Regulus, Dr. Georg

Regulus, Dr. Georg; Generalauditor [ – ] Regulus stand als Generalauditor erst in kaiserlichen, dann in kurbayerischen Diensten.

Nach der „Heereslista“ v. 1634[1] wird Dr. Georg Regulus neben Dr. Heinrich Graß [Graas] als „Obrister Auditor“ erwähnt.[2] Um 1601 taucht als Profoss unter dem bayerischen Hauptmann Probst ein Hans Regele, möglicherweise sein Vater, auf.[3] Dr. Regulus wurde 1633 als Generalauditor-Leutnant unter Ludwig von Sestich beim sogenannten Prager Blutgericht tätig.[4] Im Dezember 1640 war er kaiserlicher Generalauditor und dankte am 26.4.1641 für dieselbe Charge bei der Reichsarmee.[5] Er eröffnete das Verfahren gegen den später hingerichteten Franz von Ossena. 1643/44 mit den Hexenprozessen in den im Schwäbischen liegenden Regimentern beauftragt, geriet er in Gefangenschaft. Seine Frau Anna klagte am 6.9.1644, dass ihr Mann auf der Reise von Überlingen[6] zur Armee gefangen genommen und nach Rheinfelden[7] verschleppt wurde.[8] Am 18.6.1647 wurde er aus kaiserlichen Diensten entlassen[9] und in kurbayerische Dienste übernommen. Dort war er Leiter der Kriegskanzlei. Er führte 1648 den Prozess den den calvinistischen Hauptmann Hans Bernhard Hermann, der entgegen den Weisungen des kurbayerischen Feldmarschalls Jost Maximilian von Gronsfeld die Reichsstadt Windsheim[10] zu rasch den Schweden übergeben hatte und der dafür dem Kriegsrecht entsprechend im Mai 1648 in Günzburg[11] öffentlich geköpft wurde.

[1] POHL, Profiantirung, S. 43f.

[2] Nach RIEZLER, Meuterei I, S. 77, ist Regulus dagegen fälschlicherweise identisch mit dem Landshuter Regierungsrat u. Kriegskommissar v. K(h)önigsfeld, der das Generalauditoriat nur als Nebenfunktion bekleidete.

[3] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 3950, fol. 56.

[4] SEIDLER, Prager Blutgericht, 12; zu Sestich vgl. KAMPMANN, Reichsrebellion, S. 184f.

[5] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2549, fol. 179.

[6] Überlingen [Bodenseekr.] ; HHSD VI, S. 807f.

[7] Rheinfelden (Baden) [LK Lörrach]; HHSD VI, S. 659.

[8] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2549, fol. 229.

[9] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2849, fol. 391.

[10] Bad Windsheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, 63f.

[11] Günzburg; HHSD VII, S. 259.

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