Müller, Reinhart

Müller, Reinhart; Rittmeister [ – ] Müller stand 1634 als Rittmeister in braunschweig-lüneburgischen Diensten unter Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg.

Der Hildesheimer[1] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 23.6./3.7.1634 während der Belagerung der Stadt durch die Braunschweigischen: Vergangen Nacht komen 2 Botten und Soldaten herein, umb 12 Uhr kam abereinst ein Trompeter anhero. Von hier aus ist noch ein Trompeter hinaus geschickt. Nachmittages umb 2 Uhr als der Trompeter eine Stunde herein gewesen und kaum wieder hinaus geritten, geschah ein General-Ausfall aus dem Oster- und Almerthor. Und ehe dieser angieng, ward vor dem Dammthor ein blinder Lärm gemacht, darauf gieng ein Troup Reuter nach dem Sawteich[2] 2 Compagnia uf den Stewrwaldt,[3] wie sich niemand daselbst fand, gingen sie nach Drispenstädt,[4] da war auch nichts zue thun, unterdeßen wurden sehr viel Musquetirer von hier aus nach dem Sawteich an den Steinweg bey dem Kreyenberg gelegt. Wie nun die Cavallerie vom Galgberg herunter mit großer Furie uf den ersten Troup setzet, muß sich derselbe nach der Stadt reteriren. Unterdeßen setzen sich, die von Drispenstädt herkamen, uf den Kreyenberg, nemen sie etzliche Reuterey zue sich; wie nun die vom Berge uf diese Trift, komt hiesige ganze Cavallerie, wie sich jene uf die Musquetirer verschoßen, uf sie zue, auch die Mußquetirer geben geschwinde Fewr, deren auch noch etzliche aus der Stadt folgeten, und schnitten jene fast den Paß ab dießeits des Sawteiches. Da sie mit 2 kleinen Feld-Stücklein hielten, und weilen der General-Major Ußlar selbst bey den Stücken gewesen, die sie nicht verlaßen wollen, werden sie endlich genöthigt, die Stücke zu verlaßen und mit der Flucht salvirn. Darüber manch Reuter gestürzet von den Braunschweigischen, den(n) ihre Musquetirer zue lang außen blieben, und sie durch ein engen Paß über die Graft beym Gericht setzen müßen, daß die Todten heufig beym Gericht liegen blieben. Der Todten sollen an der Braunschweigischen Seiten aufs höchste, – solches Hartung Klecke berichtet – , nur 15 seyn, auch unter andern ihr Rittmeister Müller, deßen Scherpe hereingebracht, ein gefährlichen Schuß bekomen haben, daneben 11 Gefangene, 21 Pferde, darunter aber 7 hiesigen zukomen, darunter ein Constabel“.[5]

In der Hannover’schen[6] Chronik heißt es: „Den 24. Julii werden 2 Compagnien Reuter hier eingelassen und verquartiret, als unter Rittmeister Georg von Würtzburg 136 Pferde ohne die Bagagipferde, unter Rittmeister Reinhart Müller, welcher aber damals noch bey den Ligisten in Minden[7] zur Geißel war, 80 Pferde ohne die Bagagipferde.[8] Den 10. Sept. sein Rittmeister Würtzburg und Müller mit ihren beyden Compagnien Abends um Thorschließen hinausgezogen, die Neustadt am Rübenberge[9] zu blocquiren“.[10]

[1] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[2] Sauteich östlich von Hildesheim.

[3] Steuerwald [Kr. Hildesheim]; HHSD II, S. 443.

[4] Drispenstedt, heute Ortsteil von Hildesheim [LK Hildesheim].

[5] SCHLOTTER, Acta, S. 186f.

[6] Hannover; HHSD II, S. 197ff.

[7] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.

[8] JÜRGENS, Chronik, S. 520.

[9] Neustadt am Rübenberge; HHSD II, S. 343ff.

[10] JÜRGENS, Chronik, S. 520.

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