Rödel [Röckel], N; Obristwachtmeister [ – ] N Rödel [Röckel] [ – ] war 1638 Obristwachtmeister und Kommandant von Rheinfelden.[1]
„Werth und Enckevort waren im Kriegsrat übereingekommen, erst nach gründlicher Vorbereitung gegen den Feind zu rücken, dessen Stärke ihnen unbekannt war. Sie wollten in Villingen,[2] ‚welches dem Feind vor der Nase‘, die Ankunft aller heranbefohlenen Regimenter abwarten, zumal der Artillerie. Aber am Abend des 22. Februar erschien der Herzog von Savelli in Begleitung zweier Grafen von Fürstenberg,[3] ließ sofort einen Kriegsrat der Obristen berufen und schilderte die Bedrängnis der Besatzung von Rheinfelden, wo sich der Obristwachtmeister Röckel mit 480 Mann Besatzung hartnäckig verteidigte. Im Kriegsrat kam es zu einem heftigen Auftritt, als Werth und Enckevort darauf hinwiesen, weder das Fußregiment [Heinrich v.; BW] Metternich, das aus Heidelberg[4] im Anmarsch sei, noch Werths Leibregiment und seine Dragoner, geschweige die Stücke und Munition seien zur Stelle, und unter diesen Umständen dürfe man nicht aufbrechen. Savelli, der die Stärke der weimarschen Armee unterschätzte und siegesgewiß auftrat, begehrte von Werth bloß 1500 Pferde, mit denen er sich – wenn Werth es verweigere – allein zum Entsatz Rheinfeldens aufmachen werde, und verhieß, er müsse Werths Verhalten dem Kaiser melden. Die Grafen Fürstenberg versprachen Proviantlieferung und erboten sich, ‚wenigstens 3000 Bauern‘ in die Pässe des Schwarzwaldes zu legen und Saumpferde zum Fortbringen des Pulvers zu stellen. Da Savelli seinen höheren Rang geltend machte, mußten sich Werth und Enckevort fügen“.[5]
Das Ergebnis der Befehle des unfähigen Savelli ist bekannt: Er sowie Werth, Enckevort und viele andere Obristen gerieten in die Gefangenschaft Bernhards von Weimar bzw. der Franzosen, in der sie außer Savelli, der später entfliehen konnte, jahrelang verblieben. Das belagerte Rheinfelden ergab sich am 24.3.1638.
[1] Rheinfelden (Baden) [LK Lörrach]; HHSD VI, S. 659.
[2] Villingen im Schwarzwald [Villingen-Schwenningen, Schwarzwald-Baar-Kr.]; HHSD VI, S. 834ff.
[3] Wratislaw v. Fürstenberg u. Friedrich Rudolf v. Fürstenberg.
[4] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[5] LAHRKAMP, Werth, S. 94.