Marschalk, Wolf [Dietrich]; Obrist [ – 6.4.1635] Wolf [Dietrich] Marschalk [Marschall], Herr auf Herrengosserstedt,[1] war der Bruder des Ludwig Ernst Marschalk und Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Kriechende“. Er amtierte als Hauptmann von Langensalza[2] und Weißensee,[3] zudem stand er als Leutnant in sachsen-weimarischen Diensten, später war er kursächsischer Obristleutnant und Obrist.[4]
„Der kursächsische Hauptmann von Langensalza und Weißensee, Wolf Marschall, der den Herzog kurz darauf (nach den Gesprächen Wilhelms IV. mit Banér im November 1634; BW] in Weimar[5] besucht hat, wußte zu berichten, daß ‚der Feldmarschall Baner und I. F. G. diskordieren’ und ‚gantz nicht zusammenstimmen’. Herzog Wilhelm habe zu ihm geäußert, er müsse jetzt auf sein Volk Acht geben, ‚nur daß solches nicht die Schweden bekommen’, auch wolle er gern selbst zum Kurfürsten kommen und mit ihm ‚vertraulich’ reden“.[6]
„Den 28. Februar [9.3.1635; BW] hat der Obriste Lieutenant Marschall abermahls einen Corporal mit 14 Pferden anhero geschicket, so der Contribution halber exequiren sollen, da doch das arme Volck nicht einen Heller oder Pfennig schuldig ist“.[7] „Eodem die [27.3./6.4.1635; BW] ist zu Frankenhausen[8] der Lieutenant, Marschall genannt, so des Schössers Breithaupts Sohn zu Arnstadt[9] erschießen lassen, zu Frankenhausen archibusiret und von 20 Reutern, so allzugleich Feuer auf ihn geben, wiederumb erschossen worden“.[10]
[1] Herrengosserstedt, heute Ortsteil von An der Poststraße [Burgenlandkreis].
[2] (Bad) Langensalza [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 33ff.
[3] Weißensee [Kr. Weißensee]; HHSD IX, S. 487ff.
[4] KNESCHKE, Adels-Lexicon Bd. 5, S. 141. Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab März 2012).
[5] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.
[6] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 257.
[7] HAPPE I 377 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[8] [Bad] Frankenhausen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 29ff.
[9] Arnstadt [Ilm-Kreis]; HHSD IX, S. 18ff.
[10] HAPPE I 382 r – 382 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.