Sichardt, Martin Jobst von; Obristwachtmeister [ – ] Sichardt stand 1642 Obristwachtmeister in kurbayerischen Diensten.
„Zu großen Schlägen war die bayerische Reiterei zu schwach, auch stand man nicht mehr den kriegsungewohnten Franzosen der Jahre 1635-37 gegenüber. Auch Werths eigenes Regiment befand sich in schlechtem Zustand. Das ehemalige Leibregiment, das vordem Werths Obristleutnant Reinhard von Hiller kommandiert hatte, war 1639 mit dem Regiment „Neu-Werth“ zusammengeworfen worden. Werths Bruder, der Obrist Anton von Werth, hatte nach der unglücklichen Schlacht bei Wittenweier[1] die Führung an den Obristleutnant Martin Herbst abgeben müssen, durfte jedoch bei der Armee bleiben und eine Gelegenheit zur Rehabilitierung suchen. Nachdem Herbst im November 1639 vom Feind getötet worden war, bat der Obrist den Kurfürsten, ihm erneut das Regiment seines Bruders bis zu dessen Auslösung [zu] überlassen, worauf Maximilian darüber Mercys Meinung einholte. Da sich sämtliche Rittmeister des Regiments – darunter sogar Antons eigener Bruder Stephan von Werth – für die Übertragung des Kommandos an den Obristwachtmeister Martin Jobst von Sichardt einsetzten, ging Anton leer aus; er war wohl im Regiment unbeliebt. Kurfürst Maximilian vergab das Regiment an den Obristleutnant Johann Caspar von der Leyen. Inhaber blieb aber Jan von Werth.“[2]
[1] Wittenweier [Kr. Lahr].
[2] LAHRKAMP, Werth, S. 122f.