Schleinitz, Haubold von

Schleinitz, Haubold von; Obristleutnant [ – ] Haubold von Schleinitz aus dem Hause Radegast[1] auf Kospoda,[2] Anna Brand von Lindau aus dem Hause Wiesenburg[3] stand als Obristleutnant des Regiments Jung-Schleinitz in kursächsischen Diensten.

Für 1641 wird aus Langensalza[4] berichtet: „Erfurt[5] ist von den Schweden besetzt. Langensalza muß als kurfürstlich-sächsische Stadt an Haubold von Schleinitz Lebensmittel nach Sangerhausen[6] liefern. Es kommt zu Behinderung durch die Schweden. Langensalza befindet sich genau zwischen den feindlichen Linien. Schleinitz schickt 300 Reiter am 27. September [7.10.; BW] in die Stadt. Es kommt zu Auseinandersetzungen mit den Schweden. Beide versuchen aus der Stadt und ihrer näheren Umgebung sowie als möglich für ihren Unterhalt zu beziehen. Die Schleinitz-Leute treiben das Vieh von den Weiden in Richtung Urleben.[7] Der Magistrat schickt den Räubern den Boten Rechenbach nach. Nach Zahlung von 1.500 Talern erhalten die Bauern ihr Vieh wieder. 24 Pferde werden den Bauern vom Pflug gespannt und mitgenommen“.[8]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet über Ende November 1641: „War also auff Stalhansischer Seiten wenig Glück dieser Zeit vorhanden / gestalt dann auch die Käiserlichen von Grüenberg[9] / über die neue Brücken zur Naumburg[10] nach Sommerfeld[11] ungehindert zogen / und also den Stalhansen gleichsam umzogen: Wie sie dann auch getrachtet / sich Sorau[12] zu bemächtigen / und Herrn Stalhansen gar in die Enge zu bringen / der um den 22. Novembris noch bey Sagan[13] gelegen.

Aber um den 26. ejusdem verließ er sein Läger alldar / und ruiniret das Schloß zu Sagan / Buntzel[14] aber und Lemberg[15] ließ er besetzet und nahm ungesäumt seinen Weg nach Beuten[16] / und daselbsten über die oder / deme 2000. Käiserliche Pferd nachgezogen / ihn aber nicht erreichen mögen : von dessen Nachzug doch die Schleunitzische 400. Pferd / welche den Obristen Crackau [Krockow; BW] convoyirten / vorm übergehen über die Oder noch ertappet / und Beuten davon gemachet“.[17]

Haubold von Schleinitz focht in der 2. Schlacht bei Breitenfeld[18] am 2.11.1642 mit.[19]

Nach der Schlacht fielen seine Kompanien wieder in Langensalza ein: „Zwei kursächsische Kompanien Reiter der Schleinitztruppen unter Rittmeister Benedikt Link, eine Kompanie Dragoner und 50 Kroaten  mit Hauptmann Abraham Klug kommen am 13. November [23.11.; BW] in die Stadt. Chronisten berichten, daß Kroaten wegen ihrer Zügellosigkeit in diesem Krieg besonders gefürchtet waren. Diese Soldaten bleiben bis zum 30. Januar 1642. Ein Reiter erschießt am Lindenbühl den Korporal Peter Fischer. Der Mörder wird enthauptet“.[20]

[1] Radegast, heute Otsteil von Südharz [LK Anhalt-Bitterfeld]]

[2] Kospoda [Saale-Orla-Kreis].

[3] Wiesenburg, heute Ortsteil von Wildenfals [LK Zwickau].

[4] Bad Langensalza [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, 33ff.

[5] Erfurt; HHSD IX, 100ff.

[6] Sangerhausen [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 409f.

[7] Urleben [Unstrut-Hainich-Kreis].

[8] ROCKSTUHL, Langensalza, S. 81.

[9] Grünberg [Zielená Góra]; HHSSchl, S. 164ff.

[10] Naumburg a. Bober [Nowogród Bobrzański, Kr. Freystadt/Neusalz]; HHSSchl, S. 329f.

[11] Sommerfeld [Lubsko, Kr. Krossen/Oder].

[12] Sorau [Žary, Kr. Sorau; Niederlausitz, h. Polen]; HHSD X, S. 464ff.

[13] Sagan [Żagań; Kr. Sprottau/Sagan]; HHSSchl, S. 462ff.

[14] Bunzlau [Bolesławiec]; HHSSchl, S. 63ff.

[15] Lemberg [Lwow, Russland].

[16] Beuthen a. d. Oder [Bytom Odrzánski, Kr. Glogau/Neusalz]; HHSSchl, S. 25ff.

[17] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 580.

[18] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.

[19] RUDERT, Kämpfe, S. 144ff.

[20] ROCKSTUHL, Langensalza, S. 81.

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