er sich entschieden, einen Überrumpelungsangriff auf Hatzfelds Armee zu riskieren.

Als die kaiserliche Reiterei aus dem Wald herausritt, der der soeben eingenommenen Höhe direkt gegenüberlag, explodierten deren Hänge förmlich von schwedischem Feuer. Die Schweden hatten bereits Artilleriegeschütze auf dem Hügel in Stellung gebracht und schossen direkt hinunter in die dicht geschlossenen Reihen der Reiterei. Diese ritt in einer engen Senke zwischen zwei bewaldeten Hügeln und konnte weder nach den Seiten ausweichen noch zurück, und das Vorankommen wurde durch einen Teich erschwert. Der Hauptteil der kaiserlichen Reiterei stand deshalb in der Senke gefangen. Der Effekt des schwedischen Kanonenfeuers unter diesen dichtgedrängten und schwer beweglichen Kolonnen war furchtbar, und er wurde noch schlimmer, denn immer mehr von Torstenssons Kanonen gingen auf der Kapellenhöhe in Stellung, und immer mehr kaiserliche Reiter drängten von hinten in die Senke nach. Ein Sturm heulender Geschosse pflügte tiefe Furchen durch die von Schrecken gelähmten Scharen und riß Tiere und Menschen zu Boden. Nur einem kleinen Teil der heranreitenden kaiserlichen Kavallerie gelang es, sich an dem Teich vorbeizudrängen und sich zu formieren, der Rest blieb im dichten Gewühl stecken und dem dröhnenden schwedischen Feuer ausgeliefert. Dann griff schwedische Reiterei an und warf nach hartem Kampf die Gegner zurück in den Wald. Kaiserliches Fußvolk und Artillerie wurden rasch durch die Hügel auf die bedrohte linke Flanke herangeführt. Doch bevor sie eingreifen konnten, stießen sie ohne Vorwarnung mit angreifendem schwedischem Fußvolk zusammen. Die etwas weiter entfernt Stehenden konnten sehen, wie aus den Waldhängen zuerst Pulverdampf, dann kaiserliches Fußvolk und Reiterei quollen. (Ein nach der Skizze eines Augenzeugen angefertigter Kupferstich zeigt ein Gewimmel von Menschen, die mühsam mit den Waffen auf den Schultern laufen, die Flut von Pferden, manche mit Reitern im Sattel, andere ohne.) Zwischen den Bäumen blieben nur Gefallene, Gefangene, neun Geschütze und alle Munitionswagen zurück.

Die Schweden fuhren fort, die kaiserliche Schlachtordnung von der linken Seite her aufzurollen. Die Kaiserlichen schwenkten um und machten Front gegen die Angreifer, doch es half nichts. Die ganze Zeit waren sie der zahlreichen schwedischen Artillerie ausgesetzt, die in mehreren beweglichen Gruppen operierte und sich ständig umgruppierte, von einem erhöhten Punkt zum nächsten, und der es teilweise sogar gelang, das Feuer direkt im Rücken der Kaiserlichen zu eröffnen. Das krachende Feuer der schwedischen Kanonen zwang die aufgelösten kaiserlichen Linien zurück, von Höhe zu Höhe.

Torstensson war ursprünglich Artillerist gewesen, und jetzt gewannen seine Kanonen die Schlacht. Er hatte die von Gustav Adolf einst begonnene Erneuerung dieser Waffengattung weitergeführt. Unter anderem hatte der Feldmarschall auch die schweren Geschütze beweglich gemacht; die Lafetten der Geschütze waren leichter und die Gespanne vergrößert worden. Bis vor nicht allzu langer Zeit hatten die Feldherren sich damit begnügt, ihre Geschütze in einer Linie in der Mitte der Schlachtordnung aufzustellen, und dort mußten sie für den Rest der Schlacht stehenbleiben. Der große Nachteil dabei – außer daß sie leicht erobert wurden, wenn der Gegner angriff – war, daß sie häufig gezwungen waren, ihr Feuer einzustellen, weil die eigenen Truppen in ihre Schußbahn gerieten. Sowohl bei sogenannten Kernschüssen als auch bei Visierschüssen zielte man mit dem Geschützrohr in mehr oder weniger waagrechter Position. Ein in dieser Position eingestellter Neunpfünder hatte eine Reichweite von etwas über 350 Metern. Dann schlug die Kugel zum erstenmal auf dem Boden auf, wonach sie regelmäßig einen Sprung machte und noch einmal 350 bis 360 Meter flog, bevor sie kraftlos erneut aufprallte – acht von zehn Kugeln sprangen mindestens dreimal auf. (Der Abprall hing davon ab, ob der Boden eben oder buckelig und uneben war.) Die Kugel flog die ganze Zeit in Mannshöhe. Sie konnte also auf ihrer gesamten Bahn töten und verwunden, und wenn sie im rechten Winkel durch eine dünne Linie von Männern schlug, pflegte sie im Durchschnitt drei Mann zu töten und vier oder fünf zu verwunden, aber es kam auch vor, daß eine einzige Kugel 40 Menschen auf einen Schlag tötete. Menschen und Tiere wurden meistens mit einem hohen und entsetzlichen Reißgeräusch zerfetzt. Es gibt Beschreibungen von Schlachten dieses Typs – wie es aussah, wenn brummende Vollkugeln in die von Pulverdampf eingehüllten und dicht gestaffelten Reihen aufrecht stehender Männer einschlugen: In der Luft über den Verbänden sah man dann eine kleine Kaskade von Waffenteilen, Rucksäcken, Kleidern, abgerissenen Köpfen, Händen, Beinen und schwer identifizierbaren menschlichen Körperteilen. Der tatsächliche Effekt beruhte in hohem Grade auf der Größe der Kugel. Leichte wie schwere Geschütze schossen im großen und ganzen ihre Kugeln mit der gleichen Anfangsgeschwindigkeit ab, etwas unter 500 Meter in der Sekunde, doch je größer die Kugel war – das Kaliber in Pfund bezeichnet das Kugelgewicht – , desto höhere Geschwindigkeit und Durchschlagskraft hatte sie, wenn sie ihr Ziel erreichte: die Beine und Muskeln und Zähne und Augäpfel eines Menschen auf der anderen Seite des Feldes Je schwerer die Kugel, desto größer die Wirkung – einfache Arithmetik. So wird beispielsweise berichtet, daß ein 12-Pfünder mindestens doppelt so effektiv war hinsichtlich der Anzahl Getöteter wie ein 3-Pfünder. Und während die Kugel eines 3-Pfünders in der Praxis nur eine Reichweite von 250 Metern hatte, konnten die Geschosse eines 12-Pfünders bis zu einem halben Kilometer weit reichen, und ein 24-Pfünder konnte gegen Ziele eingesetzt werden, die bis zu 800 Meter entfernt waren. (Dann spielte es natürlich eine wichtige Rolle, auf welche Ziele man schoß. In einer Batterie mit 6-Pfündern, die aus weitester Distanz das Feuer auf einen heranreitenden Reiterverband eröffnete, konnte jedes Geschütz vielleicht 11 Schuß abgeben – sowohl Vollkugeln als auch Schrot -, bevor die Degen der Feinde sie erreichten, ein gesammeltes Feuer, das darin resultiert haben dürfte, daß die Angreifer Verluste von rrund 40 Toten und Verwundeten pro Geschütz hatten. Wenn es sich aber um angreifende Infanterie handelte, konnte jedes Geschütz der Batterie nicht weniger als 36 Schuß abgeben, bevor es zu spät war, was mit einem Verlust auf seiten der Angreifer von bis zu 120 Verwundeten und Toten pro Geschützrohr endete.) Da die überwiegend benutzte Munition Vollkugeln waren, wurden die Schlachtfelder dieser Zeit nicht wie in moderner Zeit von Explosionen und Detonationen erfüllt, sondern von diesen hüpfenden Geschossen, die gerade Schneisen durch Menschenreihen und Vegetation schnitten, beim Aufprall Fontänen von Grasbüscheln und Erdklumpen aufwarfen und sehr charakteristische kleine Furchen in den Boden pflügten. Der große Nachteil dieser flachen, von Aufprall zu Aufprall führenden Flugbahnen war also, daß man gezwungen war, das Feuer in dem Augenblick einzustellen, wenn eigene Truppen in die Schußbahn kamen. Man konnte die Geschützrohre aufrichten, aber so schoß man in der Praxis nicht. Es war unglaublich schwer, mit einem in hohem Bogen abgefeuerten Schuß zu treffen, und wenn die Kugeln aufschlugen, blieb das wichtige Hüpfen fast immer aus. Dies bedeutete, daß die Art, wie Geschütze aufgestellt wurden, um möglichst viel schießen zu können, fast wichtiger war als die Anzahl der Geschütze in einer Armee und deren Kaliber. Vier gut gruppierte Geschütze konnten auf diese Weise mehr wert sein als 40 falsch aufgestellte.

Bei Jankau hatten die Schweden entdeckt, daß das Terrain, das zunächst so schwierig und ungeeignet für einen offenen Kampf zu sein schien, faktisch gewisse Vorteile hatte. Torstenssons Kanoniere, alle Konstapel und die Handlanger, die Wachtmeister und die Fähnriche und andere trieben ihre Pferde an und schleppten und schoben ihre Geschütze und Munitionswagen die steilen Hänge hinauf. Es gelang ihnen sogar, einige der großen 24-Pfünder in Stellung zu bringen – diese Kanonen waren so unförmig, daß man die Rohre und die Lafetten einzeln hinter Gespannen von jeweils über 20 Pferden transportieren und sie dann an Ort und Stelle zusammensetzen mußte. (Die Schweden hatten allerdings Glück mit dem Wetter: Der Boden war offenbar hart gefroren.) an bestimmten Punkten stellten sie ihre Geschütze in doppelter Linie hintereinander an den Abhängen auf, so daß die hinteren über die Köpfe der vorderen hinwegschießen konnten, und aus ihrer erhöhten Position konnten sie das ganze Schlachtfeld gut überblicken und, was das Wichtigste war, über die eigenen Truppen hinwegschießen. Als die schwedischen Geschütze erst einmal auf die umgebenden Anhöhen geschleppt worden waren, schufen sie unter sich eine bewegliche Walze von aufprallenden, hüpfenden Geschossen, die der kaiserlichen Infanterie und Kavallerie bei ihrem Rückzug gnadenlos folgte, während ihre schwedischen Gegner zu Fuß und zu Pferde ihnen im Nacken saßen. Ein Teil des Resultats ist auf zeitgenössischen Kupferstichen zu sehen: ein Teppich von verzerrten menschlichen Körpern mit von sich gestreckten Gliedern oder ganz ohne Gliedmaßen, Pferdekadaver auf der dünnen Schneedecke, in den abenteuerlichsten Stellungen und Posen – auf der Seite, eingeknickt, auf dem Bauch liegend, und eins auf dem Rücken liegend, mit den abgeknickten Beinen in der Luft wie ein riesiges Insekt.

Am Ende, irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr am Nachmittag, verschwanden die Kaiserlichen aus dem Blickfeld. Das Schießen ließ nach und ebbte ab. Torstensson, der sich so weit von seinem schweren Rheumatismus erholt hatte, daß er den Truppen aufs Schlachtfeld hatte folgen können, fand, daß es jetzt genug war. Der Feind war offenbar geschlagen. Die Verfolgung aufzunehmen hätte nur unnötige Opfer gekostet, und man dachte allmählich daran, ein Lager aufzuschlagen. Der schwedische Feldherr wollte jedoch den Rückzug der Kaiserlichen ausspähen, und zusammen mit einer Anteilung Musketiere ritt er auf die Höhe, hinter der die Kaiserlichen verschwunden waren. Als er die Spitze des Hügels erreichte, erlebte er eine unangenehme Überraschung.

Im Verlauf des Tages war es dem unglücklichen Hatzfeld nicht gelungen, seine Truppen und den Gang der Schlacht zu lenken. Wie Torstensson war er nun darauf eingestellt, den Kampf abzubrechen. Sein Plan war, seine Soldaten wieder zu sammeln und sie zu der nahegelegenen Stadt Prag marschieren zu lassen. Als die kaiserlichen Krieger in die Talmulde hinter dem Hügel gekommen waren, waren sie vor dem mörderischen schwedischen Feuer in Sicherheit, und die schlimmste Unruhe hatte sich gelegt. Es gelang den kaiserlichen Offizieren rasch, die Ordnung in den Verbänden wiederherzustellen und diese für den Abmarsch zu ordnen. Es war also kein Heer in völliger Auflösung, das Torstensson in der Talsenke unter sich erblickte, sondern eine Armee in voller Kampfbereitschaft. Doch nun wurde Hatzfeld durch einen Zufall ein weiteres Mal der Kontrolle über das Geschehen beraubt.

Einige kaiserliche Verbände, die schwedische Musketiere auf der Höhe auftauchen sahen, gingen aus eigenem Antrieb zum Angriff über, den bewaldeten Abhang hinauf, kampflustige Reiterei folgte ihnen, und Hatzfeld sah keine andere Möglichkeit, als die übrigen Einheiten zu ihrer Unterstützung vorrücken zu lassen. Dieser spontan vorgetragene Gegenangriff war überraschend erfolgreich. Das kaiserliche Fußvolk bestätigte seinen guten Ruf, griff »in großer Furie« an, warf die schwedischen Musketiere zurück und eroberte zehn leichte Geschütze. Torstensson selbst mußte sich schnell in Sicherheit bringen. Die Schlacht begann von neuem. Die Angreifer drangen weiter durch das unwegsame Terrain vor, überraschten einige schwedische Verbände, die sich nach den vorausgegangenen Kämpfen noch nicht wieder gesammelt hatten, und warfen sich auf sie. Das kurländische Regiment des Pfalzgrafen Karl Gustav gehörte zu denen, die hier überrumpelt wurden – als die Schlacht vorüber war, waren alle Offiziere des Regiments entweder tot oder verwundet. Der einzige, der noch aufrecht stand, war Karl Gustav selbst, der jedoch ein Einschußloch im Hut, eins im Mantel und eins in seinem Hemd hatte, während eine vierte Kugel eine Haarlocke an seiner Schläfe abgetrennt hatte. Eine große Abteilung der angreifenden Reiterei schwenkte hinüber auf die Flanke und in den Rücken des schwedischen Heeres, stieß aber auf ihrem Ritt durch Talsenken und Wäldchen auf den schwach gesicherten schwedischen Troß. Dieser Versuchung erlagen die kaiserlichen Reiter. Sie vergaßen plötzlich die Schlacht und warfen sich statt dessen über die zusammengedrängte Masse von Fahrzeugen. Kupferstiche zeigen Reihen von Reitern, die mit Pistolen in einen Wirrwarr von Wagen und Karretten schießen – ein Teil angespannt, andere verlassen – , und Menschen, die in Panik in das nahegelegene Dickicht fliehen. Hier veranstalteten die Angreifer sogleich ein fröhliches Plünderungsfest, brachen Truhen und Kisten auf, stahlen Gestohlenes und nahmen eine Anzahl von Offiziersfrauen gefangen, unter anderem Torstenssons Gemahlin Beata De la Gardie.

Während sich die Gefahr für die Flanke und den Rücken der schwedischen Armee auf diese Weise wie durch ein Wunder in Luft auflöste, erhielten Torstenssons Verbände eine Atempause, um sich zu ordnen und zum Gegenangriff überzugehen. Der harte Kampf tobte zwischen brennenden Häusern, hügelauf und hügelab, über Felder und Zäune, an vereisten Wasserläufen entlang, durch rauhreifweiße Wäldchen und Dickichte. Die kaiserlichen Reitereiregimenter wurden zunächst zurückgeworfen, dann zum Zurückweichen gezwungen und schließlich in die Flucht geschlagen. Kurz nach 3 Uhr am Nachmittag war nur noch Hatzfelds Fußvolck auf dem Schlachtfeld, und der kaiserliche Befehlshaber war zu seiner eigenen Sicherheit gezwungen, zu ihnen zu reiten, als sie zusammengedrängt auf einer waldigen Anhöhe standen. Dort hielten sie eine Zeitlang stand, obwohl sie keine Unterstützung durch ihre Reiterei und eigene Kanonen hatten und obwohl schwedische Infanterie, Kavallerie und Artillerie sich in einer halbkreisförmigen tödlichen Umklammerung um sie schlossen. Doch dann brachen auch diese Verbände im Kreuzfeuer auseinander und strömten durch den Wald zurück, ohne sich um Rufe und Ermahnungen ihrer Offiziere zu kümmern. Torstenssons Männer stürmten in der Kälte hinterher. Hatzfeld selbst ritt mit im Strom der Fliehenden, doch sein Pferd war erschöpft, und in dem pulverrauchvernebelten Durcheinander zwischen den Bäumen wurde er von zwei schwedischen Korporalen mit gezückten Pistolen eingeholt, die ihn gefangennahmen, als er gerade auf einem schmalen Waldpfad verschwinden wollte. Sie raubten ihm hundert Dukaten und führten ihn durch die Reihen der pulverstaubgeschwärzten Männer vorbei an der erstarrenden Woge zerschossener Körper und auf einen Hügel, wo er zu Torstensson geführt wurde. Beide zogen höflich den Hut und reichten sich die Hand.

Die Schlacht war zu Ende. Torstensson war sehr zufrieden mit seinen Männern, die, wie er sagte, »wie Löwen gekämpft« hatten. Seine Löwen waren jedoch rund 16 Stunden ohne Unterbrechung auf dem Marsch und in der Schlacht gewesen und erschöpft, so daß eine weitere Verfolgung nicht stattfand. Nicht, daß es einer solchen dringend bedurft hätte. Oft erlitt eine aus der Schlacht fliehende Armee während des Rückzugs mindestens ebenso hohe Verluste wie in der Schlacht. Das war der große Augenblick der leichten Reiterei. Sie konnte ohne größere Anstrengung die angstgetriebenen, ermatteten und verwirrten Menschen niederreiten, die verzweifelt versuchten, den grausigen Schreckensbildern der Schlacht zu entkommen. Daher hatte die Verliererseite in einer Schlacht stets höhere Verluste als der Sieger. Gegen 5 Uhr am Nachmittag des 24. Juni [?] gab es jedoch bei Jankau nicht mehr viel zu verfolgen. Die Feldkanzlei, die ganze Artillerie und die gesamte Munition war den Schweden in die Hände gefallen. Scharen kaiserlicher Gefangener wurden zusammengetrieben – außer dem Befehlshaber Hatzfeld selbst noch 5 weitere Generale, 7 Obersten, 14 Oberstleutnants und mehr als 4 000 Soldaten und Unteroffiziere – , und überall lagen Leichen, die aber schwer zu zählen waren, weil sie, wie Torstensson später in einem Brief an Königin Christina[133] schrieb, »im Wald und in den Felsklippen verstreut« lagen, doch er schätzte ihre Zahl auf rund 4 000. Als die kaiserlichen Überlebenden eine Woche nach der Schlacht zur Musterung auf dem Weißen Berg vor Prag aufgestellt wurden, zählte man nur 2 697 Mann – die Offiziere eingeschlossen – , und sie kamen aus 36 verschiedenen Regimentern. Im Durchschnitt waren also von jedem Verband nur 75 Mann übriggeblieben. Noch eine kaiserliche Armee war untergegangen.

Die Bedeutung des Massakers bei Jankau ist kaum zu überschätzen. Der Krieg hatte zahlreiche Schlachten gesehen, die ebenso blutig wie belanglos waren, doch das gilt nicht für dieses Treffen südlich von Prag. Dies war eins der bedeutendsten – wenn nicht das bedeutendste – Treffen bis zu diesem Zeitpunkt, und es war zweifellos der wichtigste Sieg der Schweden seit Breitenfeld[134] im Jahr 1631. Für die Kaiserlichen war es eine furchtbare Katastrophe, vergleichbar der Niederlage der Spanier bei Rocroi[135] zwei Jahre zuvor. In jener Schlacht wurde der spanischen Armee das Rückgrat gebrochen. Bei Jankau erlitt die kaiserliche Streitmacht das gleiche Schicksal,[136] unter anderem, weil die berühmte bayerische Reiterei zerschlagen wurde – die Streitkräfte der Bayern waren, wie schon gesagt, der harte Kern in Kaiser Ferdinands Armee, und sie waren zudem nur über den Winter ausgeliehen und wurden am Rhein gebraucht, wenn die Franzosen zum Frühjahr hin wieder munter zu werden begannen“.[137]

Formarini hat am 12.3. in Prag einen ausführlichen Bericht für seinen Gönner Piccolomini[138] verfasst und u. a. auch behauptet, Wittenberg sei in der Schlacht gefallen.[139] Ähnlich war auch Erzherzogin Claudia von Tirol informiert worden.[140]

Die Folgen der Schlacht bei Jankau 1645 – das weitere Vorrücken der Schweden nach Süden – beschrieb eine zeitgenössische Quelle: „Indem sich der Schwedische General Wittenberg am 3. Mertz mit etlichen Regimentern gegen Iglau[141] zog, und nach erfolgter Übergabe etliche dahin geflohene Officiers gefangen bekam, eroberte der General-Major Duglas [Douglas; BW] das feste Haus Liebnitz,[142] und die gantze Armee brach den 9. auf nach Znaim,[143] welche Stadt sich auf Discretion ergab“.[144]

Im Mai 1645 war Wittenberg in Brünn.[145]

Am 26.9.1645 schrieb Rudolf Georg von Wolframsdorf aus Jaroměř[146] an Gallas, dass der Kurfürst von Sachsen einen sechsmonatigen Waffenstillstand mit Königsmarck abgeschlossen habe, dass daraufhin der Gegner am 9.9. in Meißen[147] die Elbe überschritt, am 14. in Zittau[148] stand, den Tag darauf sich mit einem Teil des Heeres unschwer Grafensteins[149] bemächtigte, dass das ganze Korps weiter gegen die Stadt Reichenberg[150] zog, die es plünderte, und dass es am 18. gegen Friedland[151] vorrückte, das dortige Schloss konnte dank dem Kommandanten Lobenhoffer verteidigt werden und der Gegner musste am 23. abziehen; am 25. stand er bei Hirschberg[152] und vier Regimenter zogen gegen Landshut[153] los.[154]

Am 28.10. informierte B. I. von Martinitz Piccolomini aus Prag: Aus diesem Königreich könne er nur Verderben und Verheerung melden: Torstensson ließ Königsmarck bei Olmütz zurück und räumte mit der Hauptarmee Mähren, nahm seinen Sitz im Schloss zu Leitomischl[155] und befahl Wittenberg, mit der Infanterie und Artillerie Pardubitz[156] zu belagern. Dessen starker Angriff am 27.10. richtete großen Schaden an, legte die Schlosszinnen und einen Großteil der Stadt in Trümmer; da kam ihm auch schon Torstensson mit der ganzen Armee zu Hilfe. Pardubitz aber wehrte sich unter Strassoldo ausgezeichnet. Als ihm die Eroberung nicht gelang, steckte der Feind Chrudim[157] in Brand und zog weiter gegen Königgrätz.[158] Seine nächsten Absichten seien nicht einmal Gefangenen bekannt. Einige Hoffnung dürfe man in ein mögliches schwedisch-polnisches Zerwürfnis setzen. Bei der Konferenz der Katholiken und Protestanten[159] sei es nämlich Meinungsverschiedenheiten gekommen; die Häretiker riefen die Schweden zu Hilfe und gelobten, sie würden den König von Polen zur Abdankung des Titels eines Königs von Schweden zwingen; aber eine Hilfe von dort sei viel zu weit weg.[160]

Herbst berichtet in seiner Chronik von Greiffenberg:[161] „1645 den 9. xbr. h[162] vorm 2. Advent, kam die gantze Schwedische Armee, unter dem General Torsten Sohn alhier an, hatten hier das Haubt – Quartier, und lagen bis an den 6. Tag, u. waren des Gen. Wittenbergs, und Königm(arcks) Armeen dabeÿ. Den 10. sind sie vors Schloß Greiffenstein[163] gerücket, den 11. und 12. starck beschoßen, biß es am 13. mit accord. eingenommen worden. Den 12. xbr. [1645; BW] ward das Lehn Hauß,[164] von Königsmarck eingenommen. Den 14. ist die Armee wieder aufgebrochen, und nach Friedland[165] marchiret, welches Schlos Sie auch den 17. xbr. durch accord eingekommen. [S. 40] Als nun der Greiffenstein den 13. xbr. eingenommen, wurde folgends also balde selbiger mit Schwedischem Volcke besetzt und zum Commendanten dahin geordnet Capitain Alexander Troster, ein Schottländer, ein gutter Soldat, hielt auch gut Regiment hier und in der gantzen Nachbahrschaft, und schützte sein Quartier. Quittirte nach getroffenem Frieden den Greiffenstein A°p. 1650 den 24. July am 6. Sonntage nach Trinitatis“.[166]

Am 17.12. hatte Lobenhoffer Gallas‘ Schloss Friedland an Wittenberg übergeben müssen. Am 24.12. erstattete der kaiserliche Kriegsauditor Johannes Capromalleus auf Befehl Rudolf Graf Colloredos Bericht über das Verhör Lobenhoffers: Den 15.12. habe Wittenberg sagen lassen, Lobenhoffer solle das Schloss gegen einen Revers herausgeben, des Inhalts, dass Wittenberg keine Besatzung in das Schloss legen werde, sondern dass sie es gemeinsam „versalvaguardiren“ würden. Lobenhoffer habe dies abgelehnt und am nächsten Tag habe Wittenberg das Schloss von sieben bis drei Uhr unter Feuer genommen; des Nachts sei ein Teil der Garnison aus dem Schloss geflohen, so dass ihm nur 59 Mann übrig blieben, davon 18 Bauern; „es hat Herr Hauptmann Lobenhoffer auch gemeldet, dass der General Major Wittenberg, als sie zusammenkommen und einander gesehen, ihm Hauptmann gesagt hätte; Du, Hauptmann, was hastu dir gedacht, dass du mit einer Handvoll Volks in diesen Rattennest meiner ganzen Armee dich hast widersetzen dörffen, er geantwortet, er hätte getan als ein Soldat; Wittenberg seine Ordre zu sehen begehrt, welche als er gelesen, stracks gesaget, diese Ordre ist von dem Obristen Leutenand Rodmüller [Rathmüller; BW] und wider Kriegs-Manir und Gebrauch und gar von keiner Generals-Person; über welches des Wittenbergs scharfes Zusprechen er Hauptmann und die Seinige ganz zweifelhaftig gewesen, ob ihnen der Accord, dessen gleichen zuvor kein Commandant erlanget hätte, gehalten worden möchte, aber gleichwohl bei den Akkord geblieben“.[167]

Zumindest stand der Finnländer Wittenberg auch in der engeren Wahl, als es um die Nachfolge Torstenssons ging. „Dieser bürgerliche, typische Karrieremilitär war Torstenssons engster Vertrauter, ein erfahrener Mann, der außerdem beim Offizierskorps der Armee großes Vertrauen genoß. Wittenberg gehörte aber zu den Kriegern, die mehr mutig als intelligent waren, und es hieß, ihm fehle der Überblick, den man für die Kriegsführung in Deutschland brauche“.[168]

Aus Klattau[169] teilte der kaiserliche Obrist Reich Gallas am 19.1.1646 mit, das Hauptquartier des kurbayerischen Korps befinde sich in Taus,[170] Geleen[171] werde an diesem oder am nächsten Tag in Klattau erwartet; das Hilfskorps bestehe aus 4.000 Infanteristen, 4.000 Reitern und 14 Kanonen. Wrangel sei noch weit, sein Hauptquartier stehe nach Aussage von Gefangenen in Aussig,[172] sein Heer liege bis gegen Teplitz;[173] Wittenberg sei mit der Armee angeblich bereits bei Postelberg.[174] Die Kaiserlichen lägen im Raum Pilsen, Pfraumberg,[175] Schüttenhofen,[176] Horažd’owitz [177] und Blatna[178] und warten auf die restlichen Regimenter, die aus Österreich anmarschieren sollten.[179] Im weiteren Verlauf des Januar war Reich im Raum Strakonitz[180] einquartiert.[181] Rudolf Graf Colloredo meldete Hatzfeldt im Januar 1646 den Aufenthalt Wittenbergs in Saaz.[182] Schlick schrieb Hatzfeldt im März, Wittenberg stände bereits vor Glogau.[183]

Die „Thomas-Chronik“ berichtet über die Ereignisse in der freien Reichsstadt Mühlhausen[184] 1646: „D. 1. März [11.3.1646; BW] ist vom Kommandanten Ermeß [Ermes; BW] zu Erfurt[185] wegen aus Austeilung der schwedischen Hauptarmee in den Thüringischen Quartieren anhero nach Mühlhausen geschrieben worden geschrieben worden. – D. 10. März [20.3.; BW] bringt Oberstleutnant Bohner mit bei sich habendem Comitat von Generalfeldzeugmeister Wrangel Order, daß die Stadt Mühlhausen vier Brigaden verpflegen soll. Inzwischen ist H. Georg Engelhardt, H. Georg Adam Strecker nach dem Reichszeugmeister [Torstensson; BW] geschickt, um Moderation zu bitten: Weil nun derselbe nicht anzutreffen und die Assignation an den H. Generalmajor Wittenberg und Generalmajor Beykel [Paykull; BW] verwiesen, ist diese Sache peraccordiret auf 1000 Rtlr. an Gelde, 350 Mltr.[186] Hafer und 40 Faß[187] Bier, so man auf Abschlag in Erfurt liefern soll, denn sollte an Victualien 1500 Rtlr. gegeben werden, sollte für diesmal die Einquartierung abgestellt werden. – D. 14. März [24.3.; BW] ist Dr. Lehmann in dieser Sache nach Erfurt zum Kommandanten verschickt, Moderation zu bitten, weil aber das Werk im Hauptquartier veraccordirt, hat Dr. Lehmann nichts ausgerichtet, sondern sind zugleich wiedergekommen den 16. März [26.3.; BW]“.[188]

Im April 1646 lagerte Wittenberg bei Schömberg.[189] Der der „partido militar“ am Kaiserhof zuzurechnende strenggläubige B. I. von Martinitz schrieb am 28.4. aus Prag an Piccolomini: Montecuccoli sei eingetroffen, um die Bewegungen der Schweden zu verfolgen. Wittenberg ziehe gegen Torgau,[190] um dort die Elbe zu überschreiten und der schwedische Obrist Reichvald sei auf dem Rückmarsch aus Zittau,[191] um zu ihm zu stoßen, worauf beide Heere Schlesien angreifen wollen. – Neu erwachte Friedenshoffnungen beseelten sie alle, die Wirklichkeit aber gebärde sich immer noch so grausam, dass diese Hoffnungen eitel erscheinen, und die Macht der Häretiker sei so groß, dass sie den ersehnten Friedensschluss zum Scheitern bringen könne.[192]

Am 4.5.1646 schrieb Erzherzog Leopold Wilhelm[193] von der Staffelsteiner[194] Militärkonferenz an Maximilian von Trauttmansdorff, er habe erfahren, dass über einen neuen Waffenstillstand, eventuell auch den Friedensschluss verhandelt werden solle, dass Frankreich die Angebote Spaniens angenommen hätten und die Schweden nichts von einem Frieden hören wollten. Die kaiserliche Hauptarmee liege untätig, Wittenberg sei mit 12 Regimentern nach Schlesien aufgebrochen. Er, L. W., habe Montecuccoli[195] dorthin kommandiert, in den Erbländern sollten die übrigen Regimenter zu ihm stoßen.[196] Am 25.9. informierte Erzherzog Leopold Wilhelm aus dem Hauptquartier Reinhausen[197] Colloredo, er übersende ihm Abschriften seiner Befehle an Montecuccoli wegen der Beschleunigung von dessen Marsch zur Hauptarmee. Colloredo habe für die rasche Befolgung dieses Befehls zu sorgen. In der Anlage 1 fand sich die Kopie eines Schreibens des Erzherzogs aus Laaber[198] vom 24.9. an Montecuccoli, angesichts der Lage dürfe sein Marsch zur Hauptarmee nicht mehr hinausgeschoben werden. Er solle sich mit seinen Truppen daher unverzüglich gegen Cham[199] und weiter nach Straubing[200] in Marsch setzen, wo er weitere Befehle zu erwarten habe. Gleichlautender Befehl sei an Pompeio ergangen. Anlage 2 war die Kopie eines Schreibens an Montecuccoli bei Regensburg[201] vom 25.9.: Seinen Brief vom 23.9., beinhaltend die Ergebnisse der Abmachungen mit Colloredo über die militärischen Maßnahmen gegen Wittenberg nach Abkommandierung der angeforderten Regimenter zur Hauptarmee, habe er erhalten. Er, L. W., wiederhole seinen Befehl, dass Pompeio mit seinem Regiment und Montecuccoli persönlich sich nach Cham und Straubing in Marsch setzen, wo sie weitere Befehle erhalten sollten.[202]

Nach Auskunft Colloredos gegenüber Melchior von Hatzfeldt soll Wittenberg im Mai von Glogau nach Namslau[203] oder Wartenberg[204] gezogen sein, während ihn Feldmarschallleutnant Montecuccoli verfolge.[205] Im Juni musste er ihm die Eroberung des Schlosses Wartenberg durch Wittenberg melden.[206] Aus Prag teilte B. I. von Martinitz Piccolomini am 9.6.1646 mit, die kaiserliche Armee sei gegen einen Feind ausgerückt, der seine Stärke beweisen wollen werde, da Wrangel seine Siege zur See um einen Sieg im Feld zu vermehren suche. Die vom polnischen König betriebenen Werbungen hemmten die Tätigkeit der kaiserlichen und feindlichen Truppen in Schlesien. Wittenberg habe so günstige Stellungen eingenommen, dass er nur schwer zu verdrängen sei, und schicke überdies mehr als 1.000 Reiter, zum Teil Dragoner, nach Mähren. Über Rákóczi,[207] den Fürsten von Siebenbürgen, seien beängstigende Gerüchte im Umlauf, doch seien diese nach seiner, M.s, Meinung noch unbegründet. Wenn nämlich Polen und Moskau ihren geplanten Feldzug unternähmen, werde die Türkei Rákóczis Hilfe brauchen und dieser würde sich nicht weigern können. Darum glaube er, dass von Rákóczi keine große Gefahr drohe. Er wundere sich darüber, dass die Schweden angesichts der polnischen Rüstungen keine Befürchtungen hegen, doch dürften sie ernstere Überlegungen anstellen als bekannt sei.[208] Am 22.6.1646 wandte sich Torstensson aus Stralsund[209] an Wladislaw IV. von Polen wegen der Salvaguardien auf seiner Herrschaft Strassnitz;[210] gleichzeitig schicke er die Befehle, Strassnitz zu schonen, an Wrangel und Wittenberg.[211] Van der Croon [La Corona], Kommandant von Pilsen,[212] informierte Piccolomini aus Pilsen am 24.6.1646: Montecuccoli habe sein Lager an der Oder bei Liegnitz[213] aufgeschlagen, aber die Schiffsbrücken weiter bewachen lassen. Wittenberg halte seine günstige Stellung bei Glogau und erwarte Verstärkungen aus Pommern. Montecuccoli habe 3.000 Mann vor Korneuburg[214] gelassen, die seine Truppen verstärken sollen, sobald er die Stadt besetzt habe. Vorläufig sei es noch zu keinem Treffen beider Armeen gekommen. Die kaiserliche Hauptarmee stehe bei Hanau,[215] die kurbayerische bei Aschaffenburg,[216] die schwedisch-französische Armee vor Wetzlar.[217] Eine Schlacht scheine bald bevorzustehen. Der König von Polen betreibe Werbungen gegen die Türkengefahr.[218]

Nach Darstellung van der Croons waren Wittenbergs Truppen im Juli 1646 durch Verstärkungen aus Stettin[219] ergänzt worden.[220]

Am 20.9.1646 schrieb der kaiserliche Kriegskommissar und Amtsverweser des Fürstentums Glogau, Maximilian von Gersdorf, aus Breslau[221] an Gallas: Wittenberg überschreite bei Glogau den Fluss und rücke direkt gegen die kaiserlichen Truppen vor, die Friedland belagerten; diese traten, weil sie zahlenmäßig schwächer waren, den Rückzug an. Gleichzeitig kam des Kaisers Befehl, 2000 Reiter nach Österreich abzukommandieren; mit ihnen gehe auch Pompeio. Die hiesigen Fürsten und Stände scheinen die kaiserlichen Forderungen – mit Ausnahme der Beschaffung von Kavalleriepferden – zu erfüllen; doch hätten diese Forderungen früher kommen sollen, denn jetzt stellen die Feinde und deren Bewegungen ein Hindernis dar. – Über den polnischen Landtag habe er keinen Bericht erhalten. Im Nachtrag hieß es noch: Als der Gegner den Rückzug der Kaiserlichen von Friedland bemerkte, zog er gegen Bolkenhain,[222] begann es am Abend unter Feuer zu nehmen und da es nur von Landvolk verteidigt werde, bestehe die Gefahr des Verlustes von Bolkenhain.[223]

Ferdinand III. informierte am 21.9. aus Pressburg[224] Rudolf Graf Colloredo: Er werde über die Lage im Hinblick auf die Unterstützung Wittenbergs und die Ereignisse bei Glogau Bescheid wissen. Er selbst habe bereits am 1. dieses Monates Montecuccoli angewiesen, eine gewisse Anzahl seiner Reiter von der Truppe abzukommandieren und die Abgänge durch die in Böhmen, Schlesien und anderen Erbländern stehende Kavallerie und Infanterie zu ersetzen. Colloredo solle daher sämtliches vor Friedland stehendes Kriegsvolk Montecuccoli unterstellen. Ferner habe er de Souches, den Kommandanten von Brünn,[225] angewiesen, die zwei in Brünn und Ungarisch Hradisch[226] liegenden Kompanien abzulösen; eine komme nach Pardubitz,[227] die andere nach Leitmeritz, Aussig[228] und Tetschen.[229] Das in Pardubitz liegende Regiment Jan van der Croon solle zu Montecuccoli abkommandiert und diesem unterstellt werden.[230] An diesem 21.9. schrieb Leopold Wilhelm[231] aus seinem Hauptquartier Kallmünz[232] an Colloredo, die gegenwärtige Lage erfordere als Wichtigstes, den Feind, der immer tiefer in Bayern eindringe, Einhalt zu gebieten. Die Operation gegen Wittenberg in Schlesien solle bloßen Defensivcharakter tragen. Obrist Pompeio solle seine Reiterei in ständiger Bereitschaft halten, um sofort nach Befehlserhalt zur Hauptarmee abmarschieren zu können. Er habe Montecuccoli angewiesen, seinen Offizier zu ihm, C., zu schicken, um die Frage der Verteidigung gegen Wittenberg zu erörtern.[233]

Aus Brandeis a. d. Elbe[234] teilte Strassoldo am 22.9.1646 Piccolomini mit: Wittenberg habe Verstärkungen erhalten, die Bober bei Löwenberg[235] überschritten und sei gegen Friedland[236] vorgerückt. Montecuccoli, der bei Friedeberg[237] lag, habe daher seine Truppen gegen Greiffenberg[238] verschoben, worauf Wittenberg aufs Neue ins Gebirge zurückwich und in zwei Tagen Friedeberg erreichte. Von dort zog er gegen Bunzlau,[239] belagerte und besetzte die dortige Festung. Dieser Feldzug brachte ihm über 4.000 gefangen genommene Infanteristen, 2.900 Pferde und 20 Artilleriestücke ein.[240] Am 28.9.1646 informierte Montecuccoli Piccolomini aus Prag, er sei mit etlichen Regimentern auf dem Marsch zu Erzherzog Leopold Wilhelm, der die Donau überschreiten wolle, um sich mit dem in Bayern stark vorrückenden Feind zu schlagen. Auch Wittenberg stoße in Schlesien auf keinen erheblichen Widerstand und rüste zur Belagerung weiterer Städte. Könnten die Kaiserlichen der gegnerischen Hauptarmee einen entscheidenden Schlag versetzen, würden die Erfolge der Nebenarmee leicht wettgemacht.[241]

Wittenberg stand im Oktober 1646 noch bei Königgrätz.[242] In diesem Oktober berichtete der kaiserliche Obrist Paradeiser Hatzfeldt von den Operationen schwedischer Truppen in Böhmen.[243] In diesem Monat wurde Wittenberg nach Aussage Lodovicos de Gonzaga in Dobruschka[244] gesichtet. Hier kam es zu Verhandlungen zwischen Gallas und Wittenberg. Im Vertragsentwurf vom 19.10.1646 über die Gallas’schen Herrschaften Friedland und Reichenberg[245] hieß es: Wittenberg überlässt die volle Nutznießung beider genannten Herrschaften Gallas; die Schweden werden dort weder Kontributionen erheben noch sonstige Lasten auferlegen. Damit Gallas seine Güter besser nutzen kann, ist Wittenberg bereit, die Garnison aus Friedland abzukommandieren, unter der Bedingung, dass vorher sämtliche Befestigungen demoliert werden und die Kaiserlichen bis Kriegsende keine Besatzung nach Friedland legen. Gallas verspricht, jährlich 8.000 Rt. in zwei Raten zu zahlen. Wird der Friede in Deutschland binnen drei Jahren geschlossen, bezahlt er 32.000 Rt. für sämtliche Prätensionen Wittenbergs, wird der Krieg fortgesetzt, bleibt es bei der genannten Jahreszahlung. Da Wittenberg einen protestantischen Prediger in Weigsdorf[246] einführte, wird dieser seine Gottesdienste in der Kirche in Weigsdorf abhalten und die Bewohner beider Herrschaften werden zu diesen Gottesdiensten ungestörten Zutritt haben. Der Vertrag ist auch für die Erben verbindlich und wird auf „Cavagliers Parol“ geschlossen. Falls die vereinbarte jährliche Summe nicht bezahlt wird, ist Wittenberg zur Exekution berechtigt.[247] Der Geheime Rat und Kriegsrat lehnte diesen Entwurf allerdings ab, wie aus einem Schreiben Gallas‘ an den Kaiser hervorgeht.

Obwohl er auf Erfüllung seiner jüngsten Bitte, nämlich die kaiserliche Genehmigung des Vertragsentwurfs mit dem schwedischen General Wittenberg zur Übergabe der Herrschaften Friedland und Reichenberg gehofft hatte, womit das Verderben des ganzen Bunzlauer Kreises abgewendet werden könnte, habe er bloß die mündliche Mitteilung erhalten, dass der Geheime Rat und Kriegsrat dem Kaiser über diese Angelegenheit referierte, dass dieser ihm, G., und seinen Untertanen gern helfen würde, aus Furcht vor möglichen Folgen aber seine Zustimmung nicht geben könne. Er, G., fürchte, in seinem Gesuch nicht alles so klar ausgeführt zu haben, dass auf keinen Fall der Eindruck entstehen könnte, dem Kaiser könnte dieser Vertragsentwurf mehr Schaden als Nutzen bringen; er wolle darum seine Argumente wiederholen. Vor allem liege Schloss Friedland, wie allgemein bekannt, nicht auf einem Gebirgspass, sondern in der Ebene, so dass ein auf diesem Weg nach Böhmen eindringender Feind an der Betretung des Schlosses nicht gehindert werden könne, während derjenige, der das Schloss besitze, wie die Erfahrung lehre, der Umgebung und dem ganzen Kreis Schaden zufügen könne. Deshalb wünschten alle Bewohner und insbesondere die Kreishauptleute, dass Friedland dem Feind abgenommen werde, und wollten 8.000 fl. zur Kontribution beisteuern, womit auch Colloredo als Landeskommandant einverstanden sei. Ferner halte er es für besser, die geforderte  Summe zu bezahlen als dem Feind zu gestatten, sich in einen doppelt so hohen Genuss zu setzen und dabei zu riskieren, dass die Einwohner in die Oberlausitz abwandern, deren Religionsbekenntnis die meisten von ihnen überdies teilen. Ein Versuch der Kaiserlichen, das Schloss zu erobern, würde viel Geld und viele Menschen kosten. Angesichts der guten Befestigungen wäre das Ergebnis unsicher und die Gegend würde mit Sicherheit verwüstet. Besser wäre eine Wiedergewinnung des Schlosses ohne Verluste durch Akkord, was auch ermöglichen würde, Nachrichten über die Bewegungen des Feindes zu beschaffen. Der einzige Ort in den Händen der Schweden bliebe dann Grafenstein.[248] In Böhmen gäbe es keinen ähnlichen Fall wie diesen, dass die schwedische Krone einem ihrer Offiziere zwei Herrschaften schenkte; Wittenberg sehe sie als sein Eigentum an, was zu schlimmen Folgen führen könnte; „so ists …, wie männiglich bekannt, Fridlandt nie kein Festung gewesst; sondern erst von dem Herzog von Fridlandt, weilen er mehrernteils daselbst residiret,[249] damit er ruhig schlafen können, und zu seiner Reputation, in ein Esse gebracht worden“. Er, G., habe keineswegs im eigenen Interesse mit dem Feind verhandeln wollen, sondern nur zum Vorteil seiner Untertanen und mit des Kaisers Einverständnis. Ferdinand III. möge diese Darlegungen zur Kenntnis nehmen, sein Gesuch bewilligen und das entsprechende Dekret ausstellen.[250]

Im November bzw. Dezember wurde Wittenberg in Ottmachau[251] gesichtet.[252] In diesem November informierte Colloredo Hatzfeldt über den Marsch Wittenbergs nach Olmütz.[253] Über die Angriffe Wittenbergs auf Helfenstein[254] und Troppau[255] informierte Souches Hatzfeldt im November dieses Jahres.[256]

Wassenberg berichtet in seinen „Florus“: „Wir müssen nunmehr auch in Schlesien vnd selbige Nachbarschafft vns wenden / vnd besehen / was daselbst die beyde kriegende Partheyen vnter dem Keys. General Graffen [Raimondo; BW] von Montecucoli[257] / vnd dem Schwedischen H. General Wittenberg gegen einander den Winter vber verrichtet / so kompt vns erstlich vor / daß nach dem der Cron Schweden General Wittenberg die bißhero erwartete Völcker zu sich bekommen / ist er am 8. Novemb. [Sept. ? BW] N. Cal. 1646. in 8000. Mann starck zu Fuß vnnd zu Pferd / mit 22. Stück Schützes zu Großglogaw / von der Polnischen Seyten vber die Oder passirt / vnd hat selben Tags einen Bet- vnd Fast-Tag gehalten / vnd darauff gegen den Keys. Generaln Herrn Graffen Montecucoli gangen / welcher das Schloß Lehnhauß[258] etliche Tag zuvor erobert / vnd nunmehr Friedland[259] vnd Greiffenstein[260] hart belägert hatte / als nun die Keyserische deß Schwedischen Volcks Anzug vernommen / haben sie solche Belägerungen auffgehoben / vnd seynd mit Verlust an Toden vnd Gequetschten nacher Thyrna[261] in Böhmen gangen / allwo der der Herr Graff von Buchheim [Puchheim; BW] vnd Herr General Wachtmeister Pompei [Pompeio; BW] auß Ober-Schlesien sich zusammen ziehen und ein starcker Corpo richten sollen. Nach diesem ist H. General Wittenberg vor das veste Hauß und Stadt Bolckenhain gangen / vnd solche in kurtzer Zeit erobert / vnd darinnen grossen Vorrath / an Früchten / Vieh vnd andere Victualien bekommen. Den 20. 30. Septemb. ist H. General Wittenberg von dar wider vfgebrochen / vnd nach dem er Kundschafft erlangt / daß 7. Reg. Keys. mit etlichen Polacken vmb Horschütz[262] in Böhmen vnterm General Wachtmeist. Hanawen [Augustin v. Hanau; BW] stunden / hat er sich denselben einzufallen / entschlossen / vnd ist also mit den Reg. zu Pferd vnnd den Tragonern / (die Fußvölcker vnd Pagagy nebenst etlichen Pferden zurück lassende) den 11. Sept. A. Cal. früh fortgangen vnd noch selbigen Abend hinder Königshofen[263] anderthalb Meilen von der Keys. Hauptquart. vnd 3. viertel Meil von der Hauptwache in aller still ankommen / den 22. gegen morgẽ hat er die Hauptwache vber Halß vnd Kopff nach dem Hauptquart. gejagt / daselbst er den bey den Schleunitzischen vnd Hanawischen Regim. so schleunig in Rücken kommen / daß sie keinen stand fassen können / sondern sich in die Flucht begeben müssen / welche darüber heßlich eingebüsset / massen alle pagagy verloren gangen / vnd allein vom Hanawischen Reg. ohne die Toden / 150. Reuter nebenst so vielen Knechten vnd Jungen gefangen worden. In gleichem hat H. Obr. Dewagky [de Vacchi; BW] mit den vbrigen Regim.) ausserhalb deß Götzischen [Sigismund Friedrich v. Götz; BW] / welches bey obgenanten bey den Sächsischen gelegen / vnd mit Verlierung aller Bagagy auch sonsten seine Abfertigung bekommen) vf der lincken Hand 1. Meil vom Hauptquar. gestanden / vnd so bald er den Handel gehört / die Flucht naher Königgrätz[264] genommen / gleichwol aber die meiste Bagagy im Stich gelassen. In diesem Gefacht / seind ohne die Toden / gefangen worden / H. Obr. Bauer / Gen. Quartiermeister: Gen. Auditor [Regniers v. Bleyleben oder Graß ?; BW]: Gen. Wagenm. 4. Rittmeister / 2. Capitän Leut. 3 Leut. Adjutant. 4. Wachtmeister vnd dergleichen / vnd vber 300 gemeine Knechte / ohne die Jungen vnd ander Gesindlein; hierauf ist Herr General Wittenberg in Person mit einer starcken Parthie an Reutern vnd Tragonern im Königreich Böhmen gangen / vnd hin vnd wieder das Land Gebrandschätzt / vnd in Contribution gesetzt / hernach gegen Olmitz[265] in Mähren gangen / vnd mit derselbigen auch andern daselbst herumb liegenden Besatzungen / biß ins Oesterreichische einen solchen Außfall vnd Streiff gethan / daß sie viel Vieh / vnd andere Nothturfft in die Statt Olmitz zu rück gebracht / vnd also dieselbe auff ein geraume Zeit wieder versehen / den 29. Nov. hat er das Schloß Ottomachau erobert / vnnd darauff vber 4500. Scheffel Früchte gefunden vnd nacher Leobschütz[266] führen lassen“.[267] Im Dezember meldete Montecuccoli das Auftauchen von  Wittenbergs Truppen bei Ohlau[268] und Braunau.[269]

Am 1.12. teilte Rudolf Graf Colloredo Lobkowitz mit, man wisse noch nicht, wohin Wittenberg vorrücken werde. Montecuccoli stehe mit der Reiterei bei Braunau, von wo aus er Wittenberg verfolgen wolle. Einer Nachricht vom 27.11. zufolge, die er, C., von der kaiserlichen Armee erhielt, näherten sich die französische und die schwedische Armee der Donau; am 28. habe Erzherzog Leopold Wilhelm ausrücken wollen, um ihren Vormarsch zu verhindern.[270] Colloredo wandte sich am 8.12. an Lobkowitz: Montecuccoli müsse verstärkt werden, um Wittenberg aufhalten zu können, denn dieser sei entschlossen, sobald das Wetter es erlaube, jenen anzugreifen und bis zur Donau zu treiben. Die Feinde seien aus Ottmachau nach Niederschlesien gezogen. Montecuccoli stehe noch immer bei Braunau und um das Gebirge. Sämtliche königlichen Statthalter seien zwar angewiesen, das in den Garnisonen liegende Fußvolk mit Proviant zu versorgen, doch sage niemand, wie die Armee zu unterhalten sei. Wenn 5.000 Reiter an einem Ort im Kreis Königgrätz zusammenträfen, würde diese Kreis vernichtet, daher müsse eine solche Drohung abgewendet werden. Lobkowitz sollte diese Angelegenheit womöglich dem Kaiser vortragen.[271]

Am 15.12.1646 schrieb Colloredo wieder an Lobkowitz, man möge sich nicht allzu sehr auf die Generalkommissar Wrtba eingesandte Liste des Garnisonsstands in Böhmen verlassen, da diese Garnisonen sehr schnell verschoben würden und ihren Standort wechselten. Wittenberg sei dieser Tage bei Ohlau gestanden und man wisse noch nicht, ob er die Oder in Richtung Namslau[272] überschreiten werde. In diesem Falle würde der Feind seiner Ansicht nach Montecuccoli verfolgen.[273]

An diesem 22.12.1646 hatte Rudolf Graf Colloredo aus Prag Piccolomini eine Schilderung der Gesamtaufstellung der Armee in Schlesien und Bayern zum Jahresende gegeben. Die polnischen Stände hätten ihren König gezwungen, alle Ausländer aus der Armee und aus seiner Umgebung zu entfernen, weshalb auch Pater Valerio Magni des Landes verwiesen wurde. „Quest’ordinario non aportò altre novità solo che Wittenberg sta tuttavia tratendosi nelli suoi quartieri à Olau et per la vicini, non trovando modo in queste coniunture di tempi et inundationi d’aque di passare l’Odera, n’il Sig. Conte Montecuccoli s’é mosso dalli contorni di Silberberg,[274] stando attendendo à quello che l’inimico poterebbe risolvere di fare, il quale non é dubio che volontieri passarebbe l’Odera, per poter tirat à se la gente, ch’il Re di Polonia anderà licentiando, non volendo quelli stati quietare fin che non vedino fori del Regno la soldatesca forestiera.

Et con le lettere venute da quelle parti con quest’ordinario s’ha inteso ch’essi stati Polaci con sommo dispiacere del Re, habbino dato un bando fori di quel Regno al Padre Magno Capucino, à un secretario del Re, et ad alcuni altri, volendo che per l’avenire il Re se prevalghi di soli Polaci nelli suoi consiglii.

La nostra armata, secondo che de la ricevo avisi se ritrova di presente fra Ingolstat[275] et Monaco dove vorà fefrescarse per alcuni giorni, et l’inimici ancora allogiano fra Memingen[276] et Olma.[277]

Non si sa, quando la Dieta d’Hungaria poterebbe pigliar un fine, dove occorrono molte controversie”.[278]      

Wassenberg berichtet weiter: „Vnterdessen ist Herr Reichs- vnnd General Feldzeugmeister Wittenberg den Keyserischen vnter Herrn General Graff Montecuculi hinter dem Gebirge bey Brauna[279] durch einen engen Paß eingefallen / diweil aber die Keyserische hievon Kundschafft bekommen / haben sie sich zeitlich auff die Flucht begeben / denen aber die Schweden dergestalt in den Eysen gewesen / daß sie deren Nachzug noch zwischen Braunau vnnd Politz[280] / disseits deß Waldes erdappet / vnd vber 200. Gefangene / worunter 1. Rittmeister / 2. Leutnant / 4. Cornet / etliche Wachtmeister vnd Corporalen / ohne was tod geschossen vberkommen / auch noch selbigen Abend die Keyserlichen biß nach Politz / daselbsten sie ihre meiste Stabswägen (darbey auch deß Herrn Feldmarschall-Leuten. Montecuculi Cantzley vnnd Silbergeschirr) im Stich lassen müssen / verfolget. Alldieweil aber hierüber die Nacht eingefallen / haben die Schwedische für dißmal weiters nichts richten können / weil sich auch die Keyserischen schon biß nach KönigGrätz geflohen gewesen. Hat also Herr Gen. Feldzeugmeister Wittenberg / das Fußvolck vnd Stücke / welche er zuvor in Peterswalde[281] stehen lassen / bey der Warte wider an sich gezogen / vnd seinen Rückzug in Schlesien vber den Johannes Berg[282] / welches Schloß er eingenommen / vnnd mit 100. Tragonern besetzt / begeben / vnd für Oppeln[283] sich gesetzt / weil aber I. Kön. M. in Pohlen deßwegen an Herrn General Wittenberg geschrieben / vnd vmb 8. Tag Auffschub zu Abführung der Keyserl. Völcker Ansuchung gethan / denn bereits gewisse Keys. Commissarien deputirt die Keyserliche Besatzung abzuführen / vnd solchen Posten mit Polnischen Völckern zu besetzen / als hat der Herr General Wittenberg so lang mit dem Angriff in gehalten“.[284]

Boccamaggiore unterrichtete Piccolomini am 3.1.1647 aus Abensberg:[285] Maximilian I.[286] sei am 30.12. von der Armee abgereist und am folgenden Tag in Wasserburg[287] eingetroffen. Gallas sei am heutigen Tag angekommen, habe aber noch keine Audienz gehabt. Er leide an dem üblichen Fieber und seinem Podagra; trotzdem habe sich der Kriegsrat samt den kurbayerischen Vertretern Jost Maximilian von Gronsfeld, M. Kurz und Mändl bei ihm versammelt. Am Vortag seien die Befehle Lobkowitz‘, der bis zur Ankunft Gallas‘ kaiserlicher Armeekommissär war, eingetroffen, dass Gallas sich zur Reise nach Ingolstadt rüsten solle. Montecuccoli habe mitgeteilt, dass der Feind bei Glogau, er selbst bei Friedeberg stehe; er warte auf die Infanterie, um die Pläne des Feindes vereiteln zu können. Wittenberg habe Werber mit Geldmitteln an die polnische Grenze geschickt, um dort die entlassenen 5.000 in Sold zu nehmen. Sie, die Kaiserlichen, aber seien närrisch genug, an einen Frieden zu glauben.[288]

Im Januar 1647 stand Wittenberg in Ohlau und Göltsch,[289] die er befestigen ließ.[290] Colloredo teilte Lobkowitz am 26.1.1647 mit, am 22.1. sei Montecuccoli aus Münsterberg[291] aufgebrochen, marschiere nun gegen Brieg[292] und wolle wahrscheinlich die Oder überschreiten, um Wittenberg anzufallen oder um sich zwischen diesen und die Schiffsbrücke bei Ohlau zu stellen. Wittenberg stehe noch bei Namslau.[293]

B. I. von Martinitz informierte Piccolomini am 27.1.1647 aus Prag, in Zusammenhang mit dem Frieden zwischen Spanien und den Vereinigten Niederlanden herrsche die Meinung, der Universalfrieden könne nicht mehr fern sein. Demgegenüber nehme aber der Krieg kein Ende, die Schweden bedrohten Lindau[294] und selbst Tirol sei in äußerster Gefahr. Die kaiserliche Armee sei schwach und beziehe ungeordnet die bei Eger zugewiesenen Winterquartiere. Einzelne Trupps stießen allerdings bis Prag vor, lieferten einander Gefechte und hätten sogar die Pferde Colloredos gestohlen. Mit schwachen Kräften wehre sich Montecuccoli in Schlesien gegen Wittenberg. Es sei die Nachricht eingetroffen, der alte Oxenstierna[295] sei für eine Versöhnung.[296]

Am 6.2.1647 schrieb Formarini Piccolomini aus Pressburg[297]: Er dankte für die Nachricht vom Friedensschluss mit den Holländern und wünschte, der Generalfrieden möge bald nachfolgen. Der dortige Landtag sei über Nachrichten von neuen Rüstungen Rákóczis beunruhigt; dieser habe 6.000 Mann und Munition auf der Theiß nach Kaschau[298] befördern lassen, befestige weitere Orte, verhandle mit den Schweden und drohe, er wolle bei Nichteinhaltung der Bedingungen des mit ihm abgeschlossenen Friedens – mit denen so mancher der dortigen Herren nicht einverstanden sei – , aufs Neue in den Krieg eintreten und sich mit Wittenberg verbinden.[299]

Im Februar war Wittenberg im Anmarsch auf Leobschütz.[300] Am 18.2.1647 schrieb Rathmüller aus Smiřitz[301] an den schwedischen Generalkommissar und Zahlmeister in Wittenbergs Armee, Siegmund Müller: Er habe die im Oktober vergangenen Jahres  mit ihm getroffene Abmachung betreffs der Herrschaften Friedland und Reichenberg dem Grafen Gallas in Wien vorgelegt. Dieser wolle nicht ohne Einwilligung des Kaisers in den Verhandlungen fortfahren und sei deshalb persönlich zum Kaiser nach Pressburg gefahren, habe sich jedoch nicht lange aufhalten können und man habe daher seinen, Rathmüllers Sekretär Johann Friedrich Geutter, in Pressburg zurückgelassen; dieser warte noch immer auf die Entscheidung des Kaisers. Müller möge dies Wittenberg mitteilen; die Kontribution für die dortige Herrschaft sei ordentlich abgeführt worden. Abschließend bat er um die Zusendung eines Reisepasses.[302]

Die kaiserlichen Subdelegierten bei den Ulmer Waffenstillstandsverhandlungen[303] Gebhard und Rosenberg schrieben am 18.2. aus Ulm an Gallas: Sie bestätigten den Empfang seines Schreibens sowie seiner Stellungnahme, von der sie die kurbayerischen Delegierten unterrichtet und sie angewiesen hätten, die Verhandlungen bis zum Empfang der kaiserlichen Resolution zu unterbrechen. Diese hätten eingewendet, sie müssten auf den strengen Befehl Maximilians I. hin ohne Rücksicht auf die kaiserliche Resolution in den Verhandlungen fortfahren. Bei einem neuerlichen Besuch ersuchte sie Rosenberg, sie möchten wenigstens kurze Zeit zuwarten, aber die bayerischen Delegierten entschuldigten sich mit dem kurfürstlichen Befehl. Am 15.2. kehrten die schwedischen Gesandten Mortaigne und Douglas zurück und beschieden die kaiserlichen Vertreter, die gekommen waren, um sie zu begrüßen, sie würden bloß mit den Bayern verhandeln. Weitere Fragen beantworteten sie dahingehend, dass sie elf Tage gewartet hätten und die Verhandlung somit von den Kaiserlichen unterbrochen worden sei. Dass sie mit den Bayern, nicht mit den Kaiserlichen verhandelten, erklärten sie damit, noch vor ihrer Abreise von den Bayerischen gehört zu haben, die Kaiserlichen hätten keine Lust zu den Verhandlungen und seien auch nicht genügend instruiert. Die bayerischen Delegierten seien vom Kurfürsten angewiesen, Sonderverhandlungen mit ihnen, den Schweden zu führen. Es bestehe die Befürchtung, die Schweden könnten die Ausstellung eines Reisepasses für Reichshofrat Lindenspühr hinhalten und noch vor dessen Ankunft die Verhandlungen mit den Bayern abschließen wollen. Daher sollte Lindenspühr ihnen unverzüglich die kaiserliche Resolution zukommen lassen. Ähnlich habe auch der bayerische Feldwachtmeister von Reuschenberg unvorsichtiger Weise verlautbart, die Schweden würden nur mit den Bayern verhandeln; … „den Tag vor der Schwedischen Ankunft seind die Franzosen bei uns gewest, und uns der Schwedischen Ankunft repraesentiert, dass weillen Mortaigni und Douglas, als zwei aus den vornehmsten von ihren Teil General-Personen alhero kommen, sie die Sachen ernstlich und kurz vernehmen würden, derohalben wir uns mit einer ragionabl Proposition gefasst machen möchten, dabei sie uns auch versichern könnten, sie nicht allein nichts von diesen, was sie ihnen haben zurück geben, sondern noch mehrers, und wie sich verlauten lassen, die Obere Pfalz und etwas von Böheimb ohne dass, was Wittenberg in Schlesien und Erblanden haben müsste, praetentiern würden“. Sie, die kaiserlichen Subdelegierten, hätten bei ihren täglichen Besuchen auf alle mögliche Weise versucht, die Bayern zu überreden, die jedoch auf ihrer Berufung auf den kurfürstlichen Befehl bestanden.[304]

Colloredo wandte sich am 27.2. wieder an Lobkowitz: Der kaiserliche Wunsch, die Regimenter außerhalb der Erbländer stehen zu haben, könnte erfüllt werden, wenn Proviant vorhanden wäre; auf die Fuhren des Landvolks dürfe man sich nicht völlig verlassen. Ferner beklagte er den Mangel an Schießpulver und Munitionsbedarf. Weder habe die kaiserliche Resolution erfüllt werden können, noch gebe es Mittel, Vorräte anzuschaffen. Wittenberg ziehe zur Warthe und weiter nach Oberschlesien.[305]

Am 2.3.1647 berichtete Colloredo aus Prag Lobkowitz, Wittenberg plane anscheinend Aussagen von Soldaten zufolge nach Oberschlesien zu ziehen und sein Korps im Fürstentum Teschen[306] zu dislozieren, Montecuccoli verfolge ihn. Zudem habe Pachonhay aus Brüx gemeldet, dass Lewenhaupt außer seinen 5.000 Mann starken Truppen bei Leipzig noch weitere Truppen zusammenziehe und möglicher Weise gegen Brüx vorrücken wolle. Nach genauerer Kenntnis der gegnerischen Absicht werde er die Stadt durch Kavallerie verteidigen lassen.[307]

Zumindest im Hinblick auf seine Besitzungen Reichenberg und Friedland konnte Gallas einen Erfolg erzielen, denn am 19.3. bestätigte der Kaiser den zwischen Gallas und Wittenberg in Dobruschka abgeschlossenen Akkord über die Abkommandierung der schwedischen Besatzungen von den Schlössern und Herrschaften Friedland und Reichenberg. Er, F., sei zu der Ansicht gelangt, dass dieser Akkord seinen kaiserlichen Interessen nicht zuwider laufe und gestatte aus besonderer Gnade – ohne Konsequenzen für jede weitere Person – den Abschluss des Akkords gemäß den ausgehandelten Bedingungen, er streiche nur – was eigentlich zu erwarten war – den Artikel über den protestantischen Priester in Friedland. Gallas solle die Vereinbarung bloß im eigenen Namen treffen und diese kaiserliche Einwilligung für sich behalten.[308]

Im März 1647 stand Wittenberg bei Freystadt[309] und Beuthen/Oder,[310] meldete La Croon die Eroberung von Schloss Johannesberg[311] durch Wittenberg.[312] Am 15.3.1647 schrieb L. Gonzaga aus Neisse an W. E. von Lobkowitz, nach längerer Ruhepause sei Wittenberg von Oppeln nach Beuthen aufgebrochen und werde wohl ins Fürstentum Teschen weiterziehen, um dort sein Lager aufzuschlagen. Man befürchte einen Angriff auf Jablunkau.[313] Am 30.3.1647 hatte sich B. I. von Martinitz aus Prag wieder an Piccolomini gewandt: Die Folgen der kurbayerischen Neutralität könnten sich als Verlust von Oberösterreich, aber auch als völliges Verderben auswirken. Wittenberg verstände sich mit Rákóczi. Der Friede mit den Vereinigten Niederlanden könne durch ein weiteres Missgeschick, nämlich den Tod des Prinzen von Oranien, zunichte gemacht werden. Dessen junger Nachfolger Willem II.  könnte den Verlockungen der französischen Sirenen weit zugänglicher sein.[314]

Im April 1647 berichtete Colloredo Hatzfeldt von der Lage in Schlesien und der baldigen Krönung Ferdinands IV. zum König von Ungarn.[315] Am 6.4. schrieb B. I. von Martinitz an Piccolomini, Wittenberg rücke über Mähren näher an Ungarn heran. – Die Häresie sei von solcher Natur, dass sie sich entweder selbst fürchte oder fürchten mache. – Nach der Neutralitätserklärung Bayerns bedrohten große Armeen diese Länder und die Streitkräfte des Kaisers seien zwar nicht völlig schwach, doch fehle es ihnen an Entschlossenheit und Unternehmungslust; da wirkten sich die Friedensverlockungen, mit denen der Feind die Kaiserlichen betrüge, verheerend aus.[316]

Nach dem anonymen Bericht[317] eines Agenten des kaiserlichen Feldmarschalls Holzappel – wahrscheinlich stammte er von Winter von Gültenbron, dem kaiserlichen Kommandanten von Friedberg[318] – hatte Wrangel vor, sich unterwegs mit den 7.000 Mann starken Truppen Wittenbergs zu vereinigen, um Eger noch schneller als Schweinfurt[319] zu erobern und die Stadt wie schon Schweinfurt zur schwedischen „Realfestung“ zu machen. Wrangel hatte seine Armee in den Ruheräumen in Franken „ganz zur Perfektion“ und auf eine Gesamtstärke von 9.000 Kavalleristen und 5.000 Infanteristen gebracht. Der Fränkische Reichskreis brachte die notwendigen Kontributionen auf:[320] Für Verpflegung waren monatlich 18.607 Rt. zu erlegen, für Befestigungsarbeiten 4.000, für Munition und Material der Festung Schweinfurt 1.000, für Werbungen der alten Kompanien 1.000, für Neuaufstellungen ebenfalls 1.000 Rt. Dazu war die Schweinfurter Besatzung zu erhalten und die schwedische Armee mit Subsistenzmitteln zu unterhalten, falls sie wieder im Fränkischen Reichskreis erscheinen sollte.

Die fränkische Reichsritterschaft verpflichtete sich zudem nach dem Fall Schweinfurts am 22.4.1647, innerhalb von 14 Tagen an die Regimenter Avangour, Landgraf [Friedrich v. Hessen-Rotenburg], Wittkopf und Wittenberg 10.000 Rt. zu zahlen.[321] Gestützt auf seine fränkische Versorgungsbasis wollte Wrangel erst in Böhmen Fuß fassen, um nicht nur dort Kontributionen zu erheben, sondern auch um die Widerstandskraft des Kaisers zu schwächen. Das konnte die Verhandlungsposition Schwedens auf dem Westfälischen Friedenskongress nur stärken.

Die Einsetzung Holzappels zum kaiserlichen Oberkommandierenden, die Operationen Wrangels und Wittenbergs in Schlesien, der Abmarsch Wittenbergs von Auras,[322] der Tod des Prinzen Christian von Dänemark bei Dresden auf der Reise nach Karlsbad und der schwedische Angriff auf Eger beschäftigten Colloredo in der Korrespondenz mit Hatzfeldt im Mai dieses Jahres.[323] Im Mai informierte Colloredo Hatzfeldt von Wittenbergs Abmarsch von Auras,[324] Lodovico Gonzaga Hatzfeldt von Wittenbergs Überfall auf Breslau.[325]

Am 29.6. teilte Formarini Piccolomini mit: Der Kaiser gedenke, am Montag Linz[326] zu verlassen und am Donnerstagabend in Budweis anzukommen. Das Rendezvous der Armee werde in der Pilsener Umgebung stattfinden, die Beteiligung werde auf 26.000 Mann geschätzt. Wittenberg und Wrangel hätten sich bei Eger vereinigt und beabsichtigten, mit ihren 20.000 Mann die Stadt anzugreifen. In Eger lägen 1600 Musketiere und der Kaiser habe dem Stadtkommandanten Paradeiser unter Androhung der Todesstrafe befohlen, die Stadt bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.[327] Tatsächlich hatte der Kaiser nacheinander drei persönliche Befehle an Paradeiser absetzen lassen, die Festung bis „zum letzten Blutstropfen“ oder bis zum Entsatz zu halten.

Nach Aussage Wittenbergs im Juli, der die Verhältnisse im bayerischen Heer gut zu kennen schien und auch Werths Übergang ins kaiserliche Lager im Sommer 1647 genau beobachtete, gegenüber Maximilians I. Beauftragten Kütner hätten aus der Führungsebene der kurbayerischen Armee vor allem Gayling von Altheim, La Pierre und Fleckenstein ein schlechtes Verhältnis zu Werth gehabt, was jedoch darauf schließen lasse, so jedenfalls Wittenbergs Vermutung, dass Maximilian I. von dem Vorhaben Werths, die kurbayerischen Truppen in kaiserliche Dienste zu überführen, gewusst habe.[328]

Gemäß den schwedischen Planungen für den letzten Feldzug 1647/48 sollten eine Hauptarmee unter Karl Gustav und Wrangel sowie zwei weitere Armeen unter Wittenberg und Königsmarck formiert werden. Die Hauptarmee sollte zum Rhein, nach Franken und Schwaben, die beiden anderen sollten nach Westfalen und Schlesien gehen bzw. mit der Hauptarmee gegen Böhmen und die kaiserlichen Erbländer ziehen.[329] So war die Vereinigung der kaiserlich-bayerischen Armee nahe der Oberen Pfalz erfolgt, zu deren Schutz sich Ferdinand III. gemäß dem Rekonjunkturrezess mit Kurbayern verpflichtet hatte.

Am 15.12.1647 schrieb Erzherzog Leopold Wilhelm aus Brüssel an Colloredo, er habe sein Schreiben vom 30.11. mit den Kriegsberichten und den Informationen über die Absichten Wittenbergs erhalten und ersuche um weitere Berichterstattung.[330] Nach Holzappels Planungen, der die kaiserlichen Truppen auf ihrem letzten Feldzug 1647/48 in diesem Krieg führte, sollte eine dritte Kräftegruppe Ostböhmen am Sudetengebirge gegen Angriffe Wittenbergs sichern, der den erfolgreichen Kleinkrieg in Schlesien weiterführte. Dieses Korps aus drei berittenen Freikompanien unter Hannemann, Unger und Augustin und den Kroatenregimentern Pálffy und Marcovich war in den Städten Jungbunzlau[331] und Königgrätz und ihrem Umland stationiert. Holzappel ging davon aus, dass Wrangel kaum allein mit seiner Armee in Böhmen einfallen würde, sondern sich zuerst nach Sachsen und Meißen wenden würde, um die Armeekorps unter Wittenberg und Königsmarck an sich zu ziehen. Diese Fehleinschätzung verhinderte den Aufmarsch der kaiserlichen Armee. Wrangel marschierte nämlich nicht Wittenberg entgegen, sondern hielt in Oberfranken an; Wittenberg führte seine 7.000 Mann quer durch Sachsen, um sich mit Wrangel zu vereinigen, während Wrangel zunächst auf die Verbindung mit Königsmarck verzichtete.

Am 20.4.1648 heiratete Wittenberg in Sorau[332] die noch nicht ganz 15-jährige Maximiliana Elisabeth Freiin von Schönburg [geb. 17.8.1633], Tochter des Hans Caspar von Schönburg-Penig [1594 – 1644] und seiner Gemahlin Elisabeth.[333] Sie verstarb aber noch im selben Jahr in Königsaal.[334]

Am 15.6.1648 informierte Rudolf Graf Colloredo Lobkowitz, Wittenberg habe in Johannisberg[335] im Neissegebiet gestanden, jetzt sei er ins Glatzer[336] Bergland einmarschiert und man müsse seine weiteren Bewegungen abwarten. Den meisten Vermutungen zufolge könnte er in Böhmen eindringen.[337]

Am 16.6.1648 meldete Traudisch Holzappel, dass der Gegner gegen Böhmen marschiere. Am 17.6, als Traudisch‘ Meldung gerade eingetroffen war, ging eine Nachricht aus Schlesien vom 11.6. ein.[338] Wittenberg sei mit allen ihm untergebenen Truppen in die Lausitz abmarschiert und wende sich der Elbe zu. Holzappel bat daher am 17.6. Ferdinand III., den Zuzug der Armeekorps aus Österreich und Innerösterreich per Befehl zu beschleunigen.[339] Außerdem bat er ihn, Geld für die Pulvererzeugung bereit zu stellen. Corona wurde angewiesen, alle notwendigen Maßnahmen zur Pulverzeugung in Pilsen zu ergreifen.[340] Colloredo schrieb am 17.6. an Lobkowitz, Wittenberg in Schlesien und Königsmarck in der Oberen Pfalz verhielten sich ruhig. Angeblich sei Pfalzgraf Karl Gustav persönlich, in Begleitung von zwei Regimentern, in Leipzig eingetroffen; ob ihm weitere Regimenter folgen würden, wisse man noch nicht.[341]

Am 21.6. meldete Traudisch, dass nahe bei Eger ein Gefangener eingebracht worden sei, nach dessen Aussagen habe der Gegner mit der ganzen Armada am 20.6. morgens nur eine Stunde von Eger entfernt gestanden. Wrangel befinde sich selbst bei der Armee, der Gegner habe alle seine Geschütze dabei.[342] Traudisch vermutete deshalb, dass ihn die schwedische Kavallerie angreifen wollte, und wich daher auf Horazdiowitz[343] aus. Tatsächlich hatte Wittenberg am 14.6. die Elbe nach Westen hin überschritten. Um den 20.6. herum war Wrangel weiter gezogen. Die Truppen Wittenbergs, der Hof in Oberfranken besetzte, hatten sich ihm schon genähert. Nach dem Eintreffen seines Korps vor Eger war die schwedische Armee 21.000 Mann stark, hinzu kamen die Stückknechte der Artillerie. Am 21.6. begann Wrangel die Belagerung Egers; Fußtruppen begannen mit den ersten Angriffen, die Kavallerie schloss die Festung ein. Die schwere schwedische Artillerie eröffnete am 26.6. ihr Bombardement.

In Mähren waren acht feste Plätze in schwedischer Hand, die nach der Katastrophe von Jankau (1645) bei dem verheerenden Schwedeneinfall 1645 den Kaiserlichen verlorenen gegangen waren. Einer dieser Plätze war die alte Bergwerks- und Tuchmacherstadt Iglau.[344] Von dort aus hatte die schwedische Garnison über zwei Jahre Kontributionen eingetrieben und Plünderungszüge unternommen. Ferdinand III. wollte dem ein Ende bereiten. Bereits Anfang Juli hatten Teile zweier Kürassierregimenter die Blockade der Stadt versucht. Im August 1647 übertrug der Kaiser Puchheim das territoriale Kommando in Mähren, Schlesien und Niederösterreich mit der Weisung, Holzappel auf dem Laufenden zu halten.[345] Zugleich hatte Puchheim den Auftrag erhalten, Iglau unter allen Umständen zurückzuerobern.[346] Ende August verstärkte er die Blockade und ging am 24.9. zur förmlichen Belagerung über. Nach wochenlangen, verlustreichen Kämpfen – auch Strassoldo und Knöring waren gefallen – forderte Wittenberg die Besatzung zu äußerstem Widerstand auf; der zugesagte Entsatz kam allerdings nicht durch. Der kaiserlichen Armee unter Holzappel fehlten bei ihrem Feldzug in Hessen-Kassel 1647/48 die zehn Regimenter, die zur Belagerung des strategisch unwichtigen Iglau benötigt wurden, das seit Anfang Juli blockiert und belagert wurde und erst am 7.12. an den meist als unfähig eingeschätzten Puchheim fiel.

Am 4.7.1648 schrieb Colloredo an Lobkowitz, Königsmarck stehe noch vor Falkenau[347] und halte die Stadt unter starkem Beschuss; ohne Hilfe werde sie sich nicht lange halten können. Wittenberg sei auf dem Wege von Glogau, wolle angeblich nach Polen, anderen zufolge nach Pommern; wegen dieser Provinz misstrauten die Schweden dem Kurfürsten von Brandenburg. Wittenberg solle den Befehl haben, einige Truppen aus Schweden zur Hauptarmee abzukommandieren. Die Schweden hätten Oels[348] und Bernstadt[349] verwüstet und wollten auch Jauer[350] das gleiche Schicksal bereiten. Allem Anschein nach beabsichtige der Feind schnell zuzuschlagen.[351]

Am 16.7. wandte sich B. I. von Martinitz in düsterer Vorahnung aus Prag wieder an Piccolomini: In seinem Schreiben vom 24.7. habe er ihm die Wahrheit gesagt: Gegenwärtig greife Königsmarck Falkenau und Elbogen[352] an, und Ernst Albrecht Graf von Eberstein, dieser Häretiker, der hätte zu Hilfe kommen sollen, habe nichts unternommen; Wittenberg und Königsmarck zögen ihre Truppen zusammen und wollten mit den aus Pommern kommenden Verstärkungen angeblich Prag umzingeln. Auch wenn Colloredo gute Absichten hege, sei er doch zu alt und verfüge über nichts anderes als höchstens 600 gute Fußsoldaten und eine verarmte, von Maximilian von Waldsteins Offizieren ausgesaugte Bürgerschaft. Die Torwachen seien schwach, und es gebe selbst solche Vorfälle, dass feindliche Reiter ein- und ausgehen, sich als Kaiserliche ausgeben, und niemand untersuche sie oder verlange einen Pass. Aus dem gegen den Weißen Berg liegenden Tore könne niemand hinaus, da das Land dort vom Feinde besetzt sei; 10-12.000 Mann könnten mit Leichtigkeit die ganze Stadt belagern und bei einem Überfall, insbesondere von der Burgseite her, auch in geringerer Zahl in die Stadt eindringen. Er habe Colloredo darauf aufmerksam gemacht, der aber habe geantwortet, er wisse davon, habe jedoch überall zu wenig Leute. Den jüngsten Nachrichten zufolge ziehen die Schweden ihre Truppen zu einem Angriff auf Prag zusammen.[353]

W. E. von Lobkowitz gab am 8.7.1648 aus Linz Piccolomini gegenüber seiner Freude über Piccolominis Rückkehr zur Armee Ausdruck, versprach volle Unterstützung, Munitions- und Proviantlieferungen und legte ihm ans Herz, mit Maximilian I. gute und respektvolle Beziehungen zu pflegen. Anschließend warnte er vor der Gefahr, die Böhmen von Königsmarck drohte.[354]

Puchheim hatte in Königgrätz sein Hauptquartier aufgeschlagen und sicherte an den schlesischen Gebirgen gegen Wittenberg, der sich in die Grafschaft Glatz zurückgezogen hatte. Da nach Puchheims Auffassung die größere Gefahr von den schnellen Vorstößen Königsmarcks ausging, zog er bei Iglau und Tábor ins Innere Böhmens. Es galt die Festungen zu verstärken und dann gegen Königs-marck vorzugehen. Das gab jedoch auch Wittenberg die Möglichkeit, nach Böhmen einzufallen. Leslie teilte Piccolomini am 18.7. aus Linz mit, aus Prag sei die Nachricht eingetroffen, dass Wittenberg nach Glatz vorrücke, um Nachod[355] und Königgrätz anzugreifen.[356] Am 22.7. informierte Colloredo Lobkowitz, Wittenberg setze seinen Vormarsch in Böhmen fort, halte sich nun bei Jaroměř [357] auf und wolle sichtlich zur Elbe ziehen. Königsmarck sei dieser Tage in Eger gewesen, jetzt aber wieder zu seinen Leuten abgereist. Vor zwei Tagen stand er bei Plan.[358] Alle Bewegungen beider schwedischer Heere müssten aufmerksam verfolgt werden. Puchheim stehe mit den Truppen noch bei Časlau.[359] Colloredo schrieb am 25.7. wieder an Lobkowitz, Königsmarck habe am 23.7. bei Pilsengestanden, wo er überall Vieh zusammen trieb und nach Eger bringen lasse. Die Aussagen von Gefangenen ließen nicht deutlich erkennen, wo-hin sich Königsmarck zu wenden gedenke. Die einen behaupteten, sein Ziel sei Saaz,[360] die anderen, es sei die Obere  Pfalz. Wittenberg befinde sich bei Skalitz,[361] Puchheim bleibe bis zum Anmarsch von Verstärkungen an der Sazawa.[362] Im Juli wurde Wittenberg bei Jaroměř gesichtet.[363] Wittenberg unternahm später Diversionen nach Südböhmen, bei denen er Tábor und Krumau[364] einnehmen konnte. In einer zeitgenössischen Relation heißt es: „Hierzwischen hat Württenberg daß Schloß Konopischt[365] vnd die Stadt Tabor / die Königsmarckische aber vnter den Obristen Koppi [Koppey; BW] daß Schloß Tetzschen[366] an der Elbe / ohne sonderlichen Wiederstand einbekommen“.[367]

Am 26.7.1648 hatte Königsmarck zwischen zwei und drei Uhr morgens seinen Angriff auf die Prager Kleinseite geführt und ungeheure Beute gemacht. Am 27.7. marschierte Puchheim in die Altstadt und die Neustadt, beide rechts von der Moldau gelegen. Wittenberg setzte sich am 30.7. mit den schwedischen Korps vor diesen beiden Stadtteilen fest. Dadurch wurde zwar die Versorgung der Stadt erschwert, eine vollständige Einschließung der Stadt gelang den Schweden jedoch nicht. Puchheim geriet in schwedische Gefangenschaft, als er Prag verließ, um Verstärkungen aus Budweis heranzuführen. Den Kampf um die Stadt beeinflusste Puchheims Abwesenheit aber nicht. Dagegen wuchs der Widerstand der Bevölkerung.

Am 1.8.1648 berichtete Jan van der Croon aus Beraun[368] Piccolomini über die Eroberung der Prager Kleinseite durch Königsmarck: „Den traurigen Zustand mit Prage habe ich zur Berichten nichts unterlassen wollen, dass der Königsmarck nach Prage kommen, die Kleine Seite mit Schand undt Spott erobert, solche einen Halbentag geplündert, über 180 Person wird gehawet, den Obristen Purggrafen, Cardinal und andere grosse Herren, so auf der Kleinen Seite gewohnet, gefangen genommen. Der General Wittenberg ist gestern auch ankommen und weilen der Herr Graf Puchheimb heinein gelanget, werden die Alt- und Neustätter, welche zwei Blutsiege fanden auch gesterket.

Herr Cardinal [Ernst Adalbert v. Harrach; BW], Ober-Purggraf [B. I. v. Martinitz; BW], Ober-Hofmeister [F. O. v. Kolowrat-Libštejnský; BW], Obrister Landrichter [F. M. K. v. Sternberg; BW] undt General-Commissar von Collowrath [W. E. v. Kolowrat-Krakovský; BW] worden in ihren Hausern verwacht, aber erstlich alle ihre Häuser, wie auch die Kleine Seiten, einen halben Tag ausgeplündert. General Wittenberg soll an vorgangenen Freitag früh selbsten mit seinen Herren in Schloss ankommen sein, und ebenso dann Königsmarck in kaiserlichen Zimmer wohnen“.[369] Am 3.8. informierte er Piccolomini über den Ausfall der Prager Studenten gegen die Schweden auf der Kleinseite: „Wegen Prage ist mir nichts anders ankommen, als wie Eure Excellenz hierbei liegende gnedig zur Erfahrung haben. Allein sollen die Studenten und andere mehr von der Altstadt etwann auf Schiefen oder wie sie gekönt vorgangene Woche herüber auf die Kleine Seite gefallen sein, und den Feind etwas Schaden zugefügt haben. Aber balden wieder hinüber gegangen sein“.[370]

Leslie antwortete Piccolomini am 11.8.: Die Schuld an dem Verlust Prags werde hierorts Colloredo beigemessen; Adel und Volk seien entrüstet über sein Verhalten und wollten ihn, bis es mit der Zeit möglich sein wird, vor Gericht verklagen. Wittenberg und Königsmarck befestigten die Orte zwischen der Moldau und der Stadt Beraun, damit diese Prag nicht zu Hilfe kommen kann.[371]

Im „Theatrum Europaeum“ heißt dazu: „Damit aber offenbahr werde / was nach jetzt beschriebenen Ein- und Uberfall weiters passiret / so ist zu wissen; Daß / nach dem der Herr General Wittenberg / wie droben berührt / auff deß Herrn Generals von Königsmarck Erforschung / vor Prag angelangt / und die Alte Stadt / wo selbige am füglichsten anzugreiffen seyn möchte / umbsehen; Er darauff / Sontags den dreyssigsten Julii / den Ort mit acht halben Carthaunen / und sieben zwölffpfündigen Stücken / zwar hart zugesetzt / demselben auch die Flanquen ziemlich ruinirt: Dieweiln man aber in consideration gezogen / dass die daran liegende Aussenwercke mit Soldaten ziemlich angefüllet / und darauß keines Wegs zu bringen gewest; über diß auch die volckreiche Pragerische Bürgerschafft (die sich sämptlich / wie auch die Studenten / tapffer mit gewehrt) das eusserste hierbey zu thun versprochen / und noch weiters der Herr Graff von Buchheim / mit einer starcken Cavallerie, und anderer Mannschafft / zu jhnen hinein kommen; als ist darumb für rathsamer angesehen worden / die Stücke hinwiederumb abzuführen / und deß Herrn Generals von Königsmarck Excellentz / biß auff weitere Gelegenheit /allein actioniren zu lassen; welches auch geschehen / in deme der Herr General Wittenberg von dar ab über die Moldaw nach Königsaal[372] gewichen / Vorhabens / wann ja die Käyserlichen dem Ort einigen Succurß zuzuschicken / sich unterstehen würden / solchen desto leichter unter Augen zu gehen.

Damit aber unterdessen die Zeit nicht vergeblich hingebracht würde / hat er / als droben vermeldet / den 6. 16. August das veste Hauß Konopitsch / dem Herrn Grafen Michna zuständig / durch Ubergab / den 13. 23. aber die Stadt Tabor / durch Sturm bemeistert / nach welcher Besetzung er wieder zurück auff Prag marchirt / daselbsten inmittelst der Herr General von Königsmarck / der Alten- und Newen-Stadt / (deren Inwohnere den jüngst auff der kleinen Seiten erlittenen Schaden auf 7 Millionen angeschlagen) durch Schiessen und Fewer-Einwerffen / starck zu setzen lassen / unter andern den newerbawten Thurn auff der Jesuiter Kirchen / wie auch die Wasser-kunst und das Saltz-Hauß / heftig zerschossen. Deßgleichen hat er die kleine Seiten / gegen der Alten Stadt / trefflich verwahret; auff dem Rätschin unterschiedliche Abschnitte gemacht / und insonderheit an dem Königlichen Schloß allda noch zwey Brücken / und ein Thor / verfertigen; unterdessen aber in sechzig Wägen mit Beutten nach Leipzig führen lassen; wie dann Erfurter Briefe / unterm dato den zwölfften Augusti melden / dass wenige Tage vorhero von offtermeldtem von Königsmarck / 5. mit Gold und Silber beladene Wägen allda durch / und nach der Weser geführt worden“.[373]

Colloredo selbst schrieb sich rechtfertigend am 18.8. aus Prag an Piccolomini: Nach langen Nachforschungen ist die wahre Ursache des schwedischen Erfolgs ermittelt worden. Obristleutnant Odowalski wurde zum Verräter. Er hat in Eger ein Haus und im Egerland einigen Grundbesitz, hatte vor einem halben Jahr bei Hof um eine Kommandantenstelle angesucht und ihn einige Male bei den Inspektionen der Befestigungen begleitet. Er versprach Königsmarck, ihm für eine Belohnung von 20 000 Rt. das Strahower Tor zu öffnen und verlangte von diesem nur fünfzig bewaffnete Infanteristen. Mit diesen überschritt er den von der St. Margaretenkirche herab rinnenden Bach, hielt sich an der Rückseite des Kapuzinerklosters und erreichte über den Garten des Grafen Schlick das Haus Haugwiz; von dort ging er zur Torwache, überfiel und erschlug sie und öffnete das Strahower Tor. Vor diesem wartete bereits Königsmarck mit seiner gesamten Reiterei, drang ein, stellte rasch eine Wache ans Tor und kam in Person bis zu seinem Haus; dort betrat er den Hof, es erschien der Verräter Odowalski und fragte Königsmarck, ob er jene 20.000 Rt. nun verdient habe. Dieser bestätigte ihm auf seine Kavaliersehre, daß er sie verdient hat. Hierauf trat Königsmarck in sein Haus ein und ließ ihn im Weinberg und der gegenüber liegenden Toreinfahrt suchen, im Glauben, er hätte im Karmeliterkloster Zuflucht gefunden.

Königsmarck ließ dann die Kleinseite, die Burg und die Kaiserliche Galerie völlig ausplündern und nahm sich heraus, mit den Adeligen und Damen derart umzugehen, dass ihnen nicht einmal das Hemd auf dem Leibe blieb; heute könnte man in der Stadt Damen in Leinenkleidern sehen, wie sie die Weiber auf dem Land tragen, ein kläglicher Anblick ! Salvaguardien ließ Königsmarck nur in das Haus des Fürsten Lobkowitz, der Frau von Bilina [Anna Maria v. Sternberg, verehelichte v. Lobkowitz; BW] und des Grafen Berka legen, alle übrigen Häuser überließ er der Plünderung, die mehrere Tage dauerte. Wittenberg selbst sagte, sie hätten nicht ärger hausen können, wenn sich die Kleinseite gewehrt, und Blut, Menschen und Zeit gekostet hätte, und fügte hinzu, all dies sei überhaupt nicht die Absicht der schwedischen Krone gewesen.

Nach einigen Tagen entließ Königsmarck die Damen nach Hause, behielt jedoch die meisten Adeligen als Gefangene auf der Burg und verlangt, außer allem, das er ihnen genommen, noch große Geldsummen von jedem, wobei er ihnen droht, er werde sie ins Jenseits befördern. Er benimmt sich wie ein Barbar und völlig ohne Rücksicht auf Frauen. Die Schweden behalten ihre Beute für sich; Gold, Silber, Schmucksachen und Bargeld übersteigen die Summe von 6 Millionen, andere Mobilien nicht eingerechnet.[374]

Colloredo informierte Lobkowitz am 18.8.: Am Vortag sei Wittenberg nach Konopischt gekommen und habe die Burg unter Beschuss genommen. Die darin befindlichen Adligen und Landleute hätten sich ergeben und die Waffen niedergelegt. Auch der Feldwebel mit 20 Soldaten habe sich ergeben und jetzt rücke der Feind nach Tabor vor, wohin er, C. Hauptmann Salvetti kommandierte.[375] Der Kaiser wandte sich am 19.8. an Colloredo: Die Hilfe für Prag müsse beschleunigt und dürfe in keiner Weise aufgehalten werden. Er wurde in Kürze seinen Beschluss über die Besetzung der Hauptmannstellen in der Prager Alt- und Neustadt bekannt geben. Colloredo möge ihm alle Nachrichten zukommen lassen, die von den feindlichen Soldaten auf der Kleinseite und im Lande und auch von Gefangenen über Absichten und Pläne des Feindes gewonnen würden.[376]

Reichsvizekanzler Kurz wandte sich am 20.8. aus Linz an Piccolomini: Die Verhandlungen in Salzburg, mit denen ihn der Kaiser betraute, würden schwierig sein. Tabor ohne Hilfe zu lassen bedeute den Verlust des Rests von Prag und des Königreichs. Gegen Wrangel nur in der Defensive zu stehen sei gegen alle Absichten und Grundsätze Maximilians I. In jedem Falle drohe entweder der Verlust von Böhmen oder der der Donauländer. Nur ein Friede mit Frankreich könnte da helfen.

„Quanto per ordine di Sua Maestà Cesarea devo negoziare a Salzburg é una de più difficili resoluzioni tanto per Sua Maestà quanto per Baviera che forse mai habbino prese. Abbandonar il soccorso di Tabor fà perder il resto di Praga, e del Regno. Star offensivamente contra wrangel é contra tutte l’intenzioni e massime de Serinissimo Signore Elettore. Persuaderli che si tenga la guerra in casa sinche Tabor sia soccorso, Wittenberg ritirato, é voler persuaderli non la ruina ma la perdita del paese come loro se la pigliano: Non persuaderlo é esporre tutte le piazze che sono di la del Danubio, et il Danubio istesso nella volontà de nemici. Potrebbe sbrigarci di queste difficoltà una nova che la pace anche con li Francesi fosse conchiusa (di che non dispero) et un armistitio che ha da comincare subito doppo che l’instrumento sarà signato da gli ambasciatori, ma puol esser ancora che quel che hanno concluso li Suedesi sia artificio, et non sincera intenzione alla pace, in qual caso non si puol sperar armistitio. Vostra Eccelenza donque me facci grazia a mandare che ben m’assista, perche il venir a battaglia, é cosa per adesso per noi pericolosissima il non venirci, o il non poterci venire, é perder il Regno di Bohemia afatto, con non soccorer Tabor ne nissun altro luogo é altro tanto periculoso. Il tutto saprà facilitare la prudenza di Vostra Eccelenza“.[377]

Reichsvizekanzler Kurz wandte sich am 20.8. aus Linz auch an Generalkriegskommissar Traun, eine Kopie dieses Schreibens ging an Piccolomini: Es sei wichtiger, die Prager Altstadt und Neustadt zu bewahren, als Soldaten von der Hauptarmee abzukommandieren, um sie in eine Schlacht mit den Schweden zu schicken. Man werde die Schweden nicht zu einer Entscheidungsschlacht zwingen können und selbst wenn es gelänge und die Kaiserlichen siegten, würde nichts gewonnen als der Friede, dem sich jene bereits in Münster und zu einer Zeit verpflichtet hatten, da sie Prag in ihrer Hand wussten. Die Schweden aber seien durch diesen Friedensschluss nicht so gebunden wie die Kaiserlichen, da sie ihre Signaturen mit der Forderung verknüpften, auch mit Frankreich Frieden zu schließen, und könnten dann mit Hilfe der Franzosen weitere Forderungen durchsetzen. Somit gebe es keinen Grund zu einem Treffen mit dem Feind, in einer Lage, da man nichts zu gewinnen habe, aber alles verlieren könne. Einzig sinnvoll sei es, feste Orte nicht zu schwächen, Tabor zu helfen und eine schwedische Besetzung weiterer Orte zu verhindern. Eine Abkommandierung von Soldaten von der Hauptarmee würde auf den Widerstand des Kurfürsten von Bayern stoßen, der für sein Land das Schicksal Böhmens befürchte; außerdem würden weitere Donauländer bedroht. Traun möge ihm von der Hauptarmee eine informierte und qualifizierte Person, Blumenthal oder wen immer schicken, da die Verhandlungen in Salzburg mit Maximilian I. sich sehr schwierig gestalten würden. Der Kurfürst von Bayern sehe sein Heil in der Verstärkung der Hauptarmee, der Kaiser dagegen das seine in der Schwächung und teilweisen Abkommandierung nach Böhmen, wo Wittenbergs Vormarsch zum Stehen gebracht werden solle. Die zu schickende Person müsse Kopfzahl und Dislozierung der feindlichen Truppen sowie die Stärke der Bayern kennen und auch wissen, wie viele Truppen Maximilian I. aus den befestigten Städten abziehen könne, ohne diese allzu sehr zu schwächen. Dabei dürfe man die Gefahr nicht aus den Augen verlieren, die entstünde, wenn der Kurfürst zur Verzweiflung und zu falschen Entscheidungen getrieben würde.[378]

Am 20.8. sandte Leslie Piccolomini einen weiteren Bericht: Wittenberg stehe schon vor Tabor, wahrscheinlich werde er sich der Stadt bereits bemächtigt haben, da ihre Garnison nur 120 Mann stark sei; ähnlich schwach seien andere Orte. In der Prager Neustadt sollen kaiserliche Soldaten geplündert und die Bürger bestohlen haben. Andererseits machten die Prager selbst Ausfälle gegen die Schweden sowie Versuche, die besetzten Stadtteile zurückzuerobern.[379] Am 21.8. schrieb Piccolomini aus Landau[380] an Leslie: Pfalzgraf Karl Gustav führe der guten schwedischen Armee weitere Verstärkungen zu, während die kaiserliche Armee ihr macht- und mittellos gegenüber stehe. In Prag habe es für die Soldaten kein Brot gegeben und jetzt führe der Gegner Millionen aus der Stadt, so dass die 7.000 Mann, über die Königsmarck und Wittenberg zusammen verfügen, diese große und volkreiche Stadt mit einer Blockade sperren können. Er gab ferner der Hoffnung Ausdruck, die von Schlick aufgestellten Truppen würden zusammen mit den 2.000 Mann, die er selbst in Bayern anwerben wollte, zur Vertreibung des Gegners aus Prag genügen. In Bayern selbst könne man bloß in der Defensive bleiben.[381]

Am 27.8. informierte Leslie Piccolomini: Wittenberg habe die Stadt Tabor (am 23.8.; BW) erobert, sein nächstes Ziel sei wohl  Wittingau,[382] Krumau oder Iglau. Die gesammelte kaiserliche Armee könne sich mit der schwedischen weder messen noch sie im Felde bedrohen oder Prag zurückgewinnen. Bei Hofe nehme man dagegen neue Ernennungen von Kommandanten vor, ohne Piccolominis Vorwissen; ebenso sei man gegen sämtliche Kommandanten, Leopold Wilhelm und Gallas vorgegangen. Für Piccolomini persönlich wie für seine Armee sei wenigstens schon das Geld vorbereitet.[383]

Brisigello, mittlerweile Kommandant von Budweis, hatte noch am 31.8. Piccolomini aus Budweis über die steten großen Erfolge der Schweden, die Besetzung von Konopischt, Bechyn[384] und Tabor (23.8.), Wittenbergs Einnahme von Brandeis  a. d. Elbe[385] beim Rückmarsch nach Prag und die Gefahr von Ausschreitungen seitens der böhmischen Bevölkerung angesichts solcher Erfolge der Schweden informiert.[386]

Am 4.9. hatte sich Lobkowitz in Linz dem Kanzler des schlesischen Oberamtes, Oberg, darüber mokiert, dass die kaiserliche Hauptarmee noch immer in Landau stehe, um sich satt zu essen. Wrangel sei in Landshut,[387] Wittenberg und Königsmarck hausten nach Gefallen im Königreich Böhmen und die Schäden würden immer größer.[388]

Colloredo teilte Piccolomini am 17.9. aus Prag mit, der Feind habe seine Soldaten auf der Burg untergebracht, den Rest nach Königsaal[389] überstellt, alle Wege gesperrt und die Stadt Prag von der Lebensmittelversorgung abgeschnitten. Er, C., habe bereits vor mehreren Wochen den Hof schriftlich gebeten, sofort Munition und Artillerie zu schicken. Alles hätte rechtzeitig ankommen können, wenn man es hätte abschicken wollen. Nun sei es zu spät, die Stadt sei umzingelt und nur ein Heer mit starker Kavallerie könnte Wittenberg vertreiben und die Wege frei machen. Er habe keinen Heller, weder Pulver noch Geschosse für das hilflose Heer.[390]

Am 22.9. schrieb Formarini Piccolomini aus Wien: Während bei Hof Friedensstimmung herrsche, konnte Wittenberg Krumau[391] einnehmen und bei Hohenfurth[392] die Bagage der Regimenter Puchheims erbeuten. „Gia da Lintz avvisai Vostra Eccelenza che contra la mia intentione mi fù commandato di sequitar la corte verso Vienna, ove sendo arrivato trovo che tutto sia in stato tanto pacifico ch’a mala pena si crede che ci sia più guerra al mondo, et che fra pochi giorni haveremo la pace secura.

On de io sin hora non ho volsuto importunare la corte per sapere che cosa mi vogliano commendare o che impiego dare, aspettando con grand desiderio se sara pur vero quello si sta imaginando della pace. Ma fra tanto vedo che le cose di Bohemia vanno dal mal in peggio, et questo mi fa dubitare che li nemici non hanno quelli pensieri pacifici che si crede, et quando ben Vostra Eccelenza volesse mandar qualche soccorso dell‘ armata, trovo però che l’altre dispositioni siano cosi mal incaminate che non se ne potrà sperar grand utile o almeno successo buono. Mi dispiace sopra tutto il trovarmi otioso et inutile senza esser più spesso honorato delli benigni comandamenti di Vostra Eccelenza quale à ogni modo si vuole assicurar de la mia devotissima fedelta.

In questo momento arriva da Lintz il Sig.re Conte di Salm [Leopold Philipp Karl v. Salm; BW] portando li avvisi ch’il Wittenberg habia occupato Cromau[393] et vi stia in persona havendo a di più inarestito vicino a Hohenfurt li bagagli di quelli regimenti del Buchheim, si dubita che passara sin al Danubio. Se questo é far pace non lo so”.[394]

Colloredo wandte sich am 29.9. aus Prag wieder an Piccolomini: Der bayerische Kurfürst habe den Sukkurs verweigert, nun warte man auf die von Schlick versprochenen Truppen. Angeblich seien der Kanzlei auf der Kleinseite Schriftstücke übergeben worden, in denen die Verfasser verlangen, jeder Adelige möge ein Drittel seines Besitzes für die Fortsetzung des Krieges widmen. Der Inhalt dieser Schriftsachen sei nun in Stadt und Land in Umlauf und werde von ihren Prädikanten von den Kanzeln gelesen, wobei diese sagten, die Stände selbst sollten ihre weiteren Schritte erwägen, sich rasch mit ihnen verbinden und dem Land die frühere Freiheit zurück zu gewinnen. All dies habe derartige Verwandlungen bewirkt, dass so mancher beginne, sich kühl zurückzuziehen, und sollte es nicht zum Friedensschluss kommen, müsse man wahrlich den Abfall vieler Menschen fürchten. Vor zehn Tagen sei Puchheim nach Budweis gereist, um militärischen Sukkurs herbei zu schaffen. Die Wahl seiner Person sei nicht eben glücklich gewesen, da er sich unterwegs krankheitshalber aufhielt, der Feind ihn zwischen Frauenberg[395] und Budweis, zusammen mit anderen Offizieren, die ohne ihn die Reise nicht fortsetzen wollten, gefangen nahm und zurück auf die Prager Kleinseite brachte, wo alle am Vormittag eintrafen. Nur Mislík habe sich mit einem Teil der Reiterei nach Oberösterreich retten können. – Weder Königsmarck noch Wittenberg werde es gelingen, zwei Prager Städte durch Waffengewalt zu nehmen, doch könnte es ihnen durch langsame Ermüdung gelingen. – Er bitte um Nachricht über die Friedensaussichten. Wittenberg sei von Königsaal zurückgekommen, Königsmarck habe Prag mit Schanzen umgeben, so dass die Lebensmittelversorgung auch auf dem Wasserweg erschwert sei. An ein schnell aufgestelltes Heer, das Schlick verspräche, glaube er nicht und selbst wenn er es aufstelle, wäre es nicht im Stande, dem siegreichen Feind Widerstand zu leisten. Er, P., müsse es sobald wie möglich durch eine ordnungsgemäße Abteilung verstärken und auch einen tüchtigen Kommandanten schicken.[396]

Mittlerweile war Karl Gustav über den Pass von Pressnitz[397] gekommen und am 1.10. in Saaz[398] mit Königsmarck zusammengetroffen, um die weitere Belagerung Prags zu erörtern. Doch Prag hielt stand. Im Oktober war Wittenberg für kurze Zeit nach Oberösterreich eingedrungen, so dass man sich wieder einmal zur Verteidigung Wiens rüstete, bis der Friedensschluss allen Kriegshandlungen ein Ende machen sollte. H. R. von Starhemberg informierte Piccolomini am 4.10.1648 aus Linz, Wittenberg sei bis ins oberösterreichische Grenzland vorgerückt und das dortige verräterische Landvolk habe dies zu einer Rebellion genutzt, die inzwischen unterdrückt wurde. Der Kaiser sei darüber niedergeschlagen, auch über die Gefangennahme Puchheims.[399]

Der kaiserliche Generalkriegskommissar Blumenthal teilte Piccolomini an diesem 6.12. mit: Mit den Schweden verhandle man über deren Abmarsch aus Prag. Die größte Bereitwilligkeit bei den Verhandlungen habe Alexander Erskein, der für „Verehrungen“ immer empfänglich war, gezeigt und er, B., halte es für geraten, wenn ihm der Kaiser 1.000 Dukaten zum Geschenk machen wollte. Nach Abschluss der Vereinbarungen werde Königsmarck Prag verlassen, Wittenberg bleiben; Erskein werde sich nach Münster begeben.[400]

Colloredo informierte Piccolomini am 11.12. aus Prag, die Schweden marschierten aus dem Kreis Königgrätz ab. Auf der Prager Kleinseite seien die Generäle mit Königsmarck in Streit geraten, da sie sich mit ihm die Beute teilen und ihn selbst nach Schweden expedieren möchten, er aber alles für sich beanspruche und bis zum Ende bleiben wolle. Die Generäle sähen es gern, wenn Wittenberg bis zum Ende der Verhandlungen bliebe. Am heutigen Tag hätte die Bagage mit der Beute einiger Generäle abgefahren werden sollen, aber dann sei die Abfahrt der Generäle verschoben worden, aus Angst, sie könnten zu kurz kommen.[401] Wrangel erhielt aus der Prager Beute 40.000, Königsmarck 28.000 und Wittenberg 25.000 Rt.[402]

Montecuccoli wandte sich am 13.12. wieder aus Prag an Piccolomini: Die Schweden seien mit der Einquartierung der bayerischen Armee in der Oberen Pfalz nicht einverstanden. Am heutigen Morgen habe ein Treffen zwischen Blumenthal und Erskein auf der Kleinseite stattgefunden und um drei Uhr Nachmittag wolle man sich wiederum auf der Karlsbrücke treffen. Der Abmarsch der Schweden gehe ordnungsgemäß vor sich, Wittenberg solle als Letzter bis zum Abmarsch der Garnisonen aus den Städten bleiben.[403]

Montecuccoli informierte Piccolomini an diesem 19.12. aus Prag, Wrangel habe Prag am 17.12. verlassen, Karl Gustav solle am folgenden Tag abziehen und in Erfurt Quartier nehmen, Königsmarck werde in Frankfurt/M. logieren; Wittenberg bleibe bis zur Räumung der Stadt.[404] Wittenbergs Truppen zogen über Annaberg[405] nach Leipzig. Am 4.1.1649 berichtete Montecuccoli Piccolomini wieder von den Prager Verhandlungen, die Piccolominis Annahme einer bewussten Verschleppung bestätigten: Am Vortag habe auf der Brücke eine lange Konferenz mit den Schweden stattgefunden, bei der sämtliche Vertragspunkte nochmals durchgesprochen und genaue Vermerke gemacht wurden. Die Schweden seien mit der Forderung weiterer Zahlungen, angeblich alter Schulden, gekommen und abgewiesen worden, da diese Forderungen nicht in Münster vorgebracht worden waren. Weiter verlangten sie, dass die Städte im Reich zuerst und die in den kaiserlichen Landen zuletzt evakuiert werden sollten. Da die Friedensverträge von Münster nicht abgeändert werden dürfen, wurde dies zurückgewiesen. Nach Beendigung der Konferenz auf der Brücke sei ein schwedischer Delegierter aus Münster auf die Kleinseite gekommen, mit dem die Schweden am Nachmittag dann lange Beratungen abhielten.[406] Montecuccoli schrieb Piccolomini am 8.1., am Vortag seien die Verträge mit den Schweden betreffs des Unterhalts ihrer Garnisonen unterzeichnet worden. Das Angebot des Kaisers, als Entschädigung für den Abmarsch der Schweden 200.000 Rt. zu zahlen, sei nicht angenommen worden. Wittenberg sei weder berechtigt noch fähig, einen verbindlichen Vertrag zu schließen, und so erübrigten sich Montecuccolis Meinung nach weitere Verhandlungen in Prag. Abschließend bat er um eine Abreisebewilligung nach Budweis, von wo er mit dem in Erfurt weilenden Pfalzgraf Karl Gustav schriftlich zu verhandeln gedenke.[407] Blumenthal wandte sich am 6.3. aus Prag an Piccolomini: Die Bevollmächtigten in Prag hätten mit Wittenberg ein Abkommen über den Truppenabmarsch getroffen und Wittenberg sei danach sofort nach Erfurt abgereist. Die Auflösung der schwedischen Armee solle bald stattfinden, Wittenberg werde nicht mehr zurückkehren und wahrscheinlich die Schweden und Finnen nach Minden[408] führen. Böhmen, Mähren, Schlesien und Westfalen sollen die letzten Länder sein, die von den Schweden geräumt werden. Die Soldaten können sich von Frankreich anwerben lassen, es herrsche aber die Meinung, die Königin werde Wittenberg nach England Karl I. zu Hilfe schicken.[409]

Von seinen Gewinnen hatte Wittenbergs Kompagnon Arvid Forbes einen Teil in das nicht ungefährliche Geschäft mit Kolonialwaren. In Leipzig gründete er am 13.7.1649 zusammen mit anderen schwedischen Offizieren finnländischer und schottischer Abkunft eine „Seefahrtsgesellschaft nacher Hispanien Straßen und anderen angrentzenden Christlichen Provincien“. Der Hildesheimer Chronist Dr. Jordan notiert unter dem 22.9./2.10.1650 von einem verlustreichen Schiffsunglück: „Eodem ging der Schwedische Generalissimus Pfaltzgraf Carl Ludwig mit andern GralsPersohnen zue Wißmar[410] zue Segel nach Schweden, convoirt mit 2 Orlogschiffen einher, auf ein jedes 50 Metalstück Geschütz, dabey an die 20 andern Kaufahrder-Schiff gewesen, davon 3 gestrandet, worunter Gral. Wittenberg den meisten Schaden erlitten. Die Leuhte vom dritten seint salvirt“.[411]

Das Handelsglück scheint forbes treu geblieben sein, denn im Sommer 1655 rüstete er mit Arvid Wittenberg noch einmal ein Schiff aus, die „Salvator“.

Später wurde Wittenberg schwedischer Reichsrat und 1655 Feldmarschall im Schwedisch-Polnischen Krieg. Er starb am 7.9.1657 in Zamość[412] in polnischer Gefangenschaft.

[1] HAGEMEISTER, Materialien Erster Theil, S. 145.
[2] Manchmal auch Johannesberg genannt.
[3] SMK VIII, S. 416-417; vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.
[4] Dobrzén Wielki [dt. Groß Döbern; LK Oppeln].
[5] Nyborg [dt. Nieburg, Syddenmark].
[6] Babenhausen [LK Unterallgäu]; HHSD VII, S. 55f.
[7] Thedinghausen [Kr. Braunschweig]; HHSD II, S. 450f. Danach wurde es 1649 Wittenberg verliehen.
[8] DIETERICH, Leben einer Albgemeinde (2, 1887), S. 8.
[9] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288. Vgl. dazu die Erwähnungen bei ENGERISSER; HRNČIŘÍK, Nördlingen (die umfassendste und detaillierteste Darstellung der Schlacht).
[10] Vgl. die Erwähnungen bei ENGERISSER; HRNČİŘİK, Nördlingen (die detaillierteste Darstellung der Schlacht).
[11] ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634, S. 272.
[12] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[13] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.
[14] Usedom [Kr. Usedom-Wollin]; HHSD XII, S. 309f.
[15] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[16] KUNATH, Kursachsen, S. 228.
[17] Prenzlau [Kr. Prenzlau]; HHSD X, S. 320ff.
[18] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, S. 280ff.
[19] Oldenburg; HHSD II, S. 360ff.
[20] Schwerin; HHSD XII, S. 114ff.
[21] Löcknitz [Pommern; Bez. Neubrandenburg]
[22] Strasburg [Kr. Prenzlau/Strasburg]; HHSD X, S. 369.
[23] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 646.
[24] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[25] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[26] Gera; HHSD IX, S. 134ff.
[27] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.
[28] Kaaden [Kadaň, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 241ff.
[29] Annaberg-Buchholz [Erzgebirgskreis]; HHSD VIII, S. 5ff.
[30] KUNATH, Kursachsen, S. 249.
[31] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[32] Freiberg [LK Mittelsachsen].
[33] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 786.
[34] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.
[35] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff. Vgl. auch FIEDLER, Mit Sengen und Brennen, S. 8ff.
[36] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.
[37] revengieren: Vergeltung üben, sich rächen.
[38] Nach KUNATH, Kursachsen, S. 236, wurde er von einem Kaiserlichen erschossen.
[39] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 96f.; BENSELER, Geschichte Freiburgs Bd. 2, S. 979.
[40] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.; vgl. SCHULZ, Bautzen im Krieg.
[41] Naumburg [Burgenlandkreis]; HHSD XI, S. 341ff.
[42] Strehla [LK Meißen]; HHSD VIII, S. 341f.
[43] Die Angabe bei KUNATH, Sachsen, S. 246, Johann Christoph von Wedelbusch [1661 – 24.3.1674 Dresden; http://thesaurus.cerl.org/record/cnp00361795], ist falsch. Johann Christoph war der Sohn des Detlev von Wedelbusch. Vgl. VD17 14:014555A: RICHTER, Zacharias, Junger Frommer Leute geschwinde Vollkommenheit Aus dem Büchlein der Weißheit Cap. 4. v. 7. 14. Aber der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbt [et]c. : Als Der … Hr. Johann Christoph von Wedelbusch / auf Liebstadt … Ein nachgelassener einiger … Sohn Des … Herrn Dettloffs von Wedelbusch … Churfl. Durchl. zu Sachsen … Obristens … durch den zeitlichen Tod den 23. Martii 1674. … in Dreßden abgefordert / den 31. darauff nacher Liebstadt gebracht und … beygesetzet worden / Gezeiget Und auf Begehren in Druck gegeben durch Zachariam Richtern / Pastorem zu Liebstadt. Dresden; Bergen 1674.
[44] KUNATH, Kursachsen, S. 246ff.
[45] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[46] Plauen; HHSD VIII, S. 279ff.
[47] Altenburg [Kr. Altenburg]; HHSD IX, S. 6ff.
[48] Vgl. SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[49] Vgl. BARKER, Piccolomini. Eine befriedigende Biographie existiert trotz des reichhaltigen Archivmaterials bis heute nicht.
[50] Oelsnitz [Kr. Stollberg]; HHSD VIII, S. 263f.
[51] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1024, S 359. Das Datum müsse 26.4. lauten.
[52] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.
[53] Marktredwitz [LK Wunsiedel im Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.
[54] BRAUN, Marktredwitz, S. 118.
[55] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[56] Verschrieben für 29.
[57] KLUGE, Hofer Chronik, S. 158.
[58] KLUGE, Hofer Chronik, S. 158.
[59] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[60] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[61] Mährisch Budwitz [Moravské Budějovice, Bez. Trebitsch]; HHSBöhm, S. 352.
[62] Tabor [Tábor]; HHSBöhm, S. 592ff.
[63] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.
[64] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[65] WASSENBERG, Florus, S. 358.
[66] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[67] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[68] Mauritii Filius: der Sohn Moritz’ V. von Hessen-Kassel.
[69] SCHLOTTER, Acta, S. 327.
[70] Dörflas, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Marktredwitz i. Fichtelgebirge].
[71] Waldershof [LK Tirschenreuth].
[72] Kulmain [LK Tirschenreuth].
[73] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[74] Die Anwesenheit Wittenbergs wird auch von dem Hofer Chronisten Rüthner bestätigt; KLUGE, Hofer Chronik, S. 176.
[75] Münchberg [LK Hof]; HHSD VII, S. 464.
[76] Gefrees [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 228.
[77] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.
[78] Auerbach i. OPf. [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 41f.
[79] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[80] BRAUN, Marktredwitz, S. 132ff.
[81] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[82] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[83] Böhmisch Budweis [České Budějovice]; HHSBöhm, S. 46ff.
[84] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.
[85] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[86] Plauen [Vogtland]; HHSD VIII, S. 279ff.
[87] WASSENBERG, Florus, S. 358. Nach SEIDEL, Kriegschronik, Nr. 3, am 4./14.4.
[88] Kemnath [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 351f.
[89] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[90] Waldeck, heute Stadtteil von Kemnath [LK Tirschenreuth].
[91] BRAUN, Marktredwitz, S. 137f.
[92] Töpen [LK Hof].
[93] Schleiz [Saale-Orla-Kr.]; HHSD IX, S. 380ff.
[94] Gefell [Saale-Orla-Kr.]; HHSD IX, S. 129f.
[95] Johannette Margarethe von Baden (1623-1691), Heirat am 16.9.1640.
[96] Gemeint ist hier Friedrich Prinz von Württemberg [1615-1682], der jüngere Bruder Eberhards III.
[97] Wilhelm Otto von Nassau[-Katzenelnbogen]-Siegen [1607-1641].
[98] KLUGE, Chronik, S. 175f.
[99] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.
[100] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 618.
[101] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1193.
[102] Schlacht bei Breitenfeld am 23.10./2.11.1642: Die Schweden unter Torstensson besiegen die Kaiserlichen unter Erzherzog Leopold Wilhelm und Ottavio Piccolomini. Vgl. RUDERT, Kämpfe; WALZ, Der Tod, S. 160ff.
[103] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff. Vgl. auch FIEDLER, Mit Sengen und Brennen, S. 8ff.
[104] Freiberg [LK Mittelsachsen].
[105] KUNATH, Kursachsen, S. 261.
[106] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S. 420ff.
[107] JESSEN, Dreißigjähriger Krieg, S. 392f.
[108] WASSENBERG, Florus, S. 530.
[109] Dessau [Stadtkr. Dessau]; HHSD XI, S. 77ff.
[110] WÜRDIG; HEESE, Dessauer Chronik, S. 223.
[111] Schweidnitz [Świdnica]; HHSSchl, S. 491ff.
[112] Glogau [Głogów]; HHSSchl, S. 127ff.
[113] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[114] WASSENBERG, Florus, S. 575.
[115] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[116] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 246.
[117] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 244.
[118] Kiel; HHSD I, S. 131ff.
[119] Jütland (dän.: Jylland), der dänische Teil der Kimbrischen Halbinsel.
[120] Friedrichsort; HHSD I, S. 60f.
[121] Státní oblastní archív v Litomĕřicích (Dĕčín), Rodinný archiv Clam-Gallasové XV/10: Donop an Bruay, Kiel, 1644 VIII 03.
[122] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 261.
[123] Jankau [Jankov, Bez. Beneschau]; HHSBöhm, S. 226. 6.3.1645: 16.000 Mann schwedische Truppen unter Feldmarschall Torstensson besiegten ein kaiserliches Heer von 18.000 unter Feldmarschall Johann von Götz, der in der Schlacht fiel. Die Kaiserlichen hatten 4.000 Tote und Verwundete zu beklagen, verloren 4.500 Gefangene (darunter auch Melchior von Hatzfeldt) und alle Geschütze. Die Schweden büßten 2.000 Mann ein.
[124] ENGLUND, Verwüstung, S. 413.
[125] Wittstock [Kr. Ostprignitz/Wittstock]; HHSD X, S. 394ff. 24.9./4.10.1636: Schwedische Truppen (9150 Berittene und 7228 Infanteristen) unter Johan Banér schlagen die kaiserlich-sächsischen Truppen (9000 Berittene und 9000 zu Fuß) unter Melchior von Hatzfeldt. Dadurch konnten die schwedischen Kontributionsgebiete wieder ausgeweitet werden; Banér hatte bewiesen, dass mit Schweden als Militärmacht in dieser Kriegsphase wieder zu rechnen war. Vgl. die hervorragende Edition von EICKHOFF; SCHOPPER, 1636; ferner HÖBELT, Wittstock.
[126] Vgl. SZILÁGY, Georg Rakoczy I.
[127] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S. 420ff.
[128] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[129] Mirowitz [Mirovice]; HHSBöhm, S. 376.
[130] Neuhaus [Jindřichuv Hradec]; HHSBöhm, S. 398ff.
[131] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 519.
[132] Trompetensignal der Kavallerie zum Satteln und Aufsitzen.
[133] Vgl. FINDEISEN, Christina von Schweden; HERMANNS, Christina Königin von Schweden.
[134] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[135] Rocroi [Frankreich, Dép. Ardennes]. 18./19.5.1643: Die Franzosen unter Louis II. de Condé, Herzog d’Enghien, schlagen mit 22.000 Mann das spanische Heer unter Francisco de Melo mit 26.000 Mann. Die Spanier verlieren 8.000 Mann und 7.000 Gefangene. Die französischen Verluste betrugen 4.000 Mann. Die Schlacht beendet die spanische Mittelmacht in Mitteleuropa.
[136] Vgl. den Bericht eines unbekannten Kaiserlichen, Amberg, 1645 III 09; TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 521, S. 178: „Nostre arméé est entierment ruinéé. Gotz tué et Hatzfeld pris, Jean de Werth est perdu tellement, qu’on ne scait où il est, l’Empereur s’est sauvé de Prague et est allé vers rivière d’Ems. De l’ennemi sont aussi demeurés beaucoup d’officiers, entre lesquels sont le général Mortagne et Golts [Johann Arndt v. Goldstein]. Nostre armeé avoit déjà la victoire et tout leur canon en mains mais nostre cavallerie s’ayant amusée auprès la bagaige de l’ennemi, n’a pas poursuivi les Suédois, que se sont ralliés et retournés, et ayant defaict tout nostre infanteria ont obtenu une victoire sanglante, ou sont demeurés plus de dix mille persones sur la place, tant de nostres que de l’ennemi. Ceste bataille s’est donné près de Tabor et a duré depuis les 7 heures du matin jusques à 9 heures de nuit le 6ème de mars. Vien scritto che l’Archiduca Leopoldo se sia salvato accompagnato de due companie de foraggieri”.
[137] ENGLUND, Verwüstung, S. 419ff.
[138] Vgl. BARKER, Piccolomini. Eine befriedigende Biographie existiert trotz des reichhaltigen Archivmaterials bis heute nicht.
[139] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 531.
[140] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 542.
[141] Iglau [Jihlava]; HHSBöhm, S. 214ff.
[142] Libějitz [Libějice, ab 1950 Libějovice, Bez. Strakonitz]; HHSBöhm, S. 335.
[143] Znaim [Znojmo]; HHSBöhm, S. 688.
[144] Der Schwed‘ ist im Land, S. 54.
[145] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 535; Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.
[146] Jaroměř [Bez. Nachod]; HHSBöhm, S. 228ff.
[147] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.
[148] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[149] Grafenstein [Grabštejn, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 169.
[150] Reichenberg [Liberec]; HHSBöhm, S. 514ff.
[151] Friedland [Frýdlant, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 155f.
[152] Hirschberg [Doksy (Bez. Böhmisch Leipa)]; HHSBöhm, S. 190.
[153] Landshut [Lanžhot, Bez. Lundenburg]; HHSBöhm, S. 317.
[154] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 676.
[155] Leitomischl [Litomyšl, Bez. Zwittau]; HHSBöhm; S. 330ff.
[156] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.
[157] Chrudim [Krudin]; HHSBöhm, S. 100f.
[158] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[159] Das „Colloquium charitativum“ (28.8.-3.10.1645) in Thorn, eine Zusammenkunft von Vertretern der polnischen Katholiken und Protestanten, sollte einen Religionsfrieden vorbereiten, endete jedoch mit dem völligen Zerwürfnis.
[160] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 700.
[161] Greiffenberg i. Schl. [Gryfów Śląski, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 148f.
[162] Sonnabend = dies Saturni, feria septimus.
[163] Greiffenstein [Gryf, Gem. Gräflich Neundorf/Proszówka, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 149f.
[164] Lehnhaus [Wleński Gródek; Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 273f.
[165] Friedland [Mieroszów, Kr. Waldenburg], HHSSchl, S. 109f.
[166] HERBST, Chronik, S. 39.
[167] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 728.
[168] ENGLUND, Verwüstung, S. 440.
[169] Klattau [Klatovy]; HHSBöhm, S. 262ff.
[170] Taus [Domažlice]; HHSBöhm, S. 598ff.
[171] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[172] Aussig [Ústí nad Labem]; HHSBöhm, S. 13ff.
[173] Teplitz [Teplice]; HHSBöhm, S. 604ff.
[174] Postelberg [Postoloprty, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 467.
[175] Pfraumberg [Pfřímda; Bez. Tachau]; HHSBöhm, S. 443f.
[176] Schüttenhofen [Sušice, Bez. Klattau]; HHSBöhm, S. 558.
[177] Horažd’owitz [Horažd’ovice; Bez. Klattau]; HHSBöhm, S. 200f.
[178] Blatna [Blatná, Bez. Strakonitz]; HHSBöhm, S. 35f.
[179] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 751.
[180] Strakonitz [Strakonice]; HHSBöhm, S. 587f.
[181] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 276.
[182] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[183] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 366; Glogau [Głogów]; HHSSchl, S. 127ff.
[184] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[185] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[186] 1 Malter = ca. 500 kg.
[187] 1 Fass = das sind im Sächsischen immerhin 393 Liter.
[188] Dr. Matthias Lehmann, Syndikus von Mühlhausen.
[189] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 263; Schömberg [Chełmsko Ślaskie; Kr. Landeshut]; HHSSchl, S. 480f.
[190] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.
[191] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[192] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 811.
[193] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[194] Staffelstein [LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 711f.
[195] Vgl. SCHREIBER, Ernesto Montecuccoli.
[196] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 817.
[197] Reinhausen (bei Regensburg).
[198] Laaber [LK Regensburg]; HHSD VII, S. 382f.
[199] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.
[200] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.
[201] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[202] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 896.
[203] Namslau [Namysłów]; HHSSchl, S. 326ff.
[204] Groß Wartenberg [Syców]; HHSSchl, S. 161f.
[205] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[206] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[207] Vgl. SZILÁGY, Georg Rakoczy I.
[208] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 844.
[209] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.
[210] Strassnitz [Strážnice, Bez. Göding]; HHSBöhm, S. 589f.
[211] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 848.
[212] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[213] Liegnitz [Legnica]; HHSSchl, S. 283ff.
[214] Korneuburg [BH Korneuburg]; HHSÖ I, S. 359ff.
[215] Hanau; HHSD IV, S. 19ff.
[216] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.
[217] Wetzlar; HHSD IV, S. 461ff.
[218] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 850.
[219] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, S. 280ff.
[220] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 250.
[221] Breslau [Wrocław]; HHSSchl, S. 38ff.
[222] Bolkenhain [Bolków, Kr. Jauer]; HHSSchl, S. 32ff.
[223] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 889.
[224] Pressburg [Bratislava], Königreich Ungarn.
[225] Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.
[226] Ungarisch Hradisch [Uherské Hradiště]; HHSBöhm, 636ff.
[227] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.
[228] Aussig [Ústí nad Labem]; HHSBöhm, S. 13ff.
[229] Tetschen [Děčín]; HHSBöhm, S. 610ff.
[230] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 890.
[231] Vgl. SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.
[232] Kallmünz [LK Regensburg]; HHSD VII, S. 337f.
[233] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 891.
[234] Brandeis a. d. Elbe [Brandýs nad Labem, Bez. Prag-Ost]; HHSBöhm, S. 62f.
[235] Löwenberg [Lwówek Śląski]; HHSSchl, S. 296ff.
[236] Friedland [Mieroszów, Kr. Waldenburg], HHSSchl, S. 109f.
[237] Friedeberg/Isergeb. [Mirsk, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 107.
[238] Greiffenberg i. Schl. [Gryfów Śląski, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 148f.
[239] Bunzlau [Bolesławiec]; HHSSchl, S. 63ff.
[240] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 894.
[241] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 899.
[242] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 275.
[243] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 265.
[244] Dobruška [Bez. Reichenau an der Kněžna], HHSBöhm, S. 114.
[245] Reichenberg [Liberec]; HHSBöhm, S. 514ff.
[246] Weigsdorf [Višňová, Böhmen].
[247] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 907.
[248] Grafenstein [Grabštejn, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 169.
[249] Die Behauptung Gallas‘, dass Wallenstein sich oft auf Friedland aufgehalten habe, entspricht nicht den Tatsachen.
[250] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 908.
[251] Ottmachau [Otmuchów], Kr. Grottkau.
[252] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 256; Nr. 275.
[253] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[254] Helfenstein [Helfštejn]; unter Leipnik [Lipník nad Bečvou, Bez. Prerau]; HHSBöhm, S. 322f.
[255] Troppau [Opava]; HHSBöhm, S. 625ff.
[256] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 277.
[257] Die Berichte Montecuccolis an Hatzfeldt über Wittenbergs Operationen finden sich bei ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 263.
[258] Lehnhaus [Wleński Gródek; Kr. Löwenberg]; HHSSchl, 273f.; ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 263.
[259] Friedland [Mieroszów, Kr. Waldenburg], HHSSchl, S. 109f.
[260] Greiffenberg i. Schl. [Gryfów Śląski, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 148f.
[261] Turnau [Turnov, Bez. Semil]; HHSBöhm, S. 633f.
[262] Groß Hoschütz [Velké Hoštice, Bez. Troppau], HHSBöhm, S. 174.
[263] Königinhof an der Elbe [Dvůr Králové nad Labem, Bez. Trautenau]; HHSBöhm, S. 274f.
[264] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[265] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S. 420ff.
[266] Leobschütz [Glubczyce]; HHSSchl, S. 275f.
[267] WASSENBERG, Florus, S. 702f.
[268] Ohlau [Oława]; HHSSchl, S. 373ff.
[269] Braunau [Broumov]; HHSBöhm, S. 63ff.; ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 263.
[270] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 927.
[271] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 929.
[272] Namslau [Namysłów]; HHSSchl, S. 326ff.
[273] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 930.
[274] Silberberg/Eulengeb. [Srebrna Góra, Kr. Frankenstein]; HHSSchl, S. 505ff.
[275] Ingolstadt; HHSD VII, S. 326ff.
[276] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.
[277] Ulm; HHSD VI, S. 808ff.
[278] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 933.
[279] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 927: R. Colloredo an V. E. v. Lobkowitz, Prag, 1646 XII 01: Man wisse noch nicht, wohin Wittenberg vorrücken werde. Montecuccoli stehe mit der Reiterei bei Braunau, von wo er Wittenberg verfolgen werde (!).
[280] Politz [Police nad Metují, Bez. Nachod]; HHSBöhm, S. 464f.
[281] Peterswaldau [Pieszyce, Kr. Reichenbach]; HHSSchl, S. 400f.
[282] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, vermuten, dass es sich um Johannisdorf oder Johannsdorf [Jaskowice in Oberschlesien] handeln könne.
[283] Oppeln [Opole], HHSSchles, S. 378ff.
[284] WASSENBERG, Florus, S. 714f.
[285] Abensberg [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 2.
[286] Vgl. ALBRECHT, Maximilian I.
[287] Wasserburg am Inn [LK Rosenheim]; HHSD VII, S. 790ff.
[288] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 949.
[289] Göltsch, bei Ohlau [Schlesien].
[290] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 330.
[291] Münsterberg i. Schl. [Ziębice, Kr. Frankenstein], HHSSchl, S. 320ff.
[292] Brieg [Brzeg]; HHSSchl, S. 54ff.
[293] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 979.
[294] Lindau (Bodensee); HHSD VII, S. 414ff.
[295] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.
[296] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 982.
[297] Pressburg [Bratislava], Königreich Ungarn.
[298] Kaschau [Košice]; Kgr Böhmen; ungarisch Kassa, romani Kasha, neulateinisch Cassovia, französisch Cassovie), Stadt in der Ostslowakei, nahe der Grenze zu Ungarn am Fluss Hornád.
[299] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 991.
[300] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 256.
[301] Smiřitz [Smiřice, Bez. Königgrätz]; HHSBöhm, S. 575.
[302] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1005.
[303] Vgl. dazu IMMLER, Kurfürst Maximilian I. von Bayern.
[304] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1006.
[305] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1008.
[306] Teschen [Cieszyn, tsch. Těšín]; HHSSchl, S. 530ff.
[307] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1009.
[308] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1018.
[309] Freystadt [Kożuchów, Kr. F./Neusalz]; HHSSchl, S. 105ff.
[310] Beuten a. d. Oder [Bytom Odrzánski, Kr. Glogau/Neusalz], HHSSchl, S. 25ff.; ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 275.
[311] Johannesberg [Janor nad Nisou].
[312] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 330.
[313] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1017; Jablunkau [Jablunkov, poln. Jablonków, Bez. Friedek-Mistek], HHSBöhm, S. 221f.
[314] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1021.
[315] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[316] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1024.
[317] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsakten 167, fol. 153-154: Anonymus an Holzappel, Gießen, 1647 VI 10.
[318] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.
[319] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[320] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsakten 167, fol. 365-367: Proposition Wrangels für den nach Nürnberg einberufenen Kreiskonvent, 1647 VI 18/VI 28.
[321] Staatsarchiv Würzburg Depot Birkenfeld Akten, Militär III.
[322] Auras [Uraz]; Kr. Wohlau/Trebnitz.
[323] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[324] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 249.
[325] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 256.
[326] Linz; HHSÖ I, S. 66f.
[327] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1057.
[328] Bayerisches Hauptstaatsarchiv Kurbayern Äußeres Archiv 2921, fol. 523 (Ausfertigung): Kütner an Maximilian I., Feldlager vor Eger, 1647 VII 10.
[329] APW II C 4/1, Nr. 157, S. 289: Memorial für Heinrich Wulfrath, vorpommern’scher Regierungsrat, zur Gesandtschaft an Wrangel, Stockholm, 1648 II 26/III 07.
[330] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1086.
[331] Jung-Bunzlau [Mladá Boleslav]; HHSBöhm, S. 237ff.
[332] Sorau [Žary, Kr. Sorau; Niederlausitz, h. Polen]; HHSD X, S. 464ff.
[333] MELTZER, Historia, S. 1365.
[334] Am 8.8.1648 nach http://genealogy.euweb.cz/schonburg/schonburg5.html#JK. Vgl. auch VD17 125:035506M: Zembsch, Friedrich Wilhelm, Wirtenbergisch-Schoenburgische Siegs-Fahnen. Das ist: Christliche Leich-Predigt. Als … Maximilianen Elisabethen Wirtenbergerin / gebohrnen Freyhin von Schoenburg / Frauen zu Debern / Christ-seliger Gedaechtnueß/ Herrlicher Leichnam / Nach dem Er von Koenigs-Saal aus Boehaimb / nacher Glauchau in Meissen / den 28. Septemb. Anno 1648. eingebracht / und eine Zeitlang / in dem Herrlichen Schloß-Kirchlein beygesetzet / nachmaln aber den 14. Decembris besagten Jahres/ in der Pfarrkirchen alda/ in dero herrlich Vaeterlich Erbbegraebnueß … eingesencket worden /. Zwickau 1649. Königsaal [Zbraslav, Bez. Prag-West]; HHSBöhm, S. 275f.
[335] Johannisberg [Janowa Góra, Kr. Habelschwerdt]; unter Schreckendorf [Strachocin, Kr. Habelschwerdt]; HHSSchl, S. 487. Die Angaben bei TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, sind nicht stimmig.
[336] Glatz [Kłodsko; Grafschaft u. Stadt]; HHSSchl, S. 116ff.
[337] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1118.
[338] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsarchiv 167, fol. 162: Gonzaga an Holzappel, Neisse, 1647 VI 11.
[339] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsarchiv 167, fol. 337: Holzappel an Ferdinand III., Budweis, 1647 VI 17.
[340] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsarchiv 167, fol. 341: Holzappel an Jan van der Croon, Budweis, 1647 VI 17.
[341] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1120.
[342] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsarchiv 167, fol. 451-452: Traudisch an Holzappel, Staab, 1647 VI 21
[343] Horažd’owitz [Horažd’ovice; Bez. Klattau]; HHSBöhm, S. 200f.
[344] Iglau [Jihlava]; HHSBöhm, S. 214ff.
[345] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsarchiv 168, fol. 201: Ferdinand III. an die Statthalter in Böhmen, Pilsen, 1647 VIII 20.
[346] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsarchiv 168, fol. 152-161: Ferdinand III. an Holzappel, Pilsen, 1647 VIII 17.
[347] Falkenau [Falknov nad Ohří, seit 1948 Sokolov, Bez. Falkenau]; HHSBöhm, S. 139ff.
[348] Oels (Oleśnica]; HHSSchl, S. 368ff.
[349] Bernstadt [Bierutów, Kr. Oels]; HHSSchl, S. 18ff.
[350] Jauer [Jawor, Stadt u. Fürstentum; Schlesien, h. Polen]; HHSSchl, S. 206ff.
[351] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1130.
[352] Elbogen [Loket, Bez. Falkenau]; HHSBöhm, S. 133f.
[353] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1135.
[354] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1132.
[355] Nachod [Náchod]; HHSBöhm, S. 386f.
[356] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1138.
[357] Jaroměř [Bez. Nachod]; HHSBöhm, S. 228ff.
[358] Plan [Planá, Bez. Tachau]; HHSBöhm, 454.
[359] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1139; Časlau [Časlav, Bez. Kuttenberg]; HHSBöhm, S. 90ff.
[360] Saaz [Žatec, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 535ff.
[361] Skalitz [Skalica, Oberungarn, h. Slowakei].
[362] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1140.
[363] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 256.
[364] Böhmisch Krumau [Český Krumlov]; HHSBöhm, S. 53ff.
[365] Konopischt [Konopiště]; HHSBöhm, S. 287f.
[366] Tetschen [Děčín]; HHSBöhm, S. 610ff. Das hielt sogar Dr. Jordan in seinem Tagebuch fest; SCHLOTTER, Acta, S. 492.
[367] NEUBERG, Das Schwedisch lid, S. 90.
[368] Beraun [Beroun]; HHSBöhm, S. 31f.
[369] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1149.
[370] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1150.
[371] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1153.
[372] Königsaal [Zbraslav, Bez. Prag-West]; HHSBöhm, S. 275f.
[373] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 6, S. 328.
[374] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1155.
[375] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1156.
[376] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1157.
[377] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1159.
[378] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1160.
[379] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1161.
[380] Landau a. d. Isar [LK Dingolfing-Landau]; HHSD VII, S. 384f.
[381] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1162.
[382] Wittingau [Třeboň, Bez. Neuhaus] HHSBöhm, S. 666ff.
[383] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1167.
[384] Bechin [Bechyně, Bez. Tabor], HHSBöhm, S. 25f.
[385] Brandeis a. d. Elbe [Brandýs nad Labem, Bez. Prag-Ost]; HHSBöhm, S. 62f.
[386] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1171.
[387] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.
[388] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1174.
[389] Königsaal [Zbraslav, Bez. Prag-West]; HHSBöhm, S. 275f.
[390] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1183.
[391] Böhmisch Krumau [Český Krumlov]; HHSBöhm, S. 53ff.
[392] Hohenmauth [Vysoké Mýto, Bez. Wildenschwert]; HHSBöhm, S. 196ff.
[393] Böhmisch Krumau [Český Krumlov]; HHSBöhm, S. 53ff.
[394] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1186.
[395] Frauenberg [Hluboká nad Vltavou, Bez. Budweis]; HHSBöhm, S. 145f.
[396] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1190.
[397] Der Pressnitzer Pass stellt eine der ältesten Pfadanlagen dar, die aus dem Zentrum Mitteldeutschlands über den dichten Grenzwald nach Böhmen führte. Sein ursprünglicher Verlauf ging von Halle (Saale) kommend über Altenburg, Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Zwönitz nach Schlettau. Hier wurde die obere Zschopau gequert. Anschließend führte der Weg über Kühberg am Blechhammer vorbei nach Weipert (Vejprty) und erreichte dann östlich schwenkend über Pleil (Černý Potok) mit Pressnitz (Přísečnice) die älteste Bergstadt des Erzgebirges. Von hier aus verlief der sogenannte Böhmische Steig vermutlich über Kaaden (Kadaň) und bis nach Saaz (Žatec). Die Passhöhe selbst befand sich auf böhmischer Seite nahe Pleil (Černý Potok) auf ca. 800 m ü. NN. Damit war der Pressnitzer Pass deutlich niedriger als die sich nach Westen hin anschließenden Pässe über Wiesenthal, Rittersgrün, Platten, Hirschenstand und Frühbuß. Dies war einer der Gründe für seine häufige Benutzung während des Dreissigjährigen Krieges. [wikipedia]
[398] Saaz [Žatec, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 535ff.
[399] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1194.
[400] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1226.
[401] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1229.
[402] Statní oblastní archiv v Zámrsku Rodinny archiv Piccolominiové 27.137 (italienisches Original); TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1329: Montecuccoli an Piccolomini, Prag, 1648 XII 23.
[403] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1233.
[404] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1238.
[405] Annaberg-Buchholz [Erzgebirgskreis]; HHSD VIII, S. 5ff.
[406] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1248.
[407] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1249.
[408] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[409] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1250.
[410] Wismar [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 133ff.
[411] SCHLOTTER, Acta, S. 510.
[412] Zamość [dt. Zamosch, Woiwodschaft Lublin, Polen].
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