Reichenbach, N von

Reichenbach, N von; Hauptmann [ – ] Reichenbach stand 1633 als Hauptmann unter dem Befehl des Obristen von Muffel in markgräflich-kulmbachischen Diensten.

„Zuerst sollte Weismain[1] genommen werden genommen werden. So wurden Anfang März Bürgermeister und Rat der Stadt durch ein persönliches Schreiben Herzog Bernhards [v. Sachsen-Weimar; BW] aufgefordert, die Stadt gutwillig zu übergeben. Aber sie lehnten ab. Dann rückte der Herzog persönlich aus Bamberg[2] an, und Muffel zog ihm aus Kulmbach[3] zu. Auch der Herzog [Johann Casimir; BW] von Coburg[4] entsandte eine Abteilung. Am 8./18. März [1633; BW] wurde die Stadt eingeschlossen. Am nächsten Morgen griffen Dragoner aus Kulmbach das unter Tor an, mußten bei heftigem Widerstand aber zurückweichen. Im Verlauf des Tages erfolgten dann mehrere Aufforderungen zur Übergabe, die die Weismainer abwiesen oder ausweichend beantworteten. Nach einer starken Beschießung am darauffolgenden Morgen kam es schließlich zu einem Vertrag, der den Belagerern gegen das Versprechen einer Schonung der Bürger und Soldaten die Tore der Stadt öffnete. Der Herzog forderte nach der Einnahme als Lösegeld zunächst 12 000, dann 5 000 Reichstaler, zog aber schließlich nach Erlegung einer Summe von 3 729 Reichstalern ab nach Kulmbach, wo er bei Abwesenheit des Markgrafen vom Festungskommandanten von Muffel mit allen Ehren empfangen wurde.

Oberst Muffel übernahm nach dem Abzug der Schweden zunächst die Besetzung der Stadt Weismain und legte unter Hauptmann von Reichenbach 3 Kompanien Fußvolk und einige Dragoner dorthin. Später lösten sich Kulmbacher und Schweden wiederholt als Besatzung ab. Erst im August 1634 wurde Weismain geräumt, als sich eine größere Abteilung der Kaiserlichen näherte. Die Zeit der Besetzung dauerte demnach fast 1 1/2 Jahre“.[5]

[1] Weismain [Gem. Altenkunstadt, LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 797f.

[2] Bamberg; HHSD VII, S. 66ff.

[3] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f.

[4] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[5] STICHT, Markgraf Christian, S. 172ff.

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