Schlief(f), Anton von; Obrist [21.7.1576 in Köslin – † 17.9.1650 in Stettin] Schlief(f) stand seit 1594 im Militärdienst, zunächst in kaiserlichem, anschließend in ständisch-böhmischem, dann zur Sicherung seines böhmischen Besitzes wieder bis 1627 in kaiserlichem, ab 1628 in pommerschen, ab 1630 in kursächsischen Dienst. Er hielt bis zu dessen Tod eine engere Verbindung zu Wallenstein aufrecht. Am 22.2.1634 wurde er verhaftet und nach Wien gebracht.
Die anti-kaiserlichen „Wochentlichen Postzeittungen Nr. 23“ vom 13.6.1634 berichten unter unter dem 20.5. aus Wien: „Die Friedländische Conspiranten seindt theils von hinnen auf Prag vnd Pilsen[1] geführt worden / sein gewesener Astronomus aber / sambt seinẽ Cantzler Oelß [Eltz; BW] / Obr. Schaffgotsch / Obr. Leutenant Jacob Freyiunger [Freiberg(er); BW] / Schlieff vnd andere mehr / bleiben noch allhie in guter Verwahr sitzen / vnd täglich scharff Examinirt“.
1635 wurde Schlief aus der Haft entlassen. Er kehrte nach Kursachsen zurück, das er 1637 wieder verließ. Über Breslau, Thorn und Danzig kehrte er 1644 nach Pommern zurück und stand dann in schwedischen Diensten. Seit 1647 war er Obrist und Kriegsrat.
[1] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.