Malsburg [Malsberg], Otto von der

Malsburg [Malsberg], Otto von der; Generalkriegskommissar [ – ]

Malsberg stand als Generalkriegskommissar in hessen-kasselischen Diensten.

Wendt war 1633 Kommandant in Werl.[1] Am 24.10.1633 wurde er durch einen hessen-kasselischen Trompeter zur Übergabe aufgefordert: „Schloßkommandant von Wendt schwor zwar, die Festung bis auf den letzten kaiserlichen Mann zu halten, was ihm der feindliche Generalleutnant Melander [Holzappel; BW] ‚als ein Cavalier nicht verdenken werde‘, doch nach kurzem Beschuß gab er auf. Für ihn und sein Militär war das Opfer nicht allzu schwer: von Wendt dürfe ‚mit Gewehr; fliegenden Fahnen und brennenden Lunten unter Trommelschlag‘ abziehen. Freies Geleit bis Arnsberg[2] und Kranken-Fuhrwerk erhielten auch jene Soldaten, die sich nicht beim hessischen Heer ‚unterstellen wollten. Den Offizieren wurde ihre Bagage ausgeliefert. Das arme Volk aber litt weiter und zahlte nur an neue Herren. Zu allen anderen Übeln gesellte sich jetzt auch noch die Pest. Als hessischerseits 36000 Taler Kapitulationsgebühr verlangt wurden, wußte man nicht mehr ‚worauß oder in‘, konnte den Generalkommissar von der Malßburg aber mit einem goldenen Kettchen und goldenen Zahnstochern der Erbsälzer-Kinder Brandis zum Nachlaß auf 15000 Taler bewegen“.[3]

Bei dem katholischen Chronisten Wilmius aus Kempen[4] heißt es: „Anfang Oktober [1645] kamen Kommissare der erlauchten Landgräfin von Hessen in die rheinischen Gefilde nach Neuß,[5] Linn[6] und Kempen. Sie hießen Malsberg, Gunterod [Hans Heinrich von Günterode; BW] und Ludwig Pauls. Den Schwierigkeiten unserer Vaterstadt Rechnung tragend, wollten sie bessere Verhältnisse schaffen. In der Tat brachten sie unserer Stadt auch einige Erleichterung, die durch die willkürlichen und unerträglichen Kriegslasten bis aufs Mark ausgesogen war. Vor allem machten sie uns große Hoffnung auf größere Verständigungsbereitschaft. Leider blieben die Großsprechereien leere Worte, und die Bürger blieben in der Stampfmühle der Erpressungen und Abgaben wie bisher“.[7]

[1] Werl [LK Soest]; HHSD III, S. 768ff.

[2] Arnsberg [Hochsauerlandkreis].

[3] PADBERG, Sauerland, S. 12.

[4] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 384ff.

[5] Neuss; HHSD III, S. 556ff.

[6] Linn [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 468f.

[7] WILMIUS, Chronicon, S. 152.

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