Nuyß, Gerrit von

Nuyß, Gerrit von; Obrist [ – ] Nuyß war angeblich 1630 Colonel unter Anholt, wie der Chronist Heinrich von Weseken aus Wesel[1] behauptet: „20. Augusti] hat mir die Nichte Anna Wittib von Bert erzehlt, wie unchristlich der Colonell deß Herrn von Anholt mit sie umbgangen, da sie erst zu Borcken[2] kommen. Hetten ihnen 50 R[i]xd[a]l[e]r auff einen Abendt abgezwungen und darnha noch 8 R[i]xd[a]l[e]r fur die Trompetter. Wehren oftmahl mit bloßem Degen hinder ihnen her gewesen und furs Bett gestanden, (hette der Magd und ihr selber nach ihr Ehr gestanden unangesehen er selbst ein Fraw gehabt, so doch nicht bey ihm gewesen), auch woll fur 70 D[a]l[e]r Wein gesoffen, hette offtmahl den Tisch voll Gästen mitgebracht. Auff ihr Klag hette ihn der von Anholt endlich durch den Sergyant und Auditeur laßen gefangen im Hause setzen, sey aber außgerissen zu den Manßfeldischen, hieße Gerrit von Nuyß, wehre erst ein Lakenkoper gewesen, so darnach banckerott gespielt und ein solcher Bub geworden, daß er sich auch gerühmet, er hette einmal 16 Begynnen auff einen Abendt erwürgett“.[3]

[1] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.

[2] Borken [LK Borken]; HHSD III, S. 103f.

[3] BAMBAUER; KLEINHOLZ, Geusen, S. 388.

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