Präntl [Prändl, Bräntl], Wolf Bernhard

Präntl [Prändl, Bräntl], Wolf Bernhard; Obristleutnant [ – 1655] Präntl war 1634 noch bayerischer Obristleutnant.

„Am 25. August [1634; BW] erlässt der Kurfürst noch von Braunau[1] aus die Ordre an [Hans Wolf v.; BW] Salis: ‚demnach wir bey unserer im Veldt habender Infanteria eines General Commendanten vonnöthen (haben), zumahlen der (Feldmarschall-Leutenant) [Melchior v.; BW] Reinach noch nit recht khan, so hast (Du) dich gleich nach empfahung diß, allein für deine Persohn, zu der armee zu begeben, aldort dein General-Wachtmeister charge zu versehen und in Ingolstadt[2] dem Obristen Leutenant (Melchior von Reinach) interim das Commando mit höchstem Vleiß dergestalt anzuempfehlen, daß er dennoch alzeit mit dem Obrist Leitenant Prändl Communicato consilio handle‘. […] In seinem Antwortschreiben vom 29. August drückt Salis zunächst seine Freude über ‚das Glück und die Gnade‘ aus, seine ‚Schuldigkeit‘ nun auch im Felde tun zu dürfen. Er sei zwar ‚zu so eilfertigem Aufbruch‘ um so weniger ‚verfaßt‘ gewesen, als ihm von all seiner von der ‚Bauerschaft‘ abgenommenen ‚bagagi‘ noch gar nichts restituirt worden. Trotzdem sei er der ‚gnedigsten Ordre gemeß alsobalden heudt ufgebrochen‘ und habe sich ’stracks‘ zur Armee begeben. Während seiner Abwesenheit werde Oberst-Leutenant von Reinach das Kommando zu Ingolstadt versehen“.[3]

„Nach dem Wortlaut der obigen Ordre handelte es sich also, wie auch aus dem eben angeführten Schreiben Hans Wolfens ersichtlich, wenigstens anfangs, nicht um eine definitive Abberufung vom bisherigen Posten und noch Mitte September, also  n a c h  der Schlacht bei Nördlingen[4] (6. Sept.) war alis noch keine andere diesbezügliche Ordre zugekommen. Demgemäß hatte er seinen Sekretär und einen Teil seiner Dienerschaft in Ingolstadt zurückgelassen und noch im November (1634) befand sich daselbst im ’neuen Schloß in der Statthalterischen Bewohnung‘ sein Stallmeister ’sambt etlichen sachen und Pferdten‘. Nachdem letzterer mit den Pferden zu seinem Herrn berufen worden, verblieb, wie der kurfürstl. Rat Abel von Donnersberg dem Kurfürsten unterm 26. November meldet, des Stallmeisters kranke Hausfrau mit ‚khinder, gesindt und Reverendo etlich Vieh‘ noch dort. Obwohl Donnersberg ‚verhofft und verlangt‘, die Frau solle ’sambt den irigen‘ das Schloß räumen, so er doch ‚khein volg haben khönnen‘, indem diese vorgebe, ’sye sey täglich der abhollung von hier gewärtig‘. Weil aber ‚vorhero und iezo unsauber in (den) Zimmern gehausen, Fenster, Stallungen und underes verwüst und gebrochen‘ werde, so bitttet Donnersberg den Kurfürsten, den Oberst-Leutnant Wolf Bernhard Prändl (von Irsing) in das Schloß einziehen zu lassen, damit es nicht unbewohnt bleibe, und demselben den Auftrag zu erteilen, ‚ermeltes Stallmeisters haußfrau alsbalden abzuschaffen‘, wozu unterm 4. Dezember die kurfürstliche Zustimmung erfolgte“.[5]

Präntl starb 1655 als Rat, Obrist, Landrichter zu Hirschberg[6] und Herr auf Irnsing.[7]

[1] Braunau a. Inn; HHSÖ I, S. 24ff.

[2] Ingolstadt; HHSD VII, S. 326ff.

[3] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 64f.

[4] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.

[5] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 64.

[6] Hirschberg, heute Ortsteil von Beilngries [LK Eichstätt].

[7] KLEEMANN, Geschichte, S. 120. Irnsing, heute Ortsteil von Neustadt a. d. Donau [LK Kelheim].

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