Link [Linke, Linck, Linckh], Benedikt von

Link [Linke, Linck, Linckh], Benedikt von; Obristleutnant] [1581-8.12.1648 im Quartier auf Gut Lassandri bei Bratronice/Böhmen]

Benedikt von Link [Linck, Linckh]war Rittmeister unter Haubold von Schleinitz, dann Obristleutnant im kursächsischen Regiment Augustin von Hanau, das nach dem Waffenstillstand von Kötzenbroda[1] mit Schweden dem Kaiser überlassen wurde, der es auch besoldete.

1633 war er in Hof[2] einquartiert. Der Chronist Rüthner berichtet: „Montags den 1. julii [1633; BW] folgete das gantze tauboldische [Taupadel; BW] regiment, die sächsischen aber verblieben selbigen tages, ruckten vor das Obere Thor, hielten randevous, bis andere palleten[3] ausgegeben und die quartiere verändert wurden. Nachdem sie nun nach Mittage um 1 uhr wieder in die stadt gerüket und kaum ½ stunde in den quartieren gewesen, praesentirte sich das kayserliche volck, so anders nicht gewust, als wäre die stadt Hof von allem volck purgiret. Da dann solcher alarm entstanden, daß man nicht gewust, wo aus noch ein. […] Die croaten umhieben die stadt sobalden bis auf den Frölischen Stein und fast bis an die [Untere] Steinerne Brucken. Als nun die sächsischen sich beydes zum Unter- und Oberthor hinaus begeben und beym Gericht Lück, so die avantguarde gehabt, angefangen, mit den kayßerlichen zu changiren, zuvorher aber ein hinterbliebener tauboldischer reuther ein[z]ig und allein hinausgewaget, und zwar trunkener weiß charmicirt, bis er ge-[p. 13] geschoßen und davon den 2. julii verstorben, hat das kayßerliche volck sich reteriret, deme die sächsischen gefolget, und zu Tauperlitz[4] wieder aneinander kommen, nachmals bis auf Rehau[5] ihnen nachgesezt, alda in die 11 croaten von kayserlichen, so auf zurückschicken in eine grube zusammen begraben worden, geblieben. Von rittmeisters Linckens compagnie, als der allein gefochten, sind auch 10 geblieben, so von ihnen sehr bedauert worden. Nachdem nun bis über Rehau auf Fohrenreuth[6] die kayserlichen von denen sächsischen getrieben worden und die kayserlichen ihre retirade, weil sie von den kayserlichen dragounern, in holz versteckt, vermerckten, sind sie folgenden tages den 2. julii am Mariä Heimsuchung still gelegen. Den 3. julii aber vormittags um 1 uhr plötzlich aufgebrochen mitsamt aller bagage“.[7]

Im Oktober 1641 berichtete Link dem kaiserlichen Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt von der Belagerung Erfurts.[8]

Er nahm an der 2. Schlacht bei Breitenfeld[9] am 2.11.1642 teil.[10]

Nach der Schlacht fielen Links Kompanien wieder in Langensalza[11] ein: „Zwei kursächsische Kompanien Reiter der Schleinitztruppen unter Rittmeister Benedikt Link, eine Kompanie Dragoner und 50 Kroaten mit Hauptmann Abraham Klug kommen am 13. November [23.11.; BW] in die Stadt. Chronisten berichten, daß Kroaten wegen ihrer Zügellosigkeit in diesem Krieg besonders gefürchtet waren. Diese Soldaten bleiben bis zum 30. Januar 1642. Ein Reiter erschießt am Lindenbühl den Korporal Peter Fischer. Der Mörder wird enthauptet“.[12]

Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold aus dem von Eger[13] abhängigen Marktredwitz[14] erinnert sich an den Februar bzw. März 1646: „In Selb[15] hat (der) Oberstleutnant Linck von Hanauischen Regiment mit 400 Pferden die Vorwacht gehalten.[16] […] Ingleichen ist neben diesen auch das Palvische [Pálffy; BW] Kroaten, das sich zu(m) Haag[17] [befunden hat] und das Hanauische Regiment mit Oberstleutnant Linck, das sich zu Lorenzreuth[18] einlosiert [hatte], hier angelangt.

Dieser Oberstleutnant Linck, dem wir nach Lorenzreuth etliche Säck[e] Hafer(n), 1 Faß Bier [und] auch Fleisch und Brot verschaffen mußten, hatte das Kommando über alle 4 Regimenter, welche am andern Tag [11.3.; BW] alle 4 außerhalb [unserer Stadt] zusammen[ge]kommen sind, und denen wir gute Boten verschaffen mußten. Sie sind nach Oberredwitz gerückt und haben dort zwischen dem Schafhof und dem Gericht 1 12 Stund[en] lang Rendezvous gehalten. Alsdann sind sie gegen Wunsiedel[19] und Kupferberg.[20] Etwa 200 Pferde (von ihnen) sind wieder zurück (herab), [hier] vorüber, gegen Waldershof[21] und das Hauptquartier [zu]. Diese 4 Regimenter mögen [alles] in allem [an die] 1800 Pferd[e] stark gewesen sein.[22]

Im März 1646 informierte Link Hatzfeldt von der Besetzung von Milbitz.[23] Zugleich unterrichtete ihn der Fähnrich Hans Ernst Schaffgotsch von Kynast über die Belegung von Schloss Mitwitz (bei Kronach[24]) durch einen ungesiegelten Befehl von Mislík von Hyřsov. Im April dieses Jahres weilte Linckh im bambergischen Amtssitz Stadtsteinach[25] und beobachtete die Bewegungen schwedischer Truppen.[26] Am 15.4.1646 sollte er nochmals vor Marktredwitz auftauchen: „Eodem – um Mittag – ist der Stabsquartiermeister des Generals, Graf Montecuenti [Montecuccoli; BW] mit etlich 20 Pferden anher[ge]kommen und hat für sich und den Oberst Linck – für 400 Pferde – Quartier machen wollen. Unser Kapitänleutnant [Schwarzenberger, BW] hat es abgeschlagen, doch haben sie in den Vorstädten und für den Grafen das Quartier beim Schlosser vor dem Untern Tor gemacht.

Als aber unser Kapitänleutnant dem Grafen bis oberhalb Wunsiedel entgegengeritten [war], hat befunden, daß der Graf Cuenti mit der Post nach Eger in Böhmen [ge]gangen und der Oberst Linck den Weg nach Arzberg[27] genommen hat. Als er wieder zurück[ge]kommen ist, haben die Quartiermacher auch wieder fort und noch am Abend nach Arzberg ziehen müssen“.[28]

[1] Kötschenbroda; HHSD VIII, S. 172f.

[2] Hof; HHSD VII, S. 302f.

[3] Billette: meist in Übereinkunft mit Stadtbeauftragten ausgestellter Einquartierungszettel, der genau festhielt, was der „Wirt“ je nach Vermögen an Unterkunft, Verpflegung (oder ersatzweise Geldleistungen) und gegebenenfalls Viehfutter zur Verfügung stellen musste, was stets Anlass zu Beschwerden gab. Ausgenommen waren in der Regel Kleriker, Apotheker, Ärzte, Gastwirte.

[4] Döhlau-Tauperlitz [LK Hof].

[5] Rehau [LK Hof]; HHSD VII, S. 613.

[6] Rehau-Fohrenreuth [LK Hof].

[7] KLUGE, Hofer Chronik, S. 22f.

[8] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[9] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.

[10] RUDERT, Kämpfe, S. 144ff.

[11] Bad Langensalza [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 33ff.

[12] ROCKSTUHL, Langensalza, S. 81.

[13] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[14] Marktredwitz; HHSD VII, S. 429f.

[15] Selb; HHSD VII, S. 694f.

[16] BRAUN, Marktredwitz, S. 255.

[17] Haag, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[18] Lorenzreuth, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[19] Wunsiedel; HHSD VII, S. 836f.

[20] Kupferberg [Měděnec, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 307.

[21] Waldershof [LK Tirschenreuth].

[22] BRAUN, Marktredwitz, S. 258.

[23] Milbitz, heute Ortsteil von Remda-Teichel [LK Saalfeld-Rudolstadt].

[24] Kronach; HHSD VII, S. 375f.

[25] Stadtsteinach, HHSD VII, S. 710f.

[26] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 276.

[27] Arzberg; HHSD VII, S. 31f.

[28] BRAUN, Marktredwitz, S. 266.

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