Schumann [Schuhmann], N

Schumann [Schuhmann], N; Rittmeister [ – ] N Schumann [Schuhmann] diente als Rittmeister in der schwedischen Armee.

Der hessische Chronist Nikolaus Arnold aus Friedberg[1] erinnert sich an die Einquartierung 1640: „Item, Rittmeister Schumann anlangt, ist mir inquartirt worden mit 18 Pferden, 4 Jungen, 3 große Knecht, ein Quartirmeister, ein Reuter ohne Pferd, noch ein Reuter mit einer Frauen. Der nahm mir einen neuen Wagen (kost 22 Rth.), ein Oberbett, zwei Küssen, uns beste Leilachen, auch sonst alles, was seiner Hur anstunde, in meinem Haus, nahme sie mit. Habe ihn nicht mit hundert fl. gehalten, ohne den Wagen und Bett“.[2]

Schumann stand 1645 unter Caspar Ermes, dem Kommandanten von Erfurt,[3] in schwedischen Diensten. Seine Kompanie lag in Mühlhausen.[4]

In der sogenannten Thomas-Chronik über die Kriegsereignisse in und um Mühlhausen[5] heißt es:

„Ao 1645 ist H. Hermann Bläsing wieder von Erfurt gekommen und dieses mitgebracht, daß der Oberst-leutnant Schmidt mit seinen Völkern und Rittmeister Schuhmann mit seinen Reutern marschieren sollten, und daß wir hinfür monatlich 400 Rtlr. dem Kommandanten [Ermes; BW] nach Erfurt geben sollten“.[6] Allerdings unterblieb die Abführung Schuhmanns.

„D. 25. Jan. haben die Reuter im Bären, unter Rittmeister Schumanns Kompanie gehörend, sich gelüsten lassen, gegen Abend den Leuten Mantel und Schauben[7] abzunehmen, worüber ein Auflauf von Bürgern ge-worden, welches demnach vor den Oberstleutnant Schmieden gekommen, ist er mit etzlichen Musketieren in den Bären und Schwan gefallen und die Reuter weidlich prügeln und abschlagen lassen“.[8]

„D. 23. Febr. [4.3.; BW] hat Rittmeister Schuhmann eine Partei von 23 Pferden von seiner Kompanie ausgehen lassen, so den 3. März [13.3.; BW] allhier in Mühlhausen hiedergekommen [hierhergekommen ?; BW], haben aber 15 Pferde von denselben ausgelassen, so der schwarze Nikol hat tot gemacht, doch haben sie 10 Reitpferde ins Quartier gebracht“.[9]

„D. 19. März [29.3.; BW] hat des Rittmeisters Schumanns Gesinde in Antoni von Wenigens Hause des Abends um 8 Uhr den Schornstein angesteckt, welches ein gewaltiges Schrecken der Bürgerschaft und Auflauf gegeben hat, ist aber Gottlob ohne Schaden abgegangen und bald wieder gelöscht und gestillt worden“.[10]

„D. 4. April [14.4.1645; BW] ist der Herr Auditeur Roppert [Rippert, BW] von Erfurt angekommen, zu inquiriren wegen der von Quedlinburg[11] und Aschersleben[12] von Rittmeister Schumanns Partei eingeholten Pferden, sind viel Unkosten über den Rat gegangen, bis er den 21. April wieder weggeritten ist, haben alle diejenigen Bürger, bei welchen die Reuter bequartiert gewesen, daß sie keine Wissenschaft noch Kuppelteil an den gestohlenen Pferden hätten, schwören müssen und hätte solche der Rittmeister wiederzuschaffen oder andere Pferde dafür zu geben“.[13]

„D. 28. April [8.5.; BW] hat Rittmeister Schumann eine Hure bis aufs Hemd durch die Reuterjungen ausziehen lassen und sie durch die Stadt mit Steinen und Dreck zum Frauentor hinausjagen lassen“.[14]

[1] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.

[2] WAAS, Chroniken, S. 289.

[3] Erfurt; HHSD IX, 100ff.

[4] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.

[5] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.

[6] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[7] Schaube: Oberkleid für Männer und Frauen, langer Mantel, Talar

[8] JORDAN, Mühlhausen, S. 271.

[9] JORDAN, Mühlhausen, S. 272.

[10] JORDAN, Mühlhausen, S. 272.

[11] Quedlinburg [Kr. Quedlinburg]; HHSD XI, S. 374f.

[12] Aschersleben [Kr. Aschersleben]; HHSD XI, S. 23ff.

[13] JORDAN, Mühlhausen, S. 272.

[14] JORDAN, Mühlhausen, S. 272.

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