Senff, Joachim

Senff, Joachim; Hauptmann [ – ] Senff stand 1621 als Hauptmann und Kommandant der Festung Peitz[1] in kurbrandenburgischen Diensten.

„30.06.1621 Kurfürst Georg Wilhelm ordnet in einem Schreiben an den Hauptmann der Festung Peitz, Joachim SENFF, an, daß alle Bauschäden der Festung sofort instandgesetzt werden sollen. Außerdem bestimmt er, daß kein Vieh mehr auf die Festungswälle zum Weiden getrieben werden darf. Zudem wird es bei Strafe untersagt, auf den Wällen oder auf der Kontreeskarpe Feuer zu machen. 31.06.1621 Oberst Hildebrand von Kracht kommt von Fürstenwalde mit 100 Soldaten. Diese werden als Verstärkung der Peitzer Garnison unter dem Kommando des Festungshauptmanns Joachim Senff stationiert“.[2]

„Alle Reetzer[3] hatten am 11. März [1627; BW] Gelegenheit, die von Gustav Adolf geworbenen drei Regimenter auf ihrem Marsch nach Polen zu betrachten. Es handelte sich um 2000 Mann zu Fuß und 1000 Mann zu Pferde des Obersten Johann Streiff zu Lauenstein unter dem Kommandanten Maximilian Teuffel, Freiherr zu Guntersdorf, die ‚ihren Weg zwischen Pommern und der Mark hinauf nahmen, über die Oder kamen, Reetz erreichten, sich in Eil eines Passes bei Saatzig[4] bemächtigten und gar gemächlich von dannen nach Hammerstein[5] in Pommerellen gingen’. Diese Truppen waren besser als ihr Ruf. Sie verschonten die Neumark, zogen nur von Schlagenthin[6] bis Reetz für 15 Kilometer durch neumärkisches Gebiet und nahmen im übrigen einen weiten Umweg nach Norden über Schivelbein,[7] obwohl der kürzeste Weg von Reetz quer durch den Kreis Arnswalde[8] führte.

Die schwedische Truppe zog über die Stübenitzbrücke bei der Pamminer Mühle. Während die Soldaten auf dem Pamminer Feld rasteten, schickte Oberst Streif am 11. März seinen Generalquartiermeister nach Reetz, um freien Durchzug zu erbitten. Hier hielten sich unter Hauptmann Senff, dem Leiter der Musterungskommission des Jahres 1623, achtzig brandenburgische Musketiere auf, die zum Schutze des Landes abgestellt und ständig neben den Schweden an der Südgrenze Pommern hergezogen waren. Außerdem hatte sich das Landvolk und der Städteausschuß in Reetz versammelt. Obwohl dem Quartiermeister der Durchmarsch durch Reetz abgeschlagen wurde, brach Oberst Streiff mit seinen Truppen von Pammin[9] nach Reetz auf. Vor Reetz verhandelte er mit Leutnant Rüdiger von dem Borne. Streiff bedeutete, daß er nicht als Feind gekommen sei und der Stadt nicht den geringen Schaden zufügen würde. Würde ihm jedoch der Durchzug verwehrt, wolle er ihn erkämpfen. Darauf ließ man ihn passieren, und seine Truppen zogen zwischen dem Amte und der Stadt Reetz hindurch bis zur Dammühle, wo sie wieder pommersches Gebiet betraten“.[10]

[1] Peitz [Kr. Cottbus]; HHSD X, S. 307f.

[2] http://www.festungpeitz.de/forthistory.html.

[3] Reetz [Recz, LK Choszczno, Polen].

[4] Saatzig [LK Satzig, Polen]

[5] Hammerstein [Czarne, LK Człuchów, Polen].

[6] Schlagenthin, heute Ortsteil von Jerichow [LK Jerichower Land].

[7] Schivelbein [Świdwin; Kr. Belgard]; HHSD XII, S. 268f.

[8] Arnswalde [Choszczno LK Choszczno, Polen].

[9] Pammin [Pomierzyn, LK Drawsko Pomorskie].

[10] heimatkreis-arnswalde.de/060 5 bis 6 1957.pdf, S. 7.

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