Rabenhaupt, Karl Freiherr Rabenhaupt Rabenhaubt, Rabenhoefft, Rawenheuff, Ranhouv, Ravenhovet, Ravenhoefft, Ravenhooft] von Sucha [Robmháp ze Suché; „Süche“]

Rabenhaupt, Karl Freiherr Rabenhaupt [Rabenhaubt, Rabenhoefft, Rawenheuff, Ranhouv, Ravenhovet, Ravenhoefft, Ravenhooft] von Sucha [Robmháp ze Suché; „Süche“]; General [6.1.1602-12.8.1675]

RabenhauptRabenhaupt von Suche, Karl Freiherr

Karl Freiherr Rabenhaupt [Rabenhaubt, Rabenhoefft, Rawenheuff, Ranhouv, Ravenhovet, Ravenhoefft, Ravenhooft] von Sucha [Robmháp ze Suché; „Süche“] war böhmischer Exulant, hessen-kasselischer Generalwachtmeister, 1644 Kommandant in Neuss[1] und nach dem Dreißigjährigen Kriege niederländischer General. Er verteidigte Groningen[2] 1672 erfolgreich gegen Christoph Bernhard von Galen.[3]

„In der Lehre der Hussiten erzogen und ein eifriger Bekenner des evangelischen Glaubens“[4] hatte er Böhmen 1620 verlassen, Dienst beim Markgrafen von Jägerndorf genommen und an der erfolglosen Verteidigung Bautzens[5] teilgenommen.

Bei seinem Aufenthalt in den Generalstaaten scheint er die oranische Kriegsschule kennen gelernt zu haben; ein Studium wird er wohl wegen seiner beschränkten finanziellen Mittel nicht absolviert haben.

„Ein Jahr später, am 19. August 1627, konnte die Festung Groenlo[6] durch den Prinzen Heinrich Friedrich von Nassau erobert werden. Während der Belagerung hatte sich übrigens ein junger Mann aus Böhmen namens Rabenhaupt besonders ausgezeichnet, der deswegen zum Leutnant befördert wurde“.[7] Bei der Belagerung von Rheinberg[8] unter dem Befehl von Graf Ernst Casimir von Nassau erhielt er von Fürst Radziwill das Angebot, in polnische Militärdienste zu treten. Rabenhaupt entschied sich jedoch für ein Angebot von Wilhelm V. von Hessen-Kassel und erscheint Ende 1633 als Obristleutnant und Kommandant des Schaarkopf’schen Regiments.

„Kommandant der hessischen Garnison in Rheine[9] war der inzwischen zum Obristleutnant avancierte Carl Rabenhaupt. Als er das münsterländische Städtchen Ottenstein[10] belagerte, überrumpelten die Kaiserlichen unter dem Generalwachtmeister von Bönninghausen am 25. Januar 1634 die Garnison Rheine. Diesem war es schon vorher gelungen, den Hessen Borken[11] und Bocholt[12] abzunehmen. Zwar versuchte Rabenhaupt, die Stadt Rheine wieder in seine Gewalt zu bringen, doch scheiterte das Unternehmen. So wurde er Kommandant von Burgsteinfurt,[13] welches die Hessen besetzt hatten“.[14] In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening [1611 – 1675] heißt es für 1634: „Die generalluytenant Melander [Holzappel; BW] haere kumpste voernemende, brecht up, verlaet die stat retirert up Dorsten,[15] volle doden met ein companie te perde, so up die wacht synde ende van het upbrecken niet en wiste ende deshalven van die keiserschen verrast wort, achterlatende, nadat hee dee stat 8 offt 9 dagen belegert hadde gehatt.

In dit belegh ist den oversten Ravenhoeft in die kop en de oversten Ian van Uffelen in syn been gequest. [Dulman ist naderhan von den keiserschen verlaten ende geslichtet.]“.[16]

Schon im Januar 1635 ist Rabenhaupt als Oberst und Kommandant von Burgsteinfurt bezeugt und gab von dort am 3.1. den Befehl zur Zerstörung der Burg in der münsterländischen Stadt Horstmar.[17]

„1635 hatten sich der schwedische Kommandant von Meppen,[18] Dodo von Knyphausen, und der hessische Obristleutnant Rabenhaupt […] dahingehend geeinigt, daß den Hessen die gräfliche Burg in der Stadt Neuenhaus[19] überlassen werden solle. Da den Neuenhausern jedoch die Öffnung der Burg – wohl durch den Grafen – untersagt worden war, schlugen die Hessen das Tor mit großen Schmiedehämmern auf und legten immerhin 70 Mann zu Fuß in die Burg. Rabenhaupt selber hielt sich in Neuenhaus auf und forderte von dort aus am 4./14. Februar von den benachbarten münsterländischen Kirchspielen Emsbüren,[20] Schepsdorf[21] und Lohne,[22] ihre Schatzungen an die Garnison in Neuenhaus zu entrichten. Nach Burgsteinfurt zurückgekehrt, verlangte er vom Kirchspiel Emsbüren die Lieferung von 600 eichenen ‚Stackettpfählen‘ von 12 Fuß Länge innerhalb von drei Wochen nach Neuenhaus, dessen Befestigungen offenbar verstärkt werden sollten.

Lange konnten sich die Hessen freilich nicht halten. Noch im gleichen Jahr wurde Neuenhaus von den Kaiserlichen eingenommen, desgleichen auch Burgsteinfurt“.[23]

1635 war Rabenhaupt auch Kommandant von Coesfeld.[24] Weiter heißt es bei Moerbecke für den März 1635: „Hirna in Martio des iars 1635, kort vor Passchen, versamelten haer die Hesseschen garnesonen under het commendo van die overste Ian van Uffelen [Johann Friedrich v. Uffeln; BW] ende Ravenhoeft [Rabenhaupt; BW]. Niet kon|nende verdragen, dat dennen von Vreden en Ahuss die cabason[25] van Ottensteen so vaste solde up die noess gegordet bliven, trecken wederum darvoer, werppen anfencklich schantzen darvoer up, umme haer te benouwen. Ende merchende, nadat see 6 offt 7 weken dar gelegen hadden, dat het haer an proviand noch so bolde niet manqueren worden, hebben see die veroverungh par force soken tewegen te brengen, bescheten tot dien ende die halve mant, van die Munsterschen voer die Wulner porte gemaket, tot dat see der, dennen, so darin lagen, deden verlaten; bestormen darup des nachtes het stedeken en averfallen’t met gewelt, plonderen | ende stken’t in den brant, sodat daraver die 20 huser in die ass gelecht wordden, brengen darna die stucken in die stat, stellen sie in een van die best gelegenne huser, brennen ocken valkonet up die kercken, bescheten’t huiss darup tot dat die twe torms, na die stat gelegen, bycans bes up den grunt halff aff geschoeten waren, ende het huiss sonsten ock seer terschoten synde, hefft capitain Reiner, nu merckende, dat het secoers niet quam ende dat hee den storm niet wel wiste affteslaen, met haer geaccordert up den 30 maii, ende iss het garnesoen sonder geweer en bagagie affgetrocken, en bleff die capitein by haer in hechenis, umme | dat gedurende dusse belegerunge een Hesses officeer, van die keiserschen gefangen synde, van haer doet geschoten wort“.[26]

„Am 6. August 1635 kommt Nachricht, daß Burgsteinfurt durch die Stiftstruppen und Stadtsoldaten[27] aus hessischer Hand zurückerobert worden ist. Zur Belagerung des dortigen Schlosses erhält Hauptmann Nideggen zusätzlich 150 Stadtsoldaten, 20 Granaten, 600 Pfund Pulver, dazu am 14. August zwei neu gegossene Stücke und 100 Geschützkugeln für [Alexander II. v.; BW] Velens Streitkräfte, der nun Coesfeld angreifen möchte, ebenso 10.000 Musketenkugeln. Velen bittet um weitere 500 städtische Söldner (20. August), doch besorgen die Gildevertreter, ‚es mögten die unsrigen etwan vorne und gefehrlich in die Spitze gesetzt werden‘. Sie erklären darum erst am 19. September, zur geplanten Belagerung von Coesfeld die städtischen Soldaten bis auf etwa 50 Mann zu verleihen. Die Belagerung schlägt indessen fehl: Nach einem in Billerbeck[28] abgehaltenen Kriegsrat seiner Obristen bricht Velen die begonnene Blockade Coesfelds ab, da ein überlegener hessischer Sukkurs im Anzug sei und sich der Kommandant Rabenhaupt gegen die Streitkräfte Velens erfolgreich behaupten kann. Dieser beklagt sich, daß ihm die die Stadt Münster[29] nur 230 Soldaten, statt der verlangten 500, geliehen habe und von den Landständen nur 700 Bauern mit Gewehr mobil gemacht worden seien“.[30]

Die Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening hält fest: „Umme desen tyt [September 1637; BW] kumpt gelickfals den oversten Ranhouv met ein regement te voete ende etlike companien | perden, (geworwen in die Nederlande tot dienste van den konninck van Frenckrick) in die graffschap van Bentheim,[31] het volck in Nyenhuis,[32] Northorn[33] ende Schuttrup[34] verdeilende“.[35]

Aufgrund einer Übereinkunft zwischen Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg hatten sich hessen-kasselische Truppen im Herzogtum Kleve und am linken Ufer des Niederrheins festgesetzt. Der katholische Chronist Wilmius aus Kempen[36] hat die Aktivitäten der Hessen unter Rabenhaupt der Nachwelt überliefert: Im September 1640 war das von vierhundert kaiserlichen Soldaten besetzte Kalkar[37] durch den hessen-kasselischen Generalwachtmeister Rabenhaupt und in Anwesenheit des neuen Generalleutnants Kaspar Graf von Eberstein erobert worden: „Im gleichen Jahr [1640], als vorher im September in Deutschland alles vom Krieg verwüstet wurde und das kaiserliche Heer in Hessen gegen den Schwedengeneral Johannes Banèr lagerte, nahmen die Hessen unter Rabenhaupt Kalkar im Klevischen zu nachtschlafender Zeit. Sie bedrohten uns schwer und kündigten feindselige Handlungen an. In panischem Schrecken befestigten die Kempener den Ort und widersetzten sich dem Amtmann [Neukirch, gen. Nievenheim; BW], der Soldaten aus ihrer Mitte ausheben wollte. Mit welchem Erfolg, wird die Zeit lehren. Jedoch auf einen Befehl des Fürsten hin, den der Amtmann unter Hinweis auf die Gefahr von ihm erwirkt hatte, wurden einige Abteilungen und Gruppen von Soldaten mit großem Aufwand der gesamten Gemeinde ausgehoben. Als Hauptmann wurde der Sohn des Amtmanns an ihre Spitze gestellt, ein Junge von neun oder zehn Jahren. Er sollte 60 Taler Sold monatlich bekommen. Hieraus kann man schließen, was die einfachen Soldaten erhalten werden. Gegen diese Aushebung erhoben die Vierter und die Gemeinde Einspruch, jedoch der Rat und die Schöffen wagten den Mund nicht aufzutun. Lieber wollten sie den Interessen ihres Vorgesetzten nachkommen, wenn auch die Stadt darüber zu Grunde ginge“.[38] In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening heißt es dazu: „Weinigh tyte hirna, nemlick den … Septembris, habeen die Hessen under het geleet van den oversten Ravenhovet ut etlicke garnesonen, ungefeer 800 te voete ende 60 perden, versamet synde, die stat Calcar in’t lant van cleve met practike oder ein Staten geconterfeitede passedel, so see met 25 man des morgens umtrent 7 a 8 uheern an die portte senden, ende um ingelatent e worden anheelden, verrast. Dee guvernoer …, umme geen | quaet offt Hessen volck denckende, consenteert haer intekommen, maer in diee wacht kommende, hebben sie dieselve avervallen en dee porte vermeistert. Vortz ist ein deel van’t resterende volck, so in eine kerck dicht under dee stat verborgen lag, neffens die reste, so up andere platzen versteken waren, in die stat gefallen ende dieselve sonder grote resistentie vermeisten, gefangen bekommende meest alhet volck van 3 companien, so darbinnen lagen, neffens den governoer ende andere officiren ende maken guden buit, hebben | kortz hirup die stat met garnesoen besettet ende begonnen te fortificeren, umme aldaen sedem belli in’t Clevese lant te maken“.[39]

„Größere Sorge machte den Dortmundern[40] [1640] eine gleichzeitige hessische Forderung, denn nicht genug mit den kaiserlichen Kontributionen, auch die Hessen erhoben Anspruch auf Kriegsgelder. Rabenhaupt, der Kommandant der in Dorsten[41] liegenden Hessen, kündigte Dortmund Feindschaft und Exekution an, falls es das Geld nicht gutwillig zahlte (Aug. 9 und Okt. 5). Vergebens wandte sich die Stadt an den Grafen von der Wahl und an den Landgrafen von Hessen“.

Der Krieg sollte von beiden Seiten mit wachsender Härte geführt werden, wie der katholische Chronist Johannes Wilmius [1585 – 1655]für 1641 festhielt: „Am 26. April 1641 erfuhren unsere kaiserlichen Besatzungssoldaten, daß eine ziemlich große Anzahl Hessen an Wachtendonk[42] vorbeizog, ein weiteres Mal einen Einfall in Jülicher Gebiet vorbereitete und Kontributionen eintrieb. So rückten die Unsrigen in größter Eile nach und fanden ihre unzweifelhaften Spuren bei Herongen.[43] Durch Beschleunigung ihres Marschtempos erreichten sie die Hessen schließlich bei Roermond[44] in der Elmpter[45] Heide. Nach einem schneidigen Angriff unserer Leute wurde zunächst mit wechselndem Erfolg gekämpft, bis sich die Hessen schließlich ergaben und in die Gefangenschaft abgeführt wurden. Nach Wegnahme der Pferde töteten die Unsrigen alle Feinde ohne Rücksicht auf militärischen Rang, womit einige von ihnen ausgezeichnet waren. Unter ihnen war ein gewisser Spranfenger mit Namen, der für die Schonung seines Lebens 3.000 Reichstaler Lösegeld anbot. Doch, vergebens ! Ein Kopfschuß streckte ihn nieder, nachdem er reumütig mit allen anderen zum Katholizismus zurückgekehrt war. Nur zweien gelang die Flucht. Den Unsrigen fielen mehr als 40 Pferde und die ausgezeichneten Uniformen der Feinde als reiche Beute in die Hände“.[46]

„Die Spannungen waren so groß, daß im Juli 1641 [Rabenhaupt hielt sich in Kalkar auf;[47] BW] erneute Verhandlungen notwendig wurden, die in Kassel[48] geführt wurden. Die früheren Abmachungen wurden bestätigt. Gleichzeitig sollten die von den Hessen eingeführten Lizenten wieder abgeschafft werden. Über jene Summe hinaus, die zum ersten August fällig war, sollten keine weiteren Forderungen erhoben werden. Bei einem eventuellen Abzug der Kaiserlichen wollte Amalie Elisabeth auch ihrerseits alle Belästigungen einstellen.

Doch die Verwirklichung dieser Abmachungen stieß auf große Schwierigkeiten. Enttäuscht über die fehlende Zusage einer vollständigen Befreiung des Herzogtums sandte Wolfgang Wilhelm durch eigenen Kurier einen Brief an die Landgräfin, in dem er auf die starke Belastung der Bevölkerung durch die kaiserliche Einquartierung hinwies. Wer bereit war, an die Hessen Zahlungen zu leisten, mußte kaiserliche Bedrohung befürchten. Zudem fehlte noch die Zustimmung der jülichschen Landstände, die für den 6. August nach Birkesdorf[49] und für den 10. August nach Düsseldorf[50] berufen waren. Er bat Amalie Elisabeth, aus diesem Grunde den Termin nicht genau zu nehmen. Die Landgräfin kam den Wünschen Wolfgang Wilhelms in etwa entgegen und bestimmte, daß 10 000 Reichstaler bald, der Rest bis zum 15./25. August zu erlegen sei. Sie gab Rabenhaupt den Befehl, bis zu diesem Tag mit den Exekutionen zu warten. Der Obrist war damals schon sehr verärgert über die ausbleibenden Gelder für seine Soldaten. Er führte eine andere Feder als Amalie Elisabeth und sparte nicht mit ständigen und sehr heftigen Vorwürfen gegen den Herzog. Seine Langmut war zu Ende, schon im Juli wollte er keine Stunde mehr länger mit der Exekution warten – ‚Euer Fürstliche Durchlaucht traktieren oder nicht, Sie schreiben fortan oder nicht, wobei es dann hiermit endlich sein Verbleiben haben wird‘. Erbost antwortete ihm Wolfgang Wilhelm, er habe es nicht nötig, sich bei ihm wegen des Verzugs zu entschuldigen, und bei Amalie Elisabeth beschwerte er sich über ihren Obristen, daß Rabenhaupt ihm ‚mit Androhung der Exekution importun so grob unbescheiden und vermessentlich, als von keinem General geschehen, zugeschrieben‘ „.[51]

„Als dann Anfang August die Verhandlungen mit den Ständen zu keinem Ergebnis führten, mußte Wolfgang Wilhelm andere Wege zur Bezahlung der Kontribution suchen. Er hoffte, bei dem staatischen Einnehmer Thins in Aachen[52] und bei Generalleutnant Melander [Holzappel; BW] Geld aufzunehmen. Beide aber waren wegen der Haltung der Stände in ihrer Entscheidung zurückhaltend. Der von den Hessen angesetzte Stichtag des 15./25. August nahte. Kurz vor Ablauf der Frist bat Wolfgang Wilhelm bei Paul Ludwig und bei Amalie Elisabeth um Fristverlängerung. Dann setzten die Exekutionen doch ein, und hessische Truppen streiften durch das Jülicher Land, um das zu holen, was man ihnen nach ihrer Meinung nicht freiwillig geben wollte. Bereits am 23. August hatten hessische Soldaten auf dem Eschweiler[53] Kohlenberg Fuhrleuten des Herzogs, die Steinkohle nach Schloß Hambach[54] und nach Jülich[55] bringen sollten, 40 Pferde abgenommen und die Fuhrleute nach Maastricht[56] gebracht. Der zur Rechenschaft gezogene Ludwig antwortete, die Soldaten könnten nicht mehr zurückgehalten werden, der Herzog solle zahlen, dann höre das Elend von selbst auf.

Die Landstände, die in Düsseldorf zusammengekommen waren, lehnten schließlich angesichts der drohenden Haltung der hessischen Truppen die Bezahlung einer Kontribution ab, gingen ohne Entschließung auseinander. Wolfgang Wilhelms Lage war verzweifelt, auch wenn die Verhandlungen mit Thins schließlich zu einem Ergebnis führten. Trotzdem nahmen die Streifzüge auf das Land kein Ende. Rabenhaupt entschuldigte seine Zwangseintreibung ‚mit dem allgemeinen Soldatenrecht‘, doch fügte Wolfgang Wilhelm in einem Brief die Bemerkung hinzu, dieses Recht werde im allgemeinen allzu weit ausgedehnt. Seine Forderung, daß das zwangsweise eingetriebene Geld und Gut von der regulären Bezahlung abgesetzt werden solle, fand kein Gehör. Im Gegenteil, die Hessen drohten mit einer monatlichen Kontribution von 12 000 Reichstalern (statt der jährlich 36 000), falls nicht sofort bezahlt würde. Abermals sandte der Herzog an seine Amtleute ein Reskript zur schnellen Bezahlung der Gelder. Die Lage spitzte sich immer mehr zu. Am Düsseldorfer Hof kam man immer mehr zu der Anschauung, daß die Hessen den Herzog um seine Neutralität zu bringen trachteten und ihn als Feind behandeln wollten. Auch die Landgräfin, die von allen Spannungen zwischen der Kalkarer Garnison und dem Herzog wußte, nahm eine reservierte Haltung ein, sie sah in den Ständen den Sündenbock“.[57]

Hessen-kasselische Verbände hatten auch Hönnepel[58] besetzt, während Kalkar ihr Hauptstützpunkt auf dem linken Rheinufer war. Wilmius schreibt dazu:Im Oktober desselben Jahres [18.10.1641], am Tage des hl. Evangelisten Lukas, brachten die unter Rabenhaupt in Kalkar lagernden Hessen die Kempener in schwere Bedrängnis. Sie verwüsteten die Nachbarorte mit Feuer und Schwert und erfüllten alles mit Furcht und Schrecken. Von überallher drangen Hiobsbotschaften an unser Ohr, die uns ihr Kommen ankündigten. Tag und Nacht wurde die große Alarmglocke geläutet und die Nachbarn angesichts der großen Gefahr in Bereitschaft gehalten. Unsere kaiserlichen Besatzungssoldaten marschierten häufig aus und schützten die Landwehren.[59]

Am Tage des hl. Eliphius [16.10.1641] haben die Reste der dem Reich feindlich gesinnten Hessen, die sich nach Fall von Dorsten noch in Kalkar hielten, in der Morgendämmerung einen Einfall in das Amt Kempen gemacht. Die kaiserlichen Besatzungssoldaten, die sonst in unserer Stadt lagen, waren leider nicht anwesend, sondern gaben der Königin [Marie de Médicis; BW] von Frankreich das Geleit nach Köln.[60] Die Hessen warfen Feuer in zwölf Bauernhöfe und legten sie restlos in Asche. Groß- und Kleinvieh verbrannten mit dem Hausrat. Zu den Höfen gehörten Spaßhof [Spooshof, n: Kempen], Gruters [Hof, 2 km n: Kempen] und mehrere andere. Am nächsten Tag, dem Fest der hl. Martha [17.10.1641], ertönte mitten in der Nacht wieder die Alarmglocke. Boten hatten berichtet, daß die gleichen Hessen wiederum bei Linn[61] eingebrochen seien. Unsere inzwischen heimgekehrten Besatzungssoldaten wurden durch diese Nachricht alarmiert und begaben sich in Eilmärschen dorthin“.[62]

Die Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening hält fest: „Dee Hesseschen, 3 a 4 dage in garnesoen geweest synde, trecken met dee | ruterye ende een goot deel voetvolck under het geleet van den oversten Ravenhoefft wederum ut ende te Wesel[63] aver Ryns, umme het Olse lant par force under contributie te setten; sint darup doer dee graffschap van Moers[64] gemarchert ende vor het stedeken Ordingen[65] in’t styfft Collen gerucket, umme hetselve in yl te averrumpelen. Maer sende, dat solkes niet gelucken wilde ende dat darenbaven na 3 a 4 dage belerunge noch 600 man by nachte in dee stat geraket waren, dat ock het lantvolck met | enen godt deel keiserschen up de bene waren ende alrede einige schermutzels ende rencontres (warin dee Hessen bereitz passelick schade geleden haden |)] voergefallen waren, hebben see hetsolve na 4 a 5 dage belegerunge, niet tegenstende bereitz ein passelicke bresse geschaten was, verlaten, ende seker dorp tusschen Ordingen ende Lin[66] in brant gesteken en haer geretirert. Ende nadat see in’t lant van Cleve, dee stat Cleve,[67] Goch[68] ende einige andere platzen met volck besettet hadden, met | dee reste wederumme te Wesel aver Ryns ende in dee Munstersche garnesonen, in begin van November, gekommen“.[69]

Der Kempener Gerichtsschreiber Scheutt notiert: „Im jahr 1641, den […] Octobris, alss der rittmeister Conrad ter Misten mitt seiner compagnie die königin in Franckreich Mariam Mediceam nach Cöllen convoyrte, ist der Rabenhaupt auss Calckar mitt unterhabenden Hessischen trrouppen ins Ambt Kempen gefallen, haben etliche leuth todtgeschossen, 7 höff abgebrandt, auch etliche leuth mittgeschleifft“.[70]

Man revanchierte sich in Kempen: „In demselben Jahr 1641 unternahmen unsere Kempener Besatzungssoldaten unter Anführung des Conrad von Misten mit den Soldaten aus Linn und Umgebung einen Vorstoß ins Klevische. Am 16. November morgens gegen 5 Uhr drangen sie über angelegte Leitern in die Stadt Kleve[71] ein. Sie war von hessischen Soldaten, unseren und des Reiches Feinden, besetzt. Mit Hammerschlägen erbrachen sie die Tore und machten sich zu Herren der Stadt. Wo sich der Feind stellte, wurde er niedergemacht. Lediglich die Burg, wohin sich das Gros zurückgezogen hatte, bot ihnen sicheren Unterschlupf und bewahrte sie vor größeren Verlusten. Die meisten Bürgerhäuser wurden zur Plünderung freigegeben und von den Unsrigen ausgeraubt“.[72]

„Der mißglückte Versuch, Lechenich[73] zu erobern, wurde zum entscheidenden Rückschlag in der Kriegsführung der Verbündeten. Die Begeisterung, mit der die französisch-weimeranischen und hessischen Truppen zu Beginn des Jahres 1642 bei Wesel[74] den Rhein überschritten und wenige Tage später den kaiserlichen Gegner geschlagen hatten, war dahin. Ihr Ziel, bis zur Mosel vorzurücken, schien in weite Ferne gerückt. So wurde die anfängliche Siegesgewißheit bald durch Niedergeschlagenheit abgelöst, die schließlich zu inneren Spannungen zwischen den Verbündeten führte. Ein starkes Mißtrauen herrschte auf französischer Seite gegenüber dem hessischen Bundesgenossen; man befürchtete immer wieder, die hessische Landgräfin Amalie Elisabeth werde einen Separatfrieden mit Kaiser Ferdinand III. schließen. Mit dieser Begründung jedenfalls lehnte der französische Marschall Guébriant die Bitte des hessischen Generalwachtmeisters Rabenhaupt ab, Kempen und andere Orte den Hessen zu überlassen. Inwieweit Anlaß zu solchen Befürchtungen bestand, mag dahingestellt sein. Vielleicht war es lediglich ein Druckmittel. Denn im Mai 1642 riet die Landgräfin ihrem General von Eberstein in einem Schreiben an den hessischen Kriegsrat Krosigk, da das ‚zwischen beiden Herren Generalen schon ziemlich tief eingewurzelte Mißtrauen‘ bei der augenblicklichen Konzentration feindlicher Kräfte für die Allgemeinheit und die Hessen sehr schädlich werden könne, solle Eberstein lieber ‚um des gemeinen Nutzens willen … dem Herrn Grafen von Guébriant so viel immer möglich nachgeben und mit demselben gute Einigkeit zu unterhalten sich angelegen sein lassen‘.[75] – Im Juni 1642 lag Rabenhaupt in Coesfeld, im September dieses Jahres beschwerte er sich bei Melchior von Hatzfeldt wegen des Diebstahls von Pferden und Schafen durch Hatzfeldts Soldaten.[76]

„So war die Lage für Amalie Elisabeth Mitte April [1643; BW] durchaus noch nicht zufriedenstellend, als unerwartet neue Gefahren auftauchten. Den am Niederrhein liegenden kaiserlichen Truppen war es unter dem Kommando des in Westfalen stationierten Grafen von Vehlen [Alexander v. Velen; BW] überraschend gelungen, das Haus Oedt[77] in der Nähe Kempens zu besetzen. Dort waren nur 25 hessische Soldaten aus Linn einquartiert. Auch ein Paß nach Kempen, der sog. St. Niklaß Bann, war besetzt worden, so daß man befürchten mußte, der Streit zwischen Franzosen und Hessen um Kempen könne durch militärische Ereignisse eine unerwartete Lösung finden. Mit Sorge erinnerte man sich auf hessischer Seite des unrühmlichen Verhaltens des staatischen Kommandanten von Düren.[78] Auch Uerdingen[79] schien in Gefahr. Am 24. April traf Eberstein, der eilig aus Coesfeld kam, in Uerdingen ein und beauftragte sogleich Generalwachtmeister v. Rabenhaupt mit der Rückeroberung des Hauses Oedt. Drei Tage später war Oedt wieder in hessischer Hand. Die Sieger fanden dort große Mengen Munition, dazu zwei schwere Geschütze des Erzbischofs von Köln, einen Feuermörser[80] des Grafen von Vehlen und eine spanische mit Leinentuch bespannte leichte Brücke, deren einzelne Glieder aus Körben bestanden. Wegen der Möglichkeit einer abermaligen Besetzung Oedts durch die Kaiserlichen, deren Reiterei bei Gladbach lag, war Eberstein entschlossen, Tore und Brücken von Oedt abzubrennen und die Gebäude zu sprengen. Die Hessen jubelten über diesen Erfolg und sangen:

‚Kurkölnische Stücke,

Hispanische Brücke,

Graf Vehlens Mortier,

Die seind der Hessen Zier‘.

Die Gefahr für Kempen und damit auch für die übrigen hessischen Garnisonen war gebannt. Das kurze militärische Intermezzo war zwar beendet. Aber die Hessen mußten wachsam bleiben. Denn die kaiserliche Reiterei lag bei Gladbach,[81] Truppen aus dem Kölnischen und Westfälischen wurden in der Nähe zusammengezogen“.[82]

Das „Theatrum Europaeum“[83] berichtet über seine Vermittlungsversuche während der Belagerung Dürens durch Kaspar von Eberstein: „Diesen Nachmittag [13.9.; BW] vmb 2. Vhr hat Herr Obrister einen Außfall vnterm Leutenant Reben vom Herrn Obristen Sparr auß der Ober-Pforten thun lassen / welcher auch glücklich abgangen / dass sie den gantzen Lauffgraben / worinnen 130. Mann waren / biß an den Jesuiter-Hoff gantz geräumbt / theils niedergemacht / viel verwundet / vnnd etliche gefangen herein gebracht; vnd ist mehrers nicht als der Leutenant von der belägerten eygenen Soldaten / mit einem Springstock hart verwundet / vnnd der Feldt-Webel von Hauens in einen Schenckel geschossen; worauf der Herr Obrist Rabenhaupt für der Holtz-Pforten / weil dahinauß auch der Herr Commendant / vnd Hauptmann Hauens 15. Mann zu Fuß geschickt / sich anmelden lassen / wolte gern mit dem Herrn Obristen reden / möchte zu jhm auff Parola hinauß kommen / welches Herr Obrister beantworten lassen / wie es jhme nicht gebühren wollte / auß seinem anbefohlenen Posto einigen Schritt zu weichen / als möchte er sich dieses mahl gedulden. Hierauff er jhm sagen lassen / er wollte dann zu jhm hinein kommen / welches er jhm dann frey gelassen / aber an die Cöllnische Pforten gewiesen / hat aber / ob er schon zweymahl sich dessen erbotten / nicht kommen wollen; wie er dann auch nicht so bald wäre erlassen worden / da er hinein kommen“.

Für das Jahr 1644 konnte der Chronist Wilmius den Abzug der Hessen aus Kempen und Rabenhaupts Gefangennahme notieren: „Am Samstag, den 10. April [1644; BW], verliessen die von Kalkar gekommenen Hessen wieder unsere Stadt. Sie zogen auch aus Linn und Neuß die Besatzungen heraus und stellten sie zu einer schlagstarken Truppe zusammen. Es kamen noch holländische Soldaten hinzu, die durch einige Fähnlein verstärkt waren. Mit dieser auserlesenen Schar zogen sie in aller Stille nach Jülich gegen die Lothringer, die sich in dem Dorf Eschweiler[84] allzu sicher fühlten. Vor Tagesgrauen machten die Feinde einen Überfall, schlugen und zerstreuten sie. Die Hessen machten reiche Beute, steckten das Dorf in Brand und lieferten ein  Beispiel unerhörter Grausamkeit und Unbeherrschtheit gegenüber dem anderen Geschlecht. Mit reicher Beute beladen, schickten sie sich an, den Rückmarsch anzutreten. Da sahen sie in der Ferne die Kaiserlichen heranrücken. An ein Entrinnen war nicht zu denken, da die schwere Beute eine Beschleunigung des Marschtempos nicht zuließ. Gegenseitig feuerten sie sich zum Widerstand an und rüsteten zur Schlacht, entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Doch mit Ungestüm fielen die Kaiserlichen über sie her und richteten ein Gemetzel an, daß jeder nur durch die Flucht diesem Inferno zu entrinnen versuchte. So wurden die Hessen und Holländer geschlagen und zerstreut, die sich insgeheim von Maastricht aus entgegen ihrer Neutralitätserklärung gegenüber den Kaiserlichen mit den Hessen verbündet hatten. So kehrten sie ohne ihre fette Beute in einzelnen Trupps ruhmlos nach Hause zurück. 500 waren gefallen und genausoviel in Gefangenschaft geraten. Auf Seiten der Kaiserlichen wurden von den namhaften Männern der Graf [Christian; BW] von Nassau[85] und einige andere vermißt. Sie waren wohl gefallen. Von den Hessen gerieten in Gefangenschaft der berühmte Karl Rabenhaupt, der Gouverneur und ein gewisser Bochorst, der höchste Offizier dieser Streitmacht und viele andere. Die Kaiserlichen errangen ihren Sieg unter dem Befehl des Hatzfeld“.[86] In Wassenbergs[87] 1647 erneut aufgelegten „Florus“ heißt es dazu: „Zu eingang deß Aprils / als die Hessische verkundschafftet / daß vier Lothringische Regimenter mit dem Geschütz vnweit vom Schloß Merode,[88] im Dorff aber daselbsten Obrister de Gierecourt zu Fuß / und Obrister de Mondragon zu Pferd / im Quartier gelegen / seynd sie auß Neuß / Kempen / vnnd Kalckar / vnterm Begleite deß Obristen Rabenhaupts / zu Nacht mit fünfhundert Reuttern / dreyhundert Tragonern / vnnd vierhundert Musquetierern außgangen / haben das Lothringische Hauptläger überfallen / vnnd / vnerachtet starcker Gegenwähr / den Obristen Bellemont / auch in zweyhundert gemeine Lothringische erleget / hundert vnnd sechzig Reutter gefangen / zweyhundert Pferde sampt sampt zwey Stücken Geschütz / auch was sonsten im Läger vorhanden / zur Beute bekommen. Vnter wehrendem scharmutzieren hat / nach deß Obristen Bellemont Tode / Obrister de Fauge [Faugy; BW] sich noch über ein halbe stund aufgehalten / biß endlich das Pferd vnter ihm erschossen / vnnd er darüber gefangen worden / da dann die Lothringischen endlich nach deß Obristen Gierecourts Quartier ihre Flucht nehmen müssen.

Nachdem aber inzwischen Herr Graff Christian zu Nasaw-Sigen / etc. hiervon bericht eingezogen / hat er mit dreyhundert Reuttern / sampt dem Mandelslohischen Regiment / die zerstrewete Lothringische hauffen in Eil widerumb gesamblet / vnnd auff die Hessischen (welche vnnöthiger weise lang im Feld geblieben / vnnd auß denen eroberten Stücken geschossen : ) mit wol gefaster Resolution angangen / da es dann erst rechte Stösse geben / vnnd beyderseits frisch zusammen geschlagen worden / biß endlich die Hessische Parthye in vnordnung gerathen / vnnd von beyden Theilen in fünffhundert auff der ställe todt geblieben : wobey dann die vorhin von den Hessischen gefangene Lothringische Obristen vnnd andere / sampt denen zwey eroberten Stücken / vnd mehr Beuten wider vmb / deßgleichen viel gesattelte Pferde / erobert / die Hessische Obristen / Rabenhaupt vnd Brunckhorst [Bronckhorst; BW] / auch der Obriste Leutenant vom Ebersteinischen Leib-Regiment / weitere sechs Beampten vnd hundert neunzig gemeine Soldaten gefangen / vnd sämptlich nach Münster-Eifel[89] gebracht worden.

Doch ist auff der andern Seiten vorgedachter Herr Graff von Nassaw / aller andern zugeschweigen / ebenfalls todt / drauff gangen / der junge Landgraff [Friedrich v. Hessen-Rotenburg; BW] auf der Hessischen Seite verwundt worden / jedoch glücklich wider nach Neuß kommen“.[90] In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening gibt es weitere Details: „Hirentusschen hefft den oversten Ravenhoefft, commendant tot Nuis, den 9 deser maent 400 te voete voer heen ut Nuis geschicket ende ist selvest den 10 dito met 9 companien perden gefolget, warmede hee den 11 des morgens te 5 uhren 3 regement[e] perden en 3 regemente te voete Lamboysche en Lottringesche in’t dorp Merode, unfern von Eschweiler, averfallen ende geruinert hefft, bekommende 2 veltstucken, voele gefangen ende schonen buit. Mar also dieselve haer in’t plunderen te lange upheelden, ende tot bravade die 2 | bekommenne veltstucken (welck man segen wilde, dat de los was, in dien dese vorschrevene 6 regementer in noot waren, umme die andere umherligende keisersche truppen tot hun secors te trecken) loossbranden, hebben haer die verstroyden weer vergadert, ende met een goodt deel van die nast umhergelegene keiserschen versterckt synde, die Hesseschen weer verfolget ende unfern van Caster[91] in’t dorp Vrimersdorp[92] achterhaelt ende geheel geslagen, die 2 stucken neffens buit ende alle gefangene verloset ende van ddie Hesseschen umtrent 500 man (warunder was den oversten Ravenhoefft, den overste Luytenant Bakoes neffens andere | officeren) en tussen 5 ende 600 perden gefangen bekommen, umtrent 200 doot geslagen. Van die keiserschen waren occk prinsepalick in den ersten inval voele gebleven, warunder was den grave von Nassouv neffens einige andere officiren“.[93] „Die Hessen hatten sich in Westphalen und am Niederrhein festgesetzt und besonders Neuß[94] mit vielem Fleiße befestigt. Im April [1644; BW] erhielt die Hessische Garnison Nachricht, daß vier Kaiserlich-Ligistische Regimenter unter dem Herzog von Lothringen,[95] unweit dem Schlosse Merode, ständen, in dem Dorfe aber die Obersten Girecourt und Mondragon lägen. Der hessische Oberst von Rabenhaupt brach daher in der Nacht mit dem größten Theile der Neusischen Garnison auf und nahm den Obersten Bellmont gefangen. Über die gemachte Beute hocherfreut, vergaßen es die Hessen, sich zurückzuziehen. Kaum erhielt Graf Christian von Nassau-Siegen, Johann des Mittleren jüngster Sohn, dem wir schon bei oben bei der Entsetzung von Hanau[96] begegneten und der jetzt im Kaiserlichen Heere diente, davon Nachricht, als er sofort mit dem Mandelsloh’schen Regimente [Mandelsloh, Hermann Christoph v.; BW], 600 Mann zu Roß, dahin sprengte und die hessischen Obersten Rabenhaupt und Barnhorst [Bronckhorst; BW] mit acht Oberstlieutenants, sechs Subalternofficieren und 190 Soldaten gefangen nahm. Leider fand Graf Christian von Nassau-Siegen in diesem Treffen seinen Tod“.[97] Der Hildesheimer[98] Arzt und Chronist Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 1./11.4.1644 fest: „Die Hessische aus Neuß und andere der Ends Guarnisonen nebst Ständtischen [Staatischen; BW] überfallen 3 Regimenter Kaysersche, so bey Düren[99] und zwischen Aachen[100] gelegen, und miniren[101] sie auch. Es komen aber etzliche Lamboische und der junge Graf von Naßaw von Siegen ihnen zue Hülfe und die Hessische, die bei dem Gral. von Naßaw geplieben, nebest einen Marchioni aus Lotharingia. Von den Hessischen ist ein junger Landgraf von Hessen nur mit 40 Pferden davon(ge)komen, 4000 so sich in einer Schewr retiriret, verbrandt; ihr Doctor Rabenhorst [!; BW] gefangen“.[102]

„Im Sommer 1644 reiste er [Bönninghausen; BW] nach Kassel,[103] um bei der Landgräfin Amalie einen Schutzbrief für sich, seine Untertanen und Besitzungen zu erbitten; er war ja ohne Kriegsdienste und fühlte sich neutral. Die Salvaguardia erhielt er auch gegen Bezahlung, sah aber zu  seinem Leidwesen, daß der hessische Kommandant von Neuß, Obristleutnant Rabenhaupt, sich wenig darum kümmerte. Am 9. September 1644 plünderte in Abwesenheit Bönninghausens eine hessische Streifpartei Haus Gürzenich[104] aus und nahm zwei Pferde mit. Bönninghausen beklagte sich darüber in einem Brief an seinen Schwager Pape, der in kaiserlichen Diensten geblieben und Kommandant von Obermarsberg[105] war. Er bat ihn, die Übergriffe dem hessischen Kanzler Dr. Sixtinus zu melden und bei der Landgräfin Klage zu führen, damit sie Rabenhaupt und den übrigen Garnisonskommandanten Ordre erteile, die Salvaguardia zu respektieren; widrigenfalls werde der Herr Schwager hoffentlich Mittel haben, mit gleicher Prozedur gegen die Hessen zu verfahren !“.[106]

Im März 1645 sandte Ferdinand von Köln seinem Bruder Maximilian I. einen ausführlichen Lagebericht: „E. L. erinnern sich vngezweifelt zu wass endt dieselbe vor diesem von mir freuntlich begert, dass durch den Veltmarschalcken Grauen von Holtzapfel [Holzappel; BW] eine diuersion gegen das landt von Hessen furgenommen werden möge. E. L. habe ich auch hinwiederumb zu erkennen geben, dass derselbe vnangesehen wegen bey vorigen Jahrs Campagnien durch den Veltmarschalcken Grauen von Geleen E. L. Reichs Armada auss hiesigen Craiss zugefuhrten Succurs die Regimenter vnd compagnien zimblich geschwecht, dannoch solche anstalt gemacht, vardurch Er den Hessischen general Maicus [Maior ?] Gysen [Geyso; BW] ahn sich gezogen vnnd verursacht, dass derselbe von dero sonsten besorgter coniunction mit dem Khönigsmarck oder anderen Reichsfeinden abgehalten worden. Weiln nun dardurch die manschaft etwass weit abgeführt, unndt der feindt dohero anlass genommen, sich einiger Päss unnd vesten heuseren auf Jehner seithen Rheins im landt von Berge zubemegtigen, vmb die correspondentz auss westualen biss ahn unnd über den Rhein von mir abzuschneiden, hat der general wachtmeister Sparr theilss dieser seiten Rheins noch vberplibne Volcker so viel deren immer zu entrahten, zusammen gezogen erstlich eine von den Hessen ahn Rhein oberhalb Düsseldorf[107] gegen den Neusser Fahr aufgeworfene Schantz geschluhtet, ferrers die hauser Beyenburg[108] und Huikeswagen[109] recuperirt vnnd eingenommen. Vnterdessen aber der Obrist Rabenhaupt auss allenn dieser seithen Rheins habende hessischen guarnisonen die Volckher zue ross unnd fuess zusamen gezogen vnd in der nacht vom 18. auf den 19. dieses meine vnderhalb Collen unweid von Neuss gelegene Statt Zonss[110] mit Canonen, Feuermorsen vnnd stücken per forte angegriffen, aber solchen wiederstand befunden dass, obzwarn er alle pforten bis auf die letztere mit schiessen und petarden[111] eröfnet, dannoch mit schaden wieder abweichen müssen, dessen gleich wol vnerachtet Er sich noch mehrers gesterckt, alles geschutz auss Neuss gnohmen vnnd vorgestrigen nachts sich wiederumb von newem dafur begeben vnndt selbigem orth mit noch grösser Furi dann vorhin steetigen canonieren, auch hineinwerffung bomben und granaten abermahlen gewaltsamblich zugesetzt auch auf gemachte bresche etliche sturmb gethan, endtlich gleichwol auch durch dapfere gegenwehr vnnd weilen inmittels der generalwachtmeister Sparr in der nähe wieder ankommen vnnd bereitz einige Reutterey auf diese seith gesezt, wierumb mit verlust etzlicher haubtleuth auch einer zimblichen anzahl volckher abzuweichen genöthiget worden. Ob nun zwarn die gefahr, welche hiesigem meinem Ertz Stift vnnd sonderlich der Statt Collen dahero angetröhet, für dismahl insoweit abgewendet, weilen dannoch zu besorgen, man auch die nachricht hat, es werde der Maicus Gysen heraussgehen, vnnd sich der sachen mit annehemen, alss welches Ime auch vmb so viel leichter, weilen Er die Böninghaussische und andere ahn der hand vndt solchen falss man dieser endts ohne anderwertliche hülff zu widerstehen nit bastant sein würde, vnd dan Ich berichtet, dass E. L. ohne dass dero Obristen Storkhen [Sporck; BW] befelch ertheilt haben solten, sich gegen Hessen zu auanciren, So habe dieselbe Ich bey so bewandten sachen vmb dero rath vnnd that freuntl. bruderlich pitten unnd dohin ersuchen wollen, Sie geruhen ahn dero Generalitet befelch ergehen zu lassen, dho der Maisus Gysen dem Rhein zugehen würde, dass alsdan gleichwie von hirauss beschehen, also von E. L. Reichs Armada vermittelss einer gleichmessigen Caualcada der feind von seinem bösen vornehmen mich dieser endts gantz zu ruiniren abgehalten werde. Vnnd thue gegen E. L. mich dessen vmb so viel mehrers getrösten, weil dieselbe mit mir vnnd ich mit Iro in dem ainig, dass ob zwarn daß friedenswerck alss viel immer möglich zu befürdern vnndt neben Ihro ich dohero den punctum satisfactionis pester massen poussiren zu helfen mich erklert, dannoch vnderdessen man sich vor gewalt moglichst schutzen vnnd nicht gar von land und leuth vertrieben (!) lassen solle, habs E. L. in freuntlich vertrauen vnuerhalten wollen“.[112]

Der Bischof von Osnabrück,[113] Franz Wilhelm von Wartenberg, hatte sich bei dem französischen Gesandten d’Avaux für die Freilassung der von Rabenhaupt aus dem Erzstift Köln nach Neuss gebrachten Geistlichen verwandt. D’Avaux hatte ausgeführt:Daß vom Rabenhaubt nur dergleichen sachen und nichts anderß zu gewartten. Und habe dieser wie auch der viconte de Tourraine [Turenne; BW] mit ihren procedurn gegen die catholische seinem konig uber die maß große undienst in Teutschland gethan. Beyde kennete er gar wol, und seye mit dem Rabenhaubt ganz nichts zu richten, sondern müste man solche sachen immediate ahn die landgraffin gelangen laßen, warzu er sich eiffrig erpotten, mit begehren, daß man auch den Servient darunter begrifen möcht […]. Es werde dem Touraine schwer verandtwortlich sein, daß er die Franzosische volcker dergestalt weit außeinandergelegt, und so schlechte kundschafft gehabt habe, mit diesen wortten, daß beßer der Tourraine gefangen oder todt, alß der Rosa [Reinhold v. Rosen; BW], den sie sonderbar hoch aestimirten, von der armada ab sein solle“.[114] Wartenberg hatte sich generell über Rabenhaupts Verhalten im Erzstift Köln beschwert: „Contributiones zu fordern, und mit manier zu erzwingen, seye einem feind nicht zu verüblen, dergestalt aber zu mordbrennen, die gefangenen ahn ketten zu schlagen, sey mehr Turckisch als christlich“.[115]

In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening heißt es:  „Weinigh dagen hirtevoeren [August; BW] ist den oversten Ravenhoofft, commendant tot Nuis,[116] met ein goedt deel volck in’t averstifft van Coelen[117] ende aldaer 4 a 5 dorpen, also see dor verbott des churvorsten von Collen die contribution in’tselve quater weigerden, auffgebrant. Warup einige keisersche under Velen haer in aller yl versamet hebbende, den Hessen under ogen getrocken syn, ende hart an malkanderen gerackt, blivende van wedersynden einige doot, ende an der Hessen | seyde den here van Mervelt gefangen“.[118]

Bournonville sandte Alexander von Velen in diesem September 1645 einen Bericht aus dem Feldlager bei Ulm[119] und berichtete über ein Gefecht mit Rabenhaupt sowie über das Verhalten der westfälischen Infanterie.[120]

Im Februar 1646 berichtete Ferdinand von Köln Melchior von Hatzfeldt von der Besetzung zahlreicher Adelssitze in Jülich und Berg durch Rabenhaupt.[121]

Am 2.3.1646 schrieb Wilhelm von Westphalen, Landdrost in Westfalen, an den in den Spanischen Niederlanden weilenden Piccolomini: „Der Generalveldtmarschalk Graff von Holtzappell etc. ist mit denen zusammengezogenen trouppen zum Stattberg,[122] umb die Hessische einzuhalten und ihnen gleiche contribution, warin diese lande stehen, auffzulegen. Dagegen sich  auch etliche trouppen unterm Obristen Rabenhaubt in Wipperfoorde [Wipperfürth[123]] gesetzt“.[124] Die Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening berichtet über den fehlgeschlagenen Versuch, Zons zu erobern: „| Weinigh tytz hirna, noch vor’t utgaen van Martio, hefft den oversten Ravenhovet, overcommendant der averrynsche Hessesche garnesonen ende domals commendant tot Nuis, en anslagh up’t stedeken Soons, tusschen Collen ende Nuis gelegen, gehatt, die portte petarderende, mar ist met groot verlies van volcke affgeslagen, hefft darup die platz met ernst neginnen antetasten, stucke daervoer gebracht, ende starck beschaten“.[125] Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dazu: „Inmittelst vermeynte gedachter Obrist Rabenhaupt / Zonß zuerobern / wie er dann solches petardirt / vnnd bereits eine Pforten ingehabt / auch von 2. Battereyen ferners mit 14. Stücken darauff canoniren / vnnd Sturm lauffen liesse. Wurde aber vom Obristen Goldstein / welcher darinn alles verbawet / vnnd ein / auch andern Sturm abgeschlagen / mit ziemlichem Verlust / zurück getrieben. Dahero er sich / benebenst den Stücken / zurück / vnd anheim gezogen / gegen Weringen[126] / vnnd dörffte / dem Vermuthen nach / nochmahls auff solchen Ort sein Glück tentiren. Massen er dann von Düsseldorff an / biß Mühlheim[127] / alle Schiff wegnehmen / vnd auff jene Seiten bringen / auch vnterschiedliche Dörffer im Stifft Cölln / weil Gen. Melander in Hessen dergleichen gethan / außplündern ließe“.[128]

Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[129] erwähnt ihn in seinem 1647 neu aufgelegten „Florus“: „Im Stifft Cölln haben vmb diese Zeit die Hessische vnd Melandrische [Holzappel; BW] miteinander auch auffgepaßt / wo sie gekönnt‘ / sonderlich hat der Nider-Hessische Commandant in Neuß / Herr Obrist Rabenhaupt nach dem er etliche Tag zuvor 5. Comp. zu Fuß so auß Westphalen kommen vnd in Zons gewolt / vnweit Dormagen[130] geschlagen / den mehrern theil ruinirt / vnd die Fähnlein erobert / hat er darauff am 24. Sept. [1646; BW] das Stättlein vnd Schloß Zons angefangen zu Belägern / den 28. ließ sich das Geschütz zum erstenmahl hören / vnd geschahen selbigen Tag vnd Nacht 671. Canon-Schüß. Den 29. ward mit Einwerffung der Fewerkugeln[131] angehalten / dardurch etliche Häuser vnd Gebäw in Brand kommen. Es hat aber dieser vnd anderer Gewalt den Belägerten in Zonß vnderm Herrn Obersten Goldstein [Goltstein; BW] den Muth keines Wegs benommen / sondern haben sich hertzhafftig gewehret / vnd den Belägerern grossen Schaden zugefügt / offt außgefallen / viel erschlagen / vnd auff einer Batterie 3. oder 4. Stück vernagelt / vnd in den Graben herunter geworffen. Als nun die Hessen nichts richten können / vnd Kundschafft erlangt / daß Herr Gen. Melander mit etlichen Völckern im Anzug / haben sie sich wieder zu rück nach Neuß gezogen / vnd also die Belägerung quittirt. Melander aber ist vur Eyßkirchen[132] geruckt / vnd dasselbig nach 8. tätiger Belagerung erobert / nach dem die Statt durch Einwerffung Fewers halben theils verbrunnen / hernach das veste Pfaltz Newburgische Hauß durch einen Fund erobert“.[133] Die Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening berichtet: „In dito monat [Juli; BW] ist ein rencontre aver Ryns in’t Collesche lant vorgefallen, in diewelcke die keischerschen dor den oversten Ravenhovet so an doden als gequesten passelicken schaden gelden hebben“.[134] Im Oktober 1646 lag Rabenhaupt zusammen mit Geyso in Wesel,[135] wie der kaiserliche Resident in Hamburg,[136] Behr von Lahr, Hatzfeldt berichtete,[137] bzw. nach den Aussagen Holzappels gegenüber Hatzfeldt vor Zons.[138] So heißt es bei Moerbecke über die Ereignisse Ende September/Anfang Oktober 1646: „Warup die Hesseschen gelickfals in’t einde van mehr geseyde monat vergaret syn ende under’t bevel van den oversten Ravenhovet weer vor Soons gerucket ende sterck neginnen antetasten ende ut 28 stucken gravlick beschaten, hebben ock’t geluck gehatt, dat see umtrent 250 man, so tot versterckinge der platzen gesant waren, t’enemal gekregen hebben ende haer gedwungen undertestellen“.[139]

„Syn Excellens Melander [Holzappel; BW], hirvan kuntschap krigende | (so met het vorn geseide keisersche volck tot understant der instadischen upperwartz gagen wass) ist met hetselve weer terugge ende te Collen[140] aver Ryns gekommen. Ravenhovet, hirvan einige kuntschap krigende, hefft den oversten wachtmeister Sprewitz met ein goodt deel ruterye, ume eigentlick te vernehmen, utgesonden. Die volcke niet heel wyt gekomen synde, hefft dor seker kontschap vernahmen, hoe starck ende na die viant gekomen wass, ende’tselve an Ravenhovet te wete doende, ist hem belastet, densolven, so voel doenlick, upteholden. Interim ist hett leger der Hessen in aller yl upgebraken, ende hebben Soons, na aver die 14 dagen belerunge ende umtrent 150 man dafoer verlohren hebbende, up den 7 Octobris verlaten“.[141] Weiter heißt es bei Moerbecke: „Ravenhorst tot Nuys gekommen synde, heft |’t voetvolck in die naest gelegenne besettinge verdeilt ende ist met die ruterye tot Wesel den Ryn gepassert, nemende den weg na der Lipstat,[142] van meinige synde (gelick het hem liet ansehen), einige Schwedeschen, so tot umtrent die Lipstat gekomen waren, by hem te krygen. Mar dieselve mysschyn ander befel hebbende, syn vorts na het lant te Hessen gemarchert, ende Ravenhovet gelickfals weer terugge, sendende de syne t’enemal in die besettinge“.[143]

Im April 1647 hielt Rabenhaupt sich in Neuß auf. Er war mit zwei Brigaden Fußvolk zu 800 Mann und 500 Reitern dem Königsmarck’schen Korps beigegeben worden und nahm zusammen mit ihm am 21.5. die Festung Vechta,[144] eroberte Warendorf[145] und besetzten Fürstenau.[146] „Ein Theil des Heeres wendete sich unter Generalmajor von Rabenhaupt zu der Bergfeste Hohenstein.[147] Da aber ein Heer jener Zeit auch bei der strengsten Kriegszucht nicht weiter ziehen konnte, ohne zu rauben, so wurde den Bewohnern von Steckenroth[148] im Vorbeigehen zwanzig Stück Rindvieh abgenommen, was Mortaigne, sobald es ihm zu seinen Ohren kam, sehr übel aufnahm.

Die Feste Hohenstein, in einer höchst romantischen Umgebung, erhebt sich hoch und kühn auf einem mächtigen Felsen, der von der Aarseite beinahe unüberwindlich ist, aber von der Bergseite leicht beschossen und eingenommen werden kann. Von hier aus beschoß Rabenhaupt die Burg in dem Grade, daß nur das Gemäuer davon übrig blieb, welches später so weit wieder hergestellt wurde, daß eine kleine Besatzung darin unterhalten werden konnte. Die Burg ging alsbald über“.[149]

„In kurzer Zeit fielen die Festungen Königsberg,[150] Burgsolms[151] und Blankenstein,[152] wovon Letzteres später in die Luft gesprengt wurde. Sobald Friedberg weggenommen war, wurden von da bedeutende Lieferungen in die Umgegend ausgeschrieben und hatte Amtmann Frenzel zu Usingen 10,000 Pfund Brod und andere Lebensbedürfnisse herbeizuschaffen. Nun wurde Reifenberg[153] auf dem Feldberg belagert und eingenommen, und die 120 Mann starke Besatzung dem hessischen Heere einverleibt.[154]

Am 4. Juni lagerte Mortaigne zwei Tage bei Camberg,[155] um Verstärkung abzuwarten, worauf er sich über Idstein[156] und Wehen[157] nach der Niedergrafschaft wendete. Als Mortaigne mit seinem Heere durch die Herrschaft Idstein zog, mußte er über die ungeheure Verwüstung erstaunen, die dieses unglückliche Land betroffen hatte. Niedergebrannte Ortschaften, wüst liegende Felder, halb eingestürzte Häuser, menschenleere Flecken boten sich seinen Blicken dar und Füchse und Hasen trieben sich auf den verödeten Brandstätten umher. Er selbst äußerte sich darüber bei dem Landgrafen Ernst von Cassel [Ernst I. v. Hessen-Rheinfels-Rotenburg; BW]: „Eure Gnaden sollten doch den großen Landesruin ansehen, den diese Herrschaft erlitten hat; ob man mir wohl viel davon gesagt, habe ich es nicht geglaubt, daß das Land so könnte verderbt sein, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen’. Diese Schilderung von der Herrschaft Idstein machte ein aus Hessen kommender General und doch wurde Hessen zu den verwüstetsten Theilen Deutschlands gezählt.

Ein Theil des Heeres wendete sich unter Generalmajor von Rabenhaupt zu der Bergfeste Hohenstein. Da aber ein Heer jener Zeit auch bei der strengsten Kriegszucht nicht weiter ziehen konnte, ohne zu rauben, so wurde den Bewohnern von Steckenroth[158] im Vorbeigehen zwanzig Stück Rindvieh abgenommen, was Mortaigne, sobald es ihm zu seinen Ohren kam, sehr übel aufnahm.

Die Feste Hohenstein, in einer höchst romantischen Umgebung, erhebt sich hoch und kühn auf einem mächtigen Felsen, der von der Aarseite beinahe unüberwindlich ist, aber von der Bergseite leicht beschossen und eingenommen werden kann. Von hier aus beschoß Rabenhaupt die Burg in dem Grade, daß nur das Gemäuer davon übrig blieb, welches später so weit wieder hergestellt wurde, daß eine kleine Besatzung darin unterhalten werden konnte. Die Burg ging alsbald über.

St. Goarshausen[159] und die Katz[160] wurden sodann fast im ersten Anlauf eingenommen. Dagegen kostete die Eroberung der Festung Gutenfels[161] schon größere Mühe, indem sich die Besatzung standhaft vertheidigte; eben so Caub,[162] worin Hauptmann Rücker befehligte, der sich erst, als die Belagerer eine Bresche geschossen hatten und stürmten, dem Sieger ergab. Um den 17. Juni befand sich Mortaigne zu Bornig,[163] demnächst zu Patersberg.[164] Hier wurde ein Lager aufgeschlagen, um Reichenberg[165] zur Übergabe zu zwingen.

Dieses Reichenberg, eine der merkwürdigsten Burgen Deutschlands, nach orientalischer Art ohne Dächer und blos mit gewölbten Mauern versehen, der Sitz des Oberamtmanns und Statthalters der Grafschaft, wo wir früher Amtmann Schmalkalter finden, war während aller Stürme des Kriegs ganz unversehrt geblieben und oft hatte Pfarrer Pleban[166] Schutz und Zuflucht gefunden. Hier befehligte der tapfere Oberstlieutenant Strupp von Gelnhausen,[167] der aber nicht eher zur Übergabe gezwungen werden konnte, als bis dieses Schloß fast ganz zerschossen und überall Sturmlücken eröffnet waren.

Diesen glücklichen Fortgang der Waffen des Generals Mortaigne empfand aber Landgraf Georg sehr schmerzlich. Er beklagte sich darüber in einem, im Juli geschriebenen, Briefe bei dem Kaiser, der in Chiffern abgefaßt, von den Schweden aber aufgefangen und alsbald entziffert worden war. Er bemerkt darin, ‚wie man ihm in seine Niedergrafschaft Katzenelnbogen gerückt und seiner Berghäuser Hohenstein und Reichenberg, sodann der Katz sich bemächtigt, nunmehr aber das Haus Gutenfels belagere und es mit Feuer sehr ängstige. Nach seiner langbewährten Treue ruft er den Kaiser um schleunige Hilfe an’. Aber wie wir weiter unten sehen werden, war der Kaiser in seinen Erbstaaten viel zu sehr beschäftigt, als daß er die verlangte Hilfe leisten konnte.

Unterdessen nahmen die Hessen noch die Pfalz ohne besonderen Widerstand ein, worauf Mortaigne durch Rabenhaupt verstärkt mit nahe an 6000 Mann vor Rheinfels[168] rückte. Amalie wünschte diese Festung unversehrt und ohne Blutvergießen zu erhalten. Aber der tapfere Vertheidiger derselben Oberst von Koppenstein, der trotz des Mangels an Lebensmitteln mit seinen sämmtlichen Soldaten bei dem Genusse des h. Abendmahls die äußerste Nothwehr gelobt und eine kaiserliche Verstärkung von Ehrenbreitstein[169] an sich gezogen hatte, verweigerte die Übergabe. Mortaigne mußte sich also zu einer Belagerung verstehen, bei der er selbst das Leben einbüßte. Um einen Punct der Festung genauer zu untersuchen, war er zu nahe an die feindlichen Geschütze herangeritten und wurde ihm durch eine Kugel von grobem Caliber das Bein über dem Knöchel weggerissen. Durch Ungeschicklichkeit der Chirurgen starb er nach wenigen Tagen an der Wunde. Eben hatte sich Oberst von Rabenhaupt zum Sturm angeschickt, da traf am 4./14. Juli in Folge eines zwischen den beiden Hessischen Häusern getroffenen Vergleichs und vierwöchentlichen Waffenstillstands von Landgraf Georg selbst der Befehl zur übergabe ein. Die heldenmüthige Besatzung zog daher mit Sack und Pack, fliegenden Fahnen, brennenden Lunden und offenem Trommelspiel und so wie die im Anfang dieses blutigen Krieges die capitulirende Hessen-Casseler Besatzung unter dem Commandanten von Uffeln (1623) nach Oberhessen geleitet wurde, so wurden jetzt die Darmstädter unter Koppenstein nach Gießen geführt. So glich sich alles in diesem langwierigen Kampfe am Ende aus“.[170]

Noch am 21.6.1647 berichtete Wilhelm von Westphalen, Landdrost in Westfalen, dem noch immer in den Spanischen Niederlanden weilenden Piccolomini: „Dieser endts befindet der Königsmarck sich in der nähe und ist die marche nach eroberung Forstenau durchs stifft Münster und wie man gewiß sagtt, sint bis in hiesiges stifft gangen, denen die Hessische sowohl vom Rhein under dem General von Rabenhaubt als auch der Wetterau[171] beystoßen, umb ein bestendig corpo zu machen, und wie die reden gehen, nach der haubtarmee zum Wrangell fortmarchiren sollen“.[172] Am 9.8. hieß es: „Jetzo kombt sicher bericht, daß Generalmajor Rabenhaubt mitt den hessischen völcker bei Stadtberch[173] angelangett und zu Hern General Königsmarck gehe, umb Warendorff mit macht anzugreiffen“.[174] Im Juni teilte Westphalen Hatzfeldt mit, dass Wiedenbrück[175] durch Königsmarck und Rabenhaupt belagert werde.[176]

Im Juli hielt sich Rabenhaupt vor Rheinfels[177] auf.[178]

Am 16.8.1647 schrieb Westphalen an Piccolomini: … „welcher gestalt die Hessische unterm Generalmajor Rabenhaubt vor weinigen tagen alhier vorbey gangen und in hiesigem stifft logirt, folgendts auffgebrochen, sich zwischen Lipstatt[179] und hier in compagnien gelegt, alwo noch still liggen, sollen aber morgen sambt den Königsmerckischen auffbrechen nach der Weser und forters zu der haubtarmee gehen. Ich zweiffele aber sehr daran, daß die Hessische neben dem fußvolck sich entblößen, sondern zu versicherung der platzen mehistens alhier behalten und nuhr mit der reuterey und den dragonern fortgehen mögten. [..] Post scriptum: Itzo kombt avis, daß die Hessische auffgebrochen sambt 2 groben stücken aus Lipstatt auff Warendorff zum Königsmarck marchirt. Wirt es also selbigem ohrt gelten“.[180]

Die Chronik des Johan Wernicke aus Münster[181] berichtet dazu: „1647 Aug. 20 ist der generall waxttmeister Konnincksmarck vor Paderborn[182] mitt holpe deß obersten Rawenheuff gekommen unnd die stadt mit canonen schuttse starck beengstiget, doch nicht erobbert, sonder diweill Ihre Excellentie Lamboy alhir durch diß stifft Munster mit seinen beyhabende soldatesca nacher Freyslandt getogen, ist obgemelter Konninckmarck fur Paderborn auffgebroken und durch die graffschafft Tekkelenborgtt[183] nar sarbeck[184] marschiret, selbiges dorff den 20 Septembris abgebrandt und mit rawwen und plunderen den armen haußleuthen grosen schaden gedaen“.[185] Bei Moerbecke heißt es: „| Terwylen dat Konninsmarck die Vasteno[u][186] antasteden, ist noch merder Hesses volck ut alle garnesonen gelichtet, warmede de overste Ravenhovet in’t Bergesche lant ist gegaen, ’t huss Terborgh[187] angetast ende gewunnen hefft ende verner met dieselve na baven getrocken ist“.[188] Unter dem 14.8. hält Moerbecke fest: „Den 19 dito [Juli; BW] ist Syn Excellens Konnincksmarck met’t meeste volck tot Sassenberg[189] ende umtrent Warendorp gekomen, doch also met baven 1.200 te voete by die armey vorhanden wahren, hefft hee up Warendorp (so sterck besettet wass) niet attenteren konnen ende deshalven bis den 14 Augusti, up welchen dagh den oversten Ravenhovet met 3 a 4.000 man by hem gekommen ist, hem stilgeholden ende allein Sassenbergh ende einig[e] andere adelicke husen en plasskens, wat beginnen tot syn verseheringe te fortificeren, ende hefft’t volck gedurende dese stilligginge ’t gehele lant oder tot up 8 | ende mehr mylen in’t ronde starck gestropet ende den armen underdanen in’t affnehmen van perden ende besten iarmerlicken schaden togefoget“.[190] Moerbecke schreibt weiter: „Dit gescheet synde, ist darumtrent noch bliven sweven bes dat Ravenhoofft in Ostfresslant die verlorenne schantzen weer gerecupereet hadde ende alsdoon weer na de Weser, tot Minden[191] darvaer ende verner tot die Schwedesche hofftarmee, so up desen tyt in’t lant t’Brunsewyck ende naburige lande verspreyt lag, gegaen“.[192]

Um Lamboys Aktionen in Ostfriesland zu unterbinden, nahm Rabenhaupt am 8.11.1647 die Jemgumer[193] Hauptschanze und ließ noch am selben Tag den hessischen Obristleutnant Weiler, der die Schanze vor einigen Monaten ohne besonderen Zwang den Kaiserlichen übergeben hatte, nach abgehaltenem Kriegsgericht und trotz der Fürsprache seines Obristen Friedrich von Württemberg, köpfen.[194]

Westphalen hatte am 22.11.1647 einen neuen Lagebericht über die Pläne der Konföderierten an den noch in den Niederlanden weilenden Piccolomini abgehen lassen: „Die kayserliche haubtarmee ist nuhn eine zeitlang ein Hessen gestanden. Solle itzo auf Geismar,[195] Grebenstein[196] hirein wenden, haben Homberg[197] befestigen, mit volck und anderer notturfft wohl versehen lassen. Die Schwedische seindt der Weser hinunter gerücket und die schiffsbrücke mit sich genommen, davon noch theils regimenter zu Holzminden[198] logiren, das haubtquartir zu Oldendorff.[199] Haben sonsten im landt zu Braunschweig, stifft Hildesheim und daherumb sich auseinander gelegt. General Wrangel haet den hern Hertogen zu Braunschweig und Lüneburg angemuhtet, alle schwedische unberittene reuter, denen 5000 sein sollen, mit pferden und gezeug zu versehen. Diese forderung dörffte den fürsten die augen auffthuen und bey annäherung der kayserlichen armee zu einer anderen resolution uhrsache geben. Königsmarck solle durchs stifft Osnabrück an die Weser gehen, der hessische generalmaior Rabenhaubt aber nach der eroberung der schantzen in Friesland in Hessen succuriren“.[200] Am 13.12. schrieb er ihm: „Itzo kombt bericht, daß Raubenhaupt jenseits der Weser nach Hessen gehe und die Schwedische auffbrechen und durch das stifft Hildesheimb marchiren werden“.[201]

Dass Rabenhaupt jedoch auch Klagen der Kempener Gehör schenkte, zeigt Wilmius: „Nach dem Neujahrstag 1647 wandten sich die Kempener mit Klagen und Bitten an den Generalwachtmeister Rabenhaupt, den Befehlshaber der hessischen Streitkräfte in diesen Gebieten, wegen der Tyrannei, Bosheit und unersättlichen Geldgier der Besatzungssoldaten. Sie erlangten eine gnädige Audienz mit dem Erfolg, daß der bisherige Stadtkommandant Wederholt gedemütigt und ehrlos zur großen Genugtuung der Stadt seines Amtes enthoben wurde. Rabenhaupt selbst kam nach Kempen und setzte im Januar einen anderen Kommandanten persönlich ein“.[202]

Die kaiserliche Armee unter der Führung Holzappels hatte 1647/48 bei ihrer Absetzungbewegung vor den heranrückenden schwedischen und hessen-kasselischen Einheiten drei Plätze besonders befestigt: Burg Gleichenstein[203] im südlichen Eichsfeld, Schloss Friedewald[204] und Schloss Homberg an der Efze.[205] Kritisch betrachtet, sollten diese drei Plätze den weiteren Vormarsch Wrangels aufhalten, im kaiserlichen Lager wollte man damit Zeit gewinnen. Wrangel kümmerte sich bei seinem Vormarsch aber nicht weiter um diese Plätze, sondern überließ sie den hessen-kasselischen Truppen unter Generalmajor Rabenhaupt und den schwedischen Garnisonstruppen aus Leipzig[206] und Erfurt[207] unter Generalmajor Douglas.

Auf Schloss Homberg befehligte der kaiserliche Obristleutnant Jacques Gérard, Stellvertreter Pachonhays, vom Kommando der Pachonhay-Dragoner. Gérard galt als besonders kriegserfahrener und entschlossener Offizier. Als kleinere Besatzungen wurden Dragoner-Einheiten nach Möglichkeit bevorzugt. Sie konnten einerseits beritten in der Umgebung ihres Stützpunktes Aufklärungsarbeit leisten, andererseits nach Beginn einer Belagerung die Verteidigung wie Fußtruppen führen. Das sparte Truppen bei der Feldarmee und beschränkte die Zahl der Esser in der Festung. Pferde wurden dabei nicht als Belastung empfunden, zumal sie gegen Ende einer Belagerung geschlachtet und verzehrt werden konnten. Obwohl Gérard Holzappel um seine Ablösung gebeten hatte, um den kommenden Feldzug mitmachen zu können,[208] hatte Holzappel ihn als Kommandant des Schlosses belassen. Da ihm die Orte um Homburg die Kontribution verweigerten – Amalia Elisabeth hatte ihren Untertanen die Kontributionsleistungen untersagt – musste Gérard über weite Strecken hinweg Proviant requirieren.[209] Es gelang Gérard sogar, im ausgeplünderten Hessen einen Vorrat an Früchten, Mehl, Speck, Salz, lebendem Schlachtvieh sowie Bier und Wein zu requirieren und auf dem Schloss anzulegen. Mit etwa sechzig Soldaten, die barfuß einmarschiert waren – soviel zum Ausrüstungsstandard der kaiserlichen Armee – und ebenso vielen Berittenen hatte Gérard im November 1647 das Schloss besetzt.

Am 22.1.1648 eröffnete Generalmajor Rabenhaupt mit 1.500 Mann zu Fuß, einem Regiment zu Pferd „undt mitt Feuer und Stein mächtig Hineinschmeißen“, wie der auf Schloss Friedewald kommandierende Petter Leonhardt schrieb[210]  – im „Theatrum Europaeum“ findet sich ein Stich – , die Belagerung. Die Besatzung hielt dieser Übermacht bis zum 9.2. stand. Am 10.2. durften die Verteidiger frei nach Elbogen[211] an der Eger abziehen. Nach Aussage des Kommandanten auf Friedewald hatte wahrscheinlich Wassermangel die Belagerer zur Aufgabe veranlasst.

Zwei Besatzungssoldaten, die am Schloss-Brunnen hantierten, hatten Tage zuvor einen Eimer hinein fallen lassen, wodurch der tiefe Brunnen verstopft worden war. Gérard reagierte auf diesen unglücklichen Zufall in einer zu dieser Zeit durchaus üblichen Art und Weise. Er hielt sich nicht lange mit einem Verhör auf, sondern bestimmte, dass sie um ihr Leben würfeln sollten. Wer verlor, sollte gehenkt werden. Doch bevor es noch zum entscheidenden Würfelspiel kam, sprang einer der beiden über die zerschossene Schlossmauer und lief zu Rabenhaupts Truppen über. So unterliefen beide die Strafe ihres Kommandanten.

Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dazu: „Inwischen dessen / hat der Herr General Major Rabenhaupt / mit den übrigen Nieder-Hessischen Regimentern / das Hauß Homburg in Hessen belägert / beschossen / und mit allem Ernst angegrieffen: Wiewol nun der Commendant darob (so ein Keyserl. Obrist. Lieutenant / vom Pachonhayischen Regiment) mehr nicht / dann etwan 100. Mann zu Fuß / und halb so viel Reutter bey sich hatte / fassete er dannoch eine brave Resolution / und that mit denen bey sich habenden dreyen Stücken / was das Schiessen anbelangt / so lang es seyn konnte / sein bestes: aber er war in die Länge nicht bastant / sondern muste sich endlich auß Zwang ergeben; gestalt dann gedachtes Hauß den 26. Januar. auß sechs Mörsern[212] mit Steinen und Granaten beworffen / und anderen Tags auß 2. zwölffpfündigen Stücken / und etlichen halben und drey viertheils Carthaunen / hefftiger Weise beschossen worden. Hingegen haben sich die Belägerten auch nicht faul finden lassen / starcken Widerstand gethan / unterschiedliche Knechte verderbt / und Donnerstag den 27. hujus dem Herrn Obristen Widerhold einen Schenckel (an welcher Verwundung er kurtz hierauff verstorben; wiewol man solches Unglück einen zurück geschlagenen Granate beymessen wollen) einem Constabel aber den Kopff mit einem Stücklein hinweg genommen.

Endlichen aber / nachdem die Hessischen jetzo die Belägerten gar auß dem Graben geschlagen / und eine ziemliche bresche auch mine gemacht / hat der Keyserl. Commendant angefangen zu accordiren; welcher Accord dann / Sonntags den 30. Jan. 9 Febr. auff nachfolgende Conditiones gesetzt / beschlossen worden.

I. Sol der Herr Obr. Lieut. für seine Person / alle Staabs-Officirer / Reutter und Dragoner mit ihren Weibern / Kindern / Sack und Pack / Wagen / Pferden / und Artillerie-Bedienten / Ober- und Untergewehr / Kugeln im Mund / brennenden Lunten / und gefüllten Pantelieren / neben 1. Centner Lunten / 1. halben Centner Pulver / und 1. viertheil Centner Kugeln / morgenden Tags / zwischen 9. und 10. Uhr / abziehen / und nacher Elbogen in Böhmen convoyirt werden: diesen Abend aber / weil der Außzug nicht geschehen kan / Pfort und bresche zu besetzen / einraumen.

II. Die Abziehende sollen des Tags / so weit sie können / marchiren / und er Herr Obr. L. wegen der marche, mit zurathen haben mögen.

III. Weil aber das Land aller Pferde durch die Keyserl. und Bäyerische entblöst / können ihnen deßwegen keine Vorspanne gegeben werden.

IV. Die Krancke und Verwundete sollen / biß zu ihrer Gesundheit verpflegt / und hernach ihrem Regiment zu folgen / mit einem Paß versehen werden; der Herr Obr. L. aber wegen ihrer Cur / Richtigkeit zu treffen gehalten seyn.

V. Sollen alle die jenige / wie sie Namen haben mögen / welche vor diesem unter Ihrer Fürstl. Gn. oder deren Alliirten Armeen gedienet / und nicht mit gehörigem Abschied darvon kommen / zurückgelassen werden.

VI. Alles Geschütz / Gewehr / Munition und Proviant / neben den Materialien / sol dem von Fürstl. Hessischer Seiten darzu verordnetem Commissario getrew und auffrichtig überlieffert / auch so etwas / es sey nachtheilig oder nicht / vergraben / entdeckt / und sonsten nichts verdächtiges auffgeladen werden.

VII. Der Capit. Lieutenant / neben einem Fähnderich / sollen biß zu Rückkommung der Convoy / als Geyssel / zu rück bleiben / und hernach mit einem Paß dimittirt werden.

Auf daß nun diese Puncten beyderseits / sonder Gefährde und Argelist / gehalten werden mögen; so seynd sie von beyden Theilen unterschrieben / versiegelt / auch Zweymal gleichlautend verfertigt / und gegen einander aussgelieffert worden. So geschehen vor Homburg / den 30. Januar 9. Febr. 1648.

(L. S.)                                                                                 Carl Rabenhaupt von Süche.

(L. S.)         Jacque Gerard.

Der Vorrath / den man auff dem Schloß befunden / bestehet in nachfolgender Verzeichniß: 2. Metallne Stück / jedes 4. Pfund Eisen schiessend / vorauff der Name Ferdinandus Tertius; 2 Eyserne / eben so viel Eysen schiessend : 7. Eiserne Doppelhäcken: 28. Centner Pulver : 18. Centner Lunten : 7. Centner Musqueten-Kugeln : 40. Vierthalbpfündigte Eyserne Kugeln : 14. Handgranaten : 50 Bechkränze : 6. vierpfündigte Stechkartausen : 20. Morgensterne / und 2. Glocken / deren eine der auff dem Schloß befundene Münch nacher Fritzlar[213] in sein Kloster geschickt / neben andern Materialien mehr. Ob aber mehrgedachtes dieses Hauß / wie man uns zwar berichtet / sonsten noch mit Frucht / Meel / Bier /Saltz / Holtz / Speck und dergleichen mehr / versehen gewesen / lassen wir dahin gestellt sein“.[214]

Immerhin hat die Homberger Besatzung einen Teil der hessen-kasselischen Armee beschäftigt. Nach der Aufgabe Gérards wandten sich die Belagerer Friedewald zu, das sie am 19. Februar durch eine Kriegslist einnehmen konnten.

Bereits Anfang 1647 war Rabenhaupt übergangen worden, als ihm Mortaigne y Potelles im Kommando vorgezogen wurde. „ ‚Er sei tollkühn und halsstarrig’, hatte des damals geheißen, ‚und allzu geneigt, den sengenden und plündernden Soldaten nachzugeben’. Als jetzt Geyso ihm vorgezogen wurde und er zum zweiten Male übergangen wurde, zog er sich als Generalwachtmeister und als reicher Mann nach den Niederlanden zurück, wo er bedeutenden Grundbesitz erworben hatte; er wird Erbherr von Lichtenberg und Fremenich und Herr vom Grumbach genannt. Es heißt, er habe dort eine Reihe von Jahren den Wissenschaften und dem Gottesdienste gelebt“.[215]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Neuss; HHSD III, S. 556ff.
[2] Groningen [Prov. Groningen].
[3] JELINEK. Die Böhmen II, S. 81; FISCHER, Generalwachtmeister von Rabenhaupt, S. 7f.; LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 335; GALEN, 30jähriger Krieg Bd. 2, S. 176-177.
[4] ADB Bd. 27, S. 85.
[5] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.; vgl. SCHULZ, Bautzen im Krieg.
[6] Groenlo oder Groll, Stadt nw. von Winterswijk [Prov. Gelderland].
[7] STEINWASCHER; RÖTRIGE, Krieg, S. 47.
[8] Rheinberg [LK Moers]; HHSD III, S. 636f.
[9] Rheine [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 637f.
[10] Ottenstein [LK Ahaus]; HHSD III, S. 598.
[11] Borken [LK Borken]; HHSD III, S. 103f.
[12] Bocholt; HHSD III, S. 87ff.
[13] Burgsteinfurt [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 135ff.
[14] STEINWASCHER; RÖTRIGE, Krieg, S. 64.
[15] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[16] STROTHMANN, Westfalen, S. 86.
[17] Horstmar [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 343f.
[18] Meppen; HHSD II, S. 327f.
[19] Neuenhaus [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 340.
[20] Emsbüren [LK Emsland].
[21] Schepsdorf, heute Lingen [LK Emsland].
[22] Lohne [LK Vechta].
[23] STEINWASCHER; RÖTRIGE, Krieg, S. 72ff.
[24] Coesfeld [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 144ff.
[25] Verschrieben für garnesoen (garneson) ?
[26] STROTHMANN, Westfalen, S. 91.
[27] SCCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 77, S. 178: 1635 Aug. 13: Eroberung der Stadt Burgsteinfurt durch Hauptmann Sprenger und 400 münsterische Soldaten. Übergabe des Schlosses erst nach achttätiger Kanonade.
[28] Billerbeck [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 76f.
[29] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[30] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 72.
[31] Bentheim [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 40f.
[32] Neuenhaus [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 340.
[33] Nordhorn [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 351f.
[34] Schüttorf [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 421f.
[35] STROTHMANN, Westfalen, S. 101
[36] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 384ff.
[37] Kalkar [LK Kleve]; HHSD III, S. 374f.
[38] WILMIUS, Chronicon, S. 115.
[39] STROTHMANN, Westfalen, S. 114f.
[40] Dortmund; HHSD III, S. 166ff.
[41] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[42] Wachtendonk [LK Geldern] HHSD III, S. 745.
[43] Herongen [LK Geldern]; HHSD III, S. 318.
[44] Roermond [Prov. Limburg, Niederlande].
[45] Elmpt [LK Erkelenz]; HHSD III, S. 200.
[46] WILMIUS, Chronicon, S. 119.
[47] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 155.
[48] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[49] Birkesdorf [LK Düren]; HHSD III, S. 80.
[50] Düsseldorf; HHSD III, S. 185ff.
[51] ENGELBERT, Hessenkrieg I, S. 74f.
[52] Aachen; HHSD III, S. 1ff.
[53] Eschweiler [LK Aachen]; HHSD III, S. 211f.
[54] Hambach [LK Jülich]; HHSD III, S. 285f.
[55] Jülich [LK Jülich]; HHSD III, S. 367ff.
[56] Maastricht [Niederlande, Provinz Limburg].
[57] ENGELBERT, Hessenkrieg I, S. 75f.
[58] Hönnepel [LK Kleve], HHSD III, S. 339.
[59] WILMIUS, Chronicon, S. 121.
[60] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[61] Linn [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 468f.
[62] WILMIUS, Chronicon, S. 121.
[63] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.
[64] Moers [LK Moers]; HHSD III, S. 521f.
[65] Uerdingen [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 725.
[66] Linn [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 468f.
[67] Kleve [LK Kleve]; HHSD III, S. 398ff.
[68] Goch [LK Kleve]; HHSD III, S. 260f.
[69] STROTHMANN, Westfalen, S. 119ff.
[70] MANTEN, „ … und allen mouthwillen gedrieben“, S. 174.
[71] Kleve [LK Kleve]; HHSD III, S. 398ff.
[72] WILMIUS, Chronicon, S. 121f.
[73] Lechenich [LK Euskirchen]; HHSD III, S. 448ff.
[74] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.
[75] ENGELBERT, Hessenkrieg II, S. 35f.
[76] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 155.
[77] Oedt [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 585f.
[78] Düren [LK Düren]; HHSD III, S. 182ff.
[79] Uerdingen [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 725.
[80] Feuermörser: grobes Geschütz der Belagerungsartillerie, mit dem Bomben, Karkassen (aus glatten Rohren abgefeuerte Brandgeschosse, die aus einem schmiedeeisernen, mit Leinwand ummantelten und mit einem Brandsatz gefüllten Gerippe bestehen) und andere Feuer-Kugeln (Geschosse mit Spreng-, Brand- und Leuchtwirkung) im Steilfeuer über die Stadtmauer geschossen werden konnten.
[81] Gladbach [LK Düren]; HHSD III, S. 257f.
[82] ENGELBERT, Hessenkrieg II, S. 75f.
[83] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.
[84] Eschweiler [LK Aachen]; HHSD III, S. 211f.
[85] Nach WASSENBERG, Florus, S. 567, gefallen. Vgl. ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 187: Hermann Christoph v. Mandelsloh an Hatzfeldt, April 1644: Gefangennahme Rabenhaupts bei Kaster, Tod Christians von Nassau-Siegen; Nr. 272: Philipp von Waldeck an H., April 1644.
[86] WILMIUS, Chronicon, S. 145.
[87] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[88] Merode, heute Ortsteil von Langerwehe [LK Düren]; HHSD III, S. 510.
[89] (Bad) Münstereifel; HHSD III, S. 45ff.
[90] WASSENBERG, Florus, S. 566f. Vgl. ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 166: Bericht des Philipp v. d. Beeck für Hatzfeldt, April 1644.
[91] Kaster [LK Bergheim]; HHSD III, S. 381f.
[92] Frimmersdorf, heute Stadtteil von Grevenbroich [Rhein-Kreis Neuss]; HHSD III, S. 237.
[93] STROTHMANN, Westfalen, S. 141f.
[94] Neuß; HHSD III, S. 556ff.
[95] Vgl. BABEL, Zwischen Habsburg und Bourbon.
[96] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.
[97] KELLER, Drangsale, S. 404f.
[98] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[99] Düren [LK Düren]; HHSD III, S. 182ff.
[100] Aachen; HHSD III, S. 1ff.
[101] vernichten.
[102] SCHLOTTER, Acta, S. 426.
[103] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[104] Gürzenich [LK Düren]; HHSD III, S. 273f.
[105] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[106] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 320ff.
[107] Düsseldorf; HHSD III, S. 185ff.
[108] Beyenburg [Stadt Wuppertal], HHSD III, S. 72f.
[109] Hückeswagen [Rhein-Wupper-Kr.]; HHSD III, S. 350f.
[110] Zons [LK Grevenbroich]; HHSD III, S. 811f.
[111] Petarde: durch Petardiere angebrachte Sprengladung, die am Tor oder an einer Brücke mit einem Brett angeschraubt oder aufgehängt und mit einer Lunte gezündet wird. Dabei kommen auf 50 Pfd. Metall 4 Pfd. Pulver. Damit wurden Festungsringe an Schwachstellen aufgesprengt, ohne die Wehranlage zu zerstören. Durch die Bresche drangen Sturmtruppen ein, während die aufgesprengten Eingänge zum eigenen Schutz schnell wieder geschlossen werden konnten, wenn der äußere Ring u. die Festung oder das Schloss erobert waren.
[112] Ferdinand von Köln an Max., Bonn, 1645 III 25; ENNEN, Ferdinand, S. 33f.
[113] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.
[114] d’Avaux gegenüber Wartenberg, 1645 V 15; APW III C 3/1, S. 173f.
[115] 1645 VIII 01; APW III C 3/1, S. 260.
[116] Neuss; HHSD III, S. 556ff.
[117] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[118] STROTHMANN, Westfalen, S. 154.
[119] Ulm; HHSD VI, S. 808ff.
[120] WOLF, Landsberg-Velen, S. 106.
[121] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 119.
[122] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[123] Wipperfürth [Rhein.-Berg.-Kr.]; HHSD III, S. 789ff.
[124] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 112f.
[125] STROTHMANN, Westfalen, S. 157.
[126] Nicht identifiziert
[127] Mühlheim a. d. Ruhr; HHSD III, S. 532ff.
[128] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 1016.
[129] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[130] Dormagen [LK Grevenbroich]; HHSD III, S. 165.
[131] Geschosse mit Spreng-, Brand- und Leuchtwirkung, die von Mörsern im Steilfeuer über die Stadtmauer geschossen werden konnten.
[132] Euskirchen [LK Euskirchen]; HHSD III, S. 220f.
[133] WASSENBERG, Florus, S. 704f.
[134] STROTHMANN, Westfalen, S. 161f.
[135] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.
[136] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[137] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 106.
[138] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 119.
[139] STROTHMANN, Westfalen, S. 163.
[140] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[141] STROTHMANN, Westfalen, S. 163.
[142] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[143] STROTHMANN, Westfalen, S. 164.
[144] Vechta [Kr. Vechta]; HHSD II, S. 461f.
[145] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[146] Fürstenau [Kr. Bersenbrück]; HHSD II, S. 156f.
[147] Burg-Hohenstein [Rheingau-Taunus-Kreis].
[148] Steckenroth, heute Ortsteil von Hohenstein [Rheingau-Taunus-Kreis].
[149] KELLER, Drangsale, S. 439f.
[150] Königsberg, heute Ortsteil von Biebertal [LK Gießen].
[151] Burgsolms, heute Ortsteil von Solms [Lahn-Dill-Kreis].
[152] Blankenstein; bei Gladenbach [LK Marburg-Biedenkopf].
[153] Reifenberg, heute Ortsteil von Schmitten [Hochtaunuskreis].
[154] Vgl. auch WEBER, Hessenkrieg.
[155] Camberg [Kr. Limburg]; HHSD IV, S. 75f.
[156] Idstein [Untertanuskr.]; HHSD IV, S. 241f.
[157] Wehen, heute Stadtteil von Taunusstein [Rheingau-Taunus-Kreis]
[158] Steckenroth, heute Ortsteil von Hohenstein [Rheingau-Taunus-Kreis].
[159] Sankt Goarshausen [Rhein-Lahn-Kreis].
[160] Burg Katz, in Sankt Goarshausen [Rhein-Lahn-Kreis].
[161] Gutenfels, bei Kaub [Rhein-Lahn-Kreis].
[162] Kaub [Loreley-Kreis]; HHSD V, S. 166f.
[163] nicht identifiziert.
[164] Patersberg [Rhein-Lahn-Kreis].
[165] Reichenberg [Rhein-Lahn-Kreis].
[166] Vgl. KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 183f.
[167] Gelnhausen; HHSD IV, S. 164ff.
[168] Sankt Goar; HHSD V, S. 328ff.
[169] Ehrenbreitstein [Stadt Koblenz]; HHSD V, S. 86f.
[170] KELLER, Drangsale, S. 439ff.
[171] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.
[172] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 129.
[173] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[174] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 131.
[175] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.
[176] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[177] Sankt Goar; HHSD V, S. 328ff.
[178] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 155.
[179] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[180] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 131f.
[181] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[182] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[183] Tecklenburg [LK Tecklenburg]; HHSD III, S. 714f.
[184] Kirchspiel Saerbeck; erwähnt unter Ladbergen [LK Tecklenburg], S. 439f.
[185] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 77 (S. 181).
[186] Fürstenau [Kr. Bersenbrück]; HHSD II, S. 156f.
[187] Zurborgh bei Kleve.
[188] STROTHMANN, Westfalen, S. 169.
[189] Sassenberg [LK Warendorf]; HHSD III, S. 662.
[190] STROTHMANN, Westfalen, S. 169.
[191] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[192] STROTHMANN, Westfalen, S. 176.
[193] Jemgum [Kr. Leer]; HHSD II, S. 260.
[194] ADB Bd. 27, S. 86.
[195] Geismar [Kr. Fritzlar-Homberg]; HHSD II, S. 164f.
[196] Grebenstein [Kr. Hofgeismar]; HHSD IV, S. 181f.
[197] Homberg a. d. Efze [Kr. Fritzlar-Homberg]; HHSD IV, S. 236f.
[198] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[199] Hessisch Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.
[200] Státní oblastní archív v Zámrsku Rodinný archiv Piccolominové 25.821 (Ausfertigung): W. v. Westphalen an Piccolomini, Paderborn, 1647 XI 22.
[201] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 137.
[202] WILMIUS, Chronicon, S. 160.
[203] Gleichenstein; HHSD IX, S. 147.
[204] Friedewald; HHSD IV, S. 149.
[205] Homberg a. d. Efze; HHSD IV, S. 236f.
[206] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[207] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[208] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 172, fol. 329-332: Gérard an Holzappel, Homberg, 1647 XII 14.
[209] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 172, fol. 40-41: Beschwerden des Vormunds der Boineburg’schen Erben bei Holzappel wegen der Requirierung v. Schweinen, Spangenberg, 1647 XII 18.
[210] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 175, fol. 133-134: Hauptmann Petter Leonhardt an Obristleutnant Sturm vom Lützelburgischen Regiment, Friedewald, 1648 II 08.
[211] Elbogen [Loket); HHSBöhm, S. 133f.
[212] Mörser: Steilfeuergeschütz zum Werfen von Brand- oder Sprengkugeln (Bomben) mit einem Kugelgewicht zwischen 25 Pfund (1/16 Mörser) und mehreren Zentnern (ganzer Mörser, Kaliber 5-15 Zoll).
[213] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.
[214] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 6, S. 310ff.
[215] ADB Bd. 27, S. 86.
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