Warlowski [Warloffsky, Warlofsky, Werlowski, Walleroßky, Wallofsky, Vallofsky, Walleraski] von Warlow [Warlo], Peter [Petrus] von
Warlowski [[Warloffsky, Warlofsky, Werlowski, Walleroßky, Wallofsky, Vallofsky, Walleraski] von Warlow [Warlo], Peter [Petrus] von; Obrist [ – ]

Peter [Petrus] von Warlowski [Warloffsky, Warlofsky, Werlowski, Walleroßky, Waeloffsky, Vallofsky, Walleraski] von Warlow [Warlo] [ – ] stand als Obrist in kaiserlichen Diensten.
1636 wurde sein Dragoner-Regiment in Schlesien geworben, aber noch in diesem Jahr angeblich Spanien überlassen.[1]
Wie das „Theatrum Europaeum“ berichtete, geriet er im Mai 1640 in Schlesien in schwedische Gefangenschaft: „Der General Stallhanß [Stålhandske; BW] aber kam eben um diese Zeit [Mai 1640; BW] auch mit acht Regimentern angezogen / und schluge bey Schöna[1a] zwischen Hirschberg[2] und Goldberg[3] auff drey Käiserische Regimenter Reuter / die zwey Geschütze bey sich hatten / die er alsbalden getrennet / ihnen das Bagage und Geschütze genommen / die übrige vier Regimenter wurden nach Schmidtberg[4] und Striga[5] getrieben / und in dieser Occasion zween Obriste Warloffsky und Lempkhe / mit mehr andern Officirern gefangen.
Den 9. Maji waren die Sächsische und Brandenburgische zur Sitta[6] zuvorher ankommen / und schon biß nach Lauben[7] avanciret : als sie aber von dieser Rencontre, und daß General Stallhanß 8. Regimenter starck seye / wie auch / daß er auf sie gleichergestalt zugehe / vernommen / zogen sie sich erstlich nach der Sitta wieder / darnach giengen die Chur-Brandenburgische nach der Marck / und die Sächsische nach Dreßden[8] zu“.[9] Am 29.5.1640 schrieb Johan Adler Salvius an Hugo Grotius: „Von dem Herrn Generallmajor Stallhandtsch haben wir, das, nachdem er vernommen, wie der Feindt sein gantze Macht umb und bey Hürschberg zusammenzuziehen vorhabens gewesen, zu deme die sächsischen und brandenburgischen Trouppen auch stossen sollen, ist er mit seinen Regimentern zu Ross schleunig uf Hirschberg gangen, underdessen Aviso bekommen, dass 9 Regimenter zu Pferdt umb und bey Schönen logiren sollten, dahin er sich recta gewendet und sie daselbst uf einen hohen Berg uf dem Rendez-vous gefunden, und weillen der Weg sehr böss gewesen, sich mit 4 Regimentern durch einen engen Pass getrungen und mit guter Ordre und Resolution uf dem Feindt angangen, den er balld in grosse Confusion und in die Flucht gebracht und uf anderthalb Meyll Weges bies nach Polikenheimb[10] verfolget hat, uf wellchen Weg eine grosse Anzahll niedergemacht worden. Gefangen seindt der Obrist Warloffsky, der die 9 Regimenter geführt, Obrister Lemke, der aber gefährlich verwundet, 1 Obristlieutenandt, 2 Rittmeister, 6 Lieutenants, 4 Cornets, 1 Fahnenjuncker, 2 Wacht- und 2 Quartiermeisters, 15 Corporals, 500 gemeiner Reuter, dabey seindt 6 Standarten sambt aller Bagage, und Pferde, erobert worden“.[11]
Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[12] berichtet in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“ über die Einnahme von Schweidnitz[13] am 21.5.1642 durch die Truppen Torstenssons: „Mit diesem allen sind die Schwedischen noch nicht begnüget vnd ersättiget worden / sondern haben nach fettern Beuten getrachtet / vnd sich vnterstanden die Statt Schweinitz auch vnter ihren gewalt zu bringen / wie sie dann ohne längern verzug ihren March darauff genommen. Als nun der Schweden intent auff Schweinitz / I. F. G. Hertzog Frantz Albrecht von Saxen-Lawenburg / als Keyserl. General notificirt worden / hat er sich eilends in person mit 7000. Mann starck auch dahin begeben / deß gäntzlichen vorhabens die Statt mit 300. Musquetierern zu verstärcken / vnd der Schweden vorhaben zu verhindern / hat I. F. Gn. alsbald den General Major Königsmarck / welcher den fortrab geführet / angetroffen / mit demselben chargiret, vnd endlichen / weil er sich zu schwach befunden / zu rück zu weichen gezwungen.
Als solches nun dem General Torstensohn / welcher mit der gantzen Armee nicht gar ein Meil weges dahinden gewesen / verkundtschaftet worden / daß die Königsmarckische zu weichen gezwungen worden / hat er sich nicht lang gesäumet / sondern ist eilends mit der Cavallery in person auff die Keyserische zugangen / vnter dessen in guter Ordre das Fußvolck vnd Stücke auffs schläunigst folgen lassen / dieselbe mit der gantzen Cavallery / vnd zu rück gebrachten Königsmärckischen / ringsum vmbgeben dermassen chargirt vnd tapffer angegriffen / daß die Keyserische also in verwirr gebracht / auch gäntzlich ruinirt vnd geschlagen worden. In diesem harten Treffen ist Ihr Fürstliche Gnaden Hertzog von Saxen-Lawenburg tödlich verwundet vnd gefangen / an welcher empfangenen Wunden er dann am dritten Pfingsttage zu Schweinitz todes verfahren / General Major Hanaw [Augustin v. Hanau; B. W.] / Obrister Warloffsky / Obrister Knoch / Wachtmeister Milcke die Wentzel / auch viel hohe vnd andere Officirer / wie ingleichen 2000. Reutter gefangen / die nach erobertem Schweinitz sich vnterstellen müssen: Bei dieser herrlichen Victori haben die Schweden 38. Standarden / 4. Feldstücklein vnd sehr stattliche Beute überkommen“.[14]
„Nachdem das schwedische Heer eine Reihe anderer kleinerer Orte bezwungen hatte – von denen die meisten ihre Stadttore öffneten, ohne daß ein Schuß abgegeben worden war – , marschierte es auf Schweidnitz zu. Der nahe der gebirgigen Grenze zu Böhmen gelegene Ort war von strategischer Bedeutung. Je nachdem, in wessen Hand Schweidnitz sich befand, konnte die Stadt als Einfallstor nach Böhmen oder als Sperre für den Weiterweg nach Schlesien und umgekehrt dienen. Franz Albrecht von Lauenburg, der bei der Nachricht vom Fall Glogaus[15] seinen Marsch dorthin abgebrochen hatte, antwortete damit, daß er sich an die Spitze eines Korps mit 7000 kaiserlichen Reitern, 500 Dragonern und vier Kanonen setzte und auf den Weg machte, um diese wichtige Festung zu entsetzen. Seine Truppe wurde jedoch entdeckt, und am 21. Mai warfen sich starke schwedische Verbände über das sorglos dahinmarschierende Korps. Nach einem blutigen Kampf, der dennoch so kurz war, daß die Schweden ihre Kanonen nicht in Stellung bringen konnten, verschwand der Hauptteil der von Panik geschlagenen kaiserlichen Reiterei raschelnd in den lichten Wäldern, die die flachen, frühlingsgrünen Äcker in unmittelbarer Nähe von Schweidnitz, auf denen das Gefecht stattfand, umgaben. Den Schweden fielen außer den vier Kanonen vier Wagen mit Munition, vier fortgeworfene Paar Trommeln und zwei mit der Kriegskasse beladene Esel in die Hände, außerdem machten sie über 1200 Gefangene. Unter diesen war auch Franz Albrecht, der, von zwei Schüssen getroffen, sterbend aus dem Kampf getragen wurde“.[16]
Warlowski nahm an der 2. Schlacht bei Breitenfeld[17] am 2.11.1642 teil und geriet verwundet in Gefangenschaft.[18]
Das Regiment Warlowski wurde nach der Schlacht aufgelöst, die restlichen Soldaten wurden in das Regiment Sperreuter gesteckt.
Im „Theatrum Europaeum“ heißt es: „Kurtz zuvor ehe die Statt Brinn[19] von der Schwedischen Armee angetastet worden / hatte Herr Graff von Gallas den Käyserl. Obristen Wachtmeister Crakaw [Krockow; BW] mit den besten Teutschen Tragonern vnd Reuttern von dem ganzen Heer außgesandt / vnd sich entgegen auff die Käyserische Gegenwart vnd starcke Vngarische Hülffe verlassen / welches aber gefehlet / dadurch die Schwedische veranlast worden / auff gedachte Statt etwas zu wagen. Demnach nun ermeldte Völcker vnter dem Obristen Crakow in Schlesien vnterschiedliche Oerter in Geldstewer gesetzt / vnd etlicher geringer Plätze sich Meister gemacht / sind sie endlich gantz in Hinder-Pom̃ern durchgetrungen / selbige Gegend in grosse Vnruhe vnd Schaden gebracht / vnd nicht allein das ebene Land auff viel Meilen weit vnd breit nach eigenem Belieben geplündert / gebrandschätzt / vnd zur Geldstewer gezwungen / sondern auch in die 4000. Stück allerhand Viehe ohne die Pferde / hinweg geführet.
Das Hauß vnnd Stättlein Schiffelberg[20] / worinn nur ein Fenderich mit 72. Mann gelegen / deßgleichen Treptaw[21] / worinnen die Bürger nichts beystewren wollen / sondern sich zur Gegenwehr gestellet / wurden mit Gewalt eingenommen. Vnd dieses letztere zwar / weil es sich so halßstarrig erzeigt / vnnd die Käyserische ins dritte mal durch beschehenen Widerstand / zu rück getrieben / als man den Ort einbekommen / biß in den dritten Tag rein außgeplündert / vnd noch darzu zween Bürgermeister hinweg geführet. An welchem Ort die Crakawischen an geflehnten Gütern ein grosse Beuthe erwischet haben.
So hat sich auch das veste Schloß Schiffelbein / dem Obristen Stallhansen [Stålhandske; BW] zuegehörig / nach etwas geringem Widerstand / accomodiren müssen / welchen Ort Obrister Crackaw bevestigen / vnd die Mühlen für dem Herrn-Hauß mit in die Verschantzung ziehen lassen / worinnen Hauptmann Gutwein mit 60. Schützen vnd 30. Reutern zur Defension geordnet worden.
Er selbst Crakaw hatte dazumal / vnnd als er das Fürstl. Schloß zu Corlin[22] besetzt / sein Läger bey Belgard[23] gemacht / von darauß dessen Soldaten biß auff Rigenwald[24] / Schlage[25] / Stolpen[26] / vnd der Orten / streiffen / vns selbige gantze Gegend zum Contribuiren anhalten können.
Nach Eroberung Troppaw / darinnen nur 10. Schwedische Soldaten gelegen / haben sie sich auch der Stadt Kammin[27] / so nicht besetzt gewesen / bemächtiget / vnd darauff vorgehabt / ins Polnische Werder zu gehen / vnd daselbsten sich fest zu setzen / massen sie sich dann auch theils durch erlangte Schiffe allbereit überbringen lassen.
Weilln aber denselben schleuniger Befehl vom Obristen Krackaw zu kommen / daß sie sich eilends wider zu rück ins Läger bey Belgart begeben solten / seynd sie auffgebrochen / vnd das geringste nicht mit sich genommen / sondern auß Beysorge eines Vberfalls noch etliche jhre eygene Pferd stehen lassen.
Wie nun der Schwedische General Wachtmeister Königsmarck dieses Handels verständigt worden / hat er seiner Schuldigkeit zu seyn ermessen / weiterm Vnheil bey Zeiten zu begegnen. Derohalben er am 4. und 5. dieses bey Torgaw mit seinen vnterhabenden Regimenter über die Elbe passiret / seinen Zug auff Lucka[28] und Jütterbock[29] genommen / vnd also starck fortgeylet / vmb den Crackawischen in Hinter-Pommern / bey einer vnd andern Occasion auffzupassen / deme Obrister Birckenfeld vnd Behr / wie auch andere Soldaten / so sich vmb Großglogaw[30] zusammen gezogen / auff der Seiten gefolget / vmb sich mit jhme zu versamlen. Inmittelst / als man hiervon zu Stettin[31] Nachricht erlangt / wurde daselbst wegen Aufführung der Proviant vñ nothwendigen Kriegsbereitschafften / die nebenst 2. viertheil Carthaunen / vnd 4. 6.Pfündige Feldstücken / an den jenigen Orth / dahin der von Königsmarck sie verschreiben vnd begehren würde / abgesehen sollen / gute Anstalt gemacht. Wie derohalben der Obrist Oesterling mit 300. Schützen / vnd den begehrten Stücken / sampt zugehörigen Vorrath / auch andern Kriegszeug bey Lobes[32] zu den Königsmarckischen gestossen / als hat derselbe seinen Zug geraden Wegs auff Schiffelbein genommen / der Meynung / selbigen Platz / als welcher von den Käyserischen besetzt / in der Eyl zu erobern.
Dieweil er aber bey seiner Ankunfft verspühret / daß der auff dem Hause Schiffelbein ligende Defensor sich widersetzt / vnd zu wehren entschlossen war / hat er nicht rathsamb befunden / sich lang dieses Orths auffzuhalten / sondern vielmehr gesucht / wie er mit dem Obristen Crackaw / welcher damals den Obr. Christow / Obr. Sausen / Obr. Pentzenaw / Obr. Walleroßky / Obr. Lüttig / Obr. Vorhawer / als auch beyde Obriste Leutenanten Bawmann vnd Pompejo / über die Gallasische Tragoner bey sich gehabt / in Eyl in das Spiel tretten möchte. Gestalt er dann noch selbigen Tags nemblich / / am 20. dieses / von dannen auffgebrochen / vnnd geraden Wegs auff Belgarden gangen / auch zu seiner Ankunfft sich mit allen Fähnlein auff den Berg hart für der Statt gesetzt / vnd mit Stücken in das Crackawische Läger starck Fewer geben lassen / dessen Eingelegene aber nicht allein wenig angeantwortet / sondern auch keine Partheyen ins Feld gebracht: außgenom̃en / daß ein Theil deß Schwedischen Vorzugs den Obristen Vorhawer strack Anfangs zertreunet / vnd über 100. Gefangene einbracht. Bey welchem Spiel gedachter Obrister mit genawer Noth / nebenst wenigen Reuttern in das Käyserliche Läger entkommen.
Solchem nach ist Königsmarck gantz für dasselbe gerückt / mit Schiessen vnnd Fewer einwerffen einen solchen Ernst gebraucht / daß die Käyserischen diesen Ort verlassen / vnd in die nechste Schantze weichen müssen“.[33]
Der Hofer[34] Chronist Rüthner hält fest: „Den 18. julii [1643; BW] früh um 6 uhr kamen hinter den Japisstein und von der Staudenmühle her viele völcker, unwissend denen in der stadt und auf dem Schloß, gegen die stadt anmarchiret. Sie sazten sich gegen dem Schloß, und kam ein rittmeister, Kiel genandt, welcher adjutantquartiermeister und alles in allem war, also dass er das ganze werck dirigirte und alles, was er that, gethan war, mit ohngefehr 20 pferden [p. 281] vor das Untere Thor. Der begehrte mit den hauptman, obrist Reuschel auf Zedwitz und burgermeister und rath zu reden, welche sodann zu ihm hinausgiengen und zu vernehmen hatten, wie dass der bayrische obristlieutenant Kerbenreuter[35] kommen und mit 500 mann in der stadt logiren würde. Unterdessen sollte die stadt verschaffen 3000 pfund brod, 8 faß bier, 20 scheffel[36] habern, bretter, bohlen, alte fäßer, mäurer, zimmerleuthe, müller und bothen.
Nicht lange hernach kam der obristlieutenant Kerbenreuther selbst mit genandter summa volks vor das thor und begehrete herein. Da man es aber erst den herrn hauptmann meldete und zu lang zauderte, so ließ er die thore ersteigen und aufhauen, drang sich herein und war sehr ungehalten, daß man ihm nicht sogleich geöffnet. Dieser ruckte mit theils abgestiegenen arquebusirern sobald in die nächste häuser an dem Schloß. Einige ließ er zu pferd bey dem Obern und Untern Thor, ingleichen bey dem Rathhauße halts [p. 282] machen und begehrte quartier, welche auch sobald muste gemachet werden. Und wurden die armen leute so hart beleget und bedränget, daß sie kaum wusten wohin, und weil, wie der rittmeister Kiel fürgab, auch hernach wahr worden, noch viel volcks nachkäme, also sollten und musten sie in der stadt verpfleget und logiret werden. Wen[n] aber die infanterie käme, so solte die cavallerie auf die dörfer kommen und daselbst logiren, welches aber nicht geschahe. Die liste aber, so gedachter rittmeister und generalquartiermeister eingab, war diese:
1. generalwachtmeister Webel,
2. dessen obristwachtmeister,
3. ein hauptmann,
4. ein adjutant,
5. ein lieutenant mit 60 mann,
6. herr generalwachtmeister Wallenstein[37]
7. ein obristlieutenant,
8. ein obristwachtmeister,
[9.-] 12. 4 haauptleute mit den völkern,
13. herr obrist Mercy,[38]
14. ein obristlieutenant,
[p. 283]
15. ein obristwachtmeister,
[16.-]20. fünf hauptleute mit ihren völkern.
Die bayrische commendirte völcker:
21. obristlieutenant,
22. 9obristwachtmeister und was noch zur artillerie gehörig ist,
23. herr obrist von Bentenau[39]
24. obristlieutenant,
25. obristwachtmeister,
[26.-]28. drey rittmeister,
29. herr obrist Collowrat[40]
30. obristlieutenant,
31. obristwachtmeister,
[32.-]34. drey rittmeister,
35. herr obristlieutenant Harrand,[41]
36. obristwachtmeister,
[37.-]39. drei rittmeister,
40. herr obrist Walließel,[42]
41. herr obristlieutenant,
[42.-]46. fünf rittmeisters,
47. herr obrist Baschaue,[43]
48. obristwachtmeister,
[49.-]51. drei hauptleute,
[p. 284]
[52.-]76. fünfundzwanzig rittmeisters.
Auf diese liste muste quartier gemachet werden in der stadt, und denen reutern, so die wache hatten, muste man über die häußer um das Schloß herum und hinter dem Plaz, so alle ganz voll lagen, noch 4 häußer darzugeben, welche dann dieselbe rein ausspolirten, zerschlugen und zernichteten sodann alles, denen officiers aber gab man ihre quartiers und billets, welche sodann vorgenommen wurden, ungeachtet die wenigsten hier lagen. Dadurch dann die bürgerschaft bey ohnedieß groser armuth höchst bedrängt und geplaget wurden. In der Vorstadt aber und in der Fischergassen, ingleichen in der Altenstadt und in denen scheunen lagen die unterofficiers und die gemeinen knechte dick über einen haufen. Sie ließen kein fenster noch sonsten etwas ganz, hoben die bretter auf und trugen solche zusammen zum sturm, blenden zu verfertigen. Aus der Stadt muste ihnen die verpflegung geschaffet werden, als denselbigen tag 1600 pfund brod und 27 faß bier, des andern tages wiederum so viel, des 3. tages änderte es sich. Daß heu, so gesammelt und abgemehet war, wurde rein außgefüttert und untergestreuet, und was noch von gersten und korn, so der arme burgersmann zu seinem brodkorn oder zum bräuen erheget und erhalten, wurde alles hinweggenommen und verfüttert. Und dies war alles noch hingegangen, aber daß war das allerärgste, daß sie das liebe getraide auf dem feld und welches fast einzuernden war, abschnitten und abhieben, ja, wie sie nur konten, mit fleiß zernichteten. Auch so muste annoch selbige nacht die stadt voll leerer fäßer getragen werden, ingleichen bretter, damit, wenn das fußvolck käme, darvon batterien gemacht werden könten“.[44]
Ferdinand III.[45] schrieb am 12.3.1645 – sechs Tage nach der verlorenen Schlacht von Jankau[46] – an seinen Kommandierenden Gallas,[47] wegen Mangels an Generälen überlasse er es seinem Gutdünken, ob Montecuccoli von den Operationen in Schlesien abberufen und dort ein anderer Kommandant eingesetzt werden solle. Er wolle die Regimenter Kapoun und Wolframsdorf jetzt nicht nach Ungarn kommandieren, sondern überlasse es wiederum ihm, wo er einsetzen wolle; die Frage der Verteilung der Winterquartiere möge gleichfalls von ihm, Gallas, entschieden werden. Über alles, was das Königreich Böhmen betreffe, möge er die Statthalter vertraulich in Kenntnis setzen und sich mit ihnen beraten. Er werde das Regiment Guiseppe Piccolominis nach dessen Tod an Montecuccoli und das Regiment des in der Schlacht gefallenen Johann von Götz an Warlowski geben.[48]
[1] WREDE, Geschichte der K. u. K. Wehrmacht, 3. Bd., 2. Teil, S. 628.
[1a] Schönau [Kromolin, Kr. Glogau]; HHSSchl, S. 481.
[2] Hirschberg [Jelenia Góra]; HHSSchl, S. 189ff.
[3] Goldberg [Złotoryja]; HHSSchl, S. 139ff.
[4] Schmiedeberg [Kowary, Kr. Hirschberg); HHSSchl, S. 476ff.
[5] Striegau [Strzegom, Kr. Schweidnitz]; HHSSchl, S. 523f.
[6] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[7] Lauban (Lubań]; HHSSchl, S. 270ff.
[8] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.
[9] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 226.
[10] Nicht identifiziert.
[11] http://grotius.huygens.knaw.nl/path/deel_11/4669.
[12] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[13] Schweidnitz [Świdnica]; HHSSchl, S. 491ff.
[14] WASSENBERG, Florus, S. 480ff.
[15] Glogau [Głogów]; HHSSchl, S. 127ff.
[16] ENGLUND, Verwüstung, S. 275.
[17] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[18] RUDERT, Kämpfe, S. 144ff.
[19] Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.
[20] Schivelbein [Świdwin; Kr. Belgard]; HHSD XII, S. 268f.
[21] Treptow [Trzebiatów; Pommern, heute Polen]; HHSD XII, S. 303ff.
[22] Körlin [Karlino, Kr. Kolberg-Körlin]; HHSD XII, S. 215f.
[23] Belgard [Białogard]; HHSD XII, S. 164ff.
[24] Rügenwalde [Darłowo, Kr. Schlawe]; HHSD XII, S. 262ff.
[25] Schlawe [Sławno]; HHSD XII, S. 270f.
[26] Stolpe [Kr. Anklam]; HHSD XII, S. 290ff.
[27] Kammin [Kamień Pomorski]; HHSD XII, S. 211ff.
[28] Luckau [Niederlausitz; Bez. Cottbus]; HHSD X, S. 268ff.
[29] Jüterbog [Kr. Jüterbog-Luckenwalde/Jüterbog]; HHSD X, S. 229ff.
[30] Glogau [Głogów]; HHSSchl, S. 127ff.
[31] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, S. 280ff.
[32] Labes [Lobeź, Kr. Regenwalde]; HHSD XII, S. 226f.
[33] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 152f.
[34] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[35] Kürnreiter
[36] 1 Scheffel = 2, 1984 hl.
[37] Ladislav Burian v. Waldstein
[38] Franz von Mercy
[39] Hans Matthias von Pienzenau
[40] Rudolf von Colloredo.
[41] Christoph Wilhelm von Harrant.
[42] Peter von Warlowski.
[43] Passue
[44] KLUGE, Hofer Chronik, S. 226ff.
[45] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[46] Jankau [Jankov, Bez. Beneschau]; HHSBöhm, S. 226.
[47] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[48] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 528.
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