Kolb von Raindorf [aus Raindorf, heute Ortsteil von Runding, LK Cham; GEGENFURTNER, Chronik, S. 47], Andreas; Obrist, Feldmarschalleutnant [ – 13.4.1666] war bereits am 20.4.1620 als gemeiner Soldat in die kurbayerische Armee eingetreten. Kolb und sein Kürassierregiment (8 Kompanien mit 771 Mann) tauchen natürlich in den Berichten aus der Oberen Pfalz auf; ASCHERL, Geschichte, S. 602: „Am 16.4.1639 kam Reiterei u. Fußvolk unter Oberstleutnant Kolb nach Neustadt [a. d. Waldnaab; BW], erstieg die Mauern, brach Löcher hinein, ließ die Tore aufhauen, in der Stadt dann Quartier gemacht, Geld abgepreßt und Herrn Georg Grünbauer so geschlagen, daß er keinem Menschen mehr gleichgesehen, in die Häuser Löcher gebrochen, Ochsen und Vieh herausgenommen, jämmerlich und erbärmlich gehaust“. Kolbs Regiment wurde gegen die von Banér drohende Gefahr Ende Dezember 1640 in die nördliche Obere Pfalz verlegt. So klagte der Rat Neustadts a. d. Waldnaab 1640 beim Landesherrn, dass die Bürger bis auf den letzten Heller (durch Kolb‘ sches – u. Werner’sches Fußvolk) ausgeplündert worden seien, während die Juden mit den Soldaten und Reitern Schuh-, Sporen-, Pistolen- und Tuchhandel treiben und dabei reich würden. ASCHERL, Geschichte, S. 602. Kolb nahm am 24.11.1643 an der Schlacht bei Tuttlingen gegen die Franzosen teil. In der Schlacht von Jankau (6.3.1645) hatte Kolb der Gefangennahme gerade noch entkommen können. An der Werth’schen Revolte im Sommer 1647 scheint Kolb dagegen aber nicht beteiligt gewesen zu sein. „Auf den vom Kaiser selbst aus Strakonitz unter dem 8. Juli [1647; BW] an den Generalwachtmeister Kolb gerichteten Befehl, zu ihm zu stoßen, antwortete dieser, er wolle dem Kaiser nicht verhehlen, daß, als er vor 25 Jahren zu Tauß seine ihm noch jetzt unterstellte Kompagnie, in der er vom gemeinen Reiter an der Reihe nach alle Chargen bekleidet, neben den vier anderen neu geworbenen Kompagnien aufgerichtet und gemustert, diese fünf Kompagnien damals allein dem Kurfürsten von Baiern gehuldigt haben, u n d d a ß i h m a u c h s e i t h e r k e i n e a n d e r e P f l i c h t z u g e m u t e t w o r d e n s e i. Es gebühre ihm also diese Pflicht nicht außer Acht zu lassen“. RIEZLER, Meuterei II, S. 229. Er diente bis Januar 1649, wurde am 11.7.1646 zum Generalwachtmeister der Kavallerie befördert, diente zuletzt als Feldmarschallleutnant (1647) und war neben Schoch, Werth, Haes und Druckmüller eines der wirklich seltenen Beispiele eines militärischen und sozialen Aufstiegs „von der Pike“ auf, eines Soldaten „von fortune“.
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