Strick, N

Strick, N; Obrist [ – ] Strick [Stricker ?] stand als Obrist eines Fußregiments in schwedischen Diensten.

Im Tagebuch des Christoph von Bismarck[1] [1583 – 1655] heißt es unter 1639: „Wie nun bald nach Abzug der Kaiserlichen und Sächsischen sich die Schwed. Armee genähert und zu Bleckede[2] auf dem Lande Braunschweig und Lüneburg zugegangen, sind von Berlin etliche Truppen Reiter auf Salzwedel[3] und Gardelegen[4] unter dem Rittmeister Kalckreuter und einem andern kommandiert, zu denen der tolle Helm Wrangel auf empfangene Ordre die Altmark für Fremde zu defendieren mit seinem Rgt. zu Pferde gestoßen und den 2 Sonnt. p. 3 Könige war der 20.1.[1639] in Gardelegen mit sonderlicher Praktik eingelassen. Ob nun wohl, sobald von der Schwedischen Anwesenheit in der Nachbarschaft Kundschaft angekommen, dieser Brand. Reiterei geraten worden, zu weichen und sich zu salvieren, so hat doch bei dem Wrangel, so schon heimlich Conspirat. mit Stahlhansen [Stålhandske; BW] gehabt, nichts gelten müssen und was er in Sinne gehabt, alsbald den 29. wie etliche Schwedische Regimenter vor Gardelegen gekommen sich erweisen, daß er den 30. hinausgeritten und also accordiert, daß die Stadt nebst dieser Brandenb. Reiterei in der Schweden Hand wieder geraten und des Obristen Strick Rgt. zu Fuß zu completieren hineingelegt worden.“[5]

Möglicherweise ist er identisch mit dem von dem Naumburger Floßmeister und Advokat Johann Georg Maul[6] [? – nach 1656] erwähnten Obristleutnant Stricker, den er im Januar 1640 mit verpflegen sollte.[7]

Der Erzgebirgschronist Lehmann erwähnt ihn unter dem 29.1.1640 anlässlich des Durchzuges seines Fußregiments durch den Pressnitzer Pass[8] nach Böhmen.[9]

[1] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 52.

[2] Bleckede [Kr. Lüneburg]; HHSD II, S. 51f.

[3] Salzwedel [Kr. Salzwedel]; HHSD XI, S. 404ff.

[4] Gardelegen [Kr. Gardelegen]; HHSD XI, S. 130ff.

[5] SCHMIDT, Tagebuch, S. 89f. Freundlicher Hinweis von Herrn Uwe Volz.

[6] KRUSENSTJERNA, Selbstzeugnisse, S. 160f.

[7] WAGNER; WÜNSCH, Notabilia, S. 127.

[8] Der Pressnitzer Pass stellt eine der ältesten Pfadanlagen dar, die aus dem Zentrum Mitteldeutschlands über den dichten Grenzwald nach Böhmen führte. Sein ursprünglicher Verlauf ging von Halle (Saale) kommend über Altenburg, Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Zwönitz nach Schlettau. Hier wurde die obere Zschopau gequert. Anschließend führte der Weg über Kühberg am Blechhammer vorbei nach Weipert (Vejprty) und erreichte dann östlich schwenkend über Pleil (Černý Potok) mit Pressnitz (Přísečnice) die älteste Bergstadt des Erzgebirges. Von hier aus verlief der sogenannte Böhmische Steig vermutlich über Kaaden (Kadaň) und bis nach Saaz (Žatec). Die Passhöhe selbst befand sich auf böhmischer Seite nahe Pleil (Černý Potok) auf ca. 800 m ü. NN. Damit war der Pressnitzer Pass deutlich niedriger als die sich nach Westen hin anschließenden Pässe über Wiesenthal, Rittersgrün, Platten, Hirschenstand und Frühbuß. Dies war einer der Gründe für seine häufige Benutzung während des Dreißigjährigen Krieges. [wikipedia]

[9] LEHMANN, Kriegschronik, S. 113. Lehmann datiert nach dem alten Stil.

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