Langer, N; Obristleutnant [ – ] Langer stand als Obristleutnant in schwedischen Diensten.
Es heißt bei dem sächsischen Chronisten Lehmann für 1643: „Das Ober-Ertzgebirge hatte seine qual von 3-erley: I.) von Schwedischen zue Chemnitz*),[1] das hatte Torsten-Sohn besezt gelassen mit 3 Compagnien zue Pferd von Funckischen [Funk; BW] regiement untter 2 Obristen-Leutenandt Langer und Clauberten und mit einen regiement zue fuß untter den Obristen Maul [Moul; BW]. Die Sazten das gebirge unter die Contribution. Den 22. Februar (kam) der Obrist-Leutenandt Claubert mit 100 Pferden auf Marienberg,[2] forderte 300 thl., 100 scheffel haber, 26 fuder heu, von Annenberg[3] duplet[4] und vielmehr von den Ämptern. Das wurde dem Churfürsten berichtet, und wes man sich zueverhalten, gefragt, Sie wurden aber mit gedult getröstet. Den 1. Martii kamen Sie wieder und ließen nicht ab, biß Sich die Städte und ampter hatten untterschrieben, das gelt müste gefallen und ettwas an haber und heu“.[5] Möglicherweise ist er identisch mit dem schwedischen Obristleutnant Martin Lang.
* Die Chemnitzer Mauser trieben den 12. August den Freybergern 300 stück rind-viehe und Pferde auß der Stad und von Fuhrwercken weg nach Chemnitz. Die Erfurter fielen auch auß und nahmen den Zwickaern 150 stuck rindviehe und ezliche Pferde. Dergleichen Mauserey wehrete den Sommer durch, und wahr kein Pferd sicher.
[1] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.
[2] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.
[3] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.
[4] Duplet = das Doppelte.
[5] LEHMANN, Kriegschronik, S. 147. Lehmann datiert nach dem alten Stil.