Salm in Kirburg, Mörchingen und Tronecken, Otto Ludwig, Wild- und Rheingraf von; General [13.10.1597-16.10.1634 Speyer]
Otto Ludwig,[1] Wild- und Rheingraf von Salm in Kirburg,[2] Mörchingen[3] und Tronecken,[4] wurde am 13.10.1597 als Sohn des Rheingrafen Johann IX. geboren. Er begann seine militärische Laufbahn schon sehr jung unter Christian IV. von Dänemark.[5] Um 1625 die militärische Initiative wieder an sich zu reißen, beabsichtigte Christian IV. einen Vorstoß in das südliche Niedersachsen. Zuerst beorderte er Otto Ludwig nach Calenberg,[6] um die feste wieder einzunehmen und so Teile des Tilly’schen[7] Invasionskorps zu binden. Nachdem Otto Ludwig Steuerwald[8] hatte einnehmen können, begann er mit der Belagerung von Calenberg. Tilly entsandte daraufhin [Jakob Ludwig v.; BW] Fürstenberg zum Entsatz. Unterwegs erfolgte die Vereinigung mit kaiserlichen Truppen unter Nikolaus Des Fours. Da sich jedoch die Lage im Braunschweigischen durch den Entsatz unter Des Fours zum Vorteil der Ligisten verändert hatte, marschierte Fürstenberg auf Calenberg zu. An der Spitze seiner Musketiere half der Zeitzeuge Jost Maximilian von Gronsfeld den mehrfachen Angriff der Dänen abzuwehren, wie er noch in Wassenbergs[9] 1647 erneut aufgelegtem „Florus“ voller Stolz hervorhob: „Was ich auch bey diser ganzen occasion mit Rath und That gethan / solches kan mit Ihrer Churf. Durchl. in Beyern gnädigsten Danckschreiben / darinnen des Graffen von Fürstenberg gethane relation, meine person belangend recapitulirt wurde / erwiesen werden“.[10] Er berichtet weiter, dass in dem Treffen auch der schottische, in dänischen Diensten stehende Obrist Sir John Hepburn gefangen wurde, während der Obrist Freitag[11] samt anderen hohen Offizieren fiel. Insgesamt sollen die dänischen Truppen,[12] die nach Wallensteins[13] Einschätzung den Kaiserlich-Ligistischen an Kampfkraft überlegen waren, 5.000 Mann verloren haben, was nach Aussage des Chronisten Wendt aus Osterode[14] sicherlich übertrieben ist: „Der König Von Dennemarck hatte einen Anschlag auff Calenberg, ward aber von dem Graffen von Fürstenberg davon abgetrieben mit Verlust Vieles Volckes. Der Obrister Leo freytag ward samb 600 Reutern erlegt, Conrad Nelle verwundet, Viele gefangen, 6 Cornet und 15 stangen, davon die Fähnlein, gewißen erobert“.[15] Doch war Tillys Auftrag, die welfischen Herzogtümer Grubenhagen und Calenberg zu besetzen, erfüllt.
Otto Ludwig hatte in der Schlacht bei Lutter[16] 1626 den Oberbefehl über das dritte Treffen.
Der Schweriner[17] Dompropst und Ratzeburger[18] Domherr, Otto von Estorf [1566 – 29.7.1637], berichtet in seinem „Diarium belli Bohemici et aliarum memorabilium“ irrtümlich Otto Ludwigs Tod: „17. Aug ist zwischen dem König zue Dänemark und Graf Tilli eine Schlacht gehalten im Lande zu Braunsweig bei Lutter am Bahrenberge, darin Tilli das Feld behalten, weil des Königs Reuter nicht fechten wollen, sondern davon geritten. Sind viel vornehme Officiere geblieben. Auf der Wahlstadt sind todt gefunden: Wersebe,[19] Nortproth,[20] Landgraf Philipp zu Hessen,[21] Graf zu Solms,[22] der Rheingraf so Catlenburg[23] abgebrannt, General-Commissarius Sivert Powisch,[24] nebst vielen anderen hohen Officieren vnd Befehlshabern. Gefangen sind: der Obriste Lochhauschen,[25] ein Graf von Stolberg,[26] Obriste Twachting,[27] Berent Gos,[28] Courville[29] Französischer Obrister, Gunternach,[30] Königl. Hofmarschal N.,[30a] General-Commiss. Rantzow[31] hart verwundet vnd viele Andere“.[32]
Die Niederlage des dänischen Heeres in der Schlacht bei Lutter führte zur Besetzung Jütlands durch kaiserliche Truppen. Das war das vorläufige Ende der militärischen Karriere Otto Ludwigs. Im Sommer 1626 kämpfte er gemeinsam mit Bernhard von Sachsen-Weimar[33] gegen Wallenstein. Nach ihrer Niederlage gegen ihn mussten sie mit dem Schiff von Flensburg[34] auf die Insel Fünen[35] fliehen.
Bei der Reorganisation der schottischen Truppenteile, so Monro, „erhielt ich von S. M. die Weisung, meine Befehle von Generalmajor von Schlammersdorff entgegenzunehmen, der damals in Odense[36] sein Hauptquartier hatte. Unmittelbar nachdem die Offiziere abgereist waren, befahl er mir, mein Quartier nach Assens[37] zu verlegen, wo wir auch Wache hielten, weil er jenen Teil des Landes durch die Operationen des Feindes für sehr gefährdet hielt. Dort geriet ich bald in Streit mit dem Major des Reiterregiments des Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW], dem angeblich in der Garnison die Befehlsgewalt zukam. Dies hatte Reibereien zwischen unseren Soldaten und den Reitern zur Folge, so daß es in mehreren Zusammenstößen, zu denen es in der Garnison gekommen war, auf jeder Seite drei oder vier Tote gab. Um diese Querelen abzustellen, kam der Generalmajor mit einigen weiteren Offizieren nach Assens und hielt einen Kriegsrat, in dem die Angelegenheit verhandelt wurde. Der Major der Reiterei wurde daraufhin in eine andere Garnison versetzt, und Rittmeister Cratzenstein kam dafür mit seinen Leuten nach Assens, wo das Kommando in der Garnison mir übertragen worden war. Trotz allem hielt die Feindschaft zwischen uns und den Reitern noch lange an, bis der Rheingraf selbst seinen Offizieren befahl, jene frechen Reiter exemplarisch zu bestrafen, die sich nicht mit dem ganzen Schottenregiment kameradschaftlich vertrügen. Von diesem Zeitpunkt an brach das Eis, und wir lebten etwas ruhiger, solange ich dort war, was aber nicht lange dauerte“.[38]
Im August 1628 kam es bei Wolgast[39] zur Schlacht zwischen den Truppen Christians IV. und Wallensteins.
Monro erinnert sich: „Unmittelbar nachdem S. M. von Dänemark den Schutz der Stadt Stralsund[40] an S. M. von Schweden übergeben hatte, schiffte der König in Dänemark Infanterie und Reiterei ein und landete in Wolgast in Pommern [14.9.1628; BW], in der Absicht, das Herzogtum Pommern gegen den Kaiser zu schützen. Und nachdem der König in Wolgast angekommen war, rief er das, was von unserem Regiment übriggeblieben war, von Stralsund ab. Unser Regiment war bei seinem Abzug nicht einmal 400 Mann stark, nachdem es in sechs Wochen beinahe 600 gute Soldaten verloren hatte, die Offiziere nicht gerechnet. Es wurde damals von Hauptmann Mackenyee geführt, da die höheren Vorgesetzten abwesend waren. Er führte Marsch nach Wolgast durch, wo sich unsere Truppe mit der Armee S. M. vereinigte.
Kaum waren sie angekommen, wurden sie unverzüglich ins Gefecht geworfen. Der Feind griff S. M. heftig an und hatte 14 Ordonanzstücke aufgefahren. Er feuerte damit auf die Schlachtaufstellung des Königs, bis dieser die Gefahr erkannte, und da er nicht in der Lage war, dem Feind Widerstand zu leisten, zog er sich, völlig aus der Fassung gebracht, in großer Eile nach Wolgast zurück. Der König hatte, ohne gekämpft zu haben, den größten Teil seiner Armee verloren, wobei unser Regiment und die Überreste von Spynies Regiment abgeschnitten worden wären, hätte nicht Rittmeister Hoome mit einigen seiner Kameraden vom Reiterregiment des Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] den Feind dreimal attackiert und ihn solange aufgehalten, bis der größte Teil unserer Landsleute sich in Sicherheit gebracht hatte. Dann erst wurden sie vom Feind gezwungen, sich selbst in großer Eile zurückzuziehen, nachdem sie ihre eigene Sicherheit für ihre Kameraden aufs Spiel gesetzt hatten.
Als S. M. sah, daß der Feind heftig nachrückte, fürchtete er sehr, überrascht oder gefangen zu werden. Deshalb gab er Hauptmann Mackenyee den Befehl, das Kommando über alle anwesenden Schotten und über verschiedene andere Truppenteile zu übernehmen und mit dem Feind vor den Toren solange zu scharmützeln, bis sich S. M. zurückgezogen hätte. Dann sollte er sich über die Brücke absetzen und sie in Brand stecken, was der Hauptmann ordnungsgemäß ausführte. So leistete er dem König den besten Dienst, der ihm während des ganzen Krieges geleistet worden war, nicht ohne große Gefahr für den Hauptmann und die, die bei ihm waren. Als die Brücke erst einmal brannte, war er der glücklichste Mann und wurde auch zuerst eingeschifft. Fähnrich Lindsay, Bruder von Bainsho, wurde von einer Kanonenkugel in die Schulter getroffen und dennoch durchgebracht und wunderbarerweise geheilt. Nachdem das Regiment so eingeschifft war, traf es mit dem Oberst zusammen, der mit den Rekruten aus Schottland gekommen war. Mit dem König fuhren sie nach Dänemark zurück, wo sie gemustert wurden“.[41] Nach dem Lübecker Frieden kehrte Mackenyee nach Schottland zurück.[42]
Die Flucht Christians nach Kopenhagen veranlasste Otto Ludwig, die dänischen Dienste zu quittieren und unter schwedischen Fahnen weiterzukämpfen. Gustav Adolf scheint wegen dessen Eigensinn und Übermut keine besonders hohe Meinung von einem „solchen Gesellen und Großhans“ gehabt zu haben. Er wollte Otto Ludwig sogar wegen der Disziplinlosigkeit der ihm unterstellten Truppen aburteilen lassen.
Der Konflikt zwischen Christian IV. und dem Kaiser[43] wurde durch den Frieden von Lübeck (1629) beigelegt.
Gustav II. Adolf befand sich zu dieser Zeit im Krieg mit Polen. Der Krieg zwischen Polen und Schweden hatte seine Wurzeln in gegenseitigen Ansprüchen beider Könige auf die jeweils andere Krone. Der Auslöser für diesen Krieg war erschreckend banal: Seit dem Jahre 1625 konkurrierten Gustav II. Adolf und Christian IV. um den Oberbefehl bei einem von Frankreich und England unterstützten Angriff auf das Reich. Da sich der Führungsanspruch des Schwedenkönigs nicht durchsetzen ließ, zog sich Gustav II. Adolf zurück und begann nach Jahren des Waffenstillstandes im Juli 1625 einen neuen Angriff gegen Sigismund von Polen.
Allerdings hatte Gustav II. Adolf den falschen Zeitpunkt für einen Angriff auf Polen gewählt: Der Polenkönig war mit den Habsburgern verschwägert und die Habsburger standen auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Sigismund III. bekam spanisches Geld und Soldaten aus Brandenburg. Auch Wallenstein stellte ihm nach dem Frieden von Lübeck Soldaten zur Verfügung. Der Brandenburger Kurfürst wurde unter Drohungen vom Kaiser gezwungen, mit seiner Armee nicht seinen Schwager Gustav Adolf zu unterstützen, sondern seinen Verpflichtungen als Vasall Sigismunds nachzukommen. Gustav II. Adolf hatte plötzlich alle Hände voll zu tun, um nicht das Gesicht und sein Heer zu verlieren. Seinen Plan, sich die Ostsee als Binnenmeer Schwedens einzuverleiben, musste er zunächst aufgeben. Ein erneuter, durch Richelieu vermittelter Waffenstillstand zwischen Polen und Schweden verhinderte das Schlimmste.
Otto Ludwig fand in diesem Krieg in Wrangel, Baudissin, Max Teuffel, Ramsay und Axel Lillie die besten Lehrmeister einer neuen Militärtaktik, nachdem der Schwede technische Verbesserungen und taktische Reformen in seinem Heer eingeführt hatte. So befreite er sowohl seine Reiterei wie auch seine Fußtruppen von den schweren und schwerfälligen Panzerungen, die damals noch üblich waren. Statt der sonst gebräuchlichen schweren Geschütze, zu deren Fortbewegung 16, 20, ja oft 30 Pferde notwendig waren, setzte er eine leichte Artillerie ein, die außer sonstigen Vorzügen auch den der größeren Feuergeschwindigkeit besaß. Das verstärkte ganz erheblich die Kampfkraft seiner Truppenteile. Entscheidend war jedoch, dass Gustav Adolf seinen Truppen größere Beweglichkeit dadurch verliehen hatte, dass er sie nicht nach der als Standard geltenden spanischen Taktik antreten ließ. Die bisher praktizierte Taktik sah die Reiterei in sechs Reihen, Knie an Knie massiert antreten und angreifen. Gustav Adolf ordnete sie in kleinen viereckigen Abteilungen in vier Reihen an, zwischen denen jeder Reiter nach allen Seiten seinen Bewegungsraum hatte. Zwischen diesen Reiterabteilungen standen kleine Musketierabteilungen. Diese Musketierabteilungen waren in sechs Reihen gestaffelt und so trainiert, dass die vorderste Reihe kniend und die folgende stehend schießen konnte. Nach dem Feuer begaben sich die Schützen in die hintersten Reihen, konnten nachladen, während die nächsten beiden Reihen schossen. Durch die Schachbrettaufstellung war es unerheblich, woher der gegnerische Angriff vorgetragen wurde: Das Fußvolk und auch die Reiterei konnten in kürzester Zeit ihre Verteidigungsrichtung ändern. Der Drill der schwedischen Truppen war so vollendet, dass sie nicht nur dreimal schneller schossen, sondern auch dreimal wirksamer waren. Diese neue Formation des schwedischen Heeres führte nicht nur dazu, dass die Front größer wurde, sondern hatte zugleich den Vorteil, dass die feindlichen Geschütze in den nun dünneren Kolonnen keine allzu großen Verluste anrichten konnten.
Dass die militärische Ausbildung Otto Ludwigs noch nicht abgeschlossen war, musste er bei einem Rückzugsgefecht gegen die vorrückenden vereinten Heere der Polen und des (damals) kaiserlichen Feldherrn Arnim erfahren: Entgegen dem ausdrücklichen Befehl Gustav II. Adolfs ließ sich Otto Ludwig bei der Besetzung eines Passes in ein Gefecht mit dem Gegner ein. Er kam sofort in Schwierigkeiten und Gustav Adolf musste ihn persönlich unterstützen, um seinen Truppenteil vor der Vernichtung zu retten. Dabei kam auch der Schwedenkönig unvermittelt zwischen die feindlichen Linien und nur durch Aufopferung eines seiner Offiziere konnte sich Gustav Adolf vor der Gefangennahme retten.
Solange Wallenstein militärisch und diplomatisch aktiv war, ließen sich Gustav II. Adolfs imperiale Pläne einer Annexion weiterer Ostseeanrainerstaaten nicht verwirklichen. Nachdem Wallenstein 1630 auf Drängen der deutschen Fürsten seinen Oberbefehl niederlegen musste, sah Gustav II. Adolf seine Stunde gekommen. Er griff unter dem Vorwand, die „protestantische Sache“ in Deutschland zu retten und sie vor der Gegenreformation der Habsburger zu schützen, direkt in die Interessenkonflikte der protestantischen deutschen Fürsten mit Ferdinand II. ein. Otto Ludwig, der sich anscheinend wieder mit Gustav II. Adolf ausgesöhnt hatte, nahm an dem Feldzug teil.
Obwohl die eingeschlossenen kaiserlichen Truppen die Stadt Frankfurt an der Oder[44] übergeben wollten und um Pardon gebeten hatten, wurden Tausende von ihnen unbarmherzig niedergemetzelt, auch von den Truppen des Rheingrafen. Der schottische Kriegsteilnehmer und Augenzeuge Monro schildert die Einnahme von Frankfurt a. d. Oder am 3.4.1631: „Als wir fanden, daß der Feind keine Schlachtaufstellung gemacht hatte, hielten wir uns auf den Feldern, so als würden wir mit einem Male vorstoßen, uns der Stadt zu bemächtigen, als wüßten wir nichts von der Nähe unserer Feinde und der Stärke, die sie zusammen hatten. Und da wir sahen, daß wir der Fürsten nicht sicher sein konnten, so entschieden wir, daß es das beste für uns sei, die Zeit zu nützen. Unverzüglich kommandierte S. M. daher den größten Teil der Kavallerie dazu ab, hinter uns eine Bewegung auszuführen, sozusagen zwischen uns und Berlin, als ob General Tilly hinter uns herkäme, während wir mit der Stadt beschäftigt wären, und von der ganzen Kavallerie behielten wir nur den Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] mit seinem Regiment neben unserer Infanterie, falls der Feind einen Ausfall machte, uns gegen die Reiter beizustehen, die in der Stadt waren.
Als die Kavallerie angewiesen worden war, das zu tun, und S. M. die Angst seiner Feinde sah, die die Vorstädte von sich aus niedergebrannt hatten, was S. M. als Vorzeichen für einen künftigen Sieg ansah, befahl der König, daß ein Teil der abkommandierten Musketiere durch die brennende Vorstadt vorstoßen und sich beim Haupttor festsetzen sollte, und zwar solange, bis S. M. über den Einsatz der übrigen Armee Anordnungen getroffen hätte, wobei er jede Brigade gesondert in ihren Abschnitt einwies. Die Gelbe [Teuffel; BW] und die Blaue Brigade [Winckel; BW] hatten den Auftrag, in den Weingärten der Stadt Posten zu beziehen, auf der Seite, die Küstrin[45] am nächsten lag, und sie erhielten den Befehl, ihre Wachen vorzuschieben, während die übrige Brigade sich in geschlossener Formation mit ihren Waffen zur Ruhe niederlassen sollte, um ständig in Bereitschaft zu sein, wenn es zu einem Ausfall käme. Die Weiße Brigade, auch Dargitz-Brigade genannt, wurde angewiesen, in der Vorstadt Stellung zu beziehen, um den abkommandierten Musketieren Rückendeckung zu geben, die zwischen dieser Brigade bei der vom Tor ausgehenden Gefahr unmittelbar hinter den Wällen standen. Hepburns Brigade wurde abkommandiert, beim anderen Tor Stellung zu beziehen und ihre Posten ebenfalls vorzuschieben. Die übrigen abkommandierten Musketiere, die von Major John Sinclair befehligt wurden, erhielten den Befehl, auf einer Anhöhe in der Nähe eines Friedhofs Stellung zu beziehen, der unmittelbar vor den Festungswerken des Feindes lag. Auf dieser Anhöhe ging eine Batterie in Stellung, während die Artillerie und die Munitionswagen der Armee, wie es üblich war, zwischen unserer Brigade und den Reitern des Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] ihren Platz fanden, die hinter uns standen. Als das alles so eingeteilt war und alle in Stellung gegangen waren, wurden Leute aus allen Brigaden abkommandiert, Schanzkörbe für die Kanonen zu machen und Gräben auszuheben.
Dann ging der König, wie es üblich war, in eigener Person zusammen mit Oberst Teuffel zur Erkundung in die Nähe des Walls, wo der Oberst dann in den linken Arm geschossen wurde, was S. M. veranlaßte, für ihn selber in aller Öffentlichkeit um Hilfe zu rufen, weil der König glaubte, außer Hepburn keine Hilfe zu haben (II, 32). Im selben Augenblick wurde David Monro, mein Leutnant, von einer Musketenkugel ins Bein getroffen, dort wo Major John Sinclair in der Nähe der im Bau befindlichen Batterie die für den Schutz des Königs abkommandierten Musketiere befehligte. Um uns zu verspotten, hängte der Feind nun am Wall eine Gans heraus und machte sofort darauf mit 200 Mann einen Ausfall gegen unsere Wachen, die den Feind mit Musketensalven empfingen. Da er aber für die Wachen zu stark war, befahl S. M. dem Major Sinclair, einen Offizier mit weiteren 50 Musketieren abzukommandieren, die den Wachen beistehen sollten. Als der Feind trotzdem unsere Wachen weiter zurückdrängte und sie zwang, Gelände aufzugeben, befahl der König dem Major unverzüglich, mit 100 Musketieren einzugreifen, dem Feind Widerstand zu leisten und den Wachen zu Hilfe zu kommen, was der Major auch sofort ausführte. Er zwang den Feind, sich schneller zurückzuziehen als er vorgerückt war, wobei ein Oberstleutnant und ein Hauptmann gefangengenommen wurden. Nachdem der Major den Friedhof eingenommen hatte, lagen unsere Leute unmittelbar vor den Befestigungswerken des Feindes. Sinclair behielt seine Wachen nun dort bei und hatte ein Auge auf den Feind, so daß wir nicht mehr mit Ausfällen belästigt wurden, obwohl verschiedene Offiziere und Soldaten durch den Feind von seinen Befestigungen aus verwundet wurden, denn der Friedhof bot unseren Leuten, die unmittelbar unter den Werken des Feindes lagen, keinen Schutz.
Am Sonntagmorgen, es war Palmsonntag, der 3. April 1631, nahmen der König und die ganze Armee in ihrem besten Staat an einem Gottesdienst teil, und nach der Predigt ermunterte S. M. unsere Soldaten. Er sagte, er wünsche, daß er die schlechten Tage, die sie augenblicklich mit Geduld ertrügen, von ihnen nehmen könne, und er hoffe, ihnen in kürze bessere Tage bescheren zu können, an denen er sie Wein trinken lassen könne, anstatt des Wassers, das sie nun tränken. Dann gab der König dem General Baner Befehle, allen Brigaden mitzuteilen, sich mit ihren Waffen für weitere Anweisungen in Bereitschaft zu halten. Als dieser Befehl gegeben war, versahen sich einige der abkommandierten Musketiere, die unter Sinclairs Befehl standen, mit Leitern, da sie einen bevorstehenden Sturmangriff vermuteten.
Gegen 5 Uhr am Nachmittag kam S. M. zu unserer Brigade und ließ einen deutschen Hauptmann namens Guntier von Hepburns Regiment rufen. Er befahl ihm, einen leichten Harnisch anzulegen, seinen Degen zu ziehen, einen Sergeanten mit zwölf tüchtigen Burschen mitzunehmen, durch den Graben zu waten und zu erkunden, ob sich Leute zwischen dem Erdwall der äußeren Befestigung und dem steinernen Festungswall der Stadt aufhalten könnten. Dann sollten sie sich, so schnell sie es nur vermöchten, zurückziehen. Als die das getan hatten, kam S. M. zur Erkenntnis, daß zwischen den beiden Wällen Platz sei, Soldaten hineinzubringen, und da die Brigaden schon in Schlachtordnung standen, sollten sie, nachdem der Hauptmann ohne Verwundung zurückgekommen war, auf ein Zeichen hin angreifen. Der König befahl Baner und Hepburn, mit unserer Brigade den Graben zu überwinden und zu stürmen, und wenn sie den Feind vom Wall der äußeren Verteidigungslinie zurückgetrieben hätten, so sollten sie sich zwischen ihm und dem steinernen Hauptwall festsetzen. Wenn es glücken sollte, den Feind zum Weichen zu bringen, sollten sie mit ihm zusammen in die Stadt eindringen. Die gleichen Befehle ergingen auch an die übrigen Brigaden, die schon bereitstanden.
Der König hatte eine Anzahl großer und kleiner Kanonen in den Batteriestellungen laden lassen und befahl nun, an allen Abschnitten achtzugeben. Wenn die Geschütze abgefeuert würden, sollten die Sturmtruppen noch mitten im Pulverdampf der ersten Salve zum Angriff vorbrechen, was sie dann auch taten. Wir durchquerten den Graben und wateten dabei bis an die Hüften in Wasser und Schlamm, und als wir dann hinaufstiegen, den Wall zu erstürmen, da standen uns einige starke Palisaden im Weg, die im Wall so gut eingegraben waren, so daß wir, wenn der Feind sich nicht voller Angst vom Wall zurückgezogen hätte, nur mit großem Glück hätten eindringen können. Der Feind zeigte sich aber so schwach und zog sich zurück, so daß die Kommandeure die Befehle ausführen konnten, die sie vom König erhalten hatten (II, 13). Wir drängten nach, in der Absicht, dem zurückweichenden Feind durch eine große Ausfallpforte, die zwischen den beiden Wällen lag, in die Stadt hinein zu folgen. Sie hatten zwei große Türflügel geöffnet und drängten hier hinein. Nach ihrem Rückzug (vor einigen Tagen) hatten sie hier ein paar Orgelgeschütze in Stellung gebracht, mit denen man ein Dutzend Schüsse auf einmal abfeuern kann. Daneben hatten sie noch zwei kleine Ordonanzgeschütze aufgepflanzt, die ebenfalls den Eingang absicherten, und dann standen da noch Musketiere, die nun zusammen mit den Schüssen aus den Geschützen unbarmherzig unter unseren Musketieren und Pikenieren aufräumten.
Der tapfere Hepburn, der die Schlachtreihe der Pikeniere aus seiner eigenen Brigade anführte, wurde, als er bis auf eine halbe Pikenlänge Abstand zur Ausfallpforte vorgedrungen war, in dem Augenblick, als er eindringen wollte, oberhalb des Knies in den Schenkel geschossen, so daß er lahm wurde. Die großen Schmerzen betäubten seine Sinne, was ihn auch zwang, sich zurückzuziehen. Er sagte zu mir, ‚Schulfreund Monro, ich bin angeschossen worden‘, was mir wirklich sehr leid tat. Dann wurde sein Major, ein entschlossener Kavalier, der vorstürmte, um in die Ausfallpforte einzudringen, unmittelbar vor dem Eingang erschossen. Darauf wichen die Pikeniere zurück und blieben zunächst stehen. General Baner, der dabei war, feuerte nun die Kavaliere an, doch einzudringen. Oberst Lumsdale [Lumbsdain; BW] und ich, die wir beide an der Spitze unserer Fahnenabteilungen standen, er mit einer Partisane, ich mit einer Halbpike in der Hand und einem Sturmhelm auf dem Kopf, der mich schützte, gaben nun unseren Pikenieren das Zeichen zum Angriff. Wir führten sie Schulter an Schulter an, und beide konnten wir glücklicherweise die Pforte ohne Verletzung erreichen, doch einige von uns, wie ich weiß, fanden dort den Tod. Der Feind wurde nun gezwungen, sich in Verwirrung zurückzuziehen. Er war von unserem Eindringen so überrascht, daß er weder den Mut noch die Geistesgegenwart hatte, das Fallgatter des großen Tores herunterzulassen. So konnten wir, indem wir dem Feind auf den Fersen blieben, in die Straßen der Stadt eindringen. Dort hielten wir dann an, bis unsere Pikeniere nachgekommen waren und sich in Formation aufgestellt hatten. Flankiert von Musketieren griffen wir mit gefällten Piken an, wobei die Musketiere auf den Flanken Feuerschutz gaben, bis die Ordnung des Feindes ins Wanken gebracht wurde.
Nach uns kam General Baner mit einer Abteilung frischer Musketiere heran. Er verfolgte die Kaiserlichen in der einen Straße, Lumbsdale und ich in der anderen. Wir stießen mit dem Feind wieder zusammen, schlugen ihn aber ganz und gar, und unsere Offiziere nahmen ihm neun Fahnen ab, die dann S. M. überbracht werden sollten. Der größte Teil ihrer Soldaten wurde niedergehauen als Vergeltung für die Greueltaten, die sie in Neu-Brandenburg[46] verübt hatten, aber einige ihrer Offiziere erhielten ‚Quartier‘, so wie sie es auch gegenüber unseren gegeben hatten. Nachdem dieses Regiment besiegt war, wiesen wir einen Offizier mit einer starken Abteilung an, sich der Brücke zu bemächtigen, damit der Feind nicht mehr entkommen könne. Als den Feinden der Fluchtweg auf diese Weise abgeschnitten war, wurden sie nun alle niedergehauen, und die Straßen lagen voll mit Toten. Der größte Teil unserer Soldaten und Offiziere lief nun auseinander, um Beute zu machen, und sie ließen mich mit einer kleinen Zahl anständiger Soldaten zurück, die Fahnen zu schützen. Ich muß gestehen, daß ich einfach nicht in der Lage war, etwas gegen diese Disziplinlosigkeit zu unternehmen. Soweit zu Lumsdales Rolle und meiner. Ich kann mich dafür verbürgen, daß alles wahr ist. Und so wie ich von unseren eigenen Taten die Wahrheit ohne Aufhebens berichtet habe, auch wenn es kein Mensch als Freund der Tugend nachprüfen kann, so will ich von den Taten anderer Leute erzählen, soweit ich aus den Berichten meiner ehrenhaften Kameraden weiß, daß auch sie wahr sind.
Oberstleutnant Musten, der ernannt worden war, die Musketiere von Lumsdales Regiment und dem meines Obersts zu kommandieren, das unter meinem Befehl stand, sah uns eindringen und folgte uns nach. Er gab denen, die unter ihm standen, von sich aus den Befehl, wie sie sich verhalten sollten, so daß sie dem Feind keine besseren Bedingungen für ‚Quartier‘ gewährten, als wir es auch taten. Auch die Deutschen, die sich der Grausamkeiten erinnerten, die der Feind in Neu-Brandenburg verübt hatte, gaben nur wenig ‚Quartier‘ (II, 34). Major John Sinclair, wie mir glaubhaft versichert wurde, und Leutnant George Heatly, der ihn begleitete, beide entschlossen und tüchtig, waren die ersten, die mit Leitern über den Wall in die Stadt hineinkamen. Da sie bei ihrem Eindringen nur wenige Musketiere dabei hatten, wurden sie in den Straßen von den Kürassieren des Feindes, den besten Reitern, attackiert, die sie zwangen, dicht beieinander zu stehen, mit dem Rücken zum Wall, über den sie eingedrungen waren. Sie gaben mehrere Musketensalven auf die Reiter ab, die dadurch zum Rückzug gezwungen wurden.
Nachdem wir hineingekommen waren, drangen die Gelbe [Teuffel; BW] und Blaue Brigade [Winkel; BW], die von der ganzen Armee als entschlossen und tapfer in ihren Aktionen angesehen wurden, ebenfalls ein. Sie sollten die Stellungen der Iren angreifen, wurden aber zweimal unter großen Verlusten wütend zurückgeschlagen. Dabei erlitten sie schlimme Verluste durch die Handgranaten, die die Iren unter sie warfen. Als sie dann zuletzt doch vordrangen, stellten sich ihnen die Iren entgegen, die zahlenmäßig schwach waren. Ungeachtet des Unterschieds im Zahlenverhältnis kämpften sie lange mit Pike und Schwert in den Festungswerken, bis die meisten an der Stelle gefallen waren, an der sie gestanden waren und gekämpft hatten, so daß am Ende Oberstleutnant Walter Butler, der die Iren anführte, gefangengenommen wurde, nachdem er einen Schuß in den Arm und einen Pikenstich in den Schenkel davon getragen hatte. Am nächsten Tag konnte man an den einzelnen Stellen erkennen, wo am heftigsten gekämpft worden war, und in der Tat, hätten die anderen sich so tapfer gehalten wie die Iren, hätten wir uns mit großen Verlusten zurückziehen müssen, ohne den Sieg davongetragen zu haben.
Als die Wut verraucht war, waren alle Soldaten, die nun ihre Pflicht vernachlässigten, um so mehr darauf aus, Beute zu machen, denn die ganze Straße stand voll mit Reiteseln, Reitpferden, Kutschen und verlassenen Wagen, angefüllt mit Reichtümern aller art, Tafelsilber, Juwelen, Gold, Geld, Kleidern, so daß ich später nie mehr sah, daß man den Offizieren so schlecht gehorchte und keinen Respekt mehr vor ihnen hatte, wie es hier eine Zeitlang geschah, bis der Höhepunkt überschritten war. Und ich kenne sogar einige Regimenter, die keinen einzigen Mann mehr bei ihren Fahnen stehen hatten, bis das Wüten vorüber war. Einige Fahnen waren die ganze Nacht hindurch verschwunden, bis man sie dann am nächsten Morgen wieder beibrachte. So eine Unordnung herrschte bei uns, und das alles wurde hervorgerufen durch die Raffgier, die Wurzel allen Übels und der Ehrlosigkeit.
Als die Einnahme der Stadt abgeschlossen war, kam S. M. selbst herein. Er wurde vom Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] und seinen Reitern bewacht, die nun unverzüglich abkommandiert wurden, die Brücke zu überqueren und dem Feind auf den Fersen zu folgen, der in Richtung Glogau[47] auf der Flucht war. Dorthin hatten sich der Feldmarschall Tiefenbach, der Graf von Schauenburg und Montecuccoli mit jenen zurückgezogen, die entkommen waren. S. M. hatte kaum in der Stadt Quartier genommen, als ein zufällig ausgebrochenes Feuer die Stadt einzuäschern drohte. Unter Trommelschlag wurden daher Befehle in allen Straßen laut ausgerufen, daß sich alle Offiziere und Mannschaften bei Todesstrafe sofort bei ihren Fahnen auf der anderen Seite der Oder in den Außenbefestigungen einfinden sollten, wo Sir John Hepburn angewiesen war, das Kommando innerhalb der Festungswerke zu übernehmen. Ausgenommen waren die Truppen, die bestimmt worden waren, die Tore der Stadt zu bewachen, dazu das Quartier S. M. und die Unterkünfte der Generale am Marktplatz, wo eine starke Wache gehalten wurde, um Plünderungen und Übergriffe der Soldaten zu unterbinden. Obwohl diese Befehle öffentlich ausgerufen wurden, hielten sich viele nicht daran und blieben in der Stadt, um zu plündern.
Bei diesem Zusammenstoß verlor der Feind fast 3 000 Mann, nicht gerechnet die Offiziere, die dabei getötet wurden, vier Obristen, Pernstein [der allerdings erst am 26.7.1631 fiel; BW], Hydou-Mayence, [Berthold v.; BW] Wallenstein [der erst bei Lützen fiel; BW] und Joure. Weitere 36 Offiziere kamen ums Leben. Oberst [Ernst Georg v.; BW] Sparr mit fünf deutschen Oberstleutnanten und ein irischer Kavalier wurden gefangengenommen, der sich tapfer und ehrenvoll geschlagen hatte. Der Feind verlor 41 Fahnen, wie ich am nächsten Tag sehen konnte, als vor General Baner eine Zählung stattfand, dazu kamen neun Standarten der Reiterei. Auf unserer Seite kamen mindestens 800 Mann ums Leben, davon verloren das Blaue und das Gelbe Regiment allein 500. Dem König fiel hier eine sehr große Menge von Vorräten für die Armee in die hand, Getreide, Munition und 18 Ordonanzgeschütze. Am nächsten Tag ernannte S. M. Generalmajor Lesly [Alexander Leslie; BW] zum Gouverneur über die Stadt und gab ihm den Befehl, die schadhaften Festungswerke und Wälle auszubessern. Dann wurde der Befehl gegeben, die Toten zu begraben, was man in sechs Tagen nicht völlig schaffen konnte. Zuletzt warf man sie in Haufen in große Gruben, mehr als hundert in jedes Grab. Am nächsten Tag erhielten wir die Anweisung, unsere Regimenter zu versammeln, damit man sie mit den Waffen ausrüsten könne, die den Soldaten fehlten, da viele von ihnen in der dem Sturm folgenden Unordnung ihre Waffen verloren hatten“.[48] Tilly kam mit seinen Truppen zu spät zu Hilfe und zog sich nach dem Fall der Stadt wieder in Richtung Magdeburg[49] zurück.
Das Bollwerk des Protestantismus, die Stadt Magdeburg, war zu dieser Zeit von kaiserlichen Truppen unter Tilly und Pappenheim[50] eingeschlossen. Die Magdeburger glaubten fest an das Versprechen Gustav II. Adolfs, das er noch am 3.5. gegeben hatte, als schon die kaiserlichen Truppen auf Magdeburg im Anmarsch waren, dass er die Stadt nicht im Stich lassen werde, „solange er ein König in Ehren sei“. Aber statt Magdeburg zu befreien, stürmte er damals Frankfurt an der Oder. Magdeburg wurde fünf Wochen später, am 20.5., von den Kaiserlichen in Sturm genommen und in Schutt und Asche gelegt. Außer dem Dom und der Liebfrauenkirche blieben nur einige Fischerhütten übrig. Fast die gesamte Einwohnerschaft büßte bei der Katastrophe ihr Leben ein. Gustav Adolf stand damals untätig in Saarmund,[51] keine zwei Tagesmärsche von Magdeburg entfernt. Er konnte den Donner der Belagerungsgeschütze hören. „Magdeburg ist gefallen für das Evangelium“, das waren fortan seine einleitenden Worte bei Ansprachen und Proklamationen. Gustav Adolf kann nicht vom Vorwurf ernst zu nehmender Historiker freigesprochen werden, diese Phrase nur deshalb benutzt zu haben, um das Entsetzen der Protestanten über die Magdeburger Katastrophe propagandistisch für seine Ziele auszunutzen. Die Vernichtung Magdeburgs wurde propagandistisch in nicht weniger als zwanzig Zeitschriften, 205 Flugschriften und 42 illustrierten Flugblättern in ganz Europa verbreitet.[52]
Nach dem Fall Frankfurts und der Vernichtung Magdeburgs stand Otto Ludwig unter dem Kommando Baudissins und eroberte mit ihm Landsberg.[53] Im März 1631 kommandierte er seinen ersten Kampf gegen kaiserliche Truppen: Er griff die Verstärkung für Tilly unter dem Obristen Wengiersky bei Plauen[54] an und vernichtete den Truppenteil fast vollständig. Auf seinem weiteren Weg nach Schlesien wurde er im Juni 1631 auf dem rechten Elbufer von Pappenheim überfallen, konnte aber diesen Angriff erfolgreich abwehren. Dessen Oberbefehlshaber Tilly hatte seine erste Feindberührung mit dem Schwedenkönig Gustav II. Adolf am 26.7.1631. Nach dem Fall Frankfurts a. d. Oder und der Vernichtung Magdeburgs durch Tilly stand Pfalzgraf Otto Ludwig von Salm unter dem Kommando Baudissins und eroberte mit ihm Landsberg.
Tilly hatte seine erste Feindberührung mit Gustav II. Adolf am 26.7.1631. Er war mit seinem Heer von Magdeburg aus in Richtung Werben[55] marschiert. Dort hatten die Schweden ein festes Lager errichtet. Tilly postierte eine Vorhut aus drei Regimentern in den Dörfern Burgstall,[56] Sandbeiendorf[57] und Angern.[58] Zur Überraschung der Kaiserlichen griff Gustav II. Adolf jedes Regiment einzeln an. Baudissin vernichtete das gesamte Reiterregiment Ernesto Montecucculis in Burgstall; Gustav II. Adolf griff Pernstein in Sandbeiendorf an, wobei Pernstein angeblich im Kampf fiel, weil er sich der veralteten Form eines Reiterangriffs, des Caracolierens,[59] bediente.[60] Rheingraf Otto Ludwig fiel die Dragoner Holks[61] bei Angern an. Obwohl dessen Dragoner bereits in Schlachtordnung standen, erlitten sie hohe Verluste und ergriffen die Flucht. Der Ort Angern[62] wurde anschließend von Otto Ludwig sinnlos niedergebrannt.
Der schottische Augenzeuge Monro meinte sarkastisch: „Nachdem wir so vorbereitet waren, den Feind willkommen zu heißen, und nachdem S. M. vom Herannahen des Feindes mit einer starken Armee gehört hatte, entschloß sich der König, wie es ein umsichtiger General tut, den Mut des Feindes im offenen Feld auf die Probe zu stellen, ehe er herankäme, seine kleine Ar-mee zu entmutigen. Deshalb kommandierte S. M. eine starke Abteilung von 2 000 Musketieren und 1 000 Reitern hinaus, die er selbst anführte, und da er von seinen Kundschaftern erfahren hatte, daß Tillys Armee schon bis Wolmirstedt[63] herangerückt sei, rief S. M. alle Garnisonen, die auf dieser Seite der Elbe standen, auf der der Feind heranmarschieren würde, ins Lager zurück. Der König hatte inzwischen gute Aufklärungsergebnisse über die Vorausabteilungen des Feindes erhalten, die sich aus vier Reiterregimentern zusammensetzte, den besten der Armee Tillys, nämlich aus Oberst Pernsteins Kürassierregiment, Montecuccolis Regiment, Holcks Kürassierregiment und Coramines, die (II, 52) alle zusammen aus etwa 42 Kornetts bestanden. Sie lagen in der Nähe von Tangermünde[64] im Quartier und wußten nicht, wie nahe sie dem tapferen Gustav gekommen waren. Und obwohl es nicht dem Zeremoniell entsprach, daß ein König tapferen Kavalieren ihres Standes zuerst seine Aufwartung macht und ihnen durch seinen Besuch große Gnade erweist, wenn auch, weiß Gott, weniger vergnügen, so schickte der König den Rheingrafen und Oberst [Pensen v.; BW] Caldenbach mit 500 Dragonern und ihren eigenen beiden Reiterregimentern hinaus, die Feinde in ihren Quartieren im Namen S. M. zu begrüßen und sie zuerst mit einer Musketensalve zu ehren, damit sie es nicht für unhöflich hielten, daß S. M. ihnen seine Aufwartung machte, ohne es ihnen vorher angekündigt zu haben. Der Feind faßte dies aber falsch auf, so daß der Kampf losging. Oberst Pernstein wurde getötet, Holck und Coramine flohen, so daß die Vorausabteilung des Feindes in Verwirrung geriet und nach dem Verlust von 29 Kornetts besiegt und ruiniert war. Unsere Reiterei machte große Beute an Pferden und sehr viel mehr an Gut. Der Feind verlor bei diesem Zusammenstoß über tausend Mann, aber auch der Verlust S. M. war groß, denn er verlor den Sohn seiner eigenen Schwester, den jungen Pfalzgrafen, der bei seinem ersten Einsatz am 17. Juli getötet worden war. Dieser Edelmann wurde von S. M. und der ganzen Armee betrauert. Der Einsatz endete damit, daß sich S. M. in das Lager zurückzog, nachdem er einige Offiziere und Reiter zurückgelassen hatte, die dem flüchtenden Tilly und Holck nachsetzten und sie wie Hunde bis in ihr Quartier hetzten, wo beide mit knapper Not der Gefangenschaft entgingen. Die durch diesen Ausgang des wütenden Angriffs enttäuschten Schweden kehrten nach S. M. in das Lager zurück, nachdem sie durch diese Niederlage Schrecken in die Armee des Feindes getragen hatten.“[65]
„Gustav Adolph hatte bei der Nachricht von Tillys Nahen seine auf der linken Elbseite befindliche Kavallerie am 26. Juli in Arneburg[66] gesammelt und war in die Gegend von Wolmirstedt geritten, wo sein Gegner am folgenden Tage eintraf. Am weitesten vorgeschoben waren die kaiserlichen Reiterregimenter Ernesto Montecuccoli in Burgstall, Pernstein in Sandbeiendorf und Holck in Angern. Diese etwa 1000 bis 1200 Mann wurden in der eingefallenen Dunkelheit angegriffen und zersprengt. Die zweitgenannte Einheit hatte im Kampfe die Caracole mit dem üblichen unseligen Ergebnis angewandt, und Oberst Pernstein war gefallen. Die Anzahl der Toten war aber nicht unbedingt gross, der fast vollständige Verlust an Pferden und Bagage empfindlich, am schlimmsten wohl die Blamage, welche von den Schweden publizistisch weidlich ausgeschlachtet wurde. Die Gefechte von Burgstall könnten trotz allem als belanglos übergangen werden, wenn sie nicht so symptomatisch für den damaligen Feldzug gewesen wären: Die Feinde Gustav Adolphs pflegten mehr und gravierendere Fehler als der König zu machen und hatten ihm im vorliegenden Falle durch die Kombination zweier grober Schnitzer den Sieg in die Hand gespielt.
Zum einen war der Wachtdienst ungenügend organisiert gewesen und hatte sich auf die Quartiere der einzelnen Regimenter beschränkt. Die drei überfallenen Einheiten waren – wie der später berühmte jüngere Montecuccoli betonte – keinesfalls nachlässig gewesen. Doch die weitere Umgebung war weder durch Patrouillen noch durch Vorposten gesichert gewesen, so dass sich in jener Nacht zwei schwedische Regimenter sogar bis ans Hauptquartier Wolmirstedt heranmachen konnten und «von keiner sonderlichen wacht und ordinantz ausserhalb vom lermenschlagen» etwas feststellen konnten. Zweitens war gegen den Gemeinplatz verstossen worden, dass man bei akuter Gefahr nicht zerstreut in Dörfern, sondern geschlossen in einem Lager zu kampieren hatte. Oberst Holck, der so angewidert war, dass er sich mit Rücktrittsabsichten trug, schob die Schuld vollumfänglich dem Generalquartiermeister – es war der Bayer Lorenz von Münch – zu. Aber wenn dieser keine Leuchte war, weshalb remedierte Tilly nicht ?“.[67]
Da die Schweden den kaiserlichen Truppen den Nachschub abgeschnitten hatten, versuchte Tilly sein Heil im Angriff auf Werben. Der Angriff scheiterte und Tilly musste sich zurückziehen.
Die nächste Feindberührung mit den Schweden endete mit einer totalen Niederlage der kaiserlichen Truppen. Am 17.9.1631 standen sich bei Breitenfeld[68] die vereinten schwedischen und sächsischen[69] Heere und das kaiserliche Heer unter Tilly gegenüber. Die Schlacht war der Anfang vom militärischen Ende Tillys. In dieser Schlacht, die Pappenheim provoziert hatte und die Tilly entgegen seiner taktischen Pläne annehmen musste, kämpfte Otto Ludwig auf dem rechten Flügel der Schweden. Er wurde gegen drei Uhr nachmittags von Pappenheims Dragonern durch eine Flankenbewegung im Rücken angegriffen. Bei üblicher Schlachtordnung hätte dies bereits verhängnisvoll für die Schweden enden können. Durch die neue Schlachtordnung in Schachbrettaufstellung konnten Fußvolk und Reiterei in kürzester Zeit ihre Verteidigungsrichtung ändern. Dadurch geriet Pappenheim mit seinen Reitern völlig unverhofft in das Abwehrfeuer der Schweden und musste sich so gut es ging zurückziehen. Obwohl in dieser Schlacht die mit den Schweden verbündeten sächsischen Truppen den anstürmenden Kaiserlichen keinen langen Widerstand entgegensetzten (Johann Georg I. floh als erster), war der Sieg Gustav Adolfs total. Tilly und Pappenheim verloren 20 Kanonen, 12.000 Mann als Tote und 7.000 Gefangene. Nach der Schlacht von Breitenfeld war das Reich für die schwedischen Invasoren offen. Das Aktionsfeld Otto Ludwigs verlagerte sich ab Dezember 1631 in die Gegend des Rheins, der Mosel und des Elsass.
Die Zeit zwischen Januar 1632 und September 1634 war für den Rheingrafen eine ununterbrochene Folge siegreicher Schlachten und Gefechte. Auf Grund seiner Erfolge kann man wohl annehmen, dass Otto Ludwig zu den erfolgreichsten Feldherren des 30jährigen Krieges gezählt hätte, wenn er nicht schon mit 37 Jahren gestorben wäre.
Im Februar 1632 schlug Otto Ludwig, der erst Oxenstierna,[70] dann Horn unterstellt war, die spanischen Hilfstruppen an der Mosel, zusammen mit französischen Truppen unter dem Befehl des Herzogs von Orléans bei Veldenz[71] und stürmte Kirchberg[72] im Hunsrück. Er ebnete Ende Februar 1632 den Weg zur schwedischen Eroberung Kreuznachs[73] (1.3.). Als der spanische General Cajero den Rheingrafen mit einen Überraschungsangriff überfallen wollte, geriet er am 13.4. selbst in eine Falle des Rheingrafen, verlor 12 Kompanien und eine große Anzahl seiner Offiziere. Cajero konnte sich nur mit Mühe nach Mainz[74] in Sicherheit bringen.
Als Cajero im Mai 1632 gemeinsam mit General de Silva heimlich Speyer[75] verlassen und sich an der Mosel zurückziehen wollte, griff ihn Otto Ludwig zwischen Worms[76] und Kreuznach erfolgreich an, nahm ihnen die gesamte Bagage ab und verfolgte die Flüchtenden bis Trier.[77] Von August bis November 1632 kämpfte Otto Ludwig unter Horn in Württemberg und im Elsass erfolgreich gegen Ossa und Ernesto Montecuccoli. An der entscheidenden Schlacht des schwedischen Heeres gegen die Truppen Wallensteins im November 1632 bei Lützen[78] war Otto Ludwig nicht beteiligt, denn die Chroniken berichten, dass der Rheingraf am 16.6.1632 bei Schlettstadt[79] die dort stationierte kaiserliche Reiterei schlug.
In den Jahren 1633 und 1634 setzte Otto Ludwig seine militärischen Erfolge fort. Horn musste sich mit seinem Heer dem des Bernhard von Sachsen-Weimar anschließen, so dass der Rheingraf selbstständig im Elsass und den angrenzenden Territorien operieren konnte. In dieser Zeit hielt er die Heere der kaiserlichen Generäle Aldringen, Feria, die des Markgrafen Wilhelm V. von Baden und des Herzogs Karl IV. von Lothringen[80] in Schach und fügte ihnen zum Teil große Verluste zu.
Allerdings hatte es Otto Ludwig nicht nur mit kaiserlichen Soldaten zu tun; die unmenschliche Ausplünderung der ländlichen Bevölkerung führte auch im Elsass zu Bauernaufständen. Die katholische Bevölkerung der schwer in Mitleidenschaft gezogenen Länder sah in den Schweden nicht die Heilbringer. Mit zunehmender Dauer des Krieges entglitt den Kommandeuren die Disziplin der schwedischen Truppen. Das ursprüngliche protestantische Sendungsbewusstsein war abhanden gekommen; Raub und systematische Verwüstung der eroberten Gebiete machte die schwedische Soldateska zum Inbegriff von Vernichtung. Dabei war es für die heimgesuchte Bevölkerung völlig unerheblich, ob der Kommandeur der plündernden Truppen ein Schwede oder ein Deutscher war. Praktisch musste der Rheingraf gegen die kaiserlichen Truppen und einen zivilen Gegner in Gestalt aufständischer Bauern kämpfen, wobei der „zivile Gegner“ fast immer der Verlierer war. Bei dem Dorf Dammerskirch[81] (Ober-Elsass) ließ Otto Ludwig 1600 aufständische Bauern niedermetzeln.
Nachdem Otto Ludwig im Juni 1633 durch 8.000 Mann des Markgrafen Friedrich V. von Baden-Durlach verstärkt wurde, schlug er Soye und Ernesto Montecuccoli bei Breisach[82] und nahm beide gefangen.
Montecuccoli starb bald danach in der Gefangenschaft; nach anderen Quellen soll er in Colmar[83] Selbstmord begangen haben.
In den ersten Monaten des Jahres 1634 stellten die Kaiserlichen unter Franz von Mercy und Wilhelm V. von Baden ein neues Heer auf. Der Rheingraf war ihr erster Gegner. Er eroberte nacheinander Sulz,[84] Gebweiler,[85] Ruffach[86] und zwang die Kaiserlichen, sich in die Gegend um Thann[87] zurückzuziehen. Am 2.3.1634 kam es zur Schlacht, in deren Verlauf die Kaiserlichen 1.700 Mann verloren und die Obristen Salm, Mercy und der Marquis von Bassompierre gefangen wurden. Anschließend gelang es ihm, die Städte Thann, Belfort,[88] Altkirch,[89] Neuburg[90] und Freiburg[91] zu erobern.
In der Nr. 25 der „Wochentliche[n] Postzeittungen“ vom 20.6.1634 heißt es in einer Meldung aus Breisach vom 9.6.1634: Die Statt Rheinfelden[92] ist nunmehr ihrer blütigen Belägerung so viel als fast erlassen / dafür Gott zu dancken / vnd die mannhaffte Besatzung billich zu preysen. Vor diesem Stättlein haben die Schwedische Rheingräfische den Kopff ziemblicher massen hart gestossen / vnd obwol sie ihre eusserste mühe vnd Arbeit mit continuirlichem beschiessen / Approchiren / Sturmb anzulauffen / Granaten hinein zu werffen / etc. daran gewendet / iedoch zu ihrem Intent nicht gelangen können. Der an Ihr. Königl. Mayest. zu Hungarn vñ Böheimb / etc. vnlängst von hiesiger Statt abgeordneter Herr Hauptmann Reich / ist vor 3. oder 4 Tagen wider anhero kommen / berichtet imgleichen / daß die Italianische Armada ehest dieser Orthen zu erwarten. Der Com̃endant in Rheinfelden hat geschrieben / wolte selbige Statt / wiehart der Feindt auch darauff drünge / noch in 6. Wochen lang manuteniren vnd verthedigen / derselb aber ist mit vnglaublichem Nachtheyl vnd Ruin seiner Armee dauon gezogen. Im letzten Sturm hat Er vber 500. Mann dafür eingebüsst / deren er vnterschiedliche gethan / aber jedesmahls mit verlust zurück getrieben worden. Im Abzug haben die Schwedische viel Todten vnd Verwundten auff Wägen gelegt / hernach die Verwundten theils nach Speyer[93] / Wormbs[94] / Mayntz / vnd der Gegend geführt / vmb sie allda zu Curiren / vnnd zu erfrischen / ligen jetzo von ferne vmb gemelte Statt Rheinfelden her“.[95]
„Das Nassauische Infanterie-Regiment stand immer noch im Elsaß unter dem Rheingrafen Otto Ludwig und hatte im vorigen Jahr Gelegenheit gehabt, einen guten Fang zu thun. Der Rheingraf Otto Ludwig war nämlich auf eine listige Weise von einem Commando zu Meyerheim[96] überfallen worden. Um diesen Schimpf wieder auszulöschen, hatte er am 15. Juni [1634, BW] seinen Oberstlieutenant Kallenberg mit 14 Trupp Reitern und einigen Musquetiren bei nächtlicher Weile nach Breisach[97] geschickt, jedoch mit dem Befehl, daß sich die Hälfte in einem nahgelegenen Dorfe verbergen, der andere Theil aber die Besatzung vor die Stadt locken sollte. Dieses glückte auch vollkommen. Graf Ernst von Montecuculi rückte mit sieben Compagnien und einer starken Anzahl Musquetiren heraus, um die Schweden zu verfolgen. Nachdem diese einer scheinbaren Flucht sich überlassen, kehrten sie plötzlich um, worauf die in dem Dorfe verborgenen Reiter hervorbrachen und viele Gefangene machten. Graf von Montecuculi erhielt einen Schuß in den Schenkel und drei Wunden am Kopfe; derselbe wurde von dem Regiment Nassau gefangen und nach Colmar[98] gebracht, wo er sich wollte heilen lassen, aber bald zu Ensisheim[99] an seinen Wunden starb“.[100]
In dem „Gründlichen Bericht“[101] über die Schlacht bei Hessisch Oldendorf am 8.7.1634[102] heißt es im Anhang: „Der Rheingraf hat nicht weit von Prysach 16. Compagnia Reuter (welche die Wahlstädt[103] entsetzen wollen) geschlagen / vnd inen 8. Cornet abgenom̃en. Philipsburg[104] sampt der Stadt Vttenheim[105] / wird von den Schwedischen starck blocquirt / deßgleichen geschicht denen in Prysach auch“.
In den „48. Ordentliche[n] Wochentliche[n] Nachrichten. 1634“ wird unter dem 25.7./4.8. aus dem Ober-Elsass gemeldet: „Reinfelden helt sich noch / ihr: Excell: Herr Rheingraff hat ein Desseing auff Breysach gehabt / so auch ohne Zweifel glücklich abgangen were / wann sie nicht durch die Bawern mit Feuermachen weren verkundschafft worden“.[106]
„Große Hoffnungen setzte Feldmarschall Horn auf die Unterstützung des Rheingrafen Otto Ludwig, der mit 3000 Mann zu Fuß und 2000 zu Roß noch mit der Belagerung Rheinfeldens beschäftigt war, welches der Oberst Franz von Mercy besetzt hielt. Erst am 29. August erreichte man dort einen Akkord, wobei Mercy mit der Garnison freien Abzug erhielt. Anstatt sich nun unverzüglich zum Hauptheer zu begeben, machte Otto Ludwig Anstalten Breisach zu blockieren. Als sich der Rheingraf letztendlich doch zur Hilfeleistung entschloß, setzte er, anstatt sich mit der schnelleren Reiterei sofort auf den Weg zu machen, zuerst das Fußvolk über den Schwarzwald in Marsch, welches, hungerleidend und abgemattet, nur langsam voran kam, und folgte mit den berittenen Regimentern nach. Lediglich den Major Goldstein schickte er mit 4 Kompanien seines eigenen Regiments zu Pferd nach Nördlingen[107] voran, welche als einzige der rheingräflichen Truppen noch am 5. September vor Beginn der Kampfhandlungen eintrafen“.[108]
„Im Herbst des Jahres 1634 entschied sich bei Nördlingen die weitere militärische Zukunft der schwedischen Armee. Der Kardinal-Infant von Spanien hatte sich auf dem Marsch in die Niederlande mit dem Heer seines Vetters und Schwagers, Erzherzog Ferdinand[109] (III.), vereinigt und gemeinsam besiegten sie in der Schlacht bei Nördlingen[110] 1634 die protestantischen Heere unter dem Befehl Horns und Bernhards von Sachsen-Weimar.[111] Otto Ludwig erzwang zwar die Kapitulation von Freiburg und Rheinfelden, verzögerte aber wegen der Belagerung Breisachs den Abmarsch nach Nördlingen und erschien erst zwei Tage nach der Schlacht. Die Beute der Sieger war beachtlich. Mehr als 300 Cornets und Fähnlein, ein damaliger Gradmesser für die Größe des Sieges, wurden erbeutet und den Monarchen zu Füßen gelegt. Von diesen präsentierten die bayerisch-ligistischen Truppen unter Herzog Karl von Lothringen 125 Exemplare, 75 Trophäen hatte allein Johann von Werths Leibregiment erobert. Dazu kam der gesamte Schwedische Troß, bestehend aus 4000 vollbeladenen Wägen, 80 Geschützen und 1200 Pferden. Die berittenen Siegertruppen, vor allem die Kroaten, schwärmten nun regimentweise aus, um die Fliehenden zu verfolgen, niederzusäbeln und Beute zu machen. ‚Im Verfolgen sind die Reutter [der Schweden] hauffenweiß von den Pferden heruntergefallen und [haben] die schlechte auch unarmierte Croatenbueben kniend mit aufgehobenen Handen umb Quartier gebetten‘, berichtete Ferdinand III. (Lahrkamp/Werth, S. 40). Zum Glück für die Flüchtigen, jedoch auch nur für die Berittenen, war der Rheingraf Otto Ludwig über Göppingen[112] bis nahe Schwäbisch Gmünd[113] herangerückt, und konnte die verfolgenden Kroaten aufhalten: ‚welcher nur drey Meilen von der Wahlstatt in bataille gehalten, und manchem guten Kerl das Leben gerettet‘. (Chemnitz II, S. 533)“.[114] Militärisch bedeutete die Schlacht bei Nördlingen das Ende der schwedischen und den ruhmvollen Höhepunkt der spanischen Armee. Nach der Niederlage schickte Bernhard von Sachsen-Weimar Befehle an alle in Franken und Württemberg verstreuten schwedischen Truppenteile, ihre Standorte zu räumen und sich mit den geschlagenen und fliehenden Truppen weiter westlich zusammenzuschließen. Er beabsichtigte eine neue Verteidigungsstellung am Rhein aufzubauen, zweihundertvierzig Kilometer hinter der ursprünglichen Frontlinie.
Auch Otto Ludwig zog Richtung Rhein, um den Pass bei Kehl[115] zu sichern. Man hatte ihm vorgeworfen, dass er durch einen zu langsamen Marsch nicht rechtzeitig bei Nördlingen angekommen sei und dadurch die Niederlage der Schweden begünstigt hätte; immerhin war er am 6.9. nur drei Meilen vom Schlachtfeld entfernt gewesen. Es war Bernhard von Sachsen-Weimar, der ihn von dem Verdacht militärischer Versäumnisse entlastete. Der Sieg hatte die Moral der kaiserlichen Truppen wiederhergestellt. Die protestantischen Städte fielen den vorrückenden Kaiserlichen unter Werth, Piccolomini und Isolano in die Hände.
„Um den neuen Oberbefehl über die Fränkische Armee gab es ebenfalls Diskussionen. Neben Herzog Bernhard meldete der Pfalzgraf Christian von Birkenfeld seinen Anspruch an. Der schwedische Reichskanzler wollte gerne beide Feldherren behalten, ‚allein jener wollte keinen neben sich, dieser keinen über sich erleiden‘. Er entschied sich schließlich dafür, Herzog Bernhard das Oberkommando zu übertragen, worauf der Pfalzgraf ‚fast disgustiret‘ nach Worms abreiste“.[116]
„Herzog Karl von Lothringen[117] hatte sich unterdessen, eine Abteilung zur Blockade Augsburgs zurücklassend,mit dem größten Teil des bayerischen Heeres in die Markgrafschaft Durlach und die Unterpfalz begeben. Nachdem er auf dem Weg dorthin Heidenheim,[118] Eppingen[119] und Pforzheim[120] eingenommen hatte, zog er mit der bayerischen Reiterei und 6 Feldgeschützen am 23. September von Pforzheim nach Ettlingen,[121] wo er am 25.9. ankam, um sich von dort weiter auf die Verfolgung des Rheingrafen zu begeben. Am 26.9. ging es weiter nach Steinbach[122] (bei Bühl[123]) und am 27.9.1634 näherten sich die Bayern der Rheinbrücke bei Kehl.[124] Auf der Höhe von Willstätt[125] kam es zu einem kleineren Gefecht mit den rheingräflichen Truppen, welche durch die mittlerweile zum bayerischen Heer gestoßenen Werth’schen Reiter einige Verluste erlitten. Rheingraf Otto Ludwig, der beabsichtigt hatte, bei Willstätt sein Armeekorps zusammenzuziehen, war von Offenburg[126] kommend, wo er zusätzliche Truppen gesammelt hatte, im Anmarsch auf Straßburg. Als der Rheingraf, welcher mit nur 15 Begleitern vorausritt, auf das bayerische Reiterregiment Keller stieß, war er der Meinung, dieses gehöre zu seinen Truppen und ritt eine Zeitlang parallel zu diesem. Seinen Irrtum schließlich bemerkend, gab er, verfolgt von den Keller’schen Reitern, seinem Pferd die Sporen und versuchte, an der Kinzig angekommen, diese unter dem Kugelhagel der Verfolger schwimmend zu überwinden: ‚da er dann sambt dem Pferde über ein schrecklich hoch Gestade hinab, gantz unters Wasser und den Schleim [Schlamm] sich gestürtzet, nachgehens dem Pferde den Kopff mit den beiden Fäusten wieder hervorgezogen, und bis ans andere Gestade durchgeschwummen, das pferd, dieweilen demselben, da hinauff zuklettern nicht müglich, verlassen, sich an den Bäumen und Gesträuche hinauff geholffen und also, unerachtet des continuierlichen Schiessens vom Feinde, gantz unversehret auf die andere Seite gelanget‘.
Otto Ludwig erreichte also wirklich das andere Ufer, wo sich erneut ein tiefer Graben auftat, den er ebenfalls durchschwamm, sich mehrere Stunden in einem Busch versteckte und sich mit Hilfe eines Hanauischen[127] Bauern schließlich nach dreistündiger Fußwanderung nach Kehl zu seinen Truppen durchschlug, welche er dort eilig in Schlachtordnung stellte. Auf diese traf der Herzog von Lothringen eine Stunde vor Sonnenuntergang und eröffnete mit 2 Geschützen das Feuer. Die Rheingräflichen mußten schließlich ihre Stellungen bei dem Dorf Kehl verlassen und wichen bis an die Rheinbrücke zurück, wobei eine Abteilung, die nicht rechtzeitig aus dem Dorf kommen konnte, eingeschlossen wurde und in den Flammen umkam. Durch einen Flankenangriff des frischgebackenen Feldmarschall-Leutnants Johann von Werth wurden die Truppen des Rheingrafen schließlich in die Flucht gebracht. 1500 Mann von ihnen blieben auf dem Schlachtfeld, eine große Anzahl wurde in den Rhein gesprengt. Ein Teil des Gepäcks, welches noch auf dem Weg nach Offenburg war, wurde erbeutet. Das Gefecht ging auch als ‚Schlacht an der Straßburger Brücke‘ in die Annalen ein. Aus Wut und Enttäuschung über die seit Nördlingen erlittenen Niederlagen übergab Otto Ludwig alle besetzten Städte im Elsass an die Franzosen und starb an den Folgen dieser Strapazen und Aufregungen am 16.10.1634 in Worms“.[128]
Abgesprochen war, dass die Franzosen die Truppen Bernhards mit 6.000 Mann unterstützen sollten. Aber nach der Niederlage bei Nördlingen waren die im „Heilbronner Bund“ organisierten protestantischen Verbündeten der Schweden zum Spielball ausländischer, insbesondere französischer Interessen geworden. Deshalb weigerte sich La Force, dem Rheingraf Truppen für einen geplanten Angriff auf Bayern und Lothringen zur Verfügung zu stellen. Erst später, als Frankreich Spanien und seinen Verbündeten den Krieg erklärte, konnten die Schweden und damit auch Bernhard mit verstärkten Hilfen der Franzosen rechnen. Im Vertrag von Paris verpflichtete sich 1634 Frankreich, 12.000 Mann und 500.000 Livres für den Fall bereitzustellen, dass u. a. der katholische Glaube in Deutschland auch unter schwedischem Einfluss gesichert bleibe, einige Städte im Elsass französisch blieben und kein Waffenstillstand oder Friede ohne französische Zustimmung geschlossen werden sollte.
Wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe, die Schlacht bei Nördlingen absichtlich verpasst zu haben, näherte sich Otto Ludwig Frankreich an und unterzeichnete (mit Zustimmung des schwedischen Residenten Mockel) am 6.10.1634 einen Vertrag, der Frankreich Colmar und Schlettstadt auslieferte. Als eingeschworener Gegner des Kaisers sah der Rheingraf in dem Vertrag den endgültigen Bruch zwischen Ludwig XIII. und Ferdinand II.; damit war eine gefürchtete Koalition dieser beiden gegen Schweden ausgeschlossen. Otto Ludwig überlebte diese Vertragsunterzeichnung nur um wenige Tage. Die Flucht vor den Kaiserlichen, das Bad im kalten Rhein und sicher auch der permanente Raubbau an seiner Gesundheit ließen ihn nicht älter als 37 Jahre werden. Er starb am 16.10.1634 in Worms an der Pest,[129] wohin ihn Oxenstierna gerufen hatte. Nach anderen Chronisten soll er in Speyer verstorben sein. „Dienstags den 4. Novembris [1634] hatt mann dess (zu Speyer) selig verstorbenen herren Reihngraffen Otto Ludtwig leichnamb herein gebracht undt marschierten in dieser ordnung. Erstlich ginge vorher ein lieutenant mit ettlichen mussquetieren, darnach in 300 pferdt ausserlesen volck. Nach diessen ritte der hoffmeister mit den edelpagen, alle in traurkleydern, darauff folgte die leichte auff einem nidrigen wagen, mit schwartzem tuch undt einem weisssen taffeten tuch bedeckt, gezogen. Darnach ritten der herr graff von Hanaw, der graff von Leyningen, darnach viel obristen … undt alsdann wider ein trouppen reutter, wart also in die kirche zu St. Niclaus in undis gebracht undt beygesetzt biss auff fernere verordnung …“[130]
Christian II. von Anhalt-Bernburg trug am 24.10./4.11.1634 in sein Tagebuch ein: „Zeitung das der Rhejngraf, ejner von den besten Schwedischen generaln, auf dem bette, gestorben seye“.[130a]
Sechs Monate später gebar seine Witwe seinen Sohn Johann X.
„Auff Mariae Verkündigung, den 25. Martii [1635] ist dess selig verstorbenen herren Reyhngraffen Otto Ludtwig leichconduct mit grossem pracht und kosten gehalten worden. Auff dem Münsterplatz wurden gestelt 4 compagien zu fuss mit eingewickelten faendlin, die gewehr alle under sich gekehrt. Hinder der infanterie hielte dass gantze Reyhngraeffische Regiment, in taussend pferdt starck, so von der S. Laurentzen thur ahn biss hinauff gegen der apotheck zum guldenen Hirsch gestellt waren … Sobald die leichte in die kirche kommen, haben die trompeter undt heerpauken ahngefangen, nach solchen die singende chor, uberauss beweglichen … darauff Dr. Joh. Schmidt praeses eine über alle massen herrliche leichtpredigt[131] gethan … nach solchem von der gantzen cavallerie in der kirche salve gegeben … und solches dreymahl. Die kirche war so voll dampff undt rauch dass man nicht sehen konte. Die leichte wurde in St. Chatarina capell inn die krufft beygesetzt undt alle die fahnen oben über auffgehenckt, wie noch zu sehen …“[132]
Das meuternde Heer Otto Ludwigs übernahmen die neuen, aber bei weitem nicht so fähigen Rheingrafen Otto und Hans Philipp.
[1] ADB 24, S. 730-734; SCHNEIDER, Geschichte, S. 185-194; MAUJEAU, Histoire des seigneurs (1926), S. 435-444; LAHRKAMP, Werth, S. 41; ENGERISSER, Von Kronach (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).a
[2] Kirn [Kr. Kreuznach]; HHSD V, S. 172.
[3] Mörchingen [Morhange; Dép. Moselle].
[4] Dhronecken [LK Bernkastel-Wittlich].
[5] Vgl. HEIBERG, Christian 4.
[6] Calenberg [Kr. Springe]; HHSD II, S. 91ff.
[7] Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[8] Steuerwald [Kr. Hildesheim]; HHSD II, S. 443.
[9] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[10] WASSENBERG, Florus, S. 106f. Vgl. den ausführl. Bericht von Des Fours bei HEILMANN, Kriegswesen, S. 275ff.; JÜRGENS, Chronik, S. 419f. Hildesheim, Bischöfliches Archiv, Beverina: Liber Historiae Collegii Hildesheimensis 11, fol. 139. Der Hildesheimer Magistrat ließ die Dom-Immunität besetzen u. warnte per Anschlag vor Beleidigungen der Katholiken; Hildesheim, Bischöfliches Archiv, Beverina: Liber Historiae Collegii Hildesheimensis J 11, fol. 152.
[11] Bei RODE, Kriegsgeschichte, S. 40, als Obristleutnant Leo Freitag erwähnt. Vgl. OMPTEDA, Die von Kronberg, S. 515f.: „Das Cronbergische Regiment hat, ohne die Nachhut abzuwarten, mit 5 Kompagnien Kürassiere gegen 14 feindliche den Angriff gethan mit solcher Furie, dass die Dänemarkische bald hernach ganz in die Flucht geschlagen wurden. […] Die Obersten Erwitte, Kronenberg und Schönberg drangen auf sie eskadronsweise ein ohne einen Schuss zu thun, und niemals kein Schermetzrin oder Langrohr gebraucht. Der Anprall war so heftig, dass Freund und Feind längere Zeit unter einander gemischt blieben. Die Dänemarkischen hielten sich tapfer. Der Feind ist so fest gewesen, dasz die Pistolen einander an das Haupt gehalten; die Dänen wandten sich dreimal zum Angriffe, aber jedesmal vergebens. Erst nach drei Stunden wichen sie und wurden bis über die Leine verfolgt. Sie liessen 500 Tote auf der Wahlstatt. Die Kaiserlichen (Ligistischen) verdankten den Sieg ohne Zweifel der Fürbitte der heil. Jungfrau Maria und des heil. Franziskus, welcher Name in dieser Schlacht das Wort gewesen. Sie eroberten 6 Cornet und 15 Fähnderstangen (Kompagniefähnlein der Arkebusiere und Dragoner); sie selbst hatten ebenfalls nicht unbedeutend gelitten. Dem kronbergischen Regiment fehlten 100 Pferde. Dafür hatte ihr Oberst mit eigener Hand den dänischen Obersten Leo Freitag Cornet erobert, der dabei blieb. Es war vorher aufgerufen: kein Quartier zu geben„.
[12] Nach LIECHTENSTEIN, Schlacht, musste ein Kürassier mit einem 16 „Palmen“ hohen Pferd, Degen u. Pistolen antreten. Der Kürass kostete ihn 15 Rt. Er durfte ein kleineres Gepäckpferd u. einen Jungen mitbringen. Der Arkebusier hatte ebenfalls Pferd, Degen u. Pistolen mitzubringen, durfte aber ein 2. Pferd nur halten, wenn er v. Adel war. Für Brust- u. Rückenschild musste er 11 Rt. zahlen. Der Infanterist brachte den Degen mit u. ließ sich für das gelieferte Gewehr einen Monatssold im ersten halben Jahr seines Dienstes abziehen. Bei der Auflösung des Rgts erhielten die Soldaten sämtliche Waffen mit einem Drittel des Ankaufspreises vergütet, falls der Infanterist noch nicht 6 Monate, der Kavallerist noch nicht 10 Monate gedient hatte; andernfalls mussten sie die Waffen ohne jede Vergütung abliefern. Der Kürassier erhielt für sich u. seinen Jungen tgl. 2 Pfd. Fleisch, 2 Pfd. Brot, 1/8 Pfd. Butter oder Käse u. 3 „Pott“ Bier [1 Pott = 4 Glas = 0, 96 Liter]. Arkebusier u. Infanterist bekamen die Hälfte. Die tägliche Ration betrug 12 Pfd. Heu, Gerste oder Hafer nach den Vorräten. An das Kommissariat musste der Kürassier für Portion u. Ration monatlich 7 Rt., an den Wirt im eigenen oder kontribuierenden Land musste der Kürassier 5, der Unteroffizier 4, der Sergeant 3, Arkebusier u. Infanterist 2 1/2 Rt. zahlen. Im besetzten Land, das keine Kontributionen aufbrachte, wurde ohne Bezahlung requiriert. Ein Teil des Handgeldes wurde bis zum Abschied zurückbehalten, um Desertionen zu verhüten, beim Tode wurde der Teil an die Erben ausbezahlt. Kinder u. Witwen bezogen einen sechsmonatlichen Sold.
[13] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.
[14] Osterode; HHSD II, S. 370ff.
[15] WENDT, Chronicon, S. 406.
[16] 27.8.1626: Sieg der kaiserlichen Truppen unter Tilly über das dänische Heer unter König Christian IV. und seine protestantischen Verbündeten, die bis auf die Herzöge von Mecklenburg von ihm abfielen. Die Dänen verloren etwa 6.000 Mann, 2.500 gerieten in Gefangenschaft. Zu Beginn der Schlacht waren beide Armeen etwa 19.000 Mann stark. Die genauen Verluste sind nicht mehr feststellbar. Die Dänen dürften etwa 4.000 Tote und Verwundete, 3.000 Gefangene, etwa 100 Fahnen und Standarten, dazu die gesamte Artillerie und einen Großteil ihrer Bagage verloren haben. LAHRKAMPS Angaben, Bönninghausen, S. 246 (8.000 Tote), liegen eindeutig zu hoch. Das zeitgenössischen Flugblatt »Kurtze[r] vnd einfältige[r] […] Bericht« spricht von 6.000 Toten und 2.000 Gefangenen. Tillys Verluste lagen wohl deutlich unter 1.000 Mann. MELZNER, Schlacht bei Lutter am Barenberge; VOGES, Schlacht bei Lutter am Barenberge; VOGES, Neue Beiträge, Chronik; KLAY, 27./17. August.
[17] Schwerin; HHSD XII, S. 114ff.
[18] Ratzeburg [Kr. Herzogtum Lauenburg]; HHSD I, S. 216f.
[19] Wersebe, Wolf Heinrich v.; Offizier [ – 27.8.1626 Lutter]
[20] Nerprot, Johann v.; Generalleutnant [ – 27.8.1626 Lutter]
[21] Hessen-Kassel, Philipp Landgraf v. [1604 – 17.8.1626 Lutter], Sohn des Moritz v. Hessen-Kassel. Vgl. VD17 23:263431T: SEYLER, Crato, Oratio Qua Fortissimo & bellicosissimo iuveni Philippo, Hassiae Landgravio, … Mauritii Hassiae Landgravii … filio e secundo connubio natu maximo … Quum is 17. Aug. in Luterensi praelio fortiter in hostem pugnant occubuisset, Casselis in Collegii philadelphico Mauritiano 15 Septemb. … 1626 Amoris & devotionis ergo supremus honos habitus fuit / a Cratone Seylero P.P.P. Kassel 1626.
[22] Solms-Hohensolms, Graf Hermann Adolph v.; Obrist [ – 27.8.1626 Lutter].
[23] Katlenburg [Kr. Northeim]; HHSD II, S. 263f.
[24] Pogwisch, Sievert v.; Generalkommisar [1587 – 27.8.1626 Lutter].
[25] Kalkum, Wilhelm v., genannt Lohausen [Lohehausen]; Generalmajor [Aschermittwoch 1584 auf Lohausen – 30.1.1640 Rostock].
[26] Stolberg, Bodo Ulrich Graf v.; Offizier [29.5.1596 – 28.10.1626].
[27] Twachting, N; Obrist [ – ].
[28] Geist [Geistes, Geest], Berend; Obrist [ – ].
[29] Courville [Corvill, Corvillt], Nic(h)olas de; Generalmajor [ – 1.6.1634 in Regensburg gefallen].
[30] Gunternach, N; Offizier ? [ – ].
[30a] Wolf v. Buchwald [2.5.1588-13.9.1637 Rastorf], Sohn des Joachim v. Buchwald [1553-1635]; Erbherr auf Pronstorf u. Rastorf; seit 1613 Hofmarschall Christians IV. v. Dänemark u. Norwegen [1577-1648], später königl. Landrat, 1625/26 dän. Obrist; 1631-1637 Propst des Klosters Preetz.
[31] Rantzau, Marquard; Generalkommissar, Generalmajor [ – ].
[32] DUVE, Diarium belli Bohemici et aliarum memorabilium S. 49f.
[33] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.
[34] Flensburg; HHSD I, S. 52ff.
[35] Fünen (dänisch: Fyn), nach Seeland und Vendsyssel-Thy Dänemarks drittgrößte Insel (abgesehen von Grönland) zwischen dem Kleinen und Großen Belt.
[36] Odense [Fyns A, Fünen]; HHSDän, S. 151ff.
[37] Assens [Fyns A, Fünen]; HHSDän, S. 16f.
[38] MAHR, Monro, S. 53. Zu Monro vgl. generalrobertmonro.com [in Bearbeitung].
[39] Wolgast [Kr. Greifswald]; HHSD XII, S. 317ff.
[40] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.
[41] MAHR, Monro, S. 82ff.
[42] MAHR, Monro, S. 85.
[43] Vgl. BROCKMANN, Dynastie.
[44] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, 177ff.
[45] Küstrin [Kostrzyn; Kr. Königsberg]; HHSD X, 441ff.
[46] Neubrandenburg [Kr. Neubrandenburg]; HHSD XII, S. 69ff.
[47] Glogau [Glogów]; HHSSchl, S. 127ff.
[48] MAHR, Monro, S. 110ff.
[49] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[50] Vgl. STADLER, Pappenheim.
[51] Saarmund, heute Ortsteil von Nuthetal [LK Potsdam-Mittelmark].
[52] Vgl. MEDICK, Magdeburg.
[53] Landsberg [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.
[54] Plauen [Vogtland]; HHSD VIII, S. 279ff.
[55] Werben [Kr. Osterburg]; HHSD XI, S. 492f.
[56] Burgstall [Kr. Wolmirstedt/Tangerhütte]; HHSD XI, S. 63f.
[57] Sandbeiendorf [LK Börde].
[58] Angern [Kr. Wolmirstedt/Tangerhütte]; HHSD XI, S. 16.
[59] Caracole: (franz.; span. caracol: Schnecke), ein in der frühen Neuzeit entwickeltes, relativ verlustreiches Kavallerie-Manöver. Dabei ritt die Kavallerie in mehreren Reihen hintereinander auf die gegnerischen Linien zu. Die einzelnen Reihen feuerten jeweils ihre Salven mit ihren Radschlosswaffen auf die Gegner ab und kehrten danach sofort um (Kürassiere konnten mit ihren beiden Pistolen zweimal feuern, Bandelierreiter mit ihren Arkebusen nur einmal, hatten aber die größere Reichweite). War der Gegner ausreichend geschwächt, ging die Kavallerie jetzt in geschlossener Formation mit gezogenem Degen gegen die sich auflösenden gegnerischen Reihen vor. Damit wollte man der Benachteilung der Reiterei im Kampf gegen die Pikeniere wirkungsvoll begegnen. Durch Gustav II. Adolf wurde die Caracole im Dreißigjährigen Krieg wieder abgeschafft, ab jetzt wurde vor dem Nahkampf höchstens noch eine Salve geschossen. Grund dafür war der sinkende Teil der Pikeniere; gegenüber den Musketieren war man beim Feuergefecht als Reiter weit unterlegen, im Nahkampf dagegen deutlich überlegen. Das entsprechende Verfahren der Infanterie wurde als Enfilade bezeichnet.
[60] So noch STADLER, Pappenheim, S. 538, nach HESS, Pappenheim, S. 141; THEATRUM EUROPAEUM Bd. 2, S. 408. Auch MAHR, Monro, S. 125, behauptet, dass Pernstein gefallen sei.
[61] Vgl. ARENDT, Wallensteins Faktotum.
[62] Angeblich 1630 durch Reiter Holks zerstört. HHSD XI, S. 16.
[63] Wolmirstedt [Kr. Wolmirstedt]; HHSD XI, S. 515f.
[64] Tangermünde [Kr. Stendal]; HHSD XI, S. 458ff.
[65] MAHR, Monro, S. 125f.
[66] Arneburg [Kr. Stendal]; HHSD XI, S. 20ff.
[67] STADLER, Pappenheim, S. 537f.
[68] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f. Schlacht bei Breitenfeld (nahe Leipzig) am 17.9.1631, in der das Heer der katholischen Liga unter Tilly durch die Schweden unter Gustav II. Adolf und die mit diesen vereinigte sächsische Armee unter Kurfürst Johann Georg I. eine vernichtende Niederlage erlitt. HAPPES Zahlen (vgl. mdsz.thulb.uni-jena.de) liegen deutlich zu hoch: Auf kaiserlich-ligistischer Seite dürfte von 8.000 Toten, 6.000 Verwundeten, 3.000 Gefangenen und 3.000 auf der Flucht Umgekommenen auszugehen sein, auf der Gegenseite waren 3.000 Sachsen und 2.000 Schweden ums Leben gekommen. RUDERT, Kämpfe, S. 49ff.; WALZ, Der Tod, S. 51ff.
[69] Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab Dezember 2012).
[70] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.
[71] Veldenz [Kr. Bernkastel]; HHSD V, S. 385ff.
[72] Kirchberg (Hunsrück) [Kr. Simmern]; HHSD V, S. 169.
[73] (Bad) Kreuznach; HHSD V, S. 24ff.
[74] Mainz; HHSD V, S. 214ff.
[75] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[76] Worms; HHSD V, S. 410ff.
[77] Trier; HHSD V, S. 372ff.
[78] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f. Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 zwischen den Schweden unter Gustav II. Adolf (18.000 Mann) und den Kaiserlichen (16.000 Mann) unter Wallenstein. Die für die Schweden siegreiche Schlacht endete mit dem Tod Gustav Adolfs und dem Rückzug Wallensteins, der etwa 6.000 Mann verloren hatte, nach Böhmen. Nach Lützen schlug Wallenstein keine Schlacht mehr. Vgl. dazu HAPPES ausführliche Schilderung und Reflexion der Ereignisse [HAPPE I 295 v – 302 r; mdsz.thulb.uni-jena]. Vgl. SIEDLER, Untersuchung; STADLER, Pappenheim, S. 729ff.; WEIGLEY, Lützen; BRZEZINSKI, Lützen 1632; MÖRKE, Lützen als Wende; WALZ, Der Tod, S. 113ff.
[79] Schlettstadt/Sélestat, Reichstadt [Elsass, h. Frankreich, Dép. Bas-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.
[80] Vgl. BABEL, Zwischen Habsburg und Bourbon.
[81] Dammerkirch [Dannemarie; Dép. Haut-Rhin].
[82] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[83] Colmar, Reichstadt [Ober-Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.
[84] Sulz/Soultz oder Sulz unterm Wald/Soultz-sous-Fôrets (Herrschaft Fleckenstein).
[85] Gebweiler [Guebweiler; Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[86] Rufach [Rouffach; h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[87] Thann [Tann, Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[88] Belfort; Vorderösterreich [Sundgau; heute Frankreich].
[89] Altkirch a. d. Ill [Elsass; h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[90] Neuburg [Neubourg, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[91] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.
[92] Rheinfelden (Baden) [LK Lörrach]; HHSD VI, S. 659.
[93] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[94] Worms; HHSD V, S. 410ff.
[95] Archives Municipales, Strasbourg AA 1065.
[96] Meienheim [Meyenheim; Frankreich, Dép. Haut-Rhin] ?
[97] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[98] Colmar, Reichstadt [Ober-Elsass, Frankreich, Dép. Haut-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.
[99] Ensisheim [Anze, Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[100] KELLER, Drangsale, S. 206.
[101] Kungliga Biblioteket Stockholm Sv. Krig 228c.
[102] 28.6./8.7.1633: Schwedisch-hessische Truppen unter Dodo von Knyhausen, hessische unter Melander (Holzappel) und Georg von Braunschweig-Lüneburg schlagen die kaiserlich-ligistische Armee unter Gronsfeld, Mérode-Waroux und Bönninghausen, die an die 4000 Tote Verlust haben. In einer zeitgenössischen Flugschrift war auf die ungewöhnlich hohen Verluste in dieser Schlacht verwiesen worden; COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN: „Vnnd ist der eigentliche Bericht von den Gräfflichen Schaumbergischen Dienern einbracht / daß derselben auffs höchste etwa in die vierhundert Mann / die man alle hätte zählen können / in Münden [Minden; BW] ankommen wehren / vnnd ist eine solche Schlacht geschehen / daß weder in der Leipzischen Anno 1631. noch Lützischen Schlacht / Anno 1632. so viel Todten auf der Wahlstatt gefunden vnnd gesehen worden / wie jetzo“. Abgesehen von der reichen Beute hatte der Sieg bei Hessisch-Oldendorf jedoch eine nicht zu unterschätzende Wirkung im protestantischen Lager, glaubte man doch, dass „deß feindes force vollents gebrochen sein solle“; Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 112 (Ausfertigung): Johann Casimir von Sachsen-Coburg an Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach, Coburg, 1633 VII 04 (a. St.). In der COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN hieß es: „Bei den Konföderierten sind fast alle Reuter Reich worden / vnnd ist Silber Geld vnnd Pferde gnug zur Beute gemacht worden / denn der Feind allen seinen Trost bey sich gehabt: Deßwegen vnsere Hohe- vnnd Nieder Officirer vnnd alles Volck dermassen Resolut zum fechten gewesen / daß nit zu glauben / noch gnugsam außzusprechen / vnd ist abermahls der Papisten Ruhm / in der Compositione pacis prächtig angeführt: Daß die Evangelische keine offene FeldSlacht wider die Papisten niemals erhalten / durch Gottes Krafft zu nicht vnd zur offnen Weltkündigen Lügen geworden“. In einem Bericht aus Bericht aus Osterode, 1633 VII 01 (a. St., Kopie); Postskriptum, heißt es sogar: „Ferner kompt bericht, daß in etlichen unseren kirchen und schulen der herrlichen vittory halber welche höher als die iüngste vor Lützen erhaltene schlacht zu æstimiren, gebetet und gesungen“ [worden].Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 146 v.
[103] Waldstädte: Rheinfelden, Bad Säckingen, Laufenburg u. Waldshut.
[104] Philippsburg [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 632f.
[105] Udenheim [LK Alzey-Worms].
[106] Archives Municipales, Strasbourg AA 1065.
[107] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[108] ENGERISSER, Von Kronach, S. 309ff. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[109] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[110] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.
[111] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.
[112] Göppingen; HHSD VI, S. 260f.
[113] Schwäbisch Gmünd [Ostalbkr.]; HHSD VI, S. 720ff.
[114] ENGERISSER, Von Kronach, S. 344.
[115] Kehl [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 395f.
[116] ENGERISSER, Von Kronach, S. 349.
[117] Vgl. BABEL, Zwischen Habsburg und Bourbon.
[118] Heidenheim a. d. Brenz [LK Heidenheim]; HHSD VI, S. 312f.
[119] Eppingen [LK Heilbronn]; HHSD VI, S. 184f.
[120] Pforzheim [Stadtkreis]; HHSD VI, S. 627ff.
[121] Ettlingen [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 199ff.
[122] Steinbach [Stadtkr. Baden-Baden ]; HHSD VI, S. 753.
[123] Bühl [LK Rastatt]; HHSD VI, S. 123f.
[124] Kehl [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 395f.
[125] Willstätt [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 892f.
[126] Offenburg [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 607ff.
[127] Hanauerland; HHSD VI, S. 285f.
[128] ENGERISSER, Von Kronach, S. 358f.
[129] REUSS, Strassburg, S. 31, Anm. 2. Die Hinweise verdanke ich Herrn Uwe Volz.Nach FRANCK, Wild- und Rheingraf Otto Ludwig, S. 487, ist er am 7./17.10.1634 in Speyer verstorben.
[130] REUSS, Strassburg, S. 31.
[130a] http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm: Bl. 172v.
[131] Die erwähnte Leichenpredigt von Dr. Johann Schmidt erschien 1635 in Straßburg im Druck und trägt den Titel: „Christliche Leichpredigt / Vber den tödlichen vnd seligen Abschied / Deß hochwohlgebornen Graven vnd Herren / Herren Ott-Ludwigen / Wild- vnd Rheingraven / Graven zu Salm vnd Herren zu Vinstingen/ [et]c. Der Königlichen Cron Schweden vnnd Vnirter Evangelischer Stände hochverdienten Generals vnd Obristen zu Roß vnd Fuß: Welcher in nächst-abgewichenem 1634 Iahr / den 6. Octobr. in deß Heil. Reichs-Stadt Speyer sanfft vnd selig in Christo Iesu entschlaffen“ [VD17 23:265420N].
[132] REUSS, Strassburg, S. 31.