Seestädt [Seestedt], N

Seestädt [Seestedt], N; Obristleutnant [ – ] Seestädt stand 1646 als Obristleutnant in schwedischen Diensten.

Am 20.6.1646 wandten sich die Siegener[1] Räte an den kaiserlichen Generalkommissar Johann Friedrich von Blumenthal [1607-1657], um die Erleichterung der Kontribution zu erreichen: „E(wer) Gn(a)d(en) werden ohne zweiffell genedige wißenschafft tragen, daß hiesige graffschafft [Nassau-Siegen; BW] auf den verfloßenen monat April 500 r(eichs)d(aller) Kays(erlicher) contrib(ution) ahn die guarnison Attendorn[2] zallen müßen undt daß auf den verfloßenen monat Maii uberall mit 500 rd. ahn herrn obrist leutenants Seestedt(e)n vünff compagnien angewießen worden. Ob nun wohll als den 2. dießes die copeiliche assignation[3] wir von Siegburg[4] empfangen, die repartition[5] alspalt darauf gemacht undt selbige, wie wohll mit großer beschwert des armen mans erheben laßen wollen, so ist danach erfolget, daß die Schwedische underdeßen in hiesige graffschafft eingefallen und ahn die 2000 stück viehe neben viellen pferdten und anderen sachen weggeführt undt mit dergleichen pressuren alnoch täglich continuiren. Wan nuhn dannenhero die arme underthanen von hauß undt hoffe entwichen und sich in die wälde, auch in die benachbarte, albereits verderbte länder begeben und salviriren [!] auch alnoch verkriegen[6] müßen undt also nicht allein die assignirte 500 rd. auf den abgewichenen monat Maij aufzubringen nicht wißen, sondern auch ins künfftig unmöglich fallen will, dergleichen schwere contributiones abzutragen“.[7]

[1] Siegen; HHSD III, S. 686ff.

[2] Attendorn [LK Olpe]; HHSD III, S. 36ff.

[3] Anweisung

[4] Siegburg [Siegkr.]; HHSD III, S. 684ff.

[5] Verteilung

[6] verkriechen

[7] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 97f.

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